"
o. Riedel wandte sich in der Hauptsache gegen die Social-| Mitbürger gegen diesen Angriff auf ihre Rechte in Schuß nehmen| Abänderung der Kriegsgerichte in Friedenszeiten, durch welchen demokratie und suchte die Ueberschußwirtschaft und das indirekte dadurch, daß wir in der zweiten Lesung mit dieser Vorlage den gewöhnlichen Gerichten die Aburteilung von Ver. Steuersystem gegen die wuchtigen Angriffe des Genossen v. Bollmar furzen Prozeß machen und sie ohne weitere Umbrechen und Bergehen des gemeinen Rechts überzu verteidigen. Unsererseits wird noch Genosse Ehrhart das Wort st än de bachab" schiden." tragen wird. ergreifen. Die Straßburger Post", die sich von Anfang an als München , 11. November. ( W. T. B.) In der Kammer der eine warme Verteidigerin der Zuchthausvorlage erwiesen, zieht Abgeorducten wurde heute die Generaldebatte über die bayrische es vor, in dem ausführlichen Bericht, beit sie der Riffschen Versamm Regierungspolitik zu Ende geführt und schließlich der Etat des Milung widmet, über die obigen Ausführungen ihres" Abgeordneten nisteriums des Auswärtigen genehmigt. mit einigen wenigen Zeilen hinwegzugehen.
"
angeordneten Untersuchungen richten sich gegen die AſſumptionistenPatres wegen unerlaubter Vereinigung. Komplottprozek.
Paris , 11. November. In der heutigen Sitzung des Staats Ueber das afrikanische Telegraphen- und EisenbahnEin reichsländischer, Bassermann. Abkommen zwischen Deutschland und England gab der Direktor gerichtshofes hielt nach dem Namensaufruf der Senatoren Staatsanwalt Bernard eine. Rede, in welcher er die gestrigen AusAus Straßburg i. E. wird uns geschrieben; Als ent- der Kolonialabteilung Dr. v. Buchla im stolonialrat eine längere führungen des Advokaten Devin widerlegte. Bernard legte in seiner schiedener Gegner der Zuchthausvorlage hat sich der von Information. Zwischen der deutschen Regierung und der African tebe dar, daß für die Aburteilung der Angeklagten der Staatsden vereinigten Ordnungsparteien", Nationalliberalen, Alerifalen Transcontinental Telegraph Company ist ein Vertrag abgeschlossen,
"
-
und Freifinnigen, gewählte Reichstags- Abgeordnete für Straßburg - welcher der Gesellschaft gestattet, den Telegraphen, der Kairo mit der gerichtshof zuständig sei, weil dieselben, selbst wenn sie keinen Stadt, Juſtizrat Dr. Riff, in einer am Donnerstag abgehaltenen Kapstadt , also den ganzen Erdteil von Nord nach Süd durchziehen auf gewaltsamte Aenderung der Staatsform gerichteten Angriff beWählerversammlung bekannt. Seine diesbezüglichen Ausführungen soll, durch die deutsche ostafrikanische Besitzung zu legen. Die Fertig- gangen hätten, sich doch Verbrechen schuldig gemacht hätten, welche einem solchen Angriff sehr nahe verwandt wären. Der Staatserscheinen aus einem doppelten Grunde besonders beachtenswert: stellung soll in 5 Jahren erfolgen. Die Regierung hat das Recht, anwalt fordert am Schluß seiner Ausführungen den Senat auf, sich anwalt forbert am Schluß seiner Ausführungen den Senat auf, sich einmal, weil sie aus dem Munde eines im übrigen durchaus re- eine beliebige Anzahl Stationen einzurichten und diese