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don Weltmarkt ab. Hierauf mum wurde solcher Wert gelegt, daß darüber die Nachteile ignoriert wurden, die der deutschen   Industrie daraus entstehen könnten, wenn nach den Absichten der Regierung die Mittel für die Vermehrung der deutschen   Flotte durch eine Steigerung der Ge­treidezölle beschafft werden sollen, die unsere Industrie in ihrer Exportfähigkeit freeinträchtigen würde."

als: Slaget heftiger! Mehmet den Knüttel!] Holland. Immer derber! Dieses ist allenfalls die Philo Wahlrechtsbewegung. Die Socialdemokratische Arbeiterpartei sophie eines Mannes, der Holz zu Markte hat die Snitiative ergriffen zu einer Bewegung für das allgemeine führet." Wahlrecht. Auf einer Sonntag in Amsterdam   abgehaltenen Dele Diese Knittel- Philofophie eties Weantes, der Holz zu Markte giertenversammlung wurde ein Niederländisches Komitee für das führet, ist heute nach 120 Jahren, im Beitalter der Zuchthausvorlage allgemeine Wahlrecht konstituiert. Zweihundert Organisationen waren Der Berliner   Aition är endlich schreibt in feinem der Jubegriff regierender Staatsweisheit, Man sieht, daß das durch Delegierte vertreten. Das Komitee wird gebildet aus Ber­Wochenbericht vom 4. November, daß die in Aussicht stehende Flotten scheidende Jahrhundert die Köpfe der Herrschenden nicht aufgeklärt, tretern unserer Partei und weiter des Socialistenbundes, des vermehrung um fo mehr die mantan- industriellen Dividendenpapiere fondern hinter die fchon im 18. Jahrhundert gesicherte Erkenntnis Madifalen Bundes, des Vereins für Frauenwahlrecht, des Cigarren­giluftig beeinflußte, als diefe ein dehnbares Hauffe veit zurückgebracht hat. Die Wortführer sinkender Klassen find arbeiterbundes, des Typographenbundes, des Konfektionsarbeiter­matto für die Steigerung der Attien der Eifen- immer nur in rein chronologischem, nicht aber in fulturellen Betracht bundes usw., während noch verschiedene Gewerkschaften ungweifelhaft luerfe. Schiffsbau Anstalten und Maschinen- Beitgenossen; welthistorisch sind sie Kumpane längst überwundener nachkommen werden. Beschlossen ist, bei den Wahlen von 1901 eine fabriken bildete. Epochen. Wahlorganisation für diesen gwed zu entfalten. HOUS Italien.

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Wenn wir im Augenblick die in die kritische Belt fallende Nummer der Boff. Ztg." zur Hand hätten, so würde sich auch aus den Börfonberichten diefes Blattes selbst ergeben, daß die in Sicht stehende Flottenvortage in der That die Kurse start nach oben beein flußt hat, wenn nun nach so und so viel Tagen die Voss. 8tg." mit der Parole kommt: Es liegt nichts darin", d. H. die lottons vorlage hätte keinen Einfluß auf die Börse gehabt, so ligt sich eben die Boff. 8tg." in ihren eigenen Sad.-

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Verhaftung eines Deutschen   in Nußland. Aus Kiel   wird uns geschrieben:

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Var Jahr und Zag( f. Nr. 171 des Boxwv., 1897) berichteten Rom  , 15, November. Deputiertenkammer. Zum Präsidenten wir über die Berhaftung des Maschinisten Strangmann vom Lübecker   wurde der Regierungskandidat Colombo   mit 198 Stimmen Dampfer Sanja" in Libau   wegen angeblicher Einschmuggelig ver- gewählt; die Opposition stimmte für Biancherie, welcher 179 Stimmen botener Schriften in Rußland  . Die damals feitens bes Stapitäne erhielt. Die Majorität der Regierungsparteien ist also fehr gering angebotene Stantion von 6000 m. wurde schroff zurückgewiefen von und tann leicht umschlagen. den russischen Behörden und erst nach langer Untersuchungshaft

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Afien.

