-O
75
-
Vor den neueren offiziellen Bildhauern, die pomphafter aufs treten, hatte Siemering die bescheidenere Note voraus. Er schien zu wissen, daß er aus einer Zeit stammte, der die neuere Entwidelung fremd sein mußte, und diese kleinbürgerliche Tradition hielt er fünstlerisch ehrlich aufrecht. Jedoch, es ist ein übles Ding: der Künstler, der für eine größere Gemeinschaft arbeitet, muß es sich gefallen lassen, daß man ihn mit tritischem Maßstab mißt, der keine Rücksichten fennt. Und da muß man sagen, daß das Hinscheiden dieser älteren Generation für die Kunst eine Befreiuung bildet. Kulturgeschichtliches.
Es handelt sich um die Abbildung von Gewässern in einer Wolfen- etwas Jovial- Menschliches. Er brachte etwas Wih in diese korpus decke. Die Photographien solcher Wolfenmeere, die vb. Bassus auf- lente Persönlichkeit, die sich auf den Krückstock stüßt, während rechts genommen hat, machen die Bedeutung dieser Wahrnehmungen voll- und links am Sockel Sprüche angebracht sind, die zum Sparen und auf verständlich. Wenn man in einem Luftballon schwebt und zum einfachen Lebenswandel mahnen. Auch die Porträtbüsten des von diesem auf eine geschlossene Wolfendede herunterfieht, so laffen Fürsten von Anhalt- Dessau und Frhrn. von Ilgen sind schlechte und fich auf ihr als eine Art von Tälern, Furchen, Löchern, als größere rechte Arbeiten eines Künstlers, der über die eigentlichen Prinzipien Lüden oder auch nur als dunklere Flede von verschiedener Größe seiner Kunst nicht nachdentt, aber bestrebt ist, etwas zu liefern, das die Lage und der Verlauf der Gewäffer erkennen, die wiederum den künstlerischen Anforderungen seiner Zeit entspricht. Das unter dieser Wolfendede auf der Erdoberfläche befindlich find. Denkmal ist von 1900. Seine lebte Arbeit war das Haydn- Mozartb. Bassus war einmal von München aufgestiegen und stand mit Beethoven- Denkmal, das einen so hervorragend schönen Platz hat seinem Ballon über dem Jfartal. Er hatte die Erde aus dem am Goldfischteich, den es nicht auszufüllen vermag. Es ist eine Geficht verloren, da unter dem Ballon eine einheitliche Wolfendede Verlegenheitsarbeit, die im fleinen die Züge bewahrt, die uns den lag. Auf dieser aber war der Verlauf des Jfartales als eine Künstler angenehm machen, der für uns eine Erinnerung aus vers Furche deutlich zu erkennen. An einer Stelle der Wolfenfurche lag gangenen Zeiten darstellt. Unglüdlich wie diese Idee der Massenwie ein riesiger Pilz eine Haufenwolfe, und zwar, wie später fest- verarbeitung von drei Komponisten, ist auch die Ausführung nichts gestellt wurde, gerade über einem etwa 10 Meter breiten Ueber- weiter als ein verlegenes Arrangement dreier Porträttöpfe, mit fallwehr bei Bullach, wo die Wasserkraft in einem Elektrizitätswerk Schwänen und Harfen und Masken und Lorbeerkränzen. benutzt wird. Die Entstehung der Haufenwolfe über diesem Punkt mußte also wohl in einem Zusammenhang mit dem Wasserfall des Wehrs stehen. Ziehen die Wolken rasch und ist ihre Lage nicht zu did, so bilden sich nur große Flüsse in ihr ab, gewöhnlich auch nur in Gestalt von Wolfenlüden, aus deren Anordnung der Verlauf des Flußtales annähernd zu erkennen ist. Je dichter und je gleich mäßiger verteilt die Wolkendecke ist, desto schwächer kommt die Erscheinung zum Ausdruck. Unter bestimmten Bedingungen jedoch, die noch nicht genau festgestellt worden sind, lassen sich sogar fleine Bäche als Furchen in der Wolkendede wahrnehmen; sogar die geringsten Krümmungen solcher Wasserläufe sind dann in den Furchen der Wolfendede genau abgebildet. Größere Bäche und Flüsse üben Eine Schulbankgeschichte. Eine interessante, einen