beamte mid ihnen ist bei der Zusammenschung des Gerichtshofes| allgemach ein anderes Bolt zu werden beginnt, das mit bevon vornherein die Majorität gesichert. Der Disciplinarhof ist näm- rechtigtem Selbstfimm sich seinen Platz in der Sonne zu sichern gelich beschlußfähig, wenn einschließlich des Präsidenten sieben Mit denkt." Die neue Zeitschrift wird ohne Zweifel den Beweis liefern, glieder anwesend sind, von denen nur zwei dem Richterberuf an- daß das Bolt der Weltpolitiker kein Volk der Deuter ist.- gehören müssen.al
Mau braucht sich nur zu vergegenwärtigen, welche Rolle das preußische Obertribunal in der Steaktions- und Konfliktszeit in poli tischen Prozessen gespielt hat, um sich klar zu machen, daß die Regierung ihre unbedingte Herrschaft über die Beamtenklasse nicht im geringsten gefährdet zu sehen branchte, als sie die Teilnahme einiger richterlicher Mitglieder an dem Disciplinarhofe zugab.
Der nationalliberale Reichstags- Abgeordnete Bürger meister Quentin, der den Wahlkreis Herford - Halle vertritt, hat die Erklärung abgegeben, daß er gegen die Buchthausvorlage und auch gegen Kommissionsberatung stimmen werde.
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Eine intereffante Tischkarte Tentt gegenwärtig in einem Schaufenster Unter den Linden die Aufmerksamkeit des Publikums erster Instanz; dann ist das Staatsministerium die Berufungsinstanz Bildnis des bis vor kurzem noch von der Einkommensteuer befreiten Dieser Disciplinarhof entscheidet in gewissen Fällen als Gericht auf sich. Diese Tischfarte ist nach der„ Br. 3tg." geziert mit dem gegen sein irteil. In dem Falle aber, wo andere Behörden als Freiherrn Konrad von Wangenheim, des Wor Gericht erster Instanz geurteilt habent, wie es auch bei Arons war, sigenden des bei dem nach dem Privatdocenten- Geseze die philosophische lautet: Fakultät der Universität Berlin die erste Justanz bildete, bat der Disciplinarhof lediglich die Aufgabe einer begutachtenben Behörde. Es findet vor ihm eine mündliche Verhandlung statt, bei der ein Mitglied der philosophischen Fakultät das Recht die des Gerichts babei
dann geschähe das höchstens unter Mitwirkung von zwei von den vier höchst besteuerten Abges ordneten. Jedenfalls eine eigene Thatsache!- Will unsere Partei sich nicht noch eine solche Schlappe holen, dann muß sie eben sofort an eine Revidierung ihrer Organisation gehen, freilich ein schweres Stück in einem Lande, wo im Polizeiknippel noch der Schluß aller Regierungsweisheit gefchen wird.
Aus Heffen. Die Wiederwahl unseres Genossen Cramer im 15. Hessischen Landtagswahlkreis bedeutet einen glänzenden Sieg für unsere Partei. So weit bis jetzt festzustellen war, wurden 42 social17 Wahlmänner, während die Nationalliberalen und die Freifinnigen demokratische und nur 4 ultramentan- nationalliberale Wahlmänner gewählt. Vor 6 Jahren brachten es unsere Parteigenoſſen nur auf
treten. Auch der zorgelagte, and fem Berteidige gelangen, dovei Balitete auf Toulouſer dirt. Hafelhuthu in Goſſerole, Franz Boutarde. Eptingen ( nath), Geſterer iſt ſomit gewählt.
