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Nr. 264. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

Stadtverordneten   Versammlung.

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32. Sigung vom Donnerstag, den 9. November, nachmittags 5 Uhr.

Der Stadtv. Vogtherr hat wegen Uebersiedelung nach Stettin   sein Mandat niedergelegt. Aus dem Magistratskollegium ist Stadtrat Kämpf wegen Kränklichkeit ausgeschieden.

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Freitag, 10. November 1899.

Das sind recht stattliche Zahlen, aber sie sind eigentlich nur grundbesiger als wahlberechtigt anerkannt. Dennoch ist der Kreistag geeignet, ein trockenes Bild von dem Umfang der Geschäfte nicht ohne Interesse für uns. Man erwäge, daß die Stadt- und der Armendirektion zu geben. Sie zeigen uns, wie weit die Ge- Landgemeinden, sowie die Gutsbezirke des Kreises im Jahre meinde den Verarmenden und Verarmten hilft. Ob sie das weit 1897/98 an Kreissteuern 850 000 Mark 56 Pf. aufzubringen genug thut, das steht auf einem anderen Blatte. Die Erfahrung hatten. Von dieser Summe entfielen auf die Landgemeinden lehrt, daß sie es nicht thut; daß vielmehr die Leistungen der Lichtenberg   99 921,58 M., Pankow   74 890,55 M., Neu- Weißensee städtischen Armenpflege noch bedeutend hinter 72 597,22 M., Rummelsburg   53 562,58 M., Reinickendorf   46 154,94 m., dem thatsächlichen Bedürfnis zurüdbleiben. Hinter Friedrichsfelde   22 18,94 M., Friedrichshagen   45 340,45 M., Stralan diesen stattlichen Zahlen, auf die der Berliner   Freisinn so gern mit 20 630,20 M., Nieder- Schönhausen 12 147,59 M. Dies macht im In den Verwaltungs- Streitfachen des Magistrats gegen die Ver- Stolz hinweist, wenn er wieder einmal die Berliner   Gemeinde- ganzen 446 764,05 m. aus; mithin haben die erwähnten neun Orte sammlung betr. das Wahlrecht der sog. Schlafburschen und der durch verwaltung und besonders die städtische Armenpflege preisen zu müssen mehr als die Hälfte der erhobenen Steuern aufgebracht. Gleich­Gewährung der städtischen Krankenpflege Unterstüßten wird gegen glaubt, verbirgt sich noch eine Unsumme von Not und Elend, wohl sind diese Gemeinden als solche nur durch 6 unter 44 Streis­das Urteil des Bezirksausschusses beim Ober- Verwaltungsgericht die ungelindert bleiben. tags- Abgeordneten vertreten. Dies Mißverhältnis wird sich bei der appelliert werden. Entwicklung der Berliner   Vororte von Jahr zu Jahr frasser ge­Die Magistratsvorlage wegen der Beleuchtung der Belle- Zwei würdige Zeitungsgeschwister, Deutsche Tagesztg." stalten. Bemerkt sei noch, daß im