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hat den Mut, keine konventionelle Schönheit hinzustellen, die übrigen Baumarten und Sträucher. Die erwähnten Knötchen, sondern treu der Natur zu folgen. Wie er das tut, die von wachsartiger Konsistenz sind und bei feuchter Witterung das beweist seine vollkommene Freiheit von aller Tradition. zinnoberrot, bei trockener Luft hingegen rötlich bis gelblich erscheinen, Die franzöfifchen Stecher, die technisch Hervorragendes sind die Fruchtkörper eines Pilzes, der den Namen Nectria cinnaLeisten, lassen dennoch die rechte fünstlerische Auffassung barina führt. Die in diesen Fruchtkörpern produzierten Sporen vermissen. Im 18. Jahrhundert, im Zeitalter des Nokoko, beginnt werden durch den Wind verbreitet. Auf abgestorbenen Zweigen, jene zahllose Aufeinanderfolge von Damenbildnissen, die, zierlich Aststümpfen oder wunden Stellen der Bäume finden sie die Bes und gespreizt, den charakteristischen Typus der damaligen Zeit wieder dingungen, unter denen sie zum Mycelium austeimen. Die so ent geben. Diese französischen Stecher, die meist reproduzierend tätig stehenden Hyphen dringen in das Holz ein und wachsen rasch nach waren, nach Bildern arbeiteten, übten auch auf die deutschen allen Richtungen weiter. Das von ihnen durchwucherte Holz vers Einfluß aus. Hervorragend in der malerischen Auffassung find die färbt sich grünlichbraun und verliert die Fähigkeit, die Bodenflüssig= Engländer, die in zwei neuen Techniken arbeiten, der Schabekunst feit nach oben weiter zu leiten. Schließlich wächst das Mycel auch ( auf der gerauhten Kupferplatte werden die Lichter ausgeschabt, die in die Rinde hinein, auf deren Oberfläche dann die Fruchtkörper Uebergänge find daher weich) und die Punktiermanier( die Linien zum Vorschein kommen. Die Bekämpfung hat in erster Linie darin werden aufgelöst in kleine Bürktchen). Sehen wir hier die zu bestehen, daß alle von der Krankheit befallenen Gehölze zurückzukünstlerische Handhabung am höchsten gediehen, so kommt schneiden sind. Ferner sind alle mit Fruchtkörpern behafteten Zweige zugleich auch ein neuer Typus zur Darstellung, die nervöse, zu vernichten. Endlich ist an den Bäumen für einen guten Wundenglische Dame, deren ausgeprägter Charakter, zart und doch abschluß zu sorgen, damit die Infektionsmöglichkeit von vornherein energisch, so modern anmutet und auf das Festland späterhin Ein- unterbunden ist. stuß ausgeübt hat. ( ,, Mitteilungen des deutschen Forstvereins".) Technisches.
Der farbige Kupferstich, den das 18. Jahrhundert brachte, hat oft in blaffen Farben einen eigentümlichen Reiz, der uns antiquarisch anmutet, zumal wenn uns diese bunten, bildartigen Stiche aus vergilbten Büchern anblicken. Man arbeitete entweder mit verschiedenen Platten( wie die Franzosen meist), oder die Farben wurden alle auf einer Platte aufgetragen. Der Kupferstich wurde nach und nach durch die Lithographie verdrängt.