zum Wort. Der Disciplinarhof giebt dann ein Gutachten ab, das Staatsministerium aber fällt das Urteil. Dabei ist nun das Staatsministerium insoweit an das Gutachten des Disciplinarhofes gebunden, als es auf Amtsentsegung nur erkennen darf, wenn der Disciplinarhof sich dafür ausgesprochen hatte. Hat der Disciplinarhof auf Freisprechung oder auf Warnung oder Verweis votfert, so kann das Staatsministerium, wenn es d den Angeschuldigten strafbar findet, auch nur eine der geringeren Disciplinar strafen verhängen, spon
Zur Landtagswahl in Offenburg - Stadt. Gesinnungsgenossen! Am Sonntag, den 4 November, vollzieht sich hier keine Neu
Bundes der Landwirte"; der Text je 13 Wahtmänner hatten. Eflingen, 11. November.( Neichstags- Wahlrefultat.) Bund der Landwirte. Provinz Pommern. Berlin , den Bei der Reichstags- Stichwahl im 5. württembergischen Wahlkreis 13. Februar 1899. Epeisenfolge: Ochsenschwang- Suppe. Straftbrühe( Eßlingen- Stirchheim) am 7. d. M. fielen nach amtlicher Feststellung mit Rindermart. Frischer Hummer mit Remoulade. Hammel- von 22 606 gültigen Stimmen 12 585 auf Louis Schlegel , Wirth in rüden, garniert auf fönigliche Art. Rinderbrust mit Micerettig. Eßlingen ( Soc.), 11 021 auf Reichsgerichtsrat a. D. von Geß in Casserole. Kompot. Prinz Püdler- Bombe. Näfe. Früchte. Arme Notleidende"! Was für unnatürliche Verhältnisse das gegenwärtig in Baden bestehende Wahlgesetz zu Tage fördert, dafür legt Zeugnis Ans Schwarzburg- Rudolstadt.( Eig. Ber.) Während unsere ab folgender Wahlaufruf, den unsere Genossen für eine ErgänzungsGenossen in Preußen bei den Landtagswahlen ob des Dreiklaffen- wahl von Wahlmännern im Wahlkreis Offenburg veröffentlichten. Wahlunrechts grollend beiseite stehen und sie froh wären, wenn es Derselbe lautet: ihnen möglich wäre, mittels des geheimen direkten Wahlrechts sich erfolgversprechend an den Wahlen beteiligen zu können, zeigen uns rudolstädter Landtagswahlen, daß es mitten im Herzen Deutsch - wahl unseres Landtagsvertreters durch die Urwählerschaft. die joeben auch in ihrem legten Teile beendeten schwarzburgZur Zeit sind die Mitglieder des Disciplinarhofs folgende: lands noch ein Land giebt, in welchem sonst in ihrer Mehrzahl gauz Es handelt sich nur um die vorschriftsgemäße Ergänzung des Der Präsident, Wirklicher Geh. Nat Meinecke, Unterstaatssekretär brave Parteigenossen durch nichts aus ihrer Lethargie und Gleich- alten, vor 2 Jahren erkorenen Wahlmänner- Kollegiums, aus welchem int Finanzministerium, Wirklicher Geh, Ober- Regierungsrat undgültigkeit zu erwecken sind, wenn es gift, fich praktisch an den Landtags- durch Tod und Wegzug 6 Mitglieder ausschieden, Direktor im Stultusministerium Dr. v. Bartsch. Landforstmeister und wahlen zu beteiligen trop geheimen, trog direkten Durch diesen Wahlalt kaun an der parteipolitischen Zusammenvortragender Rat im landwirtschaftlichen Ministerium Wächter. Geh. und( bis zu einem gewissen Grade) allgemeinen, jezung des Wahlkörpers, d. h. an der Mehrheit der vereinigten Ober- Justizvat und vortragender Rat im Justizministerium Dr. Holtaleichen Wahlrechts. Brav schlugen sich nur die Frankenhäuser demokratischen und Centrumspartei nichts geändert werden, wenn groven. Geh. Ober- Regierungsrat und vortragender Rat in Ministerium Genossen, die ihr von jeher in unserm Besiz befindliches Mandat felbst die sämtlichen sechs Ersatzmänner aus unseren Reihen gewählt des Innern Dr. Lindig. Senatspräsident des Kammergerichts Groschuff tapfer verteidigten; dagegen gingen wir in allen weiteren 11 Streifen würden. und