Jahre 1897 50 Proz. aller Staats­bue Allee, der Großen Querallée, der Zelten- und Berl. N. Nachr." beschäftigen sich post festum mit den steuern als Kreissteuern erhoben wurden. Inzwischen sind die Kreis­Allee und des Ahornsteiges mit 92 elektrischen Stadtverordnetenwahlen. Das Organ der Krautjunker steuern auf 40 Broz. herabgesetzt worden. Bogenlampen hat der dafür eingesetzte Ausschuß einstimmig bleibt seinem Grundsatz, entweder Blödsinn oder Gemein- Interessant ist, zu erfahren, wie der Kreistag wirtschaftet. Als genehmigt, nachdem die Resolution Dinse, mit der Aus heiten zu schreiben, getreu. Diesmal bringt es eine schäbige drastisches Beispiel möge das Kreishaus am Friedrich Starl Ufer führung dieser Beleuchtungsanlagen erst zu beginnen, so- Denunziation: zu Berlin   betrachtet werden. Liegt auch noch keine Rechnung über bald die Tiergartenverwaltung die Genehmigung zur Durch­Von den etwa 2000 Beamten der beiden Wahlbezirke er diesen im vorigen Jahre errichteten Bau vor, so steht doch fest, daß legung einer Straßenbahn durch die Bellevue- Allee erteilt hat, vom schienen etwa 600 an den Wahltischen, und davon stimmten gut 2/3 die Kosten den Voranschlag von 1300 000 M. übersteigen. An Antragsteller vor Eintritt in die Beratung und mit der Motivierung, für die Freisinnigen. Der jüdische Stadtverordnete Ullstein, der Miethen bringt das Gebäude jährlich 2742 M. ein; die Unkosten an daß er angesichts der jüngsten Entstellung der Markgrafendenkmäler weitaus die Mehrzahl dieser Stimmen erhielt, wurde hauptsächlich Steuern, Wasserabgaben, Beleuchtung, Reinigung, Unterhaltung 2c. feine Verantwortung auch nur für die geringste Verzögerung der von mittleren und unteren Bahnbeamten sowie von solchen belaufen sich auf jährlich 18 450 M., so daß alle Jahre ein Zuschuß besseren Beleuchtung des Thiergartens übernehmen wolle, zurüd- der Post gewählt. Selbst ein Polizeilieutenant wählte von 15 708 m. zu leisten ist. Berechnet man den Herstellungspreis gezogen war. aus Versehen" den Besizer der radikalen Berliner Zeitung  "; des Hauses auf 1 350 000 m., so machen die Zinsen zu 4 Proz. er konnte, trotzdem er es wollte, die Wahl nicht mehr rückgängig 54 000 m. aus; es sind also für diesen Bau, in dem alle Jahre machen. Im freisinnigen Lager war man über diese Unterstützung zwei bis drei Sigungen stattfinden, jährlich rund 70 000 M. aus der Beamtenschaft sehr erfreut, während die Parteilosen" geradezu zugeben. bestürzt waren. In der zweiten Abteilung wählten die zur Wahl erschienenen höheren Beamten fast ausschließlich die frei­sinnigen Kandidaten."