mit dem für zuständig zu erklären. Darauf wird die Sigung unterbrochen. gierungsfreundlichen, bei seiner Bewerbung um das Straß Telegraphen der Gesellschaft zu verbinden. Nach 40 Jahren. burger Abgeordnetenmandat selbst von der streng gouvernementalen hat die deutsche Regierung das Recht, innerhalb ihres Gebietes Die Gesellschaft ist Straßburger Post" nach Kräften unterstügten, erfahrenen die Linie unentgeltlich zu übernehmen. Juristen lommen, und dann, weil sie als ein neuer verpflichtet, über ihre Linien alle ihr zugehenden Telegramme aus Beleg dafür betrachtet werden können, daß die er- und nach Ostafrika zu dem allgemeinen Tarif zu befördern und hat wungene Rüdsichtnahme auf eine starte bei einer sich bereit erklärt, allen Dritten gewährte Ermäßigungen auch auf Neuwahl als gefürchtete Gegnerin in Betracht Deutschland zu übertragen. tommende socialistische Wählerminderheit unseren
Volksvertretern bei ihrer Stellungnahme zu reaktionären Anschlägen der Regierung selbst in solchen Fällen den Nacken zu steifen im stande ist, wo dies durch das klasseninteresse nicht ohne weiteres geboten erscheint. Unter dem lebhaften Beifall der lediglich aus Angehörigen der bürgerlichen Parteien bestehenden Versammlung führte Abg. Stiff ungefähr das Folgende aus:
Ausland. Pestfälle.
Parlamentarisches.
Der Kolonial= Etat
Der Krieg.
Der
für das Rechnungsjahr 1900 unterscheidet sich nicht wesentlich von dem Etat des laufenden Jahres. Für das oft afrikanische Das Abkommen mit der British South African Schutzgebiet balanciert er mit 9 839 500 m. Beigefügt ist eine DeutCompagny vereinbart, daß von den englischen Gebieten Rhodeſta ſchrift über die Bedeutung einer Eisenbahn von Dar- es- Salaam nach oder Betschuanaland eine Zweiglinie nach der Grenze von Deutsch - Miogoro, zu deren Vorarbeiten 100 000 m. eingestellt sind. Südwest- Afrika gebaut werden soll. Erst wenn diese Linie fertig Etat für& a merun beziffert sich auf 2379 700 M., der für Togo gestellt, darf eine weiter nördlich gelegene hergestellt werden. Die auf 750 000 m., der für das füdwestafrikanische SchußAbsicht ist, daß die erste Eisenbahn Verbindung nach der Westküste gebiet auf 8 774 300 M. Angefügt ist hier ein Bericht des Oberstaus dem Hinterlande durch eine deutsche Intereffensphäre geht. lieutenants Gerding, betreffend den Bahnbau Swakop" Roch selten hat eine Gesegesvorlage einen solchen Unwillen in Die Times" bemerken zu dem legteren Vertrag: Hinsicht mund- Windhoek . Danach ist der Geleisebau auf 120 Kilos den weitesten Kreisen hervorgerufen, wie die Zuchthaus vorlage, lich der projektierten Bahn durch Deutsch- Südwest- Afrika würden meter angenommen und der regelmäßige Betrieb bis Jakalsweil sie eben dem Rechtsbewußtsein unseres Volkes direkt zuwider sowohl Deutschland wie England Vorteil haben für die Entwicklung water( 98 Kilometer) eröffnet. Der Bahnbau wird in diesem Bauläuft. Jeder, der es mit der allmählichen Ausgleichung unserer socialen ihrer Befizungen; es würde der Boden weiter vorbereitet werden Jahre bis Ofongava gelangen und die Strecke bis dahin noch vor Gegenfäße ehrlich meint; jeder, der