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Robreden in ihre Spalten cinzurüden. Der Direktor hat den Autor in seiner Hand. Seine Macht und sein Einfluß reicht nicht nur bis zur Inszenierung und Ausführung des Stückes, sondern erstreckt fich auch auf die Ausgestaltung des Stoffes. Er ist nicht Mitarbeiter, aber er macht seine Kombinationen" die berücksichtigt werden müssen. Der Autor ist häufig der Gesellschafter und stille Teilhaber des Direktors bei dem ganzen Geschäftsunternehmen, das ein modernes Theater darstellt. Oder der Direktor hät sich einen Autor, Den er als Strohmann vorschiebt und der ein gefügiges Werkzeug Seiner Wünsche ist. Die Physiognomie des Dramatikers hat sich verändert. Früher war er ein Schriftsteller; jetzt ist er Börsianer. Die besten Theaterschriftsteller sollen ja ehemals frühere Mathes matifer gewesen sein, jezt aber sind es gewesene Spekulanten. Wechselagenten und Geschäftemacher, die eine Komödie wie einen zweifelhaften Kurswert an den Mann bringen wollen. Sprache und Gewohnheiten des Theaters haben sich völlig nach dem Börsenbrauch gerichtet. In gewissen Cafés und Theaterbureaus, wo man die Erfolge macht, wird von Theaterstücken gesprochen wie von Papieren, und ihre Chancen fönnen fallen und steigen. Es gibt Leute, die eine Hauffe, und andere, die eine Baisse bei einem bestimmten Stück Hervorrufen. Man berechnet die Kosten der Aufführung, die Bahlungsfähigkeit des Direktors und die Anziehungskraft des Autormamens. Am Tage einer Premiere beschäftigen sich die Kollegen des Schriftstellers nicht mit dem Wert und seinem künstlerischen Werte, sondern sie berechnen die mögliche Zahl der Aufführungen, Den eventuellen Gewinn und die auf den Kollegen entfallende Summe Der Einnahme. Man sucht mit einer möglichst hohen Ziffer der Aufführungen zu imponieren, teilt mit, wieviel Tausende schon das Theater besucht haben, und spricht von einem Erfolge, der das Magimum übersteigt".-
Aus der Pflanzenwelt.
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einen Ausflug nach dem Zugerberg. Dabei wurde sie Zeuge einer Wasserhose auf dem Zugersee. Die merkwürdige Erscheinung konnte, wie die Neue Zürcher Zeitung " schreibt, von ihrer Entstehung bis zur Auflösung bewundert werden. Kurz nach 4 Uhr zogen dräuende Wetterwolfen am Westhimmel auf und verwandelten das Blau des Sees in ein unheimliches Dunkel. Gegen Cham hin bemerkte man einen eigentümlichen weißen Flecken, über deffen Bedeutung man sich vergeblich den Kopf zerbrach; von der Stelle stieg ein leichter Dunst auf. Gleichzeitig hing von der schweren Wolfe senkrecht und wie ein Finger ein Nebelstreif zu Tal; er verlängerte sich langsam zu einem dünnen Faden, während sich aus dem Dunst ein ähnliches Gebilde entwickelte, was dem oberen stetig zustrebte. Nun wurde allen klar, daß man vor dem Phänomen einer Wasserhose stand! Bald war in feiner Linie die Verbindung zwischen See und Wolke hergestellt, mit trichterförmiger Erweiterung oben und unten. Rasch wuchs die Linie und schwoll zu einem mächtigen Schlauche an, während die„ rauchende" Stelle des Sees sich deutlich in kreisende Bewegung setzte und prächtig zeigte, wie die Wassermengen in die Höhe gezogen wurden. Die Basis der Wasserhose mag wohl zehn Meter oder mehr Durchmesser gehabt, die Höhe etliche hundert Meter betragen haben. Die Erscheinung wurde von einem starken West stetig gegen Oberwil getrieben, der obere Entwidelungspunkt aber von einem hartnäckigen Gegenwind ziemlich stabil gehalten. So erhielt der gewaltige Waffer- und Nebelschlauch eine geschweifte Form. Deutlich war die wirbelnde Bewegung des Ges bildes wahrzunehmen, und ein heller Streifen, der in geringer Entfernung abwärts ging, ließ erkennen, wie und wo das gehobene Wasser wieder fiel. Ebenso interessant war die Auflösung der Wasserhose. Der dicke Schlauch begann von seiner Basis aus nach oben langsam lichter zu werden; die scharfen Konturen fingen an zu zerfeßen, wurden aber im wilden Tanze immer wieder ringsum ge= oberen und unteren Viertel, und der kompakte mittlere Teil bewegte rissen. Nach und nach wurde das Gebilde dünner; es zerriß im ich aufwärts. Mehrmals wiederholte sich die Verbindung und AufLösung zwischen Wolfe und See, sie endigte als feine, fadenähnliche ersten, indem ein Rebelfinger zu Tal zeigte; er verkürzte sich mehr Schweifung in tadelloser Vollständigkeit. Die letzte Phase glich der und mehr und vereinigte sich schließlich mit der dräuenden Wetterwolke. Das schöne Naturereignis dauerte gegen 20 Minuten. Humoristisches.