entsprechend größeren Einfluß auf die Wolfendede aus, so daß in ihr ein richtiges Tal entsteht, in dem die Wolken nur noch das Schulwesen des 18. Jahrhunderts charakterisierende Schulbant aus einem feinen Dunst bestehen und oft so dünn sind, daß die geschichte bringt die letzte Nummer der„ Grenzboten". Erde durch sie hindurch zu sehen ist. Namentlich wenn die Sonne der Stadt Breslau hatte im Jahre 1781 die Absicht, an dem schräg auf die Wolfen fällt, wird diese sonderbare Naturerscheinung Elisabeth- Gymnasium statt der einfachen Sitzbänke bequeme Schulhöchst auffallend. Sogar kleinere Wassertümpel geben Veranlassung tische einzuführen. Der Rektor Arletius erklärte sich aber dagegen; zur Bildung trichterförmiger Löcher in der Wolfenschicht, während aus seiner Eingabe wollen wir folgende Stelle hervorheben: In die großen Sümpfe, die in Oberbayern so zahlreich vorhanden sind und dort als Moose bezeichnet werden, als dunkle, mit feinem Dunst ausgefüllte Flächen genau in ihren Umrissen in der Wolkendecke abgebildet werden. Die Annahme lag nahe, daß sich diese Einwirkung der irdischen Gewässer auf die Wolken auch von unten her beobachten ließe, und die Erfahrungen des Münchener Luftschiffers haben diese Bermutung bestätigt. Bei einem Aufenthalt in Altmühltal war eine Lockerung in der Wolkendecke deutlich erkennbar, in deren Verlauf die Wolken heller und häufiger sich darstellten als überall sonst auf dem sichtbaren Himmel. Diese veränderte Beschaffenheit der Wolfen folgte einem Bogen, der ganz einer großen, von der Altmühl dort gebildeten Schleife entsprach. Ein andermal wurde eine Furche in einer Wolkendede wahrgenommen, die eine genaue Abbildung des Würmflusses und des ihn fortseßenden Kanals darstellten.
-
Kunft.
sch. Rudolf Siemering , Professor und Mitglied des Senats der Akademie der Künste und Direktor des Rauch- Museums, gehörte der Bildhauerschule an, die von Rauch ihren Ausgang nahm. Ein Schüler Rauchs war sein Lehrer, und diese Tradition hat sich in Siemering erhalten.
Es ist nicht leicht, Siemering gerecht zu werden. Er stammt aus einer Zeit, die uns schon fremd geworden ist. Am 10. August 1835 zu Königsberg geboren, stand er gerade im Mannesalter, als der Krieg 1870/71 die Erfolge brachte, die seinem Schaffen die Wege wies. Der am Sockel des Germania- Monuments, das beim Einzug der Truppen unter den Linden errichtet wurde, angebrachte Fries machte ihn in der damaligen Zeit berühmt, während er sich vorher in Entwürfen zu Goethe- und Schiller- Monumenten versucht hatte, die zwar prämiiert, aber nicht ausgeführt wurden. Auch in einigen fleineren Gruppen: Nymphe und Pan und Pan und Amor trug er der Zeit Rechnung.
Das Luther- Denkmal in Eisleben , das Standbild Friedrichs des Großen vor der Marienburg und besonders das Siegesdenkmal in Leipzig gelten als seine Haupttverke, denen sich das Denkmal Washingtons in Amerika anschließt.
Berlin hat folgende Werke von ihm aufzuweisen: die sitzende Statue Wilhelms I. in der Vorhalle der Börse, die Gräfe- Statue mit Reliefs in farbiger Majolika, die Geheilte und Heilung Suchende darstellen, bei der Charité stehend( von 1882). Dann folgt das folossale Bronzestandbild Wilhelms I. von 1892 in der Herrscherhalle des Zeughauses. 1896 wurde die Bronzegruppe der HI. Gertraud auf der Gertraudtenbrücke aufgestellt, die einem Fahrenden den Labetrunk reicht. Dieses Werk bringt am ehesten die Art des Künstlers zum Ausdruck. Es fehlt allerdings in der Beherrschung der architektonischen Verhältnisse. Aber das Idyllische, Ruhige, Anekdotenhafte kommt hier noch in der bezeichnendsten und angenehmsten Weise zur Geltung.
