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Aftronomisches.

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Tempelwagen in der Prozession zu ziehen. Das Haupt einer anderen d'Ostro 289 Millimeter, im Castelnuovo 489, in Cattaro 509, Goli Stadt entschuldigte sich bei der Begrüßung des Reisenden wegen Vrh 671, in Jankov Vrh 1051 und in Crkvice 1148 Millimeter fielen. feiner struppigen Erscheinung; der Barbier des Ortes wäre geflohen. Weitaus größere Gegensäße als die örtlichen zeigen die zeitlichen Ein Mann, der zur Messung seiner förperlichen Eigenschaften heran- Unterschiede. In Crkvice folgte dem nassesten aller November, dem gezogen war, wurde von plötzlicher Angst ergriffen, warf dem Ge- November 1891, mit 1704 Millimeter der November 1892 mit nur lehrten seine Kleider vor die Füße und rannte fort wie vom Teufel 168 Millimeter also weniger als zehnmal fleiner umgekehrt besessen, ein anderer weinte während der Messung bitterlich. dem November 1899 mit 40 Millimeter, der des folgenden Jahres mit 1292 Millimeter, d. h. 30mal größer. Im Februar 1891 fielen nur 7 Millimeter, aber im nächsten Jahre 925 Millimeter, mithin 132mal mehr! Dabei sind die Tagesmarima gar nicht so absonderlich groß, denn das größte in Crkvice erreichte nur 323 Millimeter( 1901 etwa 354 Millimeter), d. h. nur 7 Prozent der Jahresmenge, während der Wolkenbruch vom 14. April 1902 zu Berlin fast 29 Prozent der nor­malen Jahresmenge lieferte. Auch hier bestätigt sich die alte Er­fahrung, daß regenreiche Gegenden den Niederschlag in der Regel nicht so sehr durch ganz ungewöhnliche Güsse, als vielmehr durch starke und dabei häufige Regenfälle erhalten. Ebenso sind tropische Regengüffe" nicht so ausgezeichnet durch ihre Dichte( d. h. die Menge durch die Zeit dividiert), als durch die große Dauer einer den Durch­schnitt nicht allzuviel überschreitenden Dichte. Die riesigen Nieder­schläge fallen nun meist in der Form von Regen( im Sommer durch­schnittlich an 6-10 und im Winter an 12-15 Tagen) und sind häufig von Gewittern begleitet. Die Zahl der Gewittertage ist zwar im Sommer am größten, aber sie sintt in feinem Monat auf Null herab wenigstens im mehrjährigen Durchschnitt. Sie scheint am fleinsten im Dezember und April zu sein und hat zwischendurch eine merkbare Zunahme. In dieser Zeit, d. h. im Hochwinter, ist die Zahl der Hageltage am größten, und am kleinsten im Hochsommer, ent­sprechend der geringen Luftfeuchtigkeit sowie der hohen Luft­temperatur, die Hagelbildungen schon im Beginne aufheben würde. Schnee fällt sehr reichlich, so daß in einzelnen Wintern hochgelegene Ortschaften tagelang von jedem Verkehr abgeschnitten sind. ( Köln . Btg.").

