besseren Ständen sind. Je nach der Klaffenangehörigkeit des solche Einrichtung ist? Mit anderen Worten, wenn einer das Ver- oder dem Geschäftsinteresse der Unternehmer überlassen bleibe. Trunkenen wird das Gesetz zur Anwendung kommen und gegen eine halten Millerands lobt, hat er feinen Grund, Galliffet nicht Träten wir doch sonst immer dafür ein, daß die Unternehmer in folche Klassengesetzgebung verwahre ich mich auf das entschiedenste. Sanonen zu bewilligen". Die Minister haben sich eben folierster Linie zu den Wohlfahrtseinrichtungen zu Gunsten der Arbeiter Außerdem verwahre ich mich auch dagegen, daß wir etwa überhaupt darisch erklärt, und man kann nicht einen unterstützen ohne die heranzuziehen seien." eine Maßregeln zur Bekämpfung der Trunksucht wollen; nur auf andern. diesem Wege kann nichts erreicht werden. Erstens thun wir das gar nicht und zweitens werden im vorDas gerade vergessen diejenigen, welche die Anwesenheit und die liegenden Falle die Unternehmer auch gar nicht herangezogen, Thätigkeit Millerands im Ministerium begrüßen und seine Reformen sondern es ist ihnen nach den Mitteilungen der„ B. K." überlassen, aufzählen, auf die ich gleich zu sprechen komme. Sie vergessen, daß Modelle von Schuhvorrichtungen usw. einzuschicken. Wir wollen die alle Vorwürfe, die man Galliffet macht, sei es wegen des Prozesses Einrichtung eben nicht vom guten Willen der Unternehmer abhängig in Rennes , sei es wegen Erhebung der Anklage gegen Urbain Gohier sein lassen, sondern verlangen die Aufwendung genügender öffentauf Beschimpfung der Armee, in voller Schwere auch seinen Kollegen licher Mittel, wenn auch keineswegs soviel, wie nur eines der vielen treffen, der gegen diese Maßregeln protestieren könnte, indem er Panzer- Schlachtschiffe kostet, die man dem Reichstag demnächst wieder seine Entlassung gäbe, was er aber bis jetzt noch nicht gethan hat. abfordern wird.
Der Antrag Beckh wird hierauf gegen die Stimmen der Socialdemokraten und Freisinnigen abgelehnt und der Kommissionsantrag angenommen.
Es folgt eine Petition betreffend Einführung eines Bolles auf Feld- und Gartenfrüchte, Heu usw. Der Berichterstatter Abg. v. Oneis beantragt Ueberweisung als Material. Abg. Brömel( frs. Vg.)
weisen. Wort.
Der Berichterstatter Abg. Jacobskötter( f.) verzichtet aufs Abg. Bebel( Soc.):
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Alle von den Bewunderern Millerands aufgezählten Reformen Die B. K." sieht eine Herabsetzung der geplanten Einrichtung giebt namens seiner politischen Freunde die Erklärung ob, daß sie sind unbestreitbar; indessen würde, wenn es ihrer auch zweimal so darin, daß wir sagten, es würde nur ein kleines einfaches" Vermit der Zustimmung zu dem Antrag der Kommission feineswegs die viele wären, ihre Summe noch nicht die der Reformen des letzten waltungsgebäude errichtet; sie verweist uns da auf den Etat, in dem Frage, ob die Einführung eines Bolles auf Feld- und Garten- liberalen Ministeriums in England erreichen. Ich erinnere an den als erste Baurate 90 000 m. gefordert würden, und meint, das gäbe früchte zu empfehlen sei oder nicht, sachlich entschieden wissen Achtstundentag für die Arbeiter von Woolwich; und, um doch ein genügend großes Gebäude. Die" B. K." vergißt dabei wollten. ganz von Lord Rosebery zu schweigen, haben wir es nicht erlebt, mur , daß wir uns lediglich ihrer eigenen Worte bedienten bei KennDie Ueberweisung als Material wird beschlossen. daß selbst Chamberlain, ein konservativ gewordener Liberaler, im zeichnung des Gebäudes. Eine Petition betreffend die Abänderung eines Antrages über Parlament das Unfallgeset mit all seinen weitgehenden die Ausführung eines militärfiskalischen