die berechtigten Bestrebungen für das friedliche Zusammenwirken in der ganzen süblichen Hälfte bem 1, April 1900 eröffnet werden. An Frachtgut wurden durchunferer Arbeiterwelt nach wirtschaftlicher und moralischer Beffer- des afrikanischen Kontinents, welches erwartet werden darf, wenn schnittlich monatlich 875 bis 1000 Tons befördert, wovon ungefähr stellung anerkennt und gleichzeitig wünscht, daß diese Bestrebungen Ereignisse eintreten, die in dem deutsch - englischen Abkommen vom die Hälfte Regierungs- und die andere Hälfte Privatgut ist. Der fich in geseglichen Bahnen bewegen, muß verlangen, daß dieser un vorigen Jahre vorgefehen find," Stat für Neu Guinea balanziert mit 923 500 m., der Etat für glückselige Gesetzentwurf baldigft, womöglich ohne Sang und Die letzte Bemerkung der„ Times" bezieht sich auf die Auf- die Verwaltung der Karolinen , Balau- Inseln und Marjanen Klang, von der Tagesordnung verschwinde. Der Zwed des Ge- teilung der portugiesischen Befizungen in Südafrika. - mit 370 000. Da die Thätigkeit der Verwaltung foeben erst befetzes soll sein: Unterdrückung der Mißbräuche des Koalitionsrechtes gounen hat, muße von der Aufstellung eines specialisierten Etats der Arbeiter und Arbeitgeber; der Erfolg aber würde sein: noch abgefehen und mit einem Bauschquantum gewirtschaftet werden. Unterdrückung des bißchens Koalitionsrechtes der Arbeiter. Das Gefährliche bei der Vorlage in dieser Hinsicht ist, daß die darin aufgenommenen strafrechtlichen Begriffe äußerst dehnbar sind. Paris , 11. November. Matin" und„ Eclair" melden, daß in Es würde überhaupt keinen Arbeiterans stand der Broving Constantine( Algier ) vor kurzem die Beſt ausmehr geben, Noch immer feine Entscheidung. Zwar sind die Engländer felbst bei dem nicht Gelegenheit vor- gebrochen sei. Zuerst seien in Philippeville, dann in Bougie handen wäre, diese Strafbestimmungen zur sowohl unter der Civilbevölkerung wie unter den Truppen mehrere überzeugt, daß ihre Truppen Ladysmith nicht halten können, Anwendung zu bringen. Die Folge davon wäre: Todesfälle an der Peft vorgekommen. Dr. Chantemesse sei vor aber noch immer hält General White dem Voerenausturm tapfer Einschränkung des Rechtes der Arbeiter zur Arbeitseinstellung, einigen Tagen nach Constantine abgereift, um den Verlauf ber stand. Nach einer Meldung aus. Laurenzo Marquez bombadiert General Joubert fortgescht Ladysmith. Die Einschränkung des fümmerlichen, auf dem§ 152 der Gewerbe- Ordnung Seuche zu studieren. beruhenden Koalitionsrechts, Das Recht der Arbeitseinstellung Bon anderer Seite wird bestätigt, daß die Best vor drei englische Garnison antwortet nur schwach auf das feinder Joubert hat, nachdem wird erst wirksam, wenn es durch Wehrere ausgeübt wird; die Wochen in Philippeville, jedoch in fehr milder Form aufliche Feuer. weitere TruppenKoalition der Arbeiter ist daher ein Recht, das der Staat zu getreten ist. Die Strankheit hat sich bisher nicht ausgebreitet, verstärkungen und nene Munition erhalten hatte, eine Abteilung fchen hat, gerade so gut, wie das anologe Recht der Arbeit sondern blieb auf einige Fälle