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halb der neu eingerichteten Bostrouten lag, wie die Schweiz , war) Da ging denn oft so ein Brief durch zweite oder dritte Hand noch nichts gebessert und mußte sich noch der alten, üblichen Mittel und die Boten waren gar säumig. Auf einem der vorhandenen beim Briefversand bedienen. In den Züricher Archiven liegen gegen Briefe steht der Vermerk„ nach Zürich gekommen am 17. Juli, ab3000 Briefe, die während der Reformationsperiode die Züricher Zwingli, gegeben den 4. August 1573". Auf einem anderen, einer von den Bullinger usw. mit fast allen europäischen Ländern gewechselt hatten. durch Aberlin abgegebenen Briefen, die dieser erst nach drei Monaten Viele dieser Briefe tragen noch den Vermerk, wie und durch wen sie bestellt hat". nach Zürich gebracht worden, und geben daher über das Wesen des So sind denn die Briefe gar verschieden lange unterwegs ge damaligen Briefverkehrs reichlich Aufschluß. Kaufleute, Fuhrleute, wesen, ehe sie dem Empfänger ausgehändigt wurden. E. Egli hat in Schiffer waren die beliebtesten Briefboten. Die Kaufleute von der Züricher Schrift Zwingliana" die Laufzeit einer Anzahl der St. Gallen besuchten regelmäßig die Messen von Leipzig , Paris , Lyon vorhandenen Briefe berechnet. Von 42 Briefen, die von Genf und und unterhielten direkten Verkehr mit Italien und Spanien . Sie Augsburg eingegangen waren, war der schnellste 3, der längste nahmen gar manches Brieflein mit. Der St. Gallener Kaufmann 48 Tage gelaufen, im Durchschnitt hatten sie 15 Tage gebraucht, um Johannes Linner besorgte Briefe für Bullinger nach Genf und nach Zürich zu kommen. Von Basel brauchte der schnellste 2, der Frankreich und brachte Zeitungen" für Zürich von dort mit. längste 25 Tage, der Durchschnitt betrug 8 Tage. Briefe von Bern Zweimal im Jahre, im Frühling und Herbst, bezog der Züricher brauchten 10, folche von Murten 13 Tage. Von Heidelberg brauchte Buchhändler Froschauer die Frankfurter Messe . Er nahm Briefe der schnellste 7, der Durchschnitt betrug 26 Tage. Von Augsburg lief sowie Geld mit nach Basel , dem Elsaß , der Pfalz , nach Heffen. der schnellste 4, der langsamste 35, der Durschnitt war Während seines Aufenthaltes in Frankfurt diente sein Laden als 12 Tage; von Nürnberg der schnellste 8, der langsamste Sammelbecken für alle nach der Schweiz zu sendenden Briefe. 42, der Durchschnitt 20 Tage. Von Frankfurt a. M. Dr. Emich aus Bremen schreibt einmal nach Zürich und setzt auf famen Briefe in 10-23 und 44 Tagen, von Straßburg in 11 und den Brief die Zwischenstation: Abzugeben in Frandfurt in 55 Tagen an. Unter den übrigen Briefen finden sich Laufzeiten Froschauer's Laden bey Rodbertus Camberius". Danzig 52, Bremen 87, Rostock 116, Dessau -= 104, Die einzelnen Universitäten, die fürstlichen Staatskanzleien, Paris 26 und 38, Montpellier = 58, London und Orford der deutsche Orden unterhielten damals regelmäßige Läuferposten, 57, 80 und 216, Krakau 45 und 65 Tage. Da mußte denn auf die gelegentlich gegen Geld und gute Worte bei ihren amtlichen Antwort recht lange gewartet werden und Geduld war das notReisen auch Privatbriefsendungen besorgten. So ist einer der ge- wendige Requisit im damaligen Briefverkehr. brachten Briefe von dem landgräflich hessischen Boten Jost besorgt worden, einen Brief nach Polen nimmt der Züricherische Stadtläufer Johann Walder mit. Einmal wird in einem dieser Briefe bemerkt, daß man von Konstanz nach Augsburg 20 Meilen Wegs rechne und dem Boten dafür 5 Dickpfennige zahle, wenn er auf öffentliche Kosten reise.WieZürich unterhielten auch andere größereStädte wie Köln , Breslau , Nürnberg , Frankfurt a. M. eine regelmäßige Läuferpost zur Bes sorgung ihrer Briefe. In einem Schreiben an Zwingli heißt es einmal Straßburg habe während des Reichstags zu Augsburg im Sommer 1530 eine Post dargelegt, daß sie alleweg in 30 Stunden Botschaft dar oder dannen haben mögen."
