239
-
The Kleines feuilleton.
-
-
induftrie sowohl zum Scheren von Tuchen, wie auch von Sammeten| Bei der Bildung der Mbufera wirften also dieselben Kräfte wie bei und Plüschen allgemein angewendeten Lang- und Querschermaschinen derjenigen der Haffe. Allein die Natur ist am Mittelmeer doch eine nachgebildet ist, stammt aus Amerifa. Die hierher gehörige, in Deutschland ganz andere als an der preußischen Ostseeküste. Der sandige Boden patentierte Maschine kann eigentlich als Erfindung nicht mehr be- und der heftige Wind begünstigte hier Flugsand- und Dünenzeichnet werden, da dieselbe nur eine geringfügig abgeänderte bildung, und machte die Umgebung des Haffs im ganzen unfruchtImitation der Urform ist. Diese lettere hat nämlich einen Antrieb bar. Dagegen besteht die ganze Küstenebene von Valencia , so auch derart, daß die Schneideivelle nur in einer Drehungsrichtung schneidet. die Ufer der Albufera allerdings mit Ausnahme der NehrungDie nach dem deutschen Patent hergestellte Maschine läßt eine Rüd- aus einem überaus fruchtbaren schiveren Boden, der diese Gegend zu wärtsdrehung der Welle zu. einer der üppigsten von ganz Spanien macht. In der Nähe der Eine Analogie der beiden lekten Gruppen finden wir noch in Albufera selbst ist freilich der Wasserstand sehr hoch, so daß hier nur der Holzbearbeitungs- Industrie, speziell an Hobel - oder Fräs- eine Frucht, der Reis, mit Vorteil angebaut wird. Es macht einen maschinen. Hier vertritt auch die Messertvelle das ursprüngliche sehr eigentümlichen Eindruck, wenn man sich jetzt am Ende des Hobeleisen. Wie hier aber bezüglich der Sauberkeit die Messerwelle Winters diesem großen, etwa zwanzig Kilometer langen und vier mit dem feinen Bughobel nicht tonfurrieren fann, so wird auch im bis fünf Kilometer breiten See nähert. Schon eine Stunde vorher Rafierapparatebau das Hobelprinzip die Oberhand behalten.- verspürt man den Sumpfgeruch, den dieses seichte Haff aushaucht. Gustav Strahl. Noch befindet man sich mitten zwischen Orangenplantagen, zwischen windfußhohem Weizen und blühenden Buffbohnen, da sieht man schon die mit Segelbooten bedeckten Kanäle, die hinein in die Albufera führen. Schreitet man weiter, so verändert sich plötzlich das Aussehen des Geländes. Man hat vor sich links und rechts die ausgedehnten Reisfelder, aber es sind nur die grauen Stoppeln, die die tiefliegenden, -6. Zucht. Es ist ein alltägliches Vorkommnis, daß uns mit fleinen Dämmen eingerahmten Felder bededen. In ganz regela Sozialdemokraten von den Liebhabern und Bewunderern der mäßigen Abständen ragen diese Halmreste aus dem fruchtbaren Boden jeweiligen Zustände, mögen sie nun sein wie sie wollen, alle mög hervor. Es sind aber nicht einzelne Halme, sondern sie stehen immer lichen Gebrechen vorgeworfen werden. Wurde man wegen der büschelweise zusammen. Auf einem schmalen Damm zwischen ReisSicherheit und Wigigkeit seines Urteils von diesen Leuten bewundert, feldern und einem nach der Albufera führenden Kanal geht man so ändert sich das sofort, wenn sie hören, daß man der sozialdemo- dahin. Je weiter man geht, um so feuchter werden die Fluren, und fratischen Partei angehöre oder ihr beizutreten gedente. Von diesem schließlich bedecken sie sich gänzlich mit Wasser. Auch die Halmreste Zeitpunkte an beginnt eine geistige Minderwertigkeit von dem stehen unter Wasser, und nur die kleinen Randdämme, welche im neuen Belenner Bejiz zu ergreifen. Mindestens wird es von diesen Sommer die Berieselung erleichtern, guden ein wenig aus dem Leuten als unbegreiflich