beschränkt. Die Regierung hat mit seiner Armee nach Süden abgesandt, um Colenso in Ber geber. Das Koalitionsrecht der Arbeiter geht aber verloren, wenn vollem Erfolge umfassende Vorsichtsmaßregeln ge teidigungszustand zu setzen. Das Vordringen gegen Pieterbet einer Arbeitseinstellung jedes unbesonnene Wort als Drohung, troffen und insbesondere in großem Maße Schuimpfungen marinburg hat begonnen. Die Boeren besetzten bas EisenbahnEhrberlegung ac, von den Gerichten aufgefaßt werden und den vornehmen lassen. Durch die sofort getroffenen umfassenden Maß- gelände. Arbeiter ins Gefängnis, ja ins Buchtbaus bringen kann. Ich bin nahmen ist einem weiteren Umfichgreifen der Seuche Einhalt gethan, der Ansicht, daß es vielmehr zur Herstellung des socialen Friedens so daß seit 14 Tagen tein verdächtiger Fall bekannt geworden ist. beitragen wird, wenn die Regierung uns einen Gefeßentwurf Ob die Pest aus Indien oder aus Oporto eingeschleppt worden ist, brächte, der das Koalitionsrecht der Arbeiter ga hat noch nicht festgestellt werden können. rantiert, es von den Fesseln befreit, die ihm trotz des§ 152 der Gewerbe- Ordnung durch die Strafbestimmungen der einzelnen Lloyd" teilt mit, daß an Bord des auf der Rückreise von Brasilien meldet aus Barkly West vom 6. November: General Cronje sandte Triest , 11. November. Die Generaldirektion des„ Oestreichischen Landesgeseze auferlegt sind. Dazu würde auch gehören die befindlichen Lloyddampfers Berenice" drei Personen an der Pest Gin fung des Versprechens, bei Beratung des Bürgerlichen Gefeßbuches im Reichst stanzer gestorben seien. Weitere Erkrankungen an der Beſt ſeien an Bord an Oberst Stekewich in Kimberley die Aufforderung, vor 6 Uhr Reichstag abgegeben sich behat. Dies Versprechen betrifft das Stecht für die Bereine jeder Art, nicht vorgekommen, Schiffsoffiziere und Mannschaft befänden sich heute morgen fich zu ergeben. Widrigenfalls werde die Stadt be schossen. Frauen und Kinder bleiben in der Stadt auf Verwohk. unter fich in Berbindung zu treten, und die Aufhebung antwortung des Obersten Rekewich. Die Boeren halten Stimberley in Eine aller entgegenstehenden landesgefeglichen Bestimmungen auf dem großer Stärke eingeschlossen und befizen schwere Artillerie. Wege eines Reichsgcseges. Depesche des Generals Buller aus Kapstadt vom 11. November berichtet demselben Bureau zufolge, daß Oberst Kekewich unter dem 8. d. Wits. über die Beschießung vom 7. d. Mts. gemeldet habe, diefelbe habe keinen Schaden verursacht.
-
Im Westen und Silden. Kapstadt , 8, November. Eine hierher gelangte Depesche aus Pretoria meldet, daß der allgemeine Angriff auf Kimberley von den Boeren am 7. November morgens mit der Beschießung der Stabt eröffnet worden ist. London , 11. November. ( W. T. B.) Das„ Reuterfche Bureau"
-
London , 11. November. Ein amtliches Telegramm des Generals Buller lautet: Am 10. d. Mts. Hatte eine RekognoscierungsAbteilung aus Oranje River Station vier Meilen öftlich von Belmont ein Scharmügel mit den Boeren. Oberst Steith- Falconer von den Northumberland Füsilieren wurde getötet, drei Lieutenants und zwei Mann verwundet.