Die Versammlung nimmt die Vorlage ohne Debatte an. Für die Ueberschwemmten in Bayern   und Oestreich till der Magistrat 50 000 m. Hilfsgelder aus städtischen Mitteln gewähren, und zwar 30 000 M. für Bayern  , zahlbar an das Centralkomitee in München  , und 20 000 m. für die östreichischen Kronländer, zahlbar an das t. t. Ministerium des Innern in Wien  . Der Betrag soll aus dem Dispositionsfonds von 800 000 M. ent­

nommen werden.

Dies eine Beispiel zeigt, daß für die Socialdemokratie an der Notwendigkeit, sich auch an den Beratungen des Kreistages zu be teiligen, nicht zu zweifeln ist. Zur Zeit ist an ein Eindringen in diese Körperschaft allerdings nicht zu denken, wenn wir auch, wie in allen Bevölkerungsschichten, so auch unter den Grundbesitzern einige wenige Anhänger haben.

In diesem Falle dürfte die Denunziation ihren Zived kaum erreichen, da die Regierung, von der Gleichung ausgehend: Berliner  Die Versammlung giebt ohne Debatte ihre Zustimmung. Antisemitismus= 0, wohl von vornherein den im Grunde doch so Genehmigt wird ferner der Magistratsantrag wegen mietung lammfrommen Kommunalfreifinn der Socialdemokratie gegenüber der für den städtischen Gondelhafen bei den Belten erforder als das kleinere Uebel betrachtet haben mag. Sie hat ja auch bei Für die Gosuerschen Kleinkinder- Bewahranstalten wird zur Zeit wieder eine Hauskollekte veranstaltet. Da auch unseren lichen Spreefläche, sowie die Annahme des Frickeschen Legats den vorjährigen Reichstags- Stichwahlen gern gesehen, daß Schuyleute Barteigenofien die Sammellisten vorgelegt werden, halten wir uns zur Begründung einer Fricke- Stiftung zur Unterstützung hilfloser und Hoflataien Mann für Mann für den Freifinnigen eintraten. Kranker und armer Frauen. Dem Schlotjunkerblatt in der Königgrägerstraße ist allerdings verpflichtet, unsere Leser über das Wesen dieser Anstalten aufzuklären. Auf dem Grundstück der Anstalt für Epileptische, Wuhl- auch das Restchen Mannesmut, das sich hier und da noch im Roten   unter der Leitung des Pastor J. Knak stehend, dienen dieselben in garten, sollen zwei neue ueberwachungshäuser für Hause gezeigt hat, in der Seele zuwider. Gewissermaßen um das allererster Linie der inneren Mission", d. H. den Bekehrungszwecken, 100 Männer und 60 Frauen erbaut werden. Der Kostenanschlag Stadtverordnetenkollegium wegen seiner Haltung in der Denkmals- Dafür ist namentlich bezeichnend der Bericht über die Jahre 1897 schließt mit 925 000 M. Es handelt sich dabei um die zweckmäßigere frage so recht mit Berachtung zu strafen, hat der Chefredakteur der und 1898", welcher- außer einigen dürftigen Zahlenangaben Unterbringung der gemeingefährlichen Epileptiker, deren Behandlung N. Nachr." einen dieser Tage von auswärts hereingekommenen über Betrieb der Anstalten, leibliche Verpflegung der Zöglinge, besonders schwierig ist, soweit es sich um Personen handelt, die Druderjungen terrorisiert, in Berliner   Kommunal- Angelegenheiten förperliches Befinden derselben und dergleichen Fragen nichts enthält, sondern fast ausschließlich Belehrungsgeschichten im Traktätchenstil durch verbrecherische Vergangenheit, ihren Aufenthalt im Gefängnisse einen Artikel zu schreiben. Da ist es denn kein Wunder, daß der arme bringt. Eine dieser Geschichten ist so charakteristisch, daß wir sie hier und im Zuchthause ihre schlimmsten Neigungen entwickelt haben, Knirps zunächst den Portalbeschluß der Stadtverordneten- Versammlung und solche, die sich zusammenrotten, Komplotte schmieden und Bant als vom Ober- Berwaltungsgericht tassiert ausgiebt, trotzdem diese wiedergeben wollen: Ein kleines Mädchen wurde in der Schule angemeldet und und Zwist erregen, so daß die ganze betreffende Abteilung auf- Instanz sich noch gar nicht mit der Angelegenheit beschäftigt hat. rührerisch wird." Ferner ist unter besagten Umständen auch die mm folgende Be­lobigung des Magistrats entschuldbar, die dafür ausgesprochen wird, daß er solche Personen, die rantentassen Unterstüßung beziehen, nicht an der Stadtverordnetenwahl habe teilnehmen lassen. Der Bengel hat offenbar den Wunsch und Willen der Auftraggeber jeines Auftraggebers, daß im Zuchthausstaat die Eigenschaft als Arbeiter an sich schon genügen soll, um politisch rechtlos zu werden, vollkommen fapiert.

Die Vorlage gelangt gleichfalls ohne Diskussion zur Annahme. Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung sind ohne allgemeines Interesse. Die Sigung, deren Leitung wieder Dr. Langerhans führte, schließt um 6 Uhr.

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um, ob denn

war noch nicht getauft. Ich bat die Mutter eindringlich, dies doch bald zu thun, da sie ja ihrem Kinde das Beste, was es nur giebt, entzöge. Sie meinte, ihr Mann hielte nichts davon, außerdem wären sie auch zu arm. Ich sagte ihr, das koste nichts; wenn sie nur ernstlich wollten, ginge alles. Sie versprach mir, mit ihrem Mann darüber zu reden, jedoch wurde die Sache immer verschoben von Sontag zu Sonntag, von Fest zu Fest. Unsere Kinder. nannten Gretchen immer das Heidenmädchen"; das gefiel ihr garnicht.