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Dreißig Stunden für einen regelmäßigen Dienst zwischen den beiden Städten muß für damalige Verkehrsverhältnisse, die bekannt lich nichts weniger als alles zu wünschen übrig ließen, als eine ganz außerordentliche Leistung bezeichnet werden.
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Humoristisches.
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38,
- Auf einer Tiroler Alm. Ich moan alleweil,' s war a Norddeutscher, der Tourist."
was
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Woll, woll, schaugst amal' s Fremdenbüachl nach, wann er dicht't hat, nachher ischt er a Preiß."
Kindermund. Der kleine fünfjährige Hans wird zum ersten Male in die Kinderschule geschickt. Als er nach Hause kommt, fragt ihn die Mutter, wie es ihm gefallen habe.
Es war schön Mutti, aber ich kann doch auch zu Hause brav sein!" („ Jugend.")
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in einer der untersten Klassen der Herr Schulinspektor, ob jemand - Aus einer pfälzischen Volksschule. Fragt da ein Verschen oder Gedichtchen hersagen könne. Es meldet sich so ein fleiner Knirps und zitiert zum nicht geringen Schrecken der Lehrerin, die ihren Pappenheimer schon fannte, mit großem Pathos folgende Verse: Zwei Senaben gaben sich einen Kuß, der eine hieß Antonius; der andere hieß Kätchen, ich glaub', es war ein Mädchen!
Notizen.
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Die Stadt Straßburg scheint auch über Antwerpen nach England einen organisierten Postverkehr unterhalten zu haben. Die Portoauslagen für Benutzung dieser Post müssen jedoch unangemessen hoch gewesen sein, denn in einem Briefe vom 25. Juni 1550 schreibt der evangelische Flüchtling Richard Hilles aus London an Bullinger, der Grund, warum Deine Briefe bisweilen sehr spät hier abgegeben werden und sich lange auf dem Wege verstecken, ist der, daß Johannes Burcher sie von Zeit zu Zeit Straßburger Schiffsleuten übergibt, auch Fuhrleuten und Reuttern, welche Ware den Rhein hinab Wie Schriftsteller arbeiten. Jules Verne nach Antwerpen führen. Das tut er vornehmlich deshalb, schrieb seine Romane zunächst mit Bleistift. Später zog er das weil die Briefbündel so groß wie möglich sind. Er wäre nähmlich sonst Geschriebene Strich für Strich mit Tinte nach. Was ihm nicht So kam die Reinschrift zustande. genötigt, den Bosten für jede Unze Gewicht 10 Kreuzer zu Speyer gefiel, wurde weggestrichen. und nicht viel weniger auch zu Antwerpen und London zu geben, Noch origineller ist die Arbeitsweise des englischen Dramatikers wenn sie von dort durch die Post vermittelt würden. Bernhard Shaw. Charles Wyndham erzählte jüngst einem Antwerpen bekommt die Bost für ein Blatt Papier ,„ das sie nach Ausfrager:" Bei unserem ersten Zusammentreffen trug Shaw weiche London befördert, zwei brabantische Stifteri, überdies in London Hemden und lang herabfallende Krawatten, und mit seinem gelbebensoviel, also vier Stifteri für ein einziges, ganzes Blatt. Dagegen braunen Haar und dem langen roten Bart sah er wie ein alter wenn wir die Briefe den Kaufleuten zur Beförderung übergeben, so wifing aus. Er kam herein und setzte sich an den Tisch. Dann zahlen wir weder hier noch dort etwas." steckte er die Hand in seine rechte Hosentasche und zog langsam ein Notizbuch heraus; darauf wühlte er in der fleines linken Seitentasche und ein brachte zweites heraus. Ich wartete. Nun steďte er die Hand in eine Rock
Denn zu
Neben den Städten unterhielten auch die Zünfte mit einander regelmäßigen Nachrichtenwechsel und besorgten dabei wohl auch geLegentlich Privatbriefe.