hingestellt, wie dieser oder jener befähigte wasser hervor. Wenn nun der Wind geht, so flutet die ganze Lands Mensch der Partei des Umsturzes beitreten könne. Man macht schaft in zitternder Betwegung. Auf dem schmalen Damm, auf dem ungefähr dasselbe Geficht, als wenn plöglich die Nachricht einliefe, einer dem anderen faum ausweichen kann, geht man fast unsicher dieser oder jener gute Bekannte sei ins Irrenhaus gebracht worden. durch die wogende Wasserlandschaft dahin. Rechts auf dem Kanak Aber nicht nur die geistigen Fähigkeiten erfahren einen bedauer- ziehen die Segelboote vorüber, die mit Fischereigeräten besetzt sind. lichen Niedergang was noch viel schlimmer ist, die unsterbliche Man glaubt, im Wasser zu wandeln. Nun ist die Albufera nicht Seele des Menschen beginnt an einem fressenden Schaden zu leiden. mehr weit, nur eine Wand von hohem, grauem Schilf verbirgt sie War fie vorher licht und weiß wie eine Perle im Selterfer Waffer, noch dem Blick. Erst wenn man ganz nahe herankommt, sieht man die unaufhaltsam in die Höhe strebt, so ist fie jetzt schwarz durch schilffreie Strecken die weite, weiße Wasserfläche des Haffes. wie Kohle, die in der schaurigsten Tiefe ihr russiges Dasein fristet. Drüben auf dem anderen Ufer, dem schmalen Damme, der die Dadurch, daß er begriffen hat, auf welche Weise Kapital entsteht, Albufera vom Meere trennt, stehen dunkle, nicht gerade hohe Seeund daß die Kapitalbildung, auf einer gewiffen Stufe angelangt, strandfiefern in langer Rette. Der Damm ist sandig, und für solche den Fortschritt der Menschheit hindert, ist er zum Verbrecher gefandige Meerestüfte gibt es im Süden einen vortrefflichen Baum, worden, dem alles zuzutrauen ist. Man sehe sich vor, ihm Führung einer Kasse zu übergeben, denn ein Gegner des Eigentums handelt nur folgerichtig, wenn er von seinen langen Fingern Gebrauch macht. Vor allen Dingen aber ist er der Fitbegriff aller Unmoral auf dem Gebiete der Literatur und Kunst, und von diesen zum gemeinen Leben hin ist der Weg nicht weit. Die Sozialdemokratie nährt die Zügellosigkeit in jeder Hinsicht, auch auf dem Gebiete der geschlechtlichen Moral. Wie stimmt aber dazu die folgende fleine Geschichte, für deren Wahrheit ich mich verbürge, weil ich fie selbst erlebt habe? Bor etwa zehn Jahren besuchte ich oft eine Restauration nahe der Greifswalderstraße, weil ich mit dem damaligen Inhaber persönlich bekannt war und noch bin. Eines Somitagabends nun fommt gegen acht Uhr eine luftige Gesellschaft hereingestürmt, die aus vier bis fünf jungen Männern und drei blut jungen frischen Mädchen bestand. Während die letzteren in das Hinterzimmer geleitet wurden, blieben die jungen Männer am Schenktisch stehen, bestellten Bier und begaben sich darauf auch nach hinten. Nach einer Weile tamen drei von ihnen wieder vor, genehmigten am Schenktisch einen Rognat, ließen allerlei zweideutige Redensarten fallen und äußerten unter vielfagendem Gelächter: Die machen wir besoffen und dann verschleppen wir fie."
Ich hatte von meinem Plage aus alles beobachtet und erlaubte mir plöglich die Bemerkung:" So etwas aber fut kein Sozialdemokrat!"
Ich hatte das Richtige getroffen, denn diese Aeußerung wirkte wie ein augenblicklich wirkendes Ernüchterungsmittel. Die jungen Lente ließen sofort von ihrem Vorhaben ab, behandelten die jungen Mädchen in der anständigsten Weise, wiesen sie zurecht, da sie mit der Gegend gänzlich unbekannt waren und ließen sie gehen. Bemerken muß ich noch, daß die jungen Männer mir und dem Restaurateur völlig fremd waren.