Sie fagte zu Haus zu ihrer Mutter:

Mutter, die Kinder nennen mich immer ein Heidenkind, Mutter. laß mich doch taufen, sonst komme ich nicht in den Himmel. So bat sie denn mehr denn einmal und es scheint ge­holfen zu haben, denn an einem Montag sprang sie fröhlich in die Schulstube mit den Worten: Zante, min bin ich kein Heide mehr, gestern bin ich getauft worden!" Sie war, als sie das sagte, glückstrahlend. Der Herr gebe, daß der Segen der Taufe bei ihr bleibe!"

Die Berliner elektrische Straßenbahnen- Aktiengesellschaft bormals Siemens u. Halste hat bei der städtischen Verkehrs­deputation die Genehmigung zum Bau und Betriebe folgender von Häufig darf das Blatt allerdings nicht mit solchen Scherzen ihr geplanten elektrischen Straßenbahnlinien nachgesucht: Görlitzer fommen. Bahnhof- Schloßplatz über den Spreewaldplay, Laufizerplay, Eisen­Die gestrige Stadtverordneten- Sigung bahnstraße, Wrangelstraße, Bethaniemufer, Königinbrüde, Kaiser Franz   bot nichts Bemerkenswertes außer, daß sie ohne jede Debatte Grenadierplay, Annenstraße, Roßstraße, Wallstraße bezw. Friedrichs verlief. Die Tagesordnung war furz und enthielt auch weniger gracht, Grünstraße, Brüderstraße; Bergmannstraße- Landsberger wichtige Beratungsgegenstände. Vorsteher Langerhans sagte bei jedem Thor   durch die Camphausen, Urbans, Gräfe, Mariannen Punkt sein stereotypes Ich eröffne die Beratung und schließe die­straße, Mariannenufer, Schillingsbrüde, Koppen- und Friedenstraße; selbe." Einige Male sah er sich fast verlegen Kaiser Friedrich- Straße in Rigdorf durch die Urban, Graefe-, Böch gar niemand ein Wort dazu sagen wollte, aber alles blieb stummi. und Admiralstraße im Anschluß an die bestehende Linie Treptow  - insere Stadtväter fühlten anscheinend das Bedürfnis, sich von den Behrenstraße; Behrenstraße von der Mauer- bis zur Friedrichstraße Strapazen der Wahlschlacht zu erholen, und beschränkten sich Betracht kommenden Alters von den Begriffen" Christ" und" Heide" im Anschluß an die bestehende Linie Treptow  - Behrenstraße; daher auf das Handaufheben. Wenn man von der knapp 2 Minuten eine viel zu unklare Vorstellung haben, als daß sie von selbst Wilhelmstraße von Behrenstraße bis zur Straße Unter den Linden im dauernden Berichterstattung des Stadtverordneten Kalisch über die auf den Gedanken kommen könnten, ein ungetauftes" Kind als Heiden­Anschluß an die bestehende Linie Treptow  - Behrenstraße; Hochstraße Vorlage, betreffend die Beleuchtung des Thiergartens absicht, so mädchen" zu verhöhnen. Wenn das doch geschieht, dann muß daher an­( Ecke Wiesenstraße)-Moabit   durch die Hochstraße, Neue Hoch-, Liesen, sprach außer dem Vorsteher überhaupt niemand in dieser Sigung genommen werden, daß die Leiter der Anstalten und der Geist, in Chauffee-, Boyenstraße, Fennstraßenbrücke, Quizow, Havelberger   Die öffentliche Sigung endete bereits um 3/46, nachdem sie samt welchem diese Leitung gehandhabt wird, daran nicht un Perleberger, Lübecker( event. durch die Grenze, Schulzendorfer   und den geschäftlichen Mitteilungen eine ganze Viertelstunde gedanert schuldig find. Sellerstraße) anschließend an die Linie Mittelstraße- Pankow  ; von der hatte. So furze Sigungen sind selbst im Hochsommer nur selten Drontheimer Straße( Ecke Justusstraße) durch die Kolonie, Ufer-, ba gewesen. Wiesenstraße anschließend an die Linie Pankow  - Mittelstraße; von

Lokales.