t. Wie ein Sternbild auseinander geht. Wenn wir uns in einer flaren Nacht den Himmel betrachten, und zwar längere Zeit, so sehen wir nur die Planeten, die etwa sichtbar sind, ihre Stellung zu einander und zu den übrigen Sternen verändern, während die Fixsterne nur die ihnen durch die Erddrehung erteilte scheinbare Bewegung ausführen, gegeneinander aber genau dieselbe Lage und denselben Abstand beibehalten. Demzufolge war es durch aus natürlich, daß man in den Anfängen der Himmelsforschung und überhaupt bis in die neueste Zeit hinein alle Sterne mit Ausnahme der Planeten für fest firiert hielt, weshalb sie den Namen Firsterne erhalten haben. Heute wissen wir, daß alle großen Sterne, also auch diese Firsterne, eine mehr oder weniger große und meist ungeheuere Geschwindigkeit besigen. Von diesem Gesetz ist auch unsere Sonne nicht ausgenommen, die vielmehr mit all ihren Trabanten in einem Tempo von etwa 25 Kilometern in der Sekunde oder 800 Millioner Kilometern in einem Jahre durch den Weltraum rast. Da nun andere Firsterne sich in ähnlicher Bewegung, zuweilen mit noch viel größerer Geschwindigkeit, befinden, so folgt daraus, daß die Stern­farten, wie wir sie heute haben, mit ihren teilweise schon im Alter tum konstruierten Sternbildern nicht für die Ewigkeit richtig bleiben tönnen. Innerhalb eines Sternbildes, das wir am Himmel als ein zusammengehöriges Ganzes zu betrachten uns gewöhnt haben, be­wegen sich die einzelnen Sterne mit ganz verschiedenen Geschwindig­teiten nach ganz verschiedenen Richtungen, so daß also die Sterns bilder mit der Zeit auseinandergehen müssen. Dieser Vorgang ist freilich wegen der ungeheueren Entfernung, in der sich die Fixsterne von uns befinden, troh der Schnelligkeit ihrer Reise für unser Auge überhaupt nicht bemerkbar. Nur die äußerste Vervollkommnung der Fernrohre und der astronomischen Meßinstrumente hat die Möglich­feit gegeben, im Verlaufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten an einem Teil der Fixsterne deren Eigenbewegung zu erkennen und innerhalb einer gewissen nicht sehr großen Genauigkeit nach Richtung und Schnelligkeit festzustellen. Am weitesten sind diese Arbeiten bisher mit Bezug auf die Sterngruppen gediehen, die in dem Stern­bild des Stiers zusammengefaßt werden. Eine wichtige Forschung hat auf diesem Gebiete Dr. Weersma in Groningen über die Be­wegungen der Hyaden veröffentlicht, die nach der alten Auffassung den Kopf des Stiers bilden, als dessen Auge der mächtige Aldebaran erstrahlt. An diesen Hyaden, in denen 66 Sterne gezählt werden, ist das allmähliche Auseinandergehen eines Sternbildes schon etwas genauer zu erkennen. Der Forscher hat auf Grund seiner Unter­suchungen diese Sterne in drei Hauptgruppen nach dem Betrage und der Richtung ihrer jährlichen Bewegung unterschieden. Die erste Gruppe begreift 38 Sterne in sich, darunter die hellsten, aber mit Ausnahme des Aldebaran, die in der Richtung nach Nord zu Ost um etwa eine Zehntel Bogensekunde jährlich fortschreiten. Der zweiten Gruppe gehören der Aldebaran und drei schwache Sterne an, die eine noch um die Hälfte schnellere Bewegung befizen. Die dritte Gruppe geht fast in der entgegengesezten Richtung davon, aber mit sehr viel geringerer Geschwindigkeit. Es ist daher anzunehmen, daß die zu ihr gehörigen Sterne von unserem Sonnensystem erheblich weiter entfernt find als die übrigen.

Meteorologisches.

Das regenreichste Gebiet Europas ist nach den Untersuchungen, die Professor Dr. K. Kassner im letzten Heft von Petermanns Mitteilungen zusammenstellt, die Ge­birgsgegend nördlich von den Bocche di Cattaro, insbesondere da s Gebiet von Crkvice( 1097 Meter über dem Meere). Das Mittel der Niederschlagsmengen für den Zeitraum von 1891-1900 steigt dort auf 4556 Millimeter. Allerdings sind die Schwankungen in der Jahresmenge außerordentlich groß, bei den Monatsmengen des Untersuchungszeitraums wachsen sie zu faum glaublichen Be­trägen an; selbst im trockensten Monat, dem Juli, hat man schon 129 Millimeter gemessen, d. h. nur im Jahrzehnt 1891-1900, jedoch 1888 fielen 174 Millimeter. Was will das aber bejagen gegen Monatsmengen von 1000 Millimeter und mehr. Allein in dem Jahrzehnt von 1891 bis 1900 tamen zu Crkvice 1000 Millimeter und mehr im Oktober einmal, im November viermal, im Dezember drei­mal und im Januar zweimal vor, davon kom allein in dem Winter 1896/97 je eine Menge von über 1000 Millimeter. auf den Oktober, November, Dezember und Januar- insgesamt fielen in diesen vier aufeinanderfolgenden Monaten nicht weniger als 4568 Millimeter! Die größte bis jetzt bekannt gewordene Monatsmenge war die vom November 1891 mit 1704 Millimeter, wovon der größte Teil im letten Drittel gemessen wurde. Allein in den drei Tagen vom 26. bis 28. fiel mehr als in Berlin durchschnittlich im ganzen Jahre. Dieser Niederschlag war allerdings ziemlich lokal, da zwar auch Jankov Vrh noch 1628 Millimeter aufweist, aber das im Regen­schatten liegende Goli Vrh nur 240 Millimeter empfing. Weniger ungleichmäßig war die Verteilung im November 1896, wo in Punta Berantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.- Druck und Verlag:

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Humoristisches.

Ein Philosoph." Ja, was tun Sie denn, Herr Schlückerl, wenn Ihnen die Frau solche Szenen macht?" O, da red' i' ta Wort- aber trint' mein'

Teill"

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-Schlagfertig. Lina, was muß ich sehen, Sie tragen ja dieselben Hüte und Kleider wie ich! Wo soll denn da der Unterschied zwischen Frau und Köchin liegen?" " Jm Kochen!"-

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- Unbegreiflich. Warum mögen S' denn koa' Fleisch?" Weil man so ein höheres Alter erreicht!"

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Warum trink'n S' denn nacha toa' Bier und foan' Wein net?" ,, Weil das Leben dann länger dauert!"

Und warum rauch'n S' denn koa' Pfeif'n?"

,, Weil man so länger lebt!" Ja

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aber, wenn S' toa' Fleisch essen, toan' Wein trinken und toan' Tabak rauch'n warum woll'n S' denn nacha länger leb'n?!": ( Fliegende Blätter ".)

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Notizen.

-" Ich bekenne", Roman von Clara Müller : Jahnke, ist im Verlage von F. A. Lattmann in Buchform erschienen. Preis: brosch. 2 M. 50 Pf., geb. 3 M.

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Die Halbmonatsschrift Aus fremden Zungen" ers scheint von Neujahr ab im Verlag von Demker , Berlin W. Die Re­daktion hat Richard Schott übernommen. Gustav Wied hat mit seinem neuen Stück Der Stolz der Stadt" im Nationaltheater zu Christiania einen durchschlagenden Erfolg errungen. irisches

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C.

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In Dublin wurde dieser Tage ein literarisches Theater eröffnet. Der erste Preis( 1000 Stronen) beim Libretto. Preisausschreiben des Theaters an der Wien ist der Arbeit Prinz Don Juan" zugefallen. 110 Werke waren ein gelaufen.

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M

Die Bach Gesellschaft hat Sebastian Bachs Geburts­haus in Eisenach angekauft und wird es zu einem Ba ch= Museum umgestalten. Zur Erlangung eines künstlerischen Platates. für die Große Berliner Kunstausstellung 1905 find drei Preise von 600, 500 und 300 M. ausgesetzt worden. Ablieferungstermin: 1. Februar 1905. Alles Nähere durch das Bureau der Kunsts ausstellung: Berlin NW . 40.

k. Ein neues Observatorium wird auf dem Mount Wilson( Kalifornien ), 6000 Fuß über dem Meeresspiegel, ge baut.

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Das Stauwerk der Saale- Talsperre, zu der die Vermessungsarbeiten bereits festgestellt sind, wird 50 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Die Staumauer wird 50 Meter hoch. Vor einigen Tagen ist ein großer deutscher Dampfer mit einer Fischbeute von 800 3entnern aus den marokka. Die Ausbeute bestand nischen Gewässern zurückgekehrt. hauptsächlich in Adlerlachs, Seekarpfen und Blaubarsch. Vorwärts Buchdruckerei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.