die Kammergerichtsräte Dr. Peters, Thielmann und Steck. Ob alle leer aus und selbst die am Donnerstag im Köntgjeer Wahltreise Sodann haben wir es mit einem in der badischen Landtagswahl diese an der Verhandlung über Arons mitwirken werden, oder ob stattgehabte Stichwahl brachte uus eine nicht nur unerwartete, sondern Geschichte wohl einzig dastehenden Fall zu thun: Die bemokratischnur sieben von ihnen, wissen wir noch nicht. Ausgeschloffen erscheint angesichts der Verhältnisse geradezu klägliche Niederlage. In jenem ultramontanten Sieger bei der Urwahl von 1897 verpflichteten ihren uns bloß die Mitwirkung des Dr. Bartsch, der im Stultusministerium Wahlfreise erhielten wir nämlich bei letzter Reichstags- Stichwab Standidaten Dr. Heimburger, fchon nach Ablauf der Hälfte der gesetzdie Anklage gegen Arons vorbereitet und eingeleitet hat, und der 814 Stimmen gegenüber 474 Kartellftimmen, und sind min doch unter- lichen Mandatszeit die Vertretung der Stadt Offenburg in der deshalb unmöglich als geeignet betrachtet werden kann, als Richter legen, trop eifrigster Agitation! Bir brachten es hier auf uur IL Stammer wieder niederzulegen, damit. die dazu verpflichteten in derselben Sache zu fungieren. un tibi thon 372 Stimmen, während der Gegner, ein politisches Chamäleon, noch Wahlmänner beider Parteien dem präfumtiven Kandidaten und Graf Philipp Eulenburg, Begleiter des Kaisers bei den Reichstagsstichwahl 1898 erhielt. Hier beschönigen zu wollen, wäre übertragen fönnen. 13@timmen mehr als die Höchstziffer der Kartenstimmen bei der früheren Abgeordneten nach zweijähriger Pause das Mandat wieder Nordlandsfahrten und Botschafter in Wien , bereift jest die süd ein Verbrechen! Die Dinge liegen so, daß wir mit Leichtigkeit uns Ein derartiges Handelsgeschäft verträgt sich nur mit dem un südein deutschen Höfe. Die einen meinen, er propagiere dort die sogar in den Besitz der Majorität im Landtage setzen könnten, wenn bentokratischen voltsfeindlichen indiretten Wahlrecht. Flottenpläne, andere fombinieren, Graf Phili stelle sich bort vor als die Genossen auch nur einigermaßen auf dem Damme wären, denn Darium verzichten wir darauf. Seit und Opfer für einen zwedbaldigen Reichskanzler. si all mish als für uns hoffnungslose Streise sind von den 12 eigentlich nur 2 au und aussichtslosen und anfoctroyierton Wahlkampf zu vergeuden. Aufhebung der Hofsperre. Serr v. Kröcher, der Präsident bezeichnen. Auch die Gegner beteiligen fich ja in denkbar fauefter Weise 28ir bitten unsere Gesinnungsgenossen, am Sonnabend des Abgeordnetenhauses, ist mit einer Einladung zur Hofjagd in an den Landtagswahlen und werden die Abgeordneten mit oft geradezu von der rue wegzubleiben Leßlingen bedacht worden. Da Herr v. Ströcher hartnädiger Kanal- cherlicher Stimmenzahl gewählt; gerade das aber ermöglichte es ja, ohne Wer sich, um persönliche Nachteile zu ber rebell ist er ftinunte in allen drei Lefungen gegen die Regierungs- weiteres in den Besitz der Mehrheit der Mandate zu kommen. Außer meiden, an der Wahl beteiligen muß, gebe einen vorlage, die als eine der„ kaiserlichen Vorlagen" gilt fo feint dem Ausgang der Wohlen natürlich auch noch mit, daß die meisten schlägen) ab. der geradezu unbegreiflichen Lauheit der Parteigenoffen spricht bei weigen Bettel( Bettel mit durchstrichenen Vor es, als seien versöhnlichere Stimmungen zwischen Hof und Kon- Arbeiter ihren Verdienst oft stundenweit entfernt von ihrem Wohn- Wir befinden uns mit diesem Verhalten nicht im Widerspruch zu fervativen eingekehrt. orte suchen müssen, denn