Genoffe Antrick, der im Frühling dieses Jahres wegen eines Darmleidens fich einer schweren Operation unterziehen mußte, hat, da ein Rest des Leidens noch übrig geblieben war, gestern eine Nachoperation bestanden, die glücklich verlaufen ist. Die Aerzte hoffen bestimmt, daß unser Genoffe dank seiner kräftigen Konstitution binnen weniger Wochen im stande sein wird, den Reichstagsfizungen bei

zuwohnen.

Aus der städtischen Armenpflege.

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Es kann wohl nicht bezweifelt werden, daß Kinder des hier in

Daß die Arbeiterschaft keine Veranlassung hat, solche Institute zu unterstügen, brauchen wir danach wohl nicht erst auszuführen. Es zeigt dies aber wieder, wie schiver es sich an den Kindern der Dunckerstraße durch die Danziger, Eberswalder, Wollinerstraße, Die Schuld an den Zusammenstößen, die im Betriebe der rächt, daß die Berliner   Stadtverwaltung ihre Pflicht, Binetaplas, Stralsunder, Strelitzer, Usedomstraße anschließend an die elektrischen Straßenbahn jetzt so häufig vorkommen, ist zum Teil städtische Kinderbewahranstalten zu errichten, nicht beſtehende Linie Bankow- Mittelstraße. Begründet wird dieser An- auf mangelhafte Beschaffenheit der Bremsvorrichtungen zurückzu- erfüllt. Nur dadurch wird es möglich, daß Institute, wie die trag damit, daß das der Gesellschaft gehörende Nez elektrischer führen. Es giebt einige ganz bestimmte elektrische Wagen, die wegen Goßnerschen Anstalten, überhaupt bestehen können. Bahnen von zu geringer Ausdehnung sei, um bestandfähig zu sein. ihrer schlecht funktionierenden Bremsen von den Führern geradezu Sonderbare Schwärmer. Der Ausschuß für die Erhaltung gefürchtet werden. Das ist auch der Betriebeleitung nicht un des Botanischen Gartens als Park hat jezt an den Kaiser abermals bekannt, aber diese denkt augenscheinlich nicht an eine durch eine Immediateingabe gerichtet, in welcher aufs neue die greifende Abhilfe. Als ein Führer des Wagens 1120 kürzlich merkte, Verwendung des Monarchen dafür erbeten wird, daß der Botanische daß die Bremsen nicht mehr ordentlich funktionierten, meldete er Garten in seiner ganzen Ausdehnung vor den Bebauungsplänen dies auf dem Bahnhof. Trotzdem mußte er mit dem nicht mehr des in seinem Namen Handelnden Finanzministers bewahrt bleibe. betriebsfähigen Wagen noch zweimal die ganze Tour fahren. Dann erhielt er den Wagen 1136, der von allen Führern wegen der zur Unterstützung dieser Bitte ist der Eingabe die im Auftrage des schlechten Beschaffenheit der Bremsen gefürchtet ist. Nachdem der den Botanischen Garten und namentlich seine historische Entwicklung Ausschusses von Fräulein Josefine Freitag verfaßte Broschüre über Führer mit diesem Wagen eine Tour gemacht hatte, brachte er ihn beigefügt worden. Außerdem ist das Wert auch an die Kaiſerin, an wieder zum Bahnhof und meldete die schlechte Beschaffenheit der den Reichskanzler, den Stultusminister, sowie an eine große Zahr Bremsen. Inzwischen hatte ein anderer Führer, der seinen Wagen weiterer Persönlichkeiten und Behörden gesandt worden. ebenfalls wegen eines Bremsendefekts ausgesetzt hatte, den Wagen 1120, ohne daß an demselben eine Reparatur vorgenommen