Bu etwas wird hoffentlich die Zuchthausvorlage nüßlich sein, Paris , 11. November. Der Untersuchungsrichter Fabre ordnete wenn auch nur durch ihre Ablehmung, ich meine zur Hebung des zahlreiche Untersuchungen in Paris und in der Provinz an gefundenen Ansehens des deutschen Reichstages. bezüglich der Umtricbe des Vereins Justice et Egalité, welcher eine Dent Reichstag wird zuweilen feitens der Regie- Henderung der Regierungsform herbeizuführen bezivedt. Namentrung eine Behandlung zu teil, die fein anderes lich wurden folche Nachforschungen bei dem Blatte La Croix" anBarlament fich gefallen lassen würde. Das muß anders gestellt. werden! Der Reichstag nuß wieder mit dem Bundesrat ein gleich- Paris , 11. Novbr. Der heutige Ministerrat im Elisée gewertiger gefeggeberischer Haftor werden, gleichwertig an acht, nehmigte einen gegen den Klerifalismus gerichteten Gesetz Ansehen und Einfluß! Dazu wird es beitragen, wenn der entwurf, welcher verlangt, daß Bewerber um ein Staatsamt zuvor Steichstag bei Beratung der Buchthausvorlage Rückgrat zeigt. In eine bestimmte Zeit eine staatliche Schulanstalt besucht haben London , 11. November. ( W. T. B.) Wie dem„ Reuterschen feinem Beharren auf der Ablehnung hat der Reichstag die weitaus müffen; ferner einen Gefeßentwurf, durch welchen der Witwe des Bureau" aus Kapstadt gemeldet wird, ist baselbst eine Depesche aus überwiegende Mehrheit des deutschen Bolles hinter sich. Ich erachte Obersten Klobb eine Benfion von 6000 Frants ausgesetzt wird. Mafeting ohne Datum eingelaufen, welche sich wahrscheinlich auf die es als eine heilige Pflicht, daß wir unsere wirtschaftlich schwächeren Endlich erhielt die 8ustimmung ein Gefchentwurf, betreffend Vorgänge der letzten Woche bezieht. Dieselbe lautet:" Die Boeren wie ein Schatzbewahrer. Was für kostbare Möbel und Hausgeräte meinte er zufrieden. Hier muß aber ausgefegt werden. Die sah es so ähnlich aus, wie in den ersten. Ueberall derfelbe Ueberdie Zimmer enthielten, daß sie so wohlverschlossen und bewacht sollen sich machen das selbst, die Kerle; machen das selbst, die Kerle; aber dazu ist fluß an starrendem Schmug, an Dürftigkeit und Mangel und erwerden mußten! das zu faul. Kommt das von der Hütte, aleich schmeißt es bärmlicher Vernachlässigung. 3ohl an avanzig solcher Simmer Die Treppe mündete auf einen halbdunklen, nach beiden Seiten sich auf das Bett und läßt alles liegen. Oh, ich fege schon aus, doch sah ich. laufenden Borflur. Jede Wand war von einer Thürreihe durchbrochen. bin ich heute nicht dazu gekommen. Und eigentlich sollen sie sich das Beim Hinabgehen aus dem zweiten Stod ins untere Geschoß erzählte ber Berivalter:„ Ach, die verdienen sehr schön 2,75, bis Der Verwalter schloß die erste auf ein beißender, muffiger Dunst selbst machen!" wehte uns entgegen, wie er stets in Räumen herrscht, wo schlecht- Ich sah mir die Wände an. Auch sie waren mit demselben 3 M. pro Tag. Ja, bis auf 8 M. tommen fie! Ra, unb teures gereinigte, von erschöpfender Arbeit schwitzende Menschen in zu großer Ueberfluß ansgestattet, wie alles andere. Wandmalerei ist ja immer Leben haben sie hier nicht. Fürs Mittag geben sie 45 Pfennige. Bahl schlafen müssen und keine ausreichende Lüftung für Ersag der feiner als Tapete und schließlich auch gesunder. Aber wenn die da können sie doch kommen zurecht. Bessere geben 50 Pf., dafür verbrauchten, durchatmeten Atmosphäre