"
-
eben diese Kiefer. Nun hätte das Bild mit seinen weiten Wasserflächen, seinen langen Schilfwänden und Kiefernreihen etwas Nordisches, wenn es nicht belebt wäre von unendlichen Scharen von Waffervögeln, die über und auf dem Wasser ein überaus reges Treiben entfalten. Aber noch großartiger gestaltet sich die Landschaft durch ihre Umgebung. Im Süden erhebt sich eine gewaltige Gebirgsmauer, die direkt aus dem Wasser der Albufera_emporzuSonne in märchenhaften Farben. Ringsum im Halbkreise, wenn auch steigen scheint. Unbewaldet, erglänzt ihr Gestein im Schein der niedriger und ferner, zieht sich eine Bergwand dahin. Sie bezeichnet die Grenzen, bis zu denen die alte Meeresbucht einst reichte. Ganz im Norden wiederum, wo die Wand das Meer erreicht, erhebt sie sich zu größerer Höhe. Hier liegt auf steilem Felsen das Stastell von Sagunt der alten Stadt, um deren Besitz einst Hannibal und die Römer kämpften. Wie lange ist das her! Der Glanz der Karthager und Römer ist längst verblaßt. Aber auch heute noch hat diese wunder bare Guerta von Valencia ihre alte Schönheit bewahrt!
-
g. Elektrisch leuchtende Menschen. Aus Amerika wurde vor einiger Zeit gemeldet, daß eine Reisegesellschaft in der füdlichen Kordillere von einem heftigen Schneesturm plöglich überfallen wurde, und die Teilnehmer zu ihrem großen Erstaunen bemerkten, daß fie selbst wie auch ihre Reit- und Badtiere in einem sanften Licht wie in einer Aureole strahlten; das Licht ging von den Spizen der einzelnen Haare, auch denen der Pelzkleider aus. Die Erscheinung hat durchaus nichts Unbegreifliches an sich. An hohen Schiffsmaften, Leuchttürmen und spizen Kirchtürmen bemerkt man nicht selten, wenn die Umgebung fich in einer stärkeren elektrischen Ladung be findet, das sogenannte St. Elmsfeuer, ein Glimmlicht, in dem die Elektrizität sich allmählich entlädt, und so werden auch jene Reifenden auf eine start elektrisch geladene Bodenstelle geraten sein, die die Elektrizität in die auf ihr sich Bewegenden entsandte, von wo sie auf dem bequemen Wege durch die zarten Haut- und Pelzhaare in die Luft entwich, äußerlich bemerkbar durch die dabei ent stehende Leuchterscheinung. Aber, könnte man vielleicht meinen, warum zeigt sich dieses interessante Vorkommnis nur in Amerika ? Diese Annahme ist jetzt dadurch widerlegt, daß Aehnliches sich auch auf unserem Kontinent begab. In dem jetzt beendeten Winter wurde ein nahe der böhmisch- mährischen Grenze wohnender Arzt in der Nacht zu einem Kranken über Land gerufen, während gerade In diesem Wetter verlor ein furchtbarer Schneesturm tobte. der Fuhrmann den Weg, und während sie über die Weiterfahrt berieten, bemerkte der Arzt seitwärts ein Licht; er nahm an, daß dies von irgend einer menschlichen Behausung fäme und entsandte den Fuhrmann dorthin, damit er sich Rats einhole über den weiter ein zuschlagenden Weg. Aber nach kurzer Zeit kam der Fuhrmann voll Angst und Schreden zurück und sagte noch stotternd und staunend,
tt. An der Albufera von Valencia . Eine schöne Haffbildung, ähnlich denen, wie sie an der preußischen Küste in typischer Form vorkommen, findet sich in der Nähe der spanischen Stadt Valencia . Albufera, das heißt fleines Meer", haben sie schon die Mauren genannt. Wo heute Valencia und die fruchtbare weite Süstenebene, Sind dort die Bedingungen für sein Entstehen besonders günstig? die orangenreiche Guerta" von Valencia liegt, da zog sich eine Bucht des Mittelmeers zwischen zwei weit in die See vorspringenden Gebirgswänden tief ins Land hinein. Aber die Flüsse, die in diese Bucht mündeten, vor allem der Jucar und der Guadalaviar, füllten die Bucht mit ihren Stinkstoffen aus, sie schütteten die heutige Küstenebene auf und nur ein Teil der alten Bucht, eben die Albufera blieb erhalten. Durch einen langen schmalen Damm an der preußischen Küste sagt man Nehrung ist sie vom Meere getrennt. Der abgesetzte Schlamm bildete draußen im Meere eine lange Barre, die sich vor die noch nicht ganz ausgefüllte Bucht legte und sie nach der Seeseite zu abschloß. So entstand ein Binnensee dicht am Meer.
-
-
-