Die größte Zahl der in Zürich vorhandenen Briefe war jedoch durch Gelegenheit und guten Willen der nach der Schweiz reisenden Privatpersonen mitgenommen und befördert worden. Diese Art des Briefverkehrs durch Vermittelung von Privatpersonen war durchaus die am meisten in Anspruch genommene. Ein Schreiben aus Krakau wurde durch den Polen Threcius, der Zürich besuchte, abgegeben. Ein Leipziger sendet Briefe durch die Diener des Fürsten von Radziwill, der nach Straßburg reist. Alle Bekannten eines Reisenden Benutzten damals die Gelegenheit, denselben mit ihren Briefen zu beladen. Im Herbst 1538 machte Gwalther von Basel aus den Bullinger darauf aufmerksam, daß gute Gelegenheit für Briefe nach England sei, da Hans Holbein dahin reise. In einem Briefe aus Lausanne bittet der Schreiber um Entschuldigung wegen der Flüchtigkeit des Briefes. Er sei aus dem Stegreif geschrieben, weil sich just die Gelegenheit durch einen königlichen Typographen gezeigt habe".
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Natürlich mußte oft auch recht lange nach einem zuverlässigen Boten gesucht werden. Thomas Platter schreibt einmal aus Basel nach Zürich :" Deinen Brief nach Straßburg werde bestellen und mich sobald als möglich umsehen, wem er sicher übergeben werden fann". Und gar beweglich über die Schwierigkeiten des Briefverkehrs flagt der Bischof Edwin Sand, indem er am 15. August 1575 aus London schreibt:" Sehr spät antworte ich auf Deinen so freundlichen Brief, weil die Boten sehr selten sind, welche meine Briefe von hier zu Euch bringen. Das Meer ist nach allen Seiten bloquiert, alles befindet sich in kriegerischem, mörderischem Aufruhr. Die Briefe werden gar häufig abgefangen, kein Reisender ist sicher."
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tasche und fischte auch daraus ein Buch hervor, und so tamen noch inne, sah mich an und sagte:" Sie wundern sich wohl über die mehrere zum Vorschein. Endlich hielt er mit seinen Forschungen vielen fleinen Notizbücher? Aber da schreibe ich ja meine Stücke hinein, wenn ich oben auf dem Dmmibus in London fahre.". Im Lessing Theater wird am 14. April Schillers ,, Demetrius" aufgeführt. Bänken gespielt. Hauptmanns Elga" wird bereits vor halbleeren Matkowsky bezieht vom Schauspielhaus eine Jahresgage von 30 000 M. Er soll der bestbezahlte von allen festengagierten Berliner Schauspielern sein.Für Anfang Mai ist an der Frankfurter Oper die erste Aufführung von Benedikt und Beatrice" von Berlioz in der Bearbeitung von Felix Mottl in Aussicht genommen. Eine Lenbach- Büste für die Nationalgalerie hat der Bildhauer C. A. Bermann vollendet. Sie wird in nächster Zeit aufgestellt. Die Lipperheide'sche Helmsammlung ist als Leihgabe den Museen überlassen worden und hat im Alten Museum Aufstellung gefunden.
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