sorgt. Die Stube war etwa Schmutz- und Schmierbilder, die von der Kleidung der von der haben sie mehr Fleisch." vier Meter groß und ebenso breit und drei Meter hoch. Zwei Arbeit Kommenden gepinselt werden, nicht alle Jahr den ihnen Wir gingen durch den Speiseraum, der am hinteren Ende des einfache Fenster ließen, ohne den Lugus einer Gardine oder notwendigen Ueberzug durch Tünche bekommen, dann giebt das folche Hausflurs lag. Kahle Wände; ein paar roh gestrichene Tische und eines Vorhanges Vorhanges aufzuweisen, das Tageslicht hinein, das abschreckenden Freskomalereien, wie fie in allen Räumen der Silefta Bänke neben dem die Küche und den Speiseraum verbindenden dafür um so deutlicher die Großartigkeit der Stubeneinrichtung be- hütte zu finden sind. Gang lag eine leere, ffeine Silche. Der Galizier tobte wieder die leuchten fonnte. An der einen Seitenwand standen vier eiserne Daß bei solchem außergewöhnlichen Brunk die Arbeiter verwöhnt Galizier , die sich, ihr Effen selbst in diefer Küche tochten. Bettstellen eiserne Bettstellen sind ja jezt das feinste. Nur daß werden und einem faulen Schlemmerleben verfallen, ist ganz selbst- In der großen Haustüche zeigte er mir die Bortionen, die er an diese Bettstellen gar nichts Feines an sich hatten, wollte man nicht verständlich. die Arbeiter austeilt. 8wei Näpfe voll Kartoffelu, Suppe und Fleisch ihre jämmerliche, rohe Einfachheit für Vornehmheit ausgeben. Auch Sie fommen von den Buddelofen, Röstwerken und Schladen oder Gemüse und Fleisch. Die Bortionen ganz reichlich, aber nicht standen sie nicht, wie bei gewöhnlichen Menschen, nebenbergen in dieser Tracht selbst fast geröstet und geschmort und sollen dann zu kräftig aussehend. Auf dem Gange nach seinem Waschteller cinander, sondern je zwei und zwei übereinander. Der im unteren noch Kraft übrig haben, noch Luft bekommen, den überquellenden lagte er mir, daß er nicht noch mehr Arbeiter aufnehmen könne. Bett tonnte fich also mit einiger Phantasie leicht vorstellen, er Lugus durch Reinigungswut zu zerstören? Jetzt brückten sie sich in den Kellerwohnungen herum bei ihren schlafe in einem Himmelbett die Luftknappheit dieser Dann führte mich der Verwalter in ein anderes gimmer, das Kollegen und er habe doch nur die 1,50 Mart, die sie fürs Prachtbetten hatte er jedenfalls. Die Bettstücken, schmale bunte zwar bedeutend fleiner war, in dem aber nur zwei Betten standen. Schlafen sahlten. Am Effen und am Bier, das er flaschenweise verLeinwanddeden, waren flüchtig übereinander gelegt. Ich faßte sie hier schafen, Beffere", für die wir eigentlich eigene Zimmer geben", laufe, fei nicht viel. Er hätte jegt mehr als Hundert untergebracht, an. Sie waren klebrig und die eingestopften Federn hatten sich zu erklärte er. Doch haben wir jetzt teinen Raum für einen allein. aber er dürfe leider nicht mehr aufnehmen. Wohnung hätte festen Klumpen zusammengeballt, wie wenn die Bettstücken nie Aber sie brauchen auch nur fünf Pfennige zu zahlen. Na, die er ja auch umsonst aber die Kinder kosteten so viel. Der Welteste, ordentlich durchgeklopft würden. andern brauchen's auch nicht besser!" fügte er hinzu und schloß eine der im Comptoir der Verwaltung, arbeite, verbrauche seine 20 Mart An der Thürseite standen einige schmale Spinden, deren gelb- dritte Thür auf. Wochengehalt als Taschengeld. Er könnte doch eigentlich ganz gut branne Grundfarbe