Kanal- Vortrag. Die Minister v. Miquel, Thielen, Drefeld wurde Strangmann gegen Motionfaje Säter aufgefudit, as well Ermordung zweter französischer Offisiere. Admiral Courre­wieber freigelassen. freigelaſſen. Geht

und Freiherr   v. Hammerstein sollen am Mittwoch vom Kaiser   gum Vortrag über die Kanalvorlage befohlen worden sein, Lebt denn die Kanalvorlage noch? Wir leben boch jetzt in Marineplänen.-

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Ein erftes Reich eine erste Flotte, mit diefen dröhnenden Worten hatte General v. Pofer in einer Sigung der Kolonial Reſellſchaft, 2bteilung Berlin   eine Ansprache gelden een Herr v. Pofer will, wie er jegt erklärt, nur von einer starken Armee und einer starken Flotte geredet haben. Die Germania  " aber be hauptet mit Sicherheit, der General   habe doch die obige Wendung gebraucht. Wie verstehen überhaupt nicht, warum der General   v. Poser

den Ruhm ablehnt, das auftlärende Wort Ein erstes Neich- eine

erste Flotte" gesprochen zu haben. Die Anhänger der Berwäfferung Deutschlands  , die Flottenwerber und Marine- lttopisten haben doch nun einmal die Meinung, die in dem schneidigen Schlagwort einen

sehr treffenden Ausdruck findet.

Gegen das ,, unbare" Flottenspiel unserer Weltmachtpolitifer, die immer andere die Spielverlufte tragen lassen, wendet sich die Korrespondenz für Centrumsblätter". Man müsse den Schwärmern Gelegenheit geben, auf dem Wege direkter Landessteuern die Mittel für den Flottenplan aufzubringen.

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verheirateten Maschiniften übertragen sein.- " WafaiaitedienWahneyang Der

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angeblich neue Strafthaten des Maschinisten entdeckt sind, ist Strange jolles telegraphiert aus Kwangtaufchwan: 8wei Offiziere von der beutschen Sonful soll die Wahrnehmung der Rechte des in Lübec des Flusses begeben hatten, wurden von den Chinesen ermordet. mann abermals von den russischen Behörden verhaftet. Station Montas, die sich unvorsichtigerweise auf das jenseitige Ufer Courrejolles nahm den Präfekten von Hainan   gefangen und bemächtigte fich eines chinesischen Kanonenboots. Der fran­ zösische   Gesandte in Beting erhielt den Befehl, von dem jungligamen zu verlangen, daß die verantwortlichen Behörden zur Nechenschaft gezogen und die Schuldigen bestraft würden.

Weimar  , 14. November. Die vom Abg. Baudert dem Land­tag fiberreichte Bersammlungsresolution, in der gegen die behördliche Handhabung des Vereinswesens proteftiert wurde, ist demselben ben vom Landtags- Vorstand zurtidgegeben worden. Und zwar aus dem felt famen Grunde, weil die in der Resolution vorkommenden Worte, mit schablonenmäßiger Begründung" würden die Bersammlungen verboten, eine Beleidigung der Regierung ent­hielten. Der Landtags- Vorstand des Weimarschen Ländchens fcheint es mehr als feine Aufgabe zu betrachten, die Empfindlichkeit der Stegte rung als die Rechte des Volkes zu schüßen.-

Aus Tokio   wird den Times" vom 14. d. M. gemeldet: Das Gerlicht von einer Reibung zwischen Rußland   und Japan  ben beiden Ländern besteht. Allerdings gab es fürzlich einige Er ist unrichtig, da gegenwärtig feine internationale Frage zwischen regung, welche mit japanischen Landkäufen im Zusammenhang stand, die über den Kopf Rußlands   hinweg in Masampo( Korea  ) erfolgt waren, aber dies waren rein private Geschäfte, welche die japanische. Regierung in keiner Weise berührten.

Partei- Nachrichten.

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München, 14. November.  ( Eig. Ber.) In der Specialbisfuffion Verwaltungsmaßnahme zum Beweise, daß der Ausdrud Klassen berief sich heute Genosse Adolf Müller auf eine jüngst erfolgte juftia" sich thatsächlich durch die Verhältnisse rechtfertigt. Durch das hervorgehen der Juristen aus der Bourgeoisie sei eine Entfremdung mit dem Wolfe eingetreten und die Rechtsprechung finde immer weniger Anklang beim Volle. Beim letzten Justizschub sei eine Ueber den Parteitag in Hannover   berichtete Auer in einer merkwürdige Erscheinung zu Tage getreten, die principielle Bebenken Parteiversammlung in Meerane   in Sachsen  . Er verbreitete sich erwecken muß. Es scheine wohl, als ob man nach preußischem in ausführlicher Weise über die Bernsteinfrage. Seine Stellung zu Muster gewillt fei, eine bevorrechtete Staatsanwalts- Bernstein faßte er in die Worte zusammen: Meine Stellung zu Bern­to ste au schaffen und Richter, die nicht Staatsanwälte waren, zu stein ist die, die Kautsky   auf dem Stuttgarter Parteitage Richtern zweiter Klaffe zu degradieren, wodurch eine große Un eingenommen hat. Ich teile die Anschauungen Bernsteins nicht, zufriedenheit hervorgerufen werde.

Dann haben die Einzelregierungen das Flottenfüppchen, das fie durch ihre Jafagerei im Bundesrat kochen helfen, zu ihrem Anteil felbst auszueffen, und die Bevölkerungsklassen, die von der Flottenvergrößerung die direkten oder mittelbaren Vorteile einzuheimfen gedenken, tragen dann wenigstens einen ihrer Leistungsfähigkeit angepaßten Teil der Kosten. Die Reichstags mehrheit hat es kraft ihres Etatsrechts in der Hand, auf diesem Gebiet eine ausgleichende Gerechtigkeit zur Geltung zu als unbegründet zurückzuweisen. bringen."

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Diese ausgleichende Gerechtigkeit würde wirksamer geübt werden, wenn durch die Einführung einer progressiven direkten Reichs: rüftungssteuer" Militarismus und Marinismus bezahlt werden müßten.

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Justizminister v. Leonrod fuchte vergeblich diese Beschwerde

Aufstand in Kamerun  , 26 d

aber wir fönnen ihm für seine Kritik dankbar sein. Eine Debatte konnte nicht gepflogen werden, da die Versammlung wegen Eintritts der Polizeistunde geschlossen werden mußte. Die Versammlung be­fundete jedoch ihr Einverständnis mit den Ausführungen des Redners durch lebhaften Beifall. Die früheren, dann abgeleugneten Meldungen über neue Kämpfe im Hinterland von Kamerun   werden mun doch bestätigt. Der Tob sich mit den Beschlüssen des Parteitages einverstanden. Auch eine Barteiversammlungen in Durlach   und in 2örrach erklärten des Lieutenants v. Queis  , des Sohnes des konservativen Reichs- solche in München  , in der die Delegierten ebenso wie Genosse Genoffe Albert Schmidt, der wegen Majestätsbeleidigung drei tags- Abgeordneten, ist durch das Kolonialamt festgestellt worden. Wollmar   fich über verschiedene persönliche Vorgänge auf dem Partei­Jahre lang im Gefängnis ausharren muß, ist mit 1980 Stimmen Gin Londoner Telegramm des" V. T." schildert die Situation also: tage aussprachen, erklärte sich mit dem Verhalten ihrer Delegierten bei den Stadtverordnetenwahlen in Magdeburg   wieder Der Aufstand der Eingeborenen in Patanga und Kribi   ist all- einverstanden. in den Besitz des ihm gerichtlich aberkannten Mandates gelangt. Er gemein und sehr eruft. Die Eingeborenen find vom friegerischen erhielt die höchste Stimmenzahl, die überhaupt abgegeben worden ist. Bulista mm. Alle deutschen   und englischen Faktoreien ganz Bei den Stadtverordneten Wahlen in Schmölln  ( S...) Ein gutes Vorzeichen für die Reichstagswahl! nahe an der Küste sind geplündert. 2000 Gingeborene aus dem flegten unsere Kandidaten mit großer Majorität über die vereinigten Junern drangen bis Batanga vor, fonnten aber, da sie ohne Gegner. Die Liste der Socialdemokraten erhielt 120, 115 und Unternehmer- Terrorismns. Der Ring der Spiritusfabrikanten, Boote waren, den Fluß nicht überschreiten, was das Leben der 112 Stimmen, während die Gegner es nur auf 45, 50, 60 Stimmen welcher mit dem 1. Oftober seine Geschäfte begonnen hat, weißen Kolonisten in Batanga rettete. Der amerikanische   Missionar brachten. beherrscht augenblicklich den Spiritusmarkt nahezu vollständig Ford, welcher viele Buli- Häuptlinge fennt, wollte diese überreden, und mit tyrannischer Gewalt. So find, wie die Frank ins Innere zurückzugehen, wurde aber beschossen, als er über­furter Beitung" berichtet, einige Firmen, die in einer Berfetzen wollte. Die Stolonisten verlangen die schleunige Entsendung fammlung in Frankfurt   a. Main   am 30. Oftober gegen die von Truppen. Ringbestrebungen in einer Resolution Stellung nahmen, mit Strafs prämien durch die Spiritusverwertungs- Gesellschaft bedacht worden, die in der Wirkung einem Boykott gleichkommen. So wurde einer Firma mitgeteilt, daß, wenn sie sich nicht dem Ring anschließe, sie Spiritus mur mit 2 M. Ueberpreis bekommen fönne. Zuchthausvorlage gefällig?-

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Ausland. Frankreich  .

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Die bremischen Parteigenoffen veröffentlichen ihr Programm zu den Bürgerschaftswahlen. Es fordert das Wahlrecht zur Bürger­schaft auf der Grundlage unseres Parteiprogramms und unter Be feitigung der Beschränkung auf vereidete Bürger. Dann einjähriges Budgetrecht, Beseitigung der Privilegien des Senats, Trennung der bremischen Gemeindeverwaltung von der Staatsverwaltung, Besetzung aller städtischen Aemter durch direkte Wahl, Aufbringung aller öffent­Die Kammerdebatte am Mittwoch bedeutet einen großen Erlichen Gelder durch direkte Einkommen- und Vermögenssteuer, Vera folg der Regierung gegenüber den nationalistischen Schreiern und staatlichung des ganzen Transportwesens, der Hafenanlagen, Dods, den Melineschen Intriguen. Besonders hat das erste Auftreten des Lagerhäuser, der Straßenreinigung, des Abfuhrwesens 2c. Für alle Das Poftregal. Gegen die Mecklenburgische Volkszeitung" Striegsministers Galliffet die Reihen der Nationalisten und staatlichen Arbeiter Gewerkschaftslöhne oder Minimallohn von 4 M. hatte die Ober Postdirektion in Schwerin   eine selage anhängig Monarchisten schwer erschüttert. Galliffets Ausführungen, die wir per achtstündigen Arbeitstag und Ferien. gemacht. Der Verlag wurde beschuldigt, er hätte dadurch gestern nur furz im Depeschenteil wiedergaben, lauten nach der Weiter verlangt es unbeschränktes Koalitionsrecht für alle der Post Gelder hinterzogen, daß das Blatt nach einzelnen Kölnischen Beitung": Er protestiere gegen die Worte Lafies': Die Arbeiter und Beamten, Errichtung einer Arbeitskammer mit unent­Orten an die Expedienten in Postpaketen gesendet und das Armee habe nicht das Recht, zu sprechen.( Wiederholter Beifall geltlichem staatlichem Arbeitsnachweise, Beseitigung der Gesinde selbst vom Bostamt bis in die Wohnungen der Einzelabonnenten auf einer großen Anzahl von Bänken.) Er bedaure keine seiner Ordnung, Verstaatlichung des Armenwesens, Verbesserung des Schul­anders als durch die Reichspost, nämlich anstatt durch Briefträger Maßnahmen. Er trage auch ganz allein die Verantwortung, er wesens mit Speisung und Bekleidung der Schulkinder, und stellt durch Boten der Expedienten befördert werde. allein habe alles vorbereitet und verfügt, und er würde es geferner eine Reihe hygienischer Specialforderungen auf. Außerdem Das Amtsgericht in Güstrow   hat mm den Antrag der bortigen gebenenfalls aufs neue thun. Die einzelnen Fälle jind wird gefordert, daß die Bürgerschaft das Recht habe, dem Vertreter Staatsanwaltschaft, gegen den Verleger des Blattes und den Inhaber folgende: Ich habe einen Offizier gemaßregelt, der die Disciplinlofig Bremens   im Bundesrat Anweisungen für sein Verhalten zu geben. der Güstrower   Privatpost, dem der Güstrower Expedient das Aus- feit eines Mitgliedes der Universität verherrlichte, das war mein Recht. Hätte Bremen   das gleiche Wahlrecht, dann müßten die Forbe tragen übertragen hat, wegen Uebertretung des Postzeitungs- Gefeßes( Firmin Faure unterbricht heftig und wird zur Ordnung gerufen rungen der Socialdemokratie ernsthaft berücksichtigt werden, denn ein Strafverfahren zu eröffnen, abgelehnt. In dem Gerichtsbeschluß mit Einschreibung ins Protokoll.) Galliffet: Desmichels hatte bei den Reichstagswahlen ist sie der Mehrheit der abgegebenen wird ausgeführt, daß in der Art und Weise, wie die in Güstrow   fich erlaubt, eine Tagesordnung zu erläutern, die er nur vor Stimmen ziemlich nahe gekommen. Unter dem gegenwärtigen Wahl­abonnierten Exemplare nach Güstrow   hinbefördert und daselbst auszulesen hatte er wurde gemaßregelt. Mehrere höhere Offiziere recht wird es aber noch lange dauern, ehe fie fich den ihr gebührenden getragen würden, ein Verstoß gegen irgend ein Gesez absolut nicht wurden versett, weil sie in einer Lage waren, wo sie leicht Einfluß erzwungen haben wird. zu erblicken sei. Unvorsichtigkeiten hätten begehen können. Der Oberst Sarcé Der Verlag hat zugleich an die Reichstags Abgeordneten eine wurde versetzt, weil er den Kriegsminister in einen Privatstreit Landagitation. Im Wahlkreise Reichenbach- Neurode wurden Petition abgesandt und darin den Wunsch ausgesprochen, es hineinziehen wollte.( Lärm rechts, Beifall links.) General   to get an den legten beiden Sonntagen 8000 Agitationstalender verteilt. möge in das neue Post- Beitungsgefeß die Bestimmung aufgenommen fprach gut, aber er redete au viel( beiterkeit und Beifall links), werden, daß die Reichspost nicht berechtigt ist, zu verlangen, General artschmidt sprach unvorsichtige Worte. Da er ein Wie fich die Zeiten ändern. In Eisenach   feierte am Sonns daß innerhalb eines Ortes durch die Post dorthin beförderte Zeitungen ausgezeichneter General ist, wurde er auf einen vorgeschobenen tag der socialdemokratische Verein sein zehnjähriges Stiftungsfest. nur durch Briefträger ausgetragen werden dürfen, sondern daß Kampfposten versetzt. General Negrier( mehrere Stimmen rechts: Bei dieser Gelegenheit wurde ein interessantes Aftenstück mitgeteilt. es vielmehr jedermann im Deutschen   Reiche freisteht, in Es lebe Negrier!) hatte einen Oberst beauftragt, seinen Offizieren Als der Verein im Herbst 1889 unter dem Namen Volksverein be­feinem Wohnort unentgeltlich oder gewerbsmäßig durch die Post ver- mitzuteilen, wenn die Regierung nicht handle, würden die Mit- gründet wurde, reichte er sein Statut bei dem Oberbürgermeister, fchickte Zeitungen sowohl an Wochen wie an Sonntagen zu den für glieder des obersten Kriegsrats handeln. Das heißt Haß und Ver jetzigen Bezirksdirektor Dr. Eucken ein. Darauf erhielt er folgende den Gewerbebetrieb freigegebenen Stunden auszutragen. achtung gegen die Regierung predigen.( Beifall links.) Antwort: In diesem Sinne hat bereits die socialdemokratische Fraktion Ich habe von Negrier Erklärungen gefordert; er wiederholte seine einen Antrag zum Postgesetz eingebracht. Berufung auf den Kriegsrat. Damil trat er aus feinen Rechten und Pflichten heraus.( Lebhafter Widerspruch rechts.) Ich habe darum seine Bestrafung vorgeschlagen. Der oberste Kriegsrat ist deshalb nicht zusammengetreten, die Mitglieder desselben wissen, daß sie in Friedens geiten nicht Werzeuge des Unfriedens, sondern der Arbeit sind. ( Beifall links. Laroche- Jouvert, der dem Redner zuschreit: Und Sie Es verrät Mangel an Einsicht, wenn man durch nichts als sind das Werkzeug der nationalen Desorganisation! wird zur Ord­Erhöhung der Strafen das Uebel zu dämpfen sucht. Ein Dieb nung gerufen. Grandmaisou ruft aus: Sie wollen nur die Verzeihung weiß, daß er gehängt wird, aber er trauet seinem Borstande, daß der Kommime erlangen!) Galliffet fährt in feiner Rede fort: er sich nicht werde ertappen lassen, und ohne diesen Umstand Ich empfinde weder Bedauern noch Gewissensbisie wegen meiner hänget man niemand. Demjenigen, der einen Dieb will hängen Handlungen. Was 8urlinden anlangt, so hat die Regierung sehen, rate ich wohl mehnend, die Taschen zuzuknöpfen und die nicht geglaubt, ihn in Paris   behalten zu sollen, fie bot ihm das Uhr im Hause zu lassen. Denn c& wird unter dem 19. Armeecorps an, was Burlinden jedoch ablehnte. Die Generäle Totenliste der Partei. In Mannheim   starb am Montag Galgen gestohlen, welches nicht möglich wäre, wenn die Hervé, Giovaninelli, Pierron und Langlois wurden versetzt oder der Stadtverordnete Genosse F. A. Sattler, der feit langen Härte und sichtbare Strafe etwas abzuhalten im stande wäre. erhielten andere Aemter. Das Kriegsgericht in Rennes   Jahren hervorragend für die Partei thätig gewesen ist. Am gleichen Wahrhaftig, wenn in Erhöhung der Strafe die Kunst der Re- arbeitete in vollständiger Freiheit. Ich habe mich sogar Tage starb in Tanna   in Thüringen   der Genoffe G. Spranger gierung bestände, so tönnte jedem Dorfschulzen das Ruder anver- schwach gezeigt, indem ich von meinen Rechten dem Regierungs- nach langem schweren Leiden. Auch er hat stets seine Straft in den fraut werden. Ich will, was ich hierbei denke, recht offenherzig tommiffar gegenüber, obgleich er mein Agent war, feinen Gebrauch Dienst der Partei gestellt. durch folgendes Beispiel erläutern: Giner, der nicht reiten kann machte. Niemals habe ich einem Prätendenten meine Hilfe angeboten, தஐ und doch reiten will, bekommt ein störrisches Pferd. Er schlägt es damit er das Amt an sich reiße, das die Regierung bekleidet, fast zu Tode. Aber jemehr er den Stock gebraucht, jemehr geht man sagt, ich hätte die Beleidigungen gegen die Armee geduldet. es hinterwärts. Der andere, welcher die Kunst versteht, wie man Man weiß aber doch, daß das Gefeß mich in dieser Beziehung Pferde regieren soll, und ihre Unarten fennet, stehet dabei. Du machtlos läßt. Man hat mir meinen Tagesbefehl vorgeworfen, ich bist ein einfältiger Mann, faget er zu dem Reiter, und verbindet würde ihn gegebenenfalls wieder erlassen. Auch meine Rede am dem Pferde die Augen. Nun gehet es wie ein Lamm ohne Brügel Sarge des Generals Drault   hat man bemängelt. Konnte ich als und Sporen. Eben so viel kommt darauf an, daß ein Regent fein Christ am Sarge eines Christen anders sprechen, als ich es gethan Fuhrwerk versteht und den Ursprung des Uebels wisie. babe?( Sehr gut! auf mehreren Bänken.) Galliffet schließt: Ich bin Denn eher wird er ihm nicht abhelfen. Was soll man wohl also für die Manneszucht im Heere verantwortlich, meine Handlungen von fürstlichen Räten oder Rechtsgelehrten denken, die, wenn das fprechen für mich.( Beifall im Centrum und auf mehreren anderen Gesez dem Verbrechen nicht steuert, weiter nichts zu sagen wissen, Bänken, die Nechte lärmt.)

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Die Politik der Strafe. Ein Elberfelder Lokalblatt citiert aus einem alten Kommentar zu dem berühmten Strafrechtswerke des Beccaria von dem Leipziger Professor Hommel( Breslau 1778) folgende Stelle:

Dem Vorstand des Volks- Verein hier ist ein Stück des vor­gelegten Statuts nach Kenntnisnahme mit dem Bemerken zurüd zugeben, daß es einer besonderen Genehmigung meinerseits nicht bedarf und daß ich dem Verein einen gefunden Geist und eine dementsprechende Entwickelung wünsche. Eisenach  , den 30. Nov. 1889.

Der Vorstand der Residenzstadt Der Oberbürgermeister Dr. Eucken.

Heut erfreut sich die Socialdemokratie in Sachsen- Weimar   einer Verfolgung, um die sie selbst die königlichen Sachsen   beneiden fömen.

Amsterdam  , 15. November. Wie schon gemeldet, war unfer Genosse Troelstra   verklagt wegen abfichtlicher Beleidigung des Staats­anwalts beim Leeuwarder Gericht, des Grafen Schimmelpennind, welche Beleidigung er begangen hatte, um bei der gerichtlichen Verhandlung einige Beugen, welche die Unschuld der Brüder Hogerhuis bestätigen fonnten, unter Eid vernehmen zu lassen. Das Urteil des Haager Gerichts lautete auf Freisprechung. Jetzt hat aber ber Gerichtshof Troelstra in der Berufungsinstanz eine Gefängnisstrafe von einem Monat auferlegt. Dieses Urteil findet auch bei einem großen Teile ber liberalen Bresse   Mißbilligung. Der Kaffationshof, der Hohe Nat, do wird noch zu entscheiden haben.

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