Die Große Berliner Straßenbahn Gesellschaft beabsichtigt Im Jahre 1898/99( bezw. im Vorjahre 1897/98) hatte die worden war, wieder zum Fahren erhalten. Niemand machte den eine zweigleifige Straßenbahn in der Huttenstraße bis in die Gegend Armendirektion für den ihr zugewiesenen Zweig des städtischen Mann darauf aufmerksam, daß der Wagen erst kurz vorher wegen der Wiebestraße auszuführen und hat dazu die Genehmigung der Armendirektion für den ihr zugewiesenen Zweig des städtischen schlechter Beschaffenheit der Bremse ausgesetzt worden war. Der städtischen Verkehrsdeputation nachgesucht. Armenwesens( namentlich offene" Armenpflege, also bloße Führer, welcher so gewissenhaft war, die Wagen 1120 und 1136 Unterstützung durch Geld, Nahrung, Kleidung usiv.) eine Ausgabe Ein neues Theater ist einer Korrespondenz zufolge für den die Betriebssicherheit wegen ihres mangelhaften, in hohem Stadttheil Gesundbrunnen   geplant. Wie uns mitgeteilt wird. bon 8 244 362( 7 880 876) M. zu leisten. Da nur 617 084( 621 486) M. Grade durch Einnahmen gedeckt wurden, so war ein Zuschuß von vom Inspektor in der nächsten Instruktionsstunde scharf getadelt und Terrains in der Badstraße, auf welchem ein Volkstheater nach der gefährdenden Zustandes auszusetzen, wurde deshalb schweben gegenwärtig Unterhandlungen wegen Ankaufs eines größeren 7 627 278( 7 259 390) M. erforderlich. Der größte Teil der Aus­gaben, nämlich 6 317 771( 5 988 899) W., kam auf die durch die ihm für den Fall, daß sich derartiges wiederhole, sofortige EntArt des Schiller- Theaters errichtet werden soll. Der Stadtteil hat lassung angedroht. Die Betriebssicherheit wird auch nicht Armenkommissionen verteilten Unterstüßungen, laufende und außerordentliche. Als laufend unterstützte Personen standen wenig beeinträchtigt durch lange Arbeitszeit der Wagenführer. Sie ca. 49 000 Einwohner, befißt jedoch bisher noch kein Theater. Zn der Festnahme eines Hochstaplers, über die wir be am 31. März 1898( bezw. 1897) in den Liſten 28 139( 27 027) Almosen- bekanntlich durch polizeiliche Verordnung auf 10 Stunden festgesetzt; trotzdem fommen Ueberschreitungen immer noch richteten, erfahren wir weiter, daß der Name von Bockum empfänger und 9581( 9397) Pflegekinder. Im Jahre 1898/99 bor. Seit Einführung des neuen Winter Fahrplanes Dolffs als der richtige Name des Verhafteten festgestellt worden ( bezwv. 1897/98) wurden aufgenommen 5101( 4305 Almofenempfänger ist der Dienst auf der Linie Schönhauser Allee Briz   ist. Mittlerweile ist noch ein zweiter Schwindler desselben Namens, und 3215( 2277) Pflegekinder. Es wurden also im ganzen Jahre derart eingeteilt, daß die Wagenführer dieser Linie 11-13 Stunden ein Brnder des zuerst ergriffenen, dingfest gemacht worden. 