mur noch an wenigen Stellen aus dem schwarzen Hier schliefen verschiedene in den Betten, von denen diesmal noch Leute unterbringen. Schmut blinkte, mit dem sie überzogen war. An der anderen fogar acht im Zimmer standen erhöhter Lurus! Andere fämmten Seite standen wieder zwei Betten und zwischen den beiden sich und einige speisten Brot und Käse bon Papier, das neben öligen Fenstern erhob sich ein Tisch, wacklig und grau, wie mehrere Schemel, Grubenlampen, Stämmen und Selfe auf dem Tisch lag. die am Fenster und in den Ecken standen. Bom Fußboden war nicht viel zu sehen. Schwarzer, festgetrampelter Schnung breitete sich wie ein schöngemusterter Teppich durch die Stube. An den Fenstern lagen mehrere Häufchen Holzspäne. Beim Weitergehen sagte er:„ Sehen Sie, das waren Galizier. Die erblickte der Verwalter sofort und, wie wenn sie sein Die halten ihre Stuben sauberer, als die andern fie parieren Schönheitsempfinden schwer gefräntt, wie wenn sie den Brunt besser. Die sind vom Lande und sind das Gehorchen noch gedes Zimmers zerstört hätten, fuhr er los: Schweinebande ver- wohnt." Er schien sie wegen ihrer Unterwürfigkeit ordentlich zu dammte! haben wieder geschnipselt hier! Stann man reden, lieben. so viel man will, es nüßt nicht!"
-
-
Als ich beim Eintreten meinen Hut abnehmen wollte, sagte der Berwalter: Aber Sie werden doch nicht! Das ist nicht nötig!" Und er ging mit der Müze auf dem Kopf hinein.
Die nächste Thür war verriegelt. Er donnerte mit den Fäusten Da aber sah er, daß einer der Schemel, die nicht einmal für gegen und fluchte. Endlich wurde sie geöffnet. Ein kleiner, ver die sechs Stubenbewohner ausreichten, da mur vier oder fünf vor schlafener Mann stand innen er war eben aus dem Bett gesprungen. handen waren, ein frisch geschnigtes Bein hatte. Einen anderen Der Verwalter fragte ihn herrisch, warum er nicht auf Schicht sei. Schemel, der nur noch auf zwei Beinen stand, hatte der Schnitzer Der Mann antwortete polnisch. Ach so", fagte der Verwalter be sich schon zur Erneuerung der fehlenden Beine bereit gestellt. Das friedigt. er hat Nachtschicht gehabt". Es störte ihn gar nicht, alles versöhnte den Verwalter sofort. daß er den müden Arbeiter aus seiner Ruhe geriffen hatte. Na, wenn sie machen Beine. fann man ia nichts fagen". In dieser Stube und in allen andern, die er mir zeigte,
I
-
Die Hüttenverwaltung hatte sich die Sorge um das Gehalt des Verwalters also abgewälzt, und auf diese Weise dafür gesorgt, daß er möglichst viel Arbeiter für sie bereit hielt; je mehr er unterbringen konnte, je mehr verdiente er. Er flagte auch noch, daß die Arbeiter so gut zusammenhielten, ihre eigenen Gebote" hätten. Wenn einer nicht zur Schicht wolle, gebe er ihm tein Essen. Da unterstützten sie sich, so lange es ginge. Er fand das einfach unmoralisch. Dann erklärte er mir die Waschkücheneinrichtung. Da, to er seine Wäsche tochte, würde auch das Wasser für den Waschraum der Arbeiter gewärmt. Er füllte etwas aus dem Kessel. Es sah bräunlich aus, wie Spilwaffer. Doch meinte er, das sei weiß. Als ich auch den Waschraum der Arbeiter sehen wollte, wehrte er ab. Das wäre nichts, den könne er mir nicht zeigen. Wahrscheinlich war der so luxuriös eingerichtet, daß zu be= fürchten war, ein Fremder hätte schon mit den Augen die Eleganz verlegen fönnen. Ich vermute, daß dies Prächtigste des Prächtigen mir nur darum vorenthalten wurde.
-