der Wald" hat nur an einigen Orten den Beschlüffen der Durlacher Konferenz. da burch unsere Bassivität Industrie. Da aber bei unseren thüringischen Großitaaten" die der Kampf für das divette Wahlrecht nicht beeinträchtigt wird. Grenzen vielfach in tollster Weise sich durcheinander schieben. Auf Wiedersehen bei der Hauptwahl in 2 Jahren, pint of Es gehört es gar nicht zur Unmöglichkeit, daß jemand Für die socialdemokratische Partei. drei oder vierstündigen Wanderung zur Arbeit brei oder vier Bater- Der Vorstand des Wahlvereins Borwärts. länder" passiert. Dabei sind die Löhne benkbarst niedrig, und ferner folgte die Woche nach der Wahl noch ein unfreiwilliger Feiertag. Münchent, 9. November. ( Eig. Ber.) Abgeordnetenkammer. das Reformationsfest. Das mag ja Hunderte unserer Wähler von Die Regierung hat einen Gejegentwurf betreffend die Beschaffung der Urne ferngehalten haben, die in ihrer Mehrzahl einen Tag Lohn- von Wohnungen für Beamte, Bedienstete und Arausfall nicht gut ertragen können, und doch koftet's eben meist einen beiter der Staatseisenbahnen vorgelegt. Aus der Beganzen Tag für auswärts Arbeitende, wenn sie sich an den Wahlen gründung geht hervor, daß im Eisenbahndienst, außer 7500 vorüberbeteiligen wollen, denn die Wahlzeit beginnt erst um 10 Uhr und ende: gehend beschäftigten Arbeitern, 39 928 Beamte, Bedienstete und bereits nachmittags 3 Uhr; diese beschränkte Wahlzeit ist ja auch der reak- Arbeiter beschäftigt find, für welche 8000 Dienstwohnungen vortionäre Pferdefuß bei aller sonstigen Annehmbarkeit des Wahlrechts. Infolge handen sind. Neu errichtet werden 450 Dienst- oder Mietwohnungen, des Wahlausfalls hat die Reaktion wieder vollstes Overwasser und an 100 Stationen, für mittlere Beamte und Bedienstete, wofür ungenierter als im Vorjahre wird die Regierung ihren Gemeinde- rund 4 000 000 Mart verlangt werden. Von dieser Summe soll die Gejegentwurf wieder vorlegen, der anstatt des bisherigen gleichen Hälfte zur Gewährung von Baudarlehen an Baugenossenschaften Wahlrechts zu den Gemeindevertretungen das Dreillafen Wahlrecht Berwendung finden. Außerdem ist dem Landtag die Notſtands: einführen will; an letzterer Bestimmung scheiterte die Vorlage im vorlage für die durch die jüngste Hochwasser- Katastrophe Geschädigten vorigen Jahre, heute aber wird dieselbe kein Hindernis mehr fein, zugegangen. Der den Privaten und Gemeinden erwachsene denn wieder ſizen zwei von den drei überhaupt vorhandenen Landräten Gesamtschaden ist auf 12 217 698 m. veranschlagt; der dem Staat als„ Bolts" vertreter mit im Landtage. Wollte man die Parteizugehörig- durch Zerstörung und Beschädigung von Brücken, Straßen, Eisenfeit der Gewählten definieren, so würde man sich eine unlösbare Aufgabe bahnen, Forsten 2c. erwachsene Schaden ist noch nicht ermittelt. Zur stellen. Außer unserem Parteigenossen Franz Winter und dem Linderung der Not von Privaten und Gemeinden werden vom LandDemokraten W. Richter sind die übrigen( mit Einschluß des ebenfalls tag 5 650 000 20. gefordert, wovon 3 000 000 als nicht rückzahlbare gewählten Vorsitzenden des liberalen Wahlvereins!) nichts als Zuschüsse und die übrige Suimme als Darlehen mit mäßiger Verpolitische Fragezeichen, die unbewußt oder bereitwillig der zinjung an die Geschädigten verabfolgt werden soll. Regierung Schleppenträger- Dienste leisten. Sollte es möglich sein, Die Diskussion über den Etat des Ministeriums des all zu reaktionären Maßnahmen der Regierung Paroli zu bieten, Aeußern wird noch bis Ende der Woche dauern. Finanzminister Schlafhauses.