33 240( 31 332) verschiedene Almosenempfänger und 12 796( 11 674) im Betriebe thätig sind. Dazu kommt noch, daß der Führer vor Die beiden Brüder Friedrich und Albert von Bockitme verschiedene Pflegefinder in den Listen geführt. In demselben Zeit- Antritt des Dienstes das Messingzeug des Wagens zu puzen, den Dolffs stammen aus Kiffingen und nemen fich Schaus raum schieden aus von den Almoſenempfängern 4162( 3193), von den Sandkasten zu füllen, überhaupt den Wagen in Stand zu ſehen hat. spieler. Sie haben an Provinztheatern Anstellungen gehabt und Pflegekindern 2926( 2093). Am 31. März 1899( bezw. 1898) standen So wird also aus der vorgeschriebenen 10 stündigen eine 18- bis waren jezt nach Berlin   gekommen, um hier Beschäftigung zu ers demnach noch 29 078( 28 189) Almofenempfänger und 9870( 9581) 14 stündige Arbeitszeit. halten. So wenigsten behaupten sie. In Wirklichkeit sind sie Pflegekinder in den Listen. Laufende Unterstügungen Im Interesse sowohl der Angestellten wie auch des Publikums wäre wohl nur hierher gekommen, um ein neues Feld für ihre Schwinde wurden durch die Kommissionen gezahlt an die Almosenempfänger dringend zu wünschen, daß die Verkehrspolizei der Großen Berliner leien in Angriff zu nehmen. Beide wohnten in der Schlegelstraße 4 859 114( 4601 856) M. in 341 514( 332 218) Monatsportionen Straßenbahngesellschaft etwas schärfer auf die Finger steht und sie ver- und wurden hier bald festgenommen, da der Steckbrief aus Hannover  zu durchschnittlich 14,23( 13,85) M., für die Pflegefinder 732 929 ( 711 977) M. in 114 112( 111 212) Monatsportionen zu durchschnittlich anlaßt, nicht nur auf ihr Geschäftsinteresse, sondern auch auf die Sicherheit schon hier war, als sie antamen. Die Verhafteten werden zunächst 6,42( 6,40) M. Wolle 12 Monatsportionen im Jahre bekommt nur des Bublifums und die Gesundheit ihrer Angestellten die gebührende der Staatsanwaltschaft von Hannover   zugeführt werden. Rücksicht zu nehmen. selten ein laufend Unterstützter. 1898/99( bezw. 1897/98) bekam Der Geldfund auf dem alten Jerusalemer Kirchhofe ist noch jeder der Almosenempfänger durchschnittlich 10/10( 106/10) Monats- Der Kreis Niederbarnim   hat heute zum Kreistag zu nicht aufgeklärt, auch sind weitere Funde dort bis jetzt nicht portionen, also im ganzen etwa 148( 147) M., jedes Pflegekind wählen. Die Wahlen vom Jahre 1897 sind nämlich von der unter- gemacht worden. Der Arbeiter Bollmann, der bei einer Witwe 2. durchschnittlich 94/10( 95/10) Monatsportionen, also im ganzen etwa legenen Partei angefochten worden. Bezirksausschuß und Ober- Ver- in der Bergmannstr. 15 wohnt, ist von der Polizei entlassen worden. 60( 61) M. Außerordentliche Unterstützungen wurden waltungsgericht haben den Beschwerdeführern insoweit recht gegeben, Neues haben seine Aussagen nicht ergeben. Ob das Geld aus der gezahlt an ständige Almosenempfänger 138 988( 123 3661/2) M. in als sie drei Mandate für ungültig erklärten. Um diese handelt es Unterschlagung herrührt, die der Kassenbote Leisdorf kürzlich bei 20 048( 18 250) Portionen, an ständige Pflegegeldempfänger 61 658 sich in der heutigen Neuwahl. Zwar bleibt die große Masse der der Aktiengesellschaft Cyklop" begangen hat, steht auch noch nicht fest. ( 58 007) M. in 7619( 7363) Portionen, an nicht laufend Unterstützte socialdemokratischen Parteigenossen den Kreistagswahlen fern, da die Die Annahme, daß das Geld aus einem Gelddiebstahl, Einbruch usw. 525 082( 493 6921/2) M. in 54 913( 53 837) Portionen. preußische Gerechtigkeit nur die erste Wähler! lasie, die Groß- herrühren tönne, ist durch die Nachforschungen bis jezt nicht be