Danach fam Siemering in die Bestrebungen hinein, die über Berlins Plastit soviel Unheil brachten. Allerdings war er ja durch feine früheren Siegesdenkmäler dazu prädestiniert. Er erhielt den Auftrag, für die Sieges- Allee Friedrich Wilhelm I. zu verarbeiten. Er tat auch dies in ruhiger, einfacher Weise. Denn das muß man ihm laffen, dem neudeutschen Hurradenkmal war er fremd. Seiner Kunst lag mehr das Bürgerlich- Intime. So gab er dem König
1
-
Der Rat
Absicht auf die Nukbarkeit dieser neuen Anstalt und Einrichtung habe ich allerhand Bedenklichkeiten Einem Hochl. Magistrat ge= bührend vorzustellen. Ich weiß wohl, daß verschiedene Herren Kaufleute und Bürger sich dieselben ungemein groß und wichtig vorzustellen sich einkommen lassen. Die allereinzige nach meiner Anficht wäre die Bequemlichkeit zu schreiben oder im Nachschreiben. Da ich aber bereits oben erwiesen, daß das gut und schön schreiben zu Hause und nicht in der Schule erlernt werden könne und müsse: so bitte ich gehorsamst zu erwägen, daß erstlich durch die neuen Tische und Bänke überall der Raum und Platz eines jeden Lehrsals ges twaltig geschmälert und eingeschränkt werden muß und wird; hernach was die rasche Jugend theils aus Unvorsichtigkeit theils aus Muthwillen an den Tischen vor Schaden und Nachtheil anrichten wird, welches beständige Ausbefferung verursachen muß. Und wenn sogar, wie ich höre, Dinte- Fässer angeschafft werden sollten, was für neue Unkosten und unnöthige Unordnungen solches verursachen werde, da ein jeder Schüler so verpflichtet als gewohnt gewesen ist und noch ist, seinen eigenen sogenannten Stecher zu haben, mitbringen und zu gebrauchen. Ich sehe also fast überall weder Nothwendigkeit noch Nukbarkeit dieser neuen Anstalt und Einrichtung."-
"
Geographisches.
ch. Der größte Geiser der Welt. Eines der größten Wunder der Welt ist der gewaltige Geiser, der zu Rotura in Neu Seeland liegt und als Waimangu" bekannt ist. Der Waimangi trat vor einer Reihe von Jahren zum erstenmal in die Erscheinung. Er ist auf der Linie jener großen vulkanischen Müfte und Spalten gelegen, die durch den furchtbaren Ausbruch des Mount Tarawera im Jahre 1886 entstanden, und ist nur eine furze Strede entfernt von den einst so berühmten Terrassen von Rotomahara, deren Schön heiten durch die unheilvolle Eruption völlig vom Erdboden vertilgt worden sind. Der Strater, aus dem der Waimangu aufsteigt, ist nach einer Schilderung, die Oliver Johnson im„ Scientific American" veröffentlicht, von ungeheurer Tiefe. Bei einem Ausbruch füllt fich dieser ganz gewaltige Trichter mit einer diden Säule aus schwarzem, kochendem Schlamm und Steinen, die bis zu einer Höhe von fast tausend Fuß emporeigt. Der dabei aufströmende Dampf und Dunst hüllt diese Säule ein und steigt bei ruhigem Wetter viele tausend Fuß in die Höhe. Der Ausbruch des Geisers erfolgt mit jäher Blöglichkeit und so unheimlich wächst dieses kolossale Schauspiel aus dem Schlunde des Kraters, daß die Besucher kaum noch Zeit finden, nach einem sicheren Ort zu entfliehen. Eine ungeheure Kraft stößt diese Massen empor, kochendes Wasser und riesige Steine werden mit höchster Wucht emporgeschleudert; das Brausen und Zischen des heißen Dampfes, das Poltern und Dröhnen der Felsen erhöht noch den mächtigen Eindruck. Der Waimangu liegt im Mittelpunkte der heißen Seen und Quellen, die sich in dem Rotura- Bezirk befinden, und die der Tourist in wenigen Stunden von Auckland , der früheren Hauptstadt Neu- Seelands und dem Haupthafenplatz der Kolonie, aus erreichen kann. Da findet man fleine und größere Teiche, die alle die verschiedensten Wärmegrade aufweisen. Einige sind wie kochende Stessel, andere wie sprudelnde Brunnen von Schlamm und Schwefel, die schwere Wolfen von Dampf und schwefeligem Rauch ausstoßen, während andere wieder flar und ruhig liegen und in hellstem Grün und tiefstem, reinem Blau ihren fledenlosen Spiegel darbieten. Die heilsamen Wirkungen dieser heißen Quellen
b