Das Kruppsche Kanonenblatt bemüht sich neben der Propaganda für profitversprechende Flottenforderungen eifrig um die Rettung der ebenso profitversprechenden Zuchthandvorlage. scht seinen schärfenden Schleifstein in hurtige Drehmig:
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Sich aber thatsächlich einen grundsäßlichen Verzicht auf jede weitere Repressivgesetzgebung gegen den socialdemokratischen Terrorismus aufzwingen zu lassen, dazu ist sie( die Regierung) schlechterdings außer stande. Vielmehr bleibt ihr, wie die Dinge liegen, nur übrig, auf einer befriedigenden Erledigung ihrer Vorlage mit allen Mitteln zu bestehen. Wir sind überzeugt, daß, wenn hinter der Arbeitswilligen porlage ein ebenio entschiedener und unzweideutiger Bille stände, wie man das bei den Wehrfragen gewohnt ist, am Ende aller Enden eine solche befriedigende Erledigung ebenso sicher sein würde, wie bei der Flottenvorlage. Die bürgerliche Opposition im Reichstage täuscht sich nicht darüber, daß eine wirksamere Geseygebung zur Abwehr des socialdemokratischen Terrorismus in den weitesten Streifen als eine Notwendigkeit empfunden wird; fie rechnet nur auf die Schwäche der Regierung. Davon follte aber doch keine Rede sein können!" Wir sind einverstanden: man riskicre es, die weitesten Streise, also die Reichstagswähler über die Zuchthausvorlage zu befragen. Daß man dann nur nicht einen Reichstag bekommt, der auch kein einziges Panzerschiff mehr bewilligt!
Zur Unterstützung der ,, Weltpolitik" hat das Bibliographische Institut in Leipzig eine Soloniale Zeitschrift" begründet. Die Art oder Unart der neuen Zeitschrift offenbart hinreichend der eine Saz bes Prospekts, das aus dem Volk der Dichter und Denker nun
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Kulturbilder aus Schlesien . Gbole. Wit entfchulbigenser erlauben, daß ich mir erſt die Schlüſſel leidet und dies verheimlicht, wer sich widersetzlichkeiten gegen den
Von Hans Wandrer. IV. Gin Schlafhaus Jbyll
Es giebt nur wenige, die von sich fagen tönnen:" Für mich forgen andere!" Aber hier und da findet man doch einmal folche Beneidensierten. Und dann muß man wirklich unwillkürlich ein
Geberde ging der wohlgenährte, unter Hausmeister erlaubt, hat gerichtliche und disciplinarische Strafe zu fette Mann zurück in feine lints vom Hausflur liegenden Zimmer. gewärtigen; auch kann über ihn Ausweisung verfügt werden. Der Hausflur mochte etwa zwei Meter breit sein, vorn, am EinJoin§ 17. gang führte eine Treppe nach den oberen Stockwerken. Im Hinter Jeder, der das Schlafhaus in Anspruch nimmt, hat pro Tag grund stand eine Thür offen; ein gelbbraun gestrichener Tisch und 5 Pfennige zu entrichten, die von der Hüttenverwaltung durch Lohnein Etfick fable and war zu sehen. An der Längsfeite, die abzug innebehalten werden. der Treppe gegenüberlag, hingen mehrere gedruckte Hausordnungen, Beschwerden über den Hausmeister, fiber das Essen usw. find § 18. eine in polnischer, eine in deutscher Sprache. mehrprace. hatte genügenb Zeit, fie an studieren und kann hier folgende Proben, die Haupt- sämtlich an den Hütteninspektor zu richten. sächlichsten Paragraphen, daraus mitteilen: 190 poun $ 19. rodiek montist Wer die Hausordmmg wiederholt übertritt, oder sich grobe, böswillige Sachbeschädigungen zu schulden kommen läßt, wer den Hansmeister oder dessen Frau bedroht, ihn beschimpft oder ihn thätlich angreift, kann sofort ausgewiesen werden, haftet jedoch für deir an gerichteten Schaden mit seinem stehenden Lohn. § 20.