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Winden. Auf den Feldern blühen nun wieder die weißrot gestreiften Trichterblumen der Ackerwinde. Sie ist unsere verbreitetste Schlingpflanze, fie windet sich namentlich gern um die Halme des Getreides auf den Aeckern, aber auch in Gärten ist sie tein seltener Gast. So lieblich ihre Blüte, fo graziös ihr pfeil förmiges Blatt ist, die Ackerwinde macht sich doch als Unkraut sehr Läftig. Sie umschnürt die Pflanzen, an denen sie emporklettert, so straff, daß diesen gar leicht das Weiterwachsen vergeht. Bei der Getreideernte ist die Winde noch in saftigem Grün, sie erschwert also das Trocknen der gemähten Garben. Dabei ist diese- Großjährig. Badfish:„ Das war ein denkwürdiger Pflanze außerordentlich schwer auszurotten, wo sie sich einmal Tag, der erste Mai; da habe ich den ersten Kuß von meinem angesiedelt hat. Ihre schlanken Wurzeln gehen metertief in den Artur und die lezte Ohrfeige von Mama gekriegt!" Boden hinab, man bekommt sie beim Ausjäten nur in den oberen Teilen aus der Erde und aus den zurückgebliebenen Enden kommt sehr schnell ein neuer Trieb hervor. Weniger lästig macht sich die Baunwinde. Sie schlingt sich an Gebüschen empor, die an und für sich widerstandsfähiger sind oder an deren Beeinträchtigung nicht biel liegt. Die Zaunwinde hat ungleich größere und infolgedessen biel prunkvollere Blüten, die reintveiß gefärbt sind. In Hecken und am Rande
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Auch ein Schmerz. Sonntagsjäger: Sie ver langen Schmerzensgeld? Ich habe Sie doch gar nicht angeschossen!" Jagdgehülfe:„ Das nicht, aber ich habe Ihnen beim Schießen zuschauen müssen."
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- Individuelle Auffassung. Richter: Sie haben den Franz Huber, als er mit der Crescentia Moser den Tanzfaal von Gebüschen nimmt sich diese Schlingpflanze betrat, roh zu Boden geschlagen?" fehr schön aus; sie klettert bis drei Meter hoch, während Sepp: Ja, wie soll i' denn dem Diandl sonst zeig'n, daß ihre bescheidenere Schwester nur felten einen Meter hoch i's gern hab'?" emporzuſteigen vermag. Wir besitzen in Deutschland noch eine dritte Windenart, nämlich die Meerstrandswinde. Das ist eine kleine Pflanze, deren Stengel am Boden dahinkriecht. Er wird aber nur 15 Zentimeter lang. Die Pflanze, die rote Blüten befigt, kommt bei uns am Nordseestrande, aber nur auf einigen Auch Versdramen werden gekauft, wenn sich ihrer die Polizei Der tote Löwe" Inseln, auf Borkum , Juist und Langeroog vor. Auf Norderney und angenommen: Blumenthals Drama Wangeroog ist sie jetzt verschwunden. Eine Windenart, die drei ist bei F. Fontane u. Co., Berlin , soeben in sechster Auflage er farbige Winde( Convolvulus tricolor), wird bei uns häufig schienen.
als Bierpflanze in Gärten gezogen. Sie ist einjährig und wächst
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Notizen.
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Der Umbau des königl. Schauspielhauses sehr schnell aus Samen. Ihre Grundfarbe ist blau uns follte 1 900 000 m. toften; 1 300 000 m. hatte der Staat zu tragen, Die Blätter sind eiförmig. Diese Windenart stammt aus 600 000 m. fielen auf die Krone. Jetzt wird gemeldet, daß die Südeuropa . Neben ihr werden in unseren Gärten noch beranschlagte Summe um rund 4 Millionen überein paar Windengewächse gezogen, die den eigentlichen Winden schritten worden ist. sehr nahe stehen, aber besonderen Gattungen angehören. Da ist vornehmlich die Trichterwinde( Ipomoea) eine sehr beliebte Schlingpflanze unserer Gärten. Sie wird in sehr vielen Farben barietäten fultiviert, so daß ein mit ihr bepflanzter Zaun einen febr farbenbunten Anblick gewährt. Allerdings blüht sie nur am Vormittag; am Nachmittag haben sich die Blüten bereits zusammengