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Medizinisches.
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Stadt schreibt, zu Dußenden, wie sie Hand in Hand mit" großen, besser wirken würde), der hohe Baryton Hermann Jacobs und robusten Männern gehen und vertraulich mit ihnen schwagen. Ja, die Bässe Theodor Hieber und Friedrich Hoberg ihre oft versorgt der Kranke das Baby des Hauses; meist ist er ein vor- Anerkennung. züglicher Pfleger. Natürlich wimmelt es in Gheel von Kaisern", Königen", Königinnen"," Millionären"," Päpsten",„ Erzbischöfen", Paschas" usw. Die Bewohner der Stadt gehen willig auf diese hr. Gegen Sodbrennen. Das Sodbrennen ist eine überHirngespinste ihrer unglücklichen Gäste ein. Ein König" erzählt aus häufige Begleiterscheinung vieler Magenkrankheiten, die sich allen eben Angekommenen, daß er zwei linke Beine habe und dem als brennende und krakende Empfindung äußert, welche vom Magen entsprechend seine Stiefel und Hosen machen lassen müsse. in die Speiseröhre aufsteigt und mit faurem Aufstoßen verbunden Ein anderer alter Herr, der sich für den Papst in Rom ist. Namentlich tritt es dann auf, wenn der Magensaft start salzhält, meint, er könne zum Himmel fliegen, im Augenblick säurehaltig ist, vor allem bei der Krankheit, die man als Magensei er nur zu dick. Sein Wirt ist scheinbar erbötig, ihm bei faftfluß bezeichnet. Dabei kann sich das Sodbrennen bis in den einem Fluge aus einem Fenster des zweiten Stocks zu helfen; aber Rachen hinaufziehen, und die sauren Massen werden im Munde geer warnt ihn doch, er könnte fallen und sich den Hals brechen, schmeckt. Außer bei Magenkrankheiten stellt sich das Sodbrennen worauf der Papst" lieber bis nach dem Tee" wartet. Ein jüngerer auch bei Erkrankungen der Speiseröhre ein, endlich gibt es auch rein Mann sucht immer nach einem Beil; er lebt in dem Wahn, er sei nervöse Formen von Sodbrennen. Wenn sich bei manchen Patienten plöglich so stark geworden, daß er den Türeingang abhauen müsse, regelmäßig nach dem Genuß von gewissen Speisen, wie Obst, um ein und ausgehen zu können. Ein anderer wieder bittet die Salat, Fett, Süßigkeiten, Sodbrennen einstellt, so müssen eben diese Fremden in den Straßen Gheels tränenden Auges um Schutz gegen Speisen gemieden werden. Im übrigen dient zur Abstumpfung der einen schrecklichen Riesenschmetterling, der ihn angreifen und fein überschüssigen Säure am besten der Gebrauch von Alfalien, der Gehirn effen wolle. Wieder einer hält sich für ein Samenkorn Magnesia und des doppeltkohlenfauren Natrons. und bittet, man möchte ihn doch in die Tasche stecken, damit ihn der Wind nicht fortbläst. Vor kurzem war einer der„ Unschuldigen" schrecklich aufgeregt, weil er sich für ein Senftorn hielt und glaubte, die Vögel würden ihn verschluden. Sein Wirt beruhigte ihn aber und meinte: Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß Sie sicher sind, da die Vögel nur Hanfsamen essen."
In den Wirtshäusern in Gheel sind die Wirte sehr höflich und rüdsichtsvoll gegen die Unschuldigen", gehen auf alle ihre Launen ein und führen anscheinend ihre wildesten Wahnideen aus. Es ist ein merkwürdiger Anblick; aber es ist wirklich rührend, wie schonend, taktvoll und wohlwollend die Leute mit den Unglücklichen umgehen. Das gänzliche Fehlen jeden Zwanges würde die modernsten Frren ärzte in Erstaunen sezen. Nervenärzte aus der ganzen Welt kommen denn auch nach Gheel, Kranke aus aller Herren Länder werden dorthin gebracht. Alle Aerzte, die dort gewesen sind, haben einen tiefen Eindruck von der Wirksamkeit der Behandlung empfangen, die sich nur auf Freundlichkeit und Tatt beschränkt.
Musik.
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Aus dem Pflanzenleben.
u. Pflanzen, die nur in der Nacht duften. Bes kanntlich zeigen Pflanzen in der Nacht ganz andere Lebensbedingungen als am Tage; während sie am Tage Sauerstoff aus- und Kohlen fäure einatmen, und so die Luft für uns Menschen, die wir Sauerstoff zur Einatmung gebrauchen, verbessern, verhalten sie sich in der Nacht gerade umgekehrt, atmen also Kohlensäure aus und verderben hierdurch die Luft für uns Menschen; daher rührt die ungünstige Wirkung von Blumen, die während der Nacht im Schlafzimmer vers bleiben, auf das Wohlbefinden der Menschen in diesen Schlafzimmern. Dieser Unterschied zwischen dem Tages- und Nachtleben der Pflanzen ist eine Folge der An-, respektive Abwesenheit des Sonnenlichtes; das Licht ruft chemische Prozesse hervor, die in Abwesenheit des Lichtes eben nicht eintreten. Außer der Veränderung in den Atmungsvorgängen der Pflanze wirkt die Sonne aber auch auf das Duften der Pflanzen; so duften die Linden am Abend, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, viel fräftiger als in der Mittags Die neuzeitliche Mufit hat die Mannigfaltigkeit der älteren Ton- glut. Es gibt aber auch Pflanzen, die am Tage überhaupt nicht systeme zugunsten einer starren Einförmigkeit der Tonarten auf- duften, bei Nacht aber einen sehr kräftigen Duft aussenden. Die gegeben, gleichwie unsere Sprachen ihren formalen Reichtum immer Nachtviole ist wegen dieser Eigenschaft schon lange bekannt. Vor mehr abschleifen. Wo jedoch ein Komponist einen altertümlichen einiger Zeit fand sich, daß eine Pflanze, die man überhaupt für Stoff zu behandeln hat, dort liegt eine Neuverwertung alter Ton- duftlos hielt, da man sie nur am Tage beobachtet hatte, bei Nacht gebilde nahe. So ist uns Weber in seiner" Turandot" sehr stark duftet. Diese Pflanze gehört zu den sogenannten Did chinesisch gekommen; so hat A. B. Mary seinen" Moses " pflanzen und sie hat den wissenschaftlichen Namen Crassula laetea. im Oratorium primitive Konfolgen singen lassen; so hat Diese am Tage in der Tat ganz duftlose Pflanze sendet in der Nacht Meyerbeer seinen Wiedertäufern im„ Propheten" einen alten Kirchen- fogar einen starken, dabei aber durchaus nicht unangenehmen Duft ton gegeben; so charakterisiert Beethoven seinen„ Dantgejang eines aus, dessen Charakter zwischen dem Duft der Nelken und dem des Genesenen" und Weber seine Wolfsschlucht durch eine uns fremd- Jasmins eingereiht werden kann. Man braucht übrigens, um diesen artige Stufenfolge. Wer Pfahlbauern singen läßt, sei's ernst oder Duft zu genießen, nicht Nachtschwärmer zu werden, sondern es geheiter, hat eine prächtige Gelegenheit, in neuer Weise elementar zu nügt, die Pflanzen längere Zeit ins Dunfle zu stellen.- werden. Wilhelm Freudenberg ließ sich diese Gelegenheit entgehen, als er den Text von Joh. Laufs nach Fr. Th. Vischer zu der tomischen Oper Die Pfahlbauer" tomponierte. Das Wert wurde unseres Wissens bereits 1877 aufgeführt. Jezt hat die Wolzogen Dper es vorgestern( Mittwoch) neu herausDer Allgemeine Deutsche Sprachberein hat eine neue gebracht und sich damit äußeren Erfolg und inneres Verdienst er Breisarbeit ausgeschrieben: Die Anschauung Goethes worben. Allerdings ist schon für den Tert die Pfahlbauernschaft von der deutschen Sprache. Die Arbeiten sind bis zum mehr nur dramatischer Vorwand. Von diesen Seebewohnern wird ein römischer Weinreifender gefangen genommen. Des Häuptlings Jahre 1906 an den Vorsitzenden des Sprachbereins, Geh. Oberbaurat Gattin Urhigidur will ihn für ihre Tochter haben. Trotzdem wird Sarrazin, Berlin , einzureichen. Es sind zwei Preise( 1000 und 500 M.) er zum Opferaltar geschleppt. Doch im legten Augenblide gelingt ausgesetzt.es ihm, die Wilden und schließlich auch ihren Seedrachengott seinem Weingott opfern zu laffen."
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Der Komponist, seit Jahrzehnten als solcher und als Dirigent ob seines ernsten Wirkens wohlangesehen, hat zu jenem Libretto eine Mufit gemacht, vor der man nur alle Achtung haben fann, wenn man auf die eingangs erwähnten Ansprüche und selbst auf die Nuancen einer Urwelttomit, auf eine etwaige Scheffel- Sprache in Musil , verzichtet. Wie er seine entrüsteten Chöre, seine Streit Quartette und dergleichen durchführt; wie er die( kanonische") Kunstform des futzessiven nachahmenden Einsatzes seine vornehmen Themen ( zum Beispiel das des Mädchenchores zu Beginn des zweiten Aufzuges) verarbeitet: das ist zwar nichts zum Nachträllern, doch um so mehr zum Anhören und zum Verfolgen der feinen Einzelheiten.
der Stimmen handhabt; wie er
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Notizen.
worden.
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-Der nächste Deutsche Geographentag findet 1907 Nürnberg statt.-
-Bei der Spaltung der Wiener Sezeffion waren „ die Großen" das treibende Element. Ausgetreten sind bis jetzt: Klimt , Architekt Otto Wagner , Roller. Moser, Hofmann, Moll, Bernazit, Auchenthaller, Orlit, Wegner, insgesamt 15 Mann.
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Der Botanische Garten zu Schönbrunn ( Wien ) besigt ein Unikum: ein Exemplar der Fockea capensis. Der Stamm der Pflanze ist eine findstopfgroße, steinharte Masse, die zur Regenzeit 8weige treibt. Die Pflanze stammt aus dem Kap land.
Bolzogens neues Unternehmen dürfte sich damit in der bereits gewonnenen Gunst nachhaltig befestigen. Um so eher wird dies ges lingen, wenn für bessere Regie und Maschinerie gesorgt wird. Das c. Die größte direkte Photographie, die je gemacht Kleine Orchester hielt sich unter Erich Band verhältnismäßig worden ist, wird seit einigen Tagen in Chicago ausgestellt. Es ist recht wacker. Sein lautes Klingen und manche Mängel der ein Bild des„ Propheten" John Alexander Dowie , das 2,40 Meter Aussprache bei Solisten und Chor stören allerdings das zu 1,30 Meter mißt; und zwar ist es ein diretter Abzug von einer Verständnis oft fehr. Abgesehen davon sind insbesondere tüchtige ebenso großen Platte, feine Vergrößerung. Zur Aufnahme war ein Materialien von Gesangsstimmen zu rühmen. Nennen wir in erster besonderer Apparat nötig, das Gestell und die Schalen mit den ver Linie die Altistin Therese Saat, so verdienen doch auch die schiedenen Bädern waren außergewöhnlich groß und 15 Personen Sopranistin Katharina Angelo, sodann der Tenor Surt waren bei der Entwickelung und dem Abziehen der Mammut Weber( der bei gleichmäßigerem Ausspinnen seiner Töne noch Photographie" tätig.-
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