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Möglichkeit zu verringern, die einzelnen Teile der Augen, wo es ist, nur gleich und je eher je besser wegschaffen und Euch bemühen irgend angeht, ohne das Sehvermögen zu beeinträchtigen, in Fett- dafür recht gute, ordentliche und gefchidte Leute zu engagieren. Die hüllen eingebettet, die in diesem Maße bei den Augen der Säuge- Rahel( Rahel Levin 1771-1833, Gattin Barnhagens von Ense). fiere nicht vorhanden find. Aber schließlich ist auch trotz dieser äußert sich an einer Stelle ihrer Schriften: was das andere Krop Schutzhüllen die Wärmeabgabe der Fischaugen noch größer als die Liebe nennt. Man sieht, daß das Wort damals gang und gäbe der Säugetiere. Um fie auszugleichen, find diese reichlicher mit war, und zwar war es aus der Sprache der Offiziere, in die der Blutgefäßen verfehen als die der Säugetiere, und das in den Ge- gebildeten Klaffen übergegangen. Was es bedeutet ist unschwer zu fäßen zirkulierende Blut führt den Augen stets neue Wärme zu. erraten, man meint damit: nichtsnußiges Bolt, schlechtes Gesindel. Luft und Wasser unterscheiden sich ferner wesentlich dadurch von ein Aber nicht allein von Menschen wurde es gebraucht, sondern auch ander, daß erstere viel durchsichtiger ist als selbst das Klarste Wasser. von Tieren, besonders von kleinem Vieh und von Lastvich, das sich Die Fische lönnen also nur auf furze Entfernungen sehen. Diesem beschwerlich und langsam fortbewegte, im Gegensatz zu Qued oder Umstand ist bei den Fischaugen dadurch Rechnung getragen, daß fie Quick, das großes und wertvolles Vieh bedeutet, das sich rasch forts sämtlich furzsichtig find. Man weiß, daß bei einem photographischen bewegt, weil es nicht mühsam arbeitet. Apparat die photographische Platte der optischen Linse mehr genähert Von diesem Gebrauche aus gelangen wir leicht zu dem eigent wird, wenn ein vom Apparat entfernterer Gegenstand aufgenommen lichen Ursprunge des Wortes, der in der plattdeutschen Sprache zu werden soll, als wenn es fich um die Aufnahme eines der Linse suchen ist. Hier hat es seine eigentliche Form, nämlich Kruptüg, das näheren Gegenstandes handelt. Da wegen der trüben Beschaffenheit von dem Tätigkeitswort trupen, das friechen bedeutet, abgeleitet und mangelhaften Durchfichtigkeit des Wassers entferntere Gegen wird. Wenigstens ist diese Auffassung volksmäßig, denn man kann ftände in ihm nicht gesehen werden können, bildet das Fischauge oft im Blattdeutschen hören: dat is man een lütten Kruper. einen Apparat, der der photographischen Camera ähnlich ist, wenn Von anderer Seite dagegen wird darauf hingewiesen, daß Krop fie für die Aufnahme näher liegender Gegenstände eingestellt ist, desselben Namens wie Krüppel oder Ströpel sei. Doch dem sei, wie während das Auge der Säugetiere der photographischen Camera ihm wolle, als Begriffstern des Ganzen erscheint: Kleines oder un gleicht, wenn fie für entferntere Gegenstände hergerichtet ist. brauchbares Wesen, Menschen- oder Viehzeug.-
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Bei der geringen Helligkeit, die im Wasser herrscht, kommen dort überhaupt nur geringe Unterschiede der Helligkeit vor im Gegensage Kunstformen in der Natur. Im Wiener anatomischen zu den vielen Helligkeitsunterschieden, die beim Sehen in der Luft Institut hielt Professor Emil 8uderkandl dieser Tage möglich find. Die Säugetieraugen haben auch eine Einrichtung, die einen Vortrag über anatomische Präparate. Einem Bericht der ihnen gestattet, bei greller Beleuchtung und bei schwachem Licht zu Neuen freien Presse" entnehmen wir das Folgende: In der Einfehen. Die Pupille nämlich, das Loch in der zweiten der äußeren leitung wies der Vortragende darauf hin, ein wie verschiedenes Bild Häute, fann durch Zusammenziehung oder Ausdehnung dieser Haut ein und dasselbe Stück Organismus zeige, je nachdem die Mustelfleiner oder größer gemacht werden. Bei heller Beleuchtung tommt fasern, Nerven, Gefäßbündel oder Bellen zur Darstellung gelangen. schon durch eine enge Pupille genügend Licht ins Auge, um die be- Er erläuterte in furzen Zügen die sehr vorgeschrittene Färbetechnik trachteten Dinge zu sehen, bei Dunkelheit aber wird die Pupille der Präparate, die sich auf das verschiedene Berhalten der einzelnen start erweitert, um durch die Menge des eindringenden Lichtes seine Teile zu gewissen Farben gründet. Dann ließ er wohl an hundert geringe Stärke auszugleichen. Bei den Fischen dagegen, die nur Präparate, durch das Stioptikon vergrößert, an dem Auditorium geringe Helligkeitsunterschiede auszuhalten haben, ist die Pupillen- borüberziehen. Ein Durchschnitt des menschlichen Hirnes gab in veränderung, wenn überhaupt, sicher nur in geringem Maße möglich. tiefblauer Färbung der Nervenbündel das Bild eines prächtigen Ganz besonders große Verschiedenheiten bestehen zwischen Säuge- Schmetterlings; eine Schnittfläche des fleinen Gehirnes zauberte ein tier- und Fischaugen bezüglich der Apparate, welche gestatten, daß Korallenriff mit tausendfältigen Verästungen hervor; ein LängsGegenstände in größerer oder geringerer Ferne firiert werden; denn schnitt durch dasselbe Organ zeigt naturgetreu das Blatt des Lebenswenn auch Fische überhaupt nicht weit bliden fönnen, so sind sie baumes. Im Querschnitt der inneren Nase einer Kaze bilden die doch imstande, innerhalb dieser geringen Sehweite nähere oder ein rot gefärbten, vielfach verschlungenen Riechnerven ein reizvolles wenig entferntere Gegenstände zu figieren. Säugetieraugen ver- Teppichornament, während die Nasenhöhle der Fledermaus sich zu ändern die deutliche Schweite dadurch, daß die Linse im Auge durch einem fühnen, sezefsionistisch anmutenden Motiv gestaltet. Balm die Muskeln au ihnen schwächer oder stärker gekrümmt oder gewölbt blattartig ragen auf langen Stielen die Stränge der menschliche wird. Die Einrichtung ist also ungefähr dieselbe, wie wenn wir für Herzklappe hervor; ein herrliches Arrangement von Pfauenfedern das Sehen entfernterer oder näherer Gegenstände verschieden start entpuppt sich als Niemenblatt eines fleinen Fisches; gleich einer gekrümmte Brillen auffetten. Bei den Fischen wird die Anpassung Felspartie voll Schroffen und Abgründen präsentiert sich der Unteran das Sehen in verschiedenen Entfernungen dadurch vollzogen, daß fiefer der Fledermaus, während ein Querschnitt aus dem Kopfe die Linse bald mehr nach vorn, bald nach hinten gezogen und das eines Reptils gar an ein Urgehäuse im Stile Louis XVI. gemahnt. durch von der Netzhaut bald mehr, bald weniger entfernt wird. Die Von wunderbarer Pracht der Form und Farbe ist der Quer Einrichtung ist also hier sehr ähnlich der, die bei der photographischen schnitt des menschlichen Rückenmarks. Es ist, als ob ein bon glühenCamera borgenommen wird, wenn bei den Aufnahmen verschieden der Abendröte übergossenes Gehölz in einem Wasser sich spiegelte. entfernter Gegenstände die optische Linse der lichtempfindlichen Einer Marmorplatte gleicht eine Gehirnzelle, mit dem kostbarsten Blatte bald näher gebracht, bald von ihr mehr entfernt wird. indischen Shatol kann die Leber des Riesensalamanders in Farbe Die Kleinen Mustelbewegungen, die bei dieser Anpassung an die ver- und Zeichnung wetteifern, und in dem rot- blauen Mofait von phantastischer Zusammenseßung würde wohl niemand die Vergrößerung schiedenen Entfernungen vollzogen werden, tommen Empfindung, wenn auch nicht zum deutlichen Bewußtsein, und diese Schluffe der Bilderserie erschien der Durchschnitt eines Kropfes, ein eines Querschnittes aus dem menschlichen Darme vermuten. Zum scharf empfundenen Mustelempfindungen ermöglichen dem Auge, bei der Beurteilung darüber mitzuwirken, in welcher Entfernung sich die seltsam verschlungenes Negwert, als Beweis dafür, daß auch die gesehenen Gegenstände befinden. Es ist noch nicht genau ertannt, pathologische Anatomie fünstlerisch verwertbare Formen aufweise. welchen Vorteil die eine Anpassungseinrichtung der Augen an die Der Formenschatz der Natur, so schloß Professor Budertandi seine verschiedenen Entfernungen bei Fischen, die andere bei Säugetieren fleiner Bruchteil der künstlerisch schönen Präparate, die er besize, Ausführungen, sei unerschöpflich. Was er vorgeführt, sei nur ein diesen verschiedenen Tierarten bietet, aber Vorteile werden ihnen wobei Pflanzen und Mineralreich ganz aus dem Spiele blieben. Mit gewiß daraus erwachsen, denn nicht zu ä lig, sondern durch die verzu'ä schiedenen Umgebungen geboten find die Verschiedenheiten der jeder Vervollkommnung der Instrumente offenbarten sich dem schöne heitssuchenden Auge neue Wunder.- Säugetier- und der Fischaugen.-
Kleines feuilleton.
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uns zur
h. g.
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Kunft.
e. s. Das weibliche Bildnis in Kupferstich, Holzschnitt und Lithographie vom XV. bis zum XX. Jahrhundert führt eine Ausstellung des Kupferstichkabinetts vor, die in e. w. Kropzeug, Krop, Grobzeug. Man schreibt uns: dem hinter dem Lesesaal gelegenen Zimmer veranstaltet ist. Der Vor nicht allzu langer Zeit las ich in einem Leitartikel des Vor- früheste Stich( Italien , c. 1450) zeigt ein feines Profil einer wärts" das Wort Kropzeug. Ich kann nicht mehr sagen, in welchem jungen Italienerin, deren Haar reichgeschmückt ist, ein Typus, der Zusammenhang es gebracht wurde, es war aber leicht aus dem In- an Botticelli erinnert. Im Gegensatz hierzu find die deutschen halt des Geschriebenen zu ersehen, daß etwas Minderwertiges ge- Arbeiten derber, breithnochiger, am einzelnen haftend. Darum meint war. Das Wort Kropzeug kommt in der mündlichen Rede find die Porträts individueller. Schon die ersten Bildnisse öfters, und nicht gar selten in der Schrift vor, so daß es sich wohl zeigen ganz charakteristische harte Züge. Das 16. Jahrhundert ist berlohnt, es etwas genauer anzusehen." arm an Frauenbildnissen. Merkwürdigerweise haben gerade die Wenn Gustav Freytag in seiner Berlornen Handschrift" von großen deutschen Meister dieser Zeit sich nicht damit abgegeben. Hunden schreibt: Das Grobzeug will beißen, so sieht man daran, Nachdem im 17. Jahrhundert die technische Fertigkeit aufs höchste daß ihm das Wort nicht recht als gutes Hochdeutsch aus der Feder gestiegen war, begannen jene endlosen Folgen von Bildnissen in fließen wollte. Er machte deshalb Grobzeug daraus, was ihm Kupferstich, die meist irgendwelche gekrönte Häupter darstellten. mundgerechter erschien. Aber schon lange vor Freytag hat Kropzeug Rubens und van Tyd werden vielfach zum Vorbild genommen. eine Umdeutung erfahren und sich an" grob" angelehnt. Schon Seume Rembrandt ist der einzige, der in originalen Werken auch hier voran ( 1763-1810) schreibt: Der Lieblingsausbrud der preußischen ging. Er porträtiert auch nicht angesehene Herrschaften, sondern Offiziere( im Jahre 1806) war das Grobzeug und ihr Charafter wendet sich seiner Umgebung zu. Wir finden hier ein Bild seiner fouveraine Volksverachtung. In Wagners Kindermörderin" ist Mutter und seiner Frau. Darin ist Rembrandt bedeutungsvoll. Er bom bürgerlichen Grob die Rede. Friedrich der Große schreibt in greift damit, ebenso auch fünstlerisch durch die feine persönliche Art der Instruktion für einen neuen Schauspieldirektor: Ihr könnt dem- feines Stiftes, die ganz frei ist von Manier, unserer Zeit vor, auf nach das schlechte Krop, so jetzt noch bei dem französischen Theater die er, ein Einsamer unter seinen Zeitgenossen, hinweist.
Er