Gebändes beantragt Schutzbestimmungen durchſezte und dabei erklärte, daß der Unter dem bei einer unlängst im Ministerium des Innern abgehaltenen Bankontrolle in Bayern . Bayrische Offiziöse melden: Nachdie Petitionskommission der Regierung zur Berücksichtigung zu übernehmer immer verantwortlich und haftbar sei. Aber weder Lord Besprechung mit den beteiligten Kreisen Einverständnis darüber erRosebery noch Mr. Chamberlain haben sich auf das Programm zielt worden ist, daß zur Verminderung der Unfallgefahr bei Bauten von Saint- Mandé berufen und es bescheiden abgelehnt, die polizeiliche Baukontrolle durch Beiziehung von befähigten AufsichtsSocialisten genannt zu werden. Untersuchen wir nun einmal die Streiks. Der von Creuz otorganen aus dem Arbeiterstande zu verstärken sei, werden über die Es ist sehr bedauerlich, daß der Herr Berichterstatter auf das wurde als ein Triumph des socialistischen Ministeriums gefeiert. hiernach zu treffenden Maßnahmen im Ministerium des Innern einWort verzichtet hat, denn die Angelegenheit, um die es sich hier Herr Waldeck- Rousseau , der Gründer des Unternehmer Vergehende Erwägungen gepflogen, die demnächst zum Abschlusse ge= handelt, ist immerhin wichtig genug, um ihr einige Worte zu aber es scheint sehr, als ob der Spruch für den Herrn Schneider bandes unter dem letzten Ministerium Meline, war Schiedsrichter, langen dürften. widmen. Es handelt sich um eine Summe von 99 900 m., die der Die bayrische Regierung scheint demnach ernstlich gewillt, auf Petent von der Intendantur des 15. Armeecorps in Straßburg nicht nicht gerade hart und bindend war, da dieser seine Arbeiter aufs diesem Gebiete einen Schritt vorwärts zu thun. erhalten kann. Diese Intendantur hat nämlich mit dem Betenten Pflaster warf, nicht als Mitglieder des Gewerkvereins, sondern Die erste badische Volksheilstätte für Lungenkranke wurde einen Vertrag geschlossen, wonach er auf einem dem Militärfistus als„ Läftige"( génants). Es handelte sich darum, den geplanten Marsch am Sonntag in Badenweiler im südlichen Schwarzwald feierlich ergehörigen Grundstück ein Gebäude für ein Offizierskasino gegen werden mußte, zu verhindern, und man muß anerkennen, die Anstalt mit einer Staatshilfe errichtet worden. der Streifenden nach Paris , der für das Ministerium höchst unbequem öffnet. Die Anstalt ist von der badischen InvaliditätsversicherungsMiete entrichten sollte. Der Petent ist bei dem Bau in finanzielle ministeriellen Socialiſten haben diese Aufgabe mit Erfolg gelöst. Schwierigkeiten geraten, da er für sein Gebäude, das auf einem Uebrigens lehnt es Waldeck- Rousseau ab, dauernder Schiedsihm nicht gehörigen Grund und Boden errichtet war, keine Hypotheken richter zu ſein; die Streikenden in Carmaux und Avignon können bekam. Vom Kriegsministerium ist sein Gesuch, ihm den Bauplatz also nicht mehr auf ihn rechnen. zu verkaufen oder das Gebäude abzukaufen, abgelehnt worden. Ich meine, es liegen hier sehr starke etatsrechtliche Bedenken vor. Es fragt sich, ob die Intendantur überhaupt berechtigt war, einen der artigen Bertrag zu schließen, und ich beantrage, die Petition zur weiteren Aufklärung noch einmal an die Kommission zurück zu verweisen. Abg. Jacobskötter( f.):
Ich habe einen schriftlichen Bericht erstattet und deshalb auf mündlichen Bericht verzichtet. In der Kommission ist von etatsrechtlichen Bedenkeit keine Rede gewesen, dort ist nur die Notlage des Petenten erörtert worden und die Kommission war einstimmig der Ansicht, daß hier irgendwo ein Fehler begangen worden ist, der in irgend einer Weise wieder gut zu machen ist. Deshalb hat die Kommission die Ueberweisung der Petition der Regierung zur Berücksichtigung empfohlen.
Abg. Dr. Sattler( natl.):
Mir ist immer noch nicht klar, was die Kommission mit ihrem Antrag will; sollen wir bezahlen oder nicht? Ich meine, der Herr Abg. Bebel hat mit seinen Bedenken vollkommen recht. Schon der Umstand, daß in dem Vertrage die Bedingung enthalten ist, daß die Summe von 99 900 nicht überschritten werden darf, legt den Verdacht nahe, daß man die Angelegenheit der Beschlußfassung des Reichstags entziehen wollte, denn bekanntlich müssen Ausgaben in Höhe von 100 000 Mart dem Reichstag zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Am besten wäre es gewesen, wenn sich die Petitionsfommission Rat bei der Budgetkommission geholt hätte. Ich schließe mich dem Antrag Bebel auf Zurückweisung an die Petitionsfommission an. Geheimer Kriegsrat Rasch
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lich bei sich empfangen, weil niemand in der socialistischen Partei Zweifellos hat die Arbeiterpartei von Lille Millerand freundauf Millerand persönlich erzürnt ist, der, wie Jaurès schrieb, heute und recht socialistisch für einen Radikalen. noch ist, was er gestern war: recht radikal für einen Socialisten Devernay und Delory haben den Eintritt eines Socialisten ins Ministerium getadelt, jedoch gesagt, sie würden Reformen annehmen, aus welcher Hand sie auch Socialisten, daß eine Kluft ist zwischen dem Socialismus, der auf fämen. Das ist alles. Aber sie wissen, wie alle zielbewußten dem Boden des Klassenkampfes steht, und dem„ Ministerium nach der Mode( à la Mode) von Saint- Mandé", wie Lafargue es nennt.
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Aus der Frauenbewegung.
berg, wie die„ Schwäbische Tagwacht“ aus zuverlässiger Quelle erAls Assistentin für die Fabrikinspektion soll in Württemfährt, die Fran eines Fabrikdirektors angestellt werden. Ob damit den Wünschen der Arbeiterinnen gedient wäre, muß billig bezweifelt werden. Eine solche Beamtin muß vor allen Dingun vom Unternehmertum unabhängig sein; daß dies die Frau eines Fabrikdirektors nicht ist, der noch dazu, wie die„ Schwäb. Tagw." vermutet, bei Wenn die württembergische Regierung die neue Einrichtung von einem Scharfmacher erster Güte in Stellung ist, liegt auf der Hand. vornherein diskreditieren will, dann hat sie hierzu den besten Weg eingeschlagen.
Kommunales.
einigen Reformen, die dem Ministerium durch die Gegenwart eines Sicherlich find die Bourgeois mit einigen Konzessionen, mit Socialisten entrissen wurden, nicht zufrieden, und russische Zeitungen wie die Nowoje Wremja" verlangen, daß man sich desselben ent- verordneten- Versammlung am Donnerstag, den 16. November, Auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Stadtledige. Aber, wunderbar, was ihnen als Socialismus erscheint, ist nachmittags 5 Uhr, sind unter anderem folgende Gegenstände gein unsern Augen nur ein nachgemachter Artikel" eine contre- fezt: Berichterstattung des Ausschusses für Rechnungssachen über façon" das heißt, um mich des englischen Ausdrucks zu bedienen, 33 Rechnungen, über die Jahresabschlüsse für das Etatsjahr 1898, nicht der genuine article", nicht die echte Ware ebenso betreffend die Gaswerke, den Viehmarkt, den Schlachthof, die Fleischwenig wie zur Zeit des ersten Ausstandes in Carmaux, wo wir schau auf dem Schlachthofe und die Fleischschau für das von außerhalb einnicht Sieg! gerufen haben, weil Loubet - heute Präsident geführte Fleisch, die Markthallen- Verwaltung, die Hauptkasse der städti der Republik , damals Minister zwischen den Unternehmern und fchen Werte über die Kassenverwaltung und den Gesamtabschluß Arbeitern vermittelt hatte. dieser Kasse, die Verwaltung der städtischen Abladeplätze und den Uebrigens giebt es Leute, die niemals zufrieden sind; aber es Verwaltungsfonds 2c. der Sparkasse sowie über die Notaten- Beantist charakteristisch, uuter den ministeriellen Socialisten fängt man an, wortung zum Jahresabschluß der Stadt- Hauptkasse für das Etatsdie Wahrheit zu erkennen, daß, wenn wir mit der Bourgeoisie einen jahr 1879. Vertrag schließen, wir immer die Betrogenen sind. Der Fall war schon Rieselland im Administrationsbezirke Blankenfelde für den Bau einer Vorlagen, betreffend die unverzinsliche Abtretung von einmal da für die Socialisten, welche vor 10 Jahren Constans gegen Nebenbahn von Reinickendorf - Rosenthal nach Groß- Schönebeck , Boulanger unterstützt haben; er wird ohne Zweifel bald die wegen der Beschädigung einzelner Nebenfiguren zu den Denkhat gegen den Antrag auf Rückverweisung an die Kommission nichts wieder für diejenigen Socialisten, französische und ausländische, ein mälern in der Sieges- Allee erlassene Bekanntmachung sowie die einzuwenden. treten, die den Eintritt Millerands ins Ministerium billigten und ganznächtliche Beleuchtung der Denkmäler in der Sieges- Allee, Abg. Bebel( Soc.): begrüßten. Selbst diejenigen, die am hartnädigsten die Intervention Sen Vorentwurf zum Erweiterungsbau des Friedrich Wilhelmu Gunsten von Dreyfus, so wie sie geschah, gefeiert haben, können so bald wiederholen sollte. Die Erfahrung ist zu teuer erkauft worden, als daß man sie Orford, 9. November.
Herr Kollege Dr. Sattler hat recht, die Sache kann gründlich
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heute nicht umhin, die Frucht bitter zu finden.
Charles Bonnièr.
Sociales.
nur in der Budgetkommission erörtert werden. Der hier in Rede; stehende Fall legt die Vermutung nahe, daß noch mehr solcher Verträge geschlossen worden sind, ohne daß wir gefragt worden sind. Darüber soll die Militärverwaltung Aufklärung geben. Ich will dem Kriegsministerium vorläufig feine Vorwürfe machen. Ich möchte aber heute schon der Intendantur eines Armeecorps das Recht bestreiten, solche Verträge ohne Einwilligung des Kriegsministeriums einzugehen. Dies scheint mir aber nach der ganzen Sachlage hier der Fall Zur Durchführung der Invalidenversicherung erläßt der gewesen zu sein. Ich beantrage jetzt ausdrücklich, die Sache der Bundesrat nene Bestimmungen über die Einrichtung der QuittungsBudgettommission zu überweisen. farten und die Entwertung und Vernichtung der Marken. Danach sind für die Selbstversicherung besondre Quittungskarten von grauer Farbe zu verwenden. Die unbefugte Verwendung andrer Starten hierfür ist strafbar. Die Karten für die Zwangsversicherung sind gelb. Alte Quittungskarten dürfen nach dem 1. Januar 1900 nicht mehr ausgegeben werden. Die in diesem Jahre noch ausgegebenen alten Quittungskarten dürfen noch zwei Jahre lang, vom Tage der Ausstellung an gerechnet, benutzt werden. Ueber die Markenentwertung sind die folgenden Vorschriften zu
einverstanden.
Abg. Dr. Sattler( natl.) erklärt sich mit dem Antrage Bebel Der Antrag Bebel- Sattler wird gegen die Stimmen ber Konservativen angenommen.
Es folgen Wahlprüfungen.
Die Wahl des Abg. v. Kardorff( Rp.) wird nach dem Antrage der Kommission beanstandet und Beweiserhebung über einige Brotest punkte beschlossen.
Die Wahl des Abg. Smalatys( 1. Königsberg , Littauer) wird für gültig erklärt.
Hierauf verta gt sich das Haus.
nennen:
Arbeitgeber und Versicherte, welche Marken in die Quittungsfarten einkleben, find zur Entwertung dieser Marken, soweit Nächste Sigung: Mittwoch 1 hr( Postgefez- Novelle, Fernsprech- fie nur für eine Woche gelten, befugt, soweit sie aber für mehr als eine Woche gelten, verpflichtet. Gebührenordnung, beides in zweiter Beratung.) Schluß 6 Uhr.
schrieben:
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Ministerial- Socialismus.
Durch die Landes- Centralbehörde kann angeordnet werden, daß bei der freiwilligen Versicherung die Versicherten auch zur Ents wertung der Einwochenmarken verpflichtet sind.
Die die Beiträge einziehenden Stellen sind verpflichtet, die den eingezogenen Beiträgen entsprechenden Marten zu entwerten. Werden Quittungskarten zur Verlängerung ihrer Gültigkeitsdauer vorgelegt, so ist die Verlängerungsstelle verpflichtet, alle noch nicht entwerteten Marken zu entwerten und zugleich auf der Innenſeite der Karte Handschriftlich oder durch Stempel die Gesamtzahl der in der Karte befindlichen Marken zu vermerken.
Diejenigen Organe der Versicherungsanstalten, Behörden oder Beamten, welche die Kontrolle der Beitragsentrichtung ausüben, sind befugt, alle noch nicht entwerteten Marten zu entwerten.
Die Entwertung darf nur in der Weise erfolgen, daß auf den einzelnen Marken Handschriftlich oder durch Stempel der Entwertungstag in Ziffern, z. B. für den 15. März 1900 15. 3. 00" oder für Entwertung ist Tinte oder ein ähnlicher festhaltender Farbstoff zu
verwenden.
Für das Einzugsverfahren, das Berichtigungsverfahren, die Berlängerung und die Beitragskontrolle kann die Landes- Centralbehörde eine andere Art der Entwertung vorschreiben oder zulassen. Andere Entwertungszeichen sind unzulässig.
Hospitals
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in der Pallisadenstraße 37, den Ankauf von Ländereien auf Tegeler und Dalldorfer Gebiet zum Zwecke der späteren Errichtung einer städtischen Gasanstalt, die gewerbliche Beschäftigung schulpflichtiger Rinder, den Jahresabschluß der städtischen Wasserwerke für das Etatsjahr 1898 und die Festsetzung von neuen Baufluchtlinien vor dem Grundstück Breitestraße 20 und 20a( Köllnisches Rathaus) sowie den Verkauf der der Stadtgemeinde Berlin gehörigen, zwischen Scharrenstraße, Breitestraße, Gertraudtenstraße und Betriplaz gelegenen Grundstücke.
Lokales.
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,, Sparsamkeit ein Lafter".
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Peter Rojegger ist ein Dichter, der uns allen, seien wir Hand- oder Kopfarbeiter, durch seine herrlichen Erzählungen manche Stunde reinen Genusses verschafft hat. Und so weit wir Socialdemokraten sind, schulden wir ihm auch Dank für den unserer Partei zu würdigen gewußt hat. offenen Blick, mit dem er zuweilen die die Tüchtigkeit Vielleicht ist manchem den Arbeiter= unserer Lefer noch Rofeggers Brief an willen" in Graz in Erinnerung, worin der Dichter bekennt: " Deine schneidigen Artikel, wenn sie auch manchmal über die Schnur hauen, lese ich mit Bergnügen." Bekannt ist auch ein von Rosegger im diesjährigen Märzheft der Deutschen Revue" veröffentlichter Aufsatz, er die östreichische Socialdemokratie nicht bloß die zielbewußteste, sondern auch die kligste und ta ktvollste Partei nennt. Dies Urteil ist um so intereffanter, als Rosegger, wie aus dem ganzen Inhalt des Artikels hervorgeht, ein Gegner der Socialdemokratie ist und zum mindeſten kaum einen Hauch socialistischen Geistes empfangen hat.
worin
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Einem solchen Manne kann es von seiten der Arbeiter schon zu gute gehalten werden, wenn er, um uns gut deutsch auszudrücken, einmal recht dumm daherschwätt.
Türmer" veröffentlichten Artikel, mit dem jezt die staatserhaltende Und das thut er offenbar in einem in der Monatsschrift„ Der Bresse hausieren geht. Ju„ Türmer" schreibt Rosegger:
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„ Die Socialdemokraten soweit ich sie fenne achten die Sparsamteit. Ja, es sogar einer ihrer Grundsäze, nicht zu sparen, sich weder Haus noch sonstigen Besitz zu gründen, sondern alles, was der Tag einbringt, auch wieder für den Tag auszugeben. auszugeben. Erstens meinen die Führer, mit dieser Taktik die Arbeiterschaft zu einem vom heutigen Staate unabhängigen lentsamen Heere gegen diesen zu bilden, und zweitens ist ein allerdings nur mehr geringer Teil der Arbeiter noch immer so findisch, zu glauben, daß ohnehin die allgemeine Gleichteilung aller Reichtüiner bevorstehe, wo sie ihr gut gemessenes Stück abbekommen würden. Wozu sich also etwas versagen, wenn man's haben kann: man lebt nur einmal, man ist nur einmal jung, und bis wir alt werden, wird der große Trumpf die Gleichheit ja hergestellt haben."
Bon dem unterzeichneten französischen Genossen wird uns geDie Umfrage, welche die Petite République" soeben beendet hat, hat drei verschiedene Resultate gehabt, und unter den Antworten, bie einliefen, findet wie in einem russischen Salat jeder Geschmad feine Rechnung. Zwei Fragen waren gestellt; die Mehrheit der Socialisten hat auf die erste mit ja geantwortet, auf die zweite mit nein, aber unter Bubilligung mildernder Umstände, wie in Rennes ein Urteil, welches so wenig befriedigend wie nur möglich für die jenigen ist, welche eine Streitfrage endgültig entschieden ſehen wollten: nämlich die, ob in der tapitalistischen Periode ein Socialist in ein Bourgeois Ministerium eintreten darf, oder mit anderen Worten, ob Millerand eine Re- den 10. Februar 1901 10. 2. 01", deutlich angegeben wird. Bur gierungs Rooperativgenossenschaft mit Waldeck Rousseau und Dem General Marquis de Galliffet gründen durfte. Es ist zwedlos, auf die Erörterung zurüdzukommen, mit Aus nahme dieses einen Punktes. Mir scheint es nicht möglich, der ersten Frage zuzustimmen, wenn man die zweite verwirft; denn sie hängen im Geiste derer, die sie stellten, eng zusammen. Hat doch Genosse Jaurès offen erklärt, er billige den Eintritt Millerands ins Ministerium. müssen entwertet werden, sobald die Quittungskarte zum Umtausch Marken, welche nicht bereits anderweit entwertet worden sind, Für ihn war das die unumgängliche, unabweisbare Folge der Intervention eines Teils der Socialisten zu Gunsten von Dreyfus. eingereicht ist. Diese Entwertung liegt den Vorständen der VerMan hätte also entweder alles annehmen oder alles ablehnen müssen, ſicherungsanstalten oder anderen von der Landes- Centralbehörde beund deshalb haben nur die, welche das eine oder das andere gethan haben, zeichneten Stellen ob; sie iſt, ſofern sie etwa versäumt sein sollte, ihn in flarer Weise auf die Umfrage geantwortet. Die übrigen haben von jeder Behörde, an welche die Karte nach dem Umtausche gelangt, mehr oder minder geschickt versucht, den Verantwortungen auszu- nachzuholen. weichen und sich um die Schwierigkeit herum zu drücken. Bei der Entwertung dürfen die Marken nicht untenntlich gemacht Es giebt einen ministeriellen Socialismus; und die werden, insbesondere müssen der Geldwert, die Lohnklasse und der Verbindung dieser Worte ist nicht ungeheuerlicher, als der im Name der Versicherungsanstalt sichtbar bleiben. perialistische Socialismus" der in England vom Zuwiderhandlungen sind strafbar. Redacteur des Clarion", Genossen Blatchford, erfunden wurde. Museum für Unfallverhütung. Der„ Berliner Korresp." verIn der That, wenn man den einen zuläßt, so ist es sinnlos, den ursacht die Kritik Mißbehagen, die wir an ihre Mitteilungen über anderen nicht anzunehmen; wer eine Einrichtung der Bourgeoisie, das von ihr so genannte Museum für Arbeiterwohlfahrt geknüpft warum der Arbeiter nicht durch Sparen zu Reichwie das parlamentarische Ministerium, annimmt, warum soll der sich haben. Sie meint, wir fielen aus der Rolle, wenn wir es be- tümern gelangen kann, daß andererseits aber in der weigern, im Schlepptau des Militarismus zu fahren, der eine andere mängeln, daß die Durchführung des Planes mehr dem guten Willen Litteratur der Partei sowohl als auch in ihrer Geschichte nichts
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In dieser Art geht der Artikel zur Freude der mit Begier über
hergefallenen Scharfmacherpresse noch eine gute Weile weiter.
Wir mögen einem Dichter ungern etwas zumuten, was ihn von Aber wie die Sachen sich nun seinem Beruf abbringen könnte. einmal bei Rosegger entwickelt haben, müssen wir wirklich das Verlangen an ihn stellen, sich doch die Muße zu nehmen und einige der auch für ihn gewiß erreichbaren hauptsächlichen Schriften der socialdemokratischen Parteilitteratur zu lesen. Dann wird er einsehen lernen, daß einerseits zwar schon vor einem guten Menschenalter von Lassalle nachgewiesen worden ist,