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Ueber die Auersche Osmiumlampe sprach Dr. Blau in der letzten Sigung des Elektrotechnischen Vereins zu Berlin . Der Vortragende legte, nach der Täglichen Rundschau", dar, daß die Osmiumlampe allen Anforderungen in hohem Maße entspreche. Im Gegensatz zu den Lampen mit einem aus gezogenem Was unsere Zeit anlangt, das Ende des 19., Anfang des Metall hergestellten Leuchtkörper besteht der Osmiumfaden aus fein20. Jahrhunderts, so glänzt sie durch Abwesenheit. Greiner, Halm, porigem Osmium von großer Dichte und einer Oberfläche, die, Stauffer- Bern , Zorn sind je mit einem Blatt vertreten und das sind unter dem Mikroskop betrachtet, zahlreiche kleine Ausbuchtungen Auffallend sei doch nicht die Hauptvertreter. Es sollte aber gerade der wesentliche besigt, wodurch die Strahlung erhöht wird. Erfolg dieser Ausstellung sein, darzutun, wie vertieft unsere bei der Dsmiumlampe, die etwa 60 Proz. weniger Strom ver psychologische Auffassung, wie momentan die technische Fertigkeit braucht als die gewöhnliche Glühbirne, die von keiner bisher geworden ist, wie sehr wir all das Aeußerliche, Rang, Stellung, zu bekannt gewordenen Glühlampe erreichte außerordentlich hohe bergessen bestrebt sind und auf das Menschliche und Künstlerische Lebensdauer ohne entsprechende Lichtabnahme.( Es gibt Lampen allein unser Augenmerk richten. Ein Fortschritt, der unsere Zeit von 5000 Stunden Brenndauer.) Der Osmiumfaden ist bei 1,5 Watt geradezu in Gegensatz stellt zu den ganzen früheren Jahrhunderten. im Verhältnis zu seiner Widerstandsfähigkeit nur sehr mäßig belastet. Ueberschreitet man die Schwelle des 19. Jahrhunderts, so ist es, als Er hat in der Osmiumlampe bei Beginn des Leuchtens noch gar treten wir in eine ganz neue Welt. Das ist mir noch nie so klar nicht seine endgültige Gestalt erhalten. Die Oberfläche des Fadens geworden wie hier trotzdem nur drei Künstler diese Zeit ist eben, und die Sinterung, die schon ein Mittel zur Herstellung des bertreten Ueberall, vom Anfange des 15. Jahrhunderts bis Fadens war, dauert in der fertigen Lampe während des Brennens zu unserer neuen Zeit, haftet den vorgeführten Techniken der Cha- noch fort. Der Faden verbessert sich also in Beziehung seines rafter der Reproduktion an, noch besser, des photographisch Treuen . Strahlungsvermögens sehr wesentlich durch den Gebrauch. Das Künstlerische tritt zurück. Eine bestimmte Person soll fest- Dsmiumlampe besigt also gewissermaßen in sich einen Vorrat, um gehalten werden. Dieser Aufgabe wird genau génügt. Erst bei uns die durch das Glühen des Fadens entstehenden schädlichen Einflüsse macht sich diese Kunst frei, wird selbständig, holt ihre Werke aus sich,( Abnutzung) für lange Zeit ausgleichen zu können. Das Licht nimmt wird Kunst. im Gegensatz zu anderen Lampen noch nach mehr als 100 Brennstunden zu statt ab. Dieser für den Gebrauch so große Vorteil wird eben dadurch erreicht, daß der Osmiumfaden nicht aus einem glatt gezogenen Draht, sondern aus zusammenDer Erfinder hatte die Es ist aber seit einiger Zeit Mode geworden, Ausstellungen zu gesinterten Osmiumteilchen besteht. beranstalten, die nicht das halten, was sie versprechen. Es ist ja Osmiumlampe zunächst für eine Spannung von 27 Volt eingut, wenn die Museumsverwaltungen, denen das Arrangieren solcher gerichtet, als die Herstellung für den Verbrauch aufgennmmen Beranstaltungen obliegt, mit der Zeit mitgehen, Anschluß suchen an wurde. Es gelang zunächst, die Lampe bis zu 37 Volt und augenblicklich herrschende Strömungen. Früher war eher über eine gewisse dann bis zu 45 und 55 Volt zu bringen. Dabei blieb die VerFremdheit gegenüber dem Zeitgeist zu klagen. Das braucht nun aber wendung der Dsmiumlampe jedoch auf diejenigen Stellen beschränkt, nicht so weit zu gehen, daß gewissen reklamesüchtigen Vereinen wo die Hintereinanderschaltung, also das gleichzeitige Brennen Konkurrenz gemacht wird, die die Kunst propagieren, die immer mehrerer Lampen möglich war. Die neuesten Osmiumlampen sind schnellfertig etwas parat haben, das sie ihrem Publikum servieren, für Spannungen von 110 Volt eingerichtet und sollen sich bewährt die in einem Abend die ganze Renaissance abmachen, um an einem haben. anderen Tage etwas anderes zu erledigen; da erscheint die Kunſt im Buchdruck" und die„ Kunst im Leben des Kindes" und die Kunst noch sonstwo. Diese Sucht, mit einemmal einen Ueberblick über Jahrhunderte geben zu wollen wird damit nur die Oberflächlichkeit großgezogen scheint und als etwas unvornehm und unkünstlerisch und eines
Gerade unsere Zeit hat auch all die erwähnten Techniken vervollkommnet, vermehrt und gerade die Frau ist es gewesen, das weibliche Porträt, dem diese Erneuerung zugute fam.
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es er=
Preis 2 M.
fünf Jahre
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Büchereinlauf.
- Ernst Hoos: Gedichte. Berlin . Verlag Harmonie". Thekla Skorra : Wovon mein Herz sich frei Hanns Fuchs : König Gonlands Erlösung. Julius Stettenheim : Tierisches- Allzu menschliches. Berlin . F. Fontane u. Co. Preis 3 M., geb. Marianne Mewis: Die Einfältigen. Kleine
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4 Mark.
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Museums nicht würdig. Es liegt Koketterie darin. Es ist ein gesungen. Berlin . M. Lilienthal. Preis 2 M. geb., 3 M. Reklametitel. Denn die Kunst des 20. Jahrhunderts erlebten wir gerade soll erst kommen. Fehlen nun die maß- Leipzig . Walther Röhmann. Preis 3 M. gebenden Künstler noch, so wird der Widerspruch um so größer. Es muß darauf hingewiesen werden, daß der Raum, zu dem sich mur Eingeweihte hinfinden, durchaus unzureichend ist. Das Kupferstichkabinett, das so viel Schäße birgt, die für die meisten tot und vergraben sind, soll diese in Ausstellungen an die Deffentlichkeit bringen und wir können nur wünschen, daß die Verwaltung sich dieser Verpflichtung recht oft erinnert. Die Blätter werden dazu angeschafft, um einer Deffentlichkeit unterbreitet zu werden. Dazu Robert Eysler: Die Hochzeit. Komödie in 4 Auffind die Beamten da. Und nicht sind die Werke dazu da, einigen zügen. Berlin . Verlag Harmonie". Preis 2 M. wenigen bequeme Gelegenheit zu Privatstudien zu bieten.-
Aus dem Pflanzenleben.
Die Rotpustelkrankheit der Bäume.
Es ist
Geschichten in Vers und Profa. Berlin . F. Fontane u. Co. Preis 3 Mark. Alfons Dörnthal: Gebrochene Wipfel. Novellen. Berlin . F. Fontane u. Co. Preis 2 M.
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"
Bertha von Suttner : Babies siebente Liebe und Andere s. Zweite Auflage. Dresden . E. Piersons Verlag. Preis 3 M.
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eine jedermann bekannte Erscheinung, daß in Park- und Garten- Abend. anlagen, Forsten und Baumschulen, sowie an Straßen- und Allee- Gutenberg- Verlag.- bäumen gelegentlich abgestorbene oder kränkelnde Aeste und Zweige- Dr. Richard Hennig : Wunder und Wissen= umherliegen, deren Rinde mit zahlreichen, leuchtend roten Knötchenschaft. Eine Kritik und Erklärung der offulten Phänomene, Ham bedeckt ist. In allen diesen Fällen handelt es sich um ein Symptom burg . Gutenberg- Verlag.
einer manchmal sehr gefährlichen Baumerkrankung, der sogenannten
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Rotpustelfrankheit. Am meisten unter dieser Erscheinung zu leiden Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am hat der Ahorn, weniger Linde, Roßkastanie, Ulme, Weißbuche und Sonntag, den 29. Januar.
Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.- Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.