Jeder Bewohner des Schlafhauses ist verpflichtet, regelmäßig und rechtzeitig die Schichten zu befahren und den Anweisungen des Hausmeisters unbedingt Folge zu leisten. §.6.
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geftchen: die girten Menschen sind noch nicht ausgestorben!" Wer wird denn das nicht thun, wenn er erfährt, daß die großen Schlesischen Hüttenwerte ihren unverheirateten, oder ohne Familie nach den Ort der Arbeit gekommenen Arbeitern eigens große Häuser gebaut haben, in denen die Arbeiter für eine Mart and fünfzig Pfennige den ganzen Monat eine Schlafstelle finden. Für fünf Pfennige ein Nachtlager. Das ist doch mehr als halb geschenkt Was fann auch die fruchtbare, zwischen der Oder, der der öftreichischen Die Arbeiter müssen beim Einzug in das Schlafhaus nachGrenze und der Webergegend Hegende, dicht mit wohlhabenden weisen, daß fie außer der Arbeitskleidung noch einen reinen Anzug Dörfern und Gutshöfen befette Hochfläche leisten gegen den befigen. sich bis in Rußland hineinziehenden Grubenbezirt? Ist hier doch ein Stück der schlechttragenden Erdkruste mehr wert, Frauenspersonen dürfen mir bei Tage, wenn fie fich melden als weite Strecken des festen Hochlandes. Ja, da können und Lebensmittel bringen, ins Schlafhaus, sonst müssen sie sich auch
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§ 13.6
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Im allgemeinen werden Zuwiderhandlungen gegen diese Hausordnung mit 50 Pf. bis 3 Mart und darüber geahndet.
die Besizer der Silesiahütte") in Lipine einem 15 000 Ein- gleich wieder entferuens 15. der Betten, der Wasch Gefauche der Maschinen, das Rasseln der Triebwerke und das Ge
wohner fassenden Dorf zwischen Königshütte und gabrze( sprich Sabsche) leicht den Freigebigen machen. Aber wenn man be rechnet, daß sie allein Millionen in Gebäuden, Förderwerken, Wasser Hinsten, Binkhütten, Maschinen und Kesseln angelegt haben, dann wird man es zu würdigen wissen, daß sie auch was für ihre Arbeiter übrig haben, daß sie ihnen Schlafstellen gewähren, pro Monat 1,50 Wt.
Ach, gewiß, ein solcher Herr wie Sie, der besichtigen will das Schlafhaus, werd' ich nicht weisen zurück;" sagte der Verwalter des
Für Beschädigung der einrichtungen ist. haftet, wenn der Thäter nicht gefunden ist, die ganze Stubenmannschaft. Für fehlende Handtücher und andere Sachen kommt auch die Stubenmannschaft auf, wenn sich der Dieb nicht findet. nastal do rea 2
§ 16. oil Wer Bänkereien oder Prügel veranlaßt, wer sich betrintt, sich Unsittlichkeiten zu schulden kommen läßt oder an einer Strankheit *) Die Silefiahütte besteht aus mehreren Betrieben, die teils 760,49 m. 1895 berunglückten 155 Arbeiter. In den folgenden Nohzint, teils Binkblech, Schwefelsäure und schweflige Säure pro Jahren hob sich die Produktion natürlich mit der Ge duzieren. Alle Betriebe gehören der Schlesischen Aktiengesellschaft für samtproduktion. Auch die Arbeiterzahl erhöhte fich. Die Bergbau und Hüttenbetrieb in Lipine, die jedoch nicht allein in Löhne gingen aber trotz des gewaltigen Aufschwungs faum empor. Lipine Werke besigt, sondern auch an einer ganzen Reihe Ja, in der Schwefels und Schwefelsäure- Fabrikation gingen fie sogar anderer Orte Werke hat und an mehreren Gruben be- zurück, wie die Statistik der oberschlesischen Berg- und Hüttenwerte", teiligt ist. In Lipine selbst beschäftigte sie im Jahre 1893: herausgegeben im Auftrage des Oberschlesischen Berg- und Hütten 1666 Männer und 248 Frauen. Diese erhielten bei dem männischen Vereins von Dr. H. Bolz, Kattowitz , nachweist.. gesamten Geldwert der Produktion von 16 505 077 m. einen Schles. Aft.- Gef. f. Berg- und Hüttenbetrieb ist unter anderem auch Gesamt- Jahreslohn von 1498 950 M. Der Jahresverdienst des beteiligt an der Grube Cäcilie, Mitbefizer: die Grafen Hugo, Lazy einzelnen Arbeiters betrug also im Durchschnitt 784,72 m. In den und Arthur Hendel von Donnersmard, und an der Grube Scharley, Lipiner Werken verunglüdten 1893: 181 Arbeiter. Im Jahre 1895 Mitbefizer: Bergwerksgesellschaft Georg von Giesches Erben; Frau waren in Lipine beschäftigt: 1625 Männer und 230 Frauen. Sie Gräfin Schaffgotsch ; die Grafen Hugo, Lazy. Arthur Hendel verdienten insgesamt 1410 705 M. bei einem Gesamtproduktions- von Donnersmark; Fürst Hohenlohe, Herzog von Ujest ; Ritterguts wert von 11 702 195 W., also pro Kopf im Jahresdurchschnitt befizer von Baildon.-
Draußen lärte die elektrische Straßenbahn vorbei, die Kinder spielten auf dem breiten, allerdings ungepflasterten Bürgersteig vor dem Schlafhaus, das mitten in der Hauptstraße des Dorfes liegt. Die Thür nach der Straße stand offen, von den Fabriken drang das matter der Gießereien gedämpft durch das Geräusch des lebhaften Ortes ich war wirklich im modernen Leben, in einem„ freiwillig gewählten, offenen Aufenthalt. Und doch diese Hausordnungen! Sie waren allerdings schon mehrere Jahre alt und von dem fritheren Direktor der Hütte, einem Herrn Scherlenig unterschrieben. aber sie hingen ja jetzt noch an der Stelle, die jedem Eintretenden sofort bemerkbar werden mußte und waren trotz ihrer Vergilbtheit die einzig gültigen Verordnungen.
Aber vielleicht lauteten die Paragraphen nur so scharf, weil die Einrichtung des Schlafhauses gar zu printvoll war. So einer reichen Gesellschaft konnte es ja gar nicht darauf ankommen. Sie sezte gewiß ihren Stolz darin, ihre Arbeiter mit allen Errungenschaften der Neuzeit, mit allem modernen Komfort zu beglücken. Sie fühlte wohl die Aufgabe, als größte Wirtin des Ortes vorbildlich, erzieherisch zu wirken Die Aber was ich auf der Treppe sah, die ich nun mit dem Vers walter hinaufging, schien nicht tomfortabel zu sein. Die mit Holz belegten Treppen hatten jene schwarzgraue Farbe, die das Holz atte nimmt, wenn es mit fohlen- und rußhaltigem Straßenschmus, Maschinenschmiere, Speiseresten und ähnlichen Dingen durchtränkt und einer nicht zu häufigen Reinigung ausgesetzt ist. Der Berivalter stampfte mit seinen derben Holzschuhen darüber hin und klirrte mit seinem Schlüffelbund wie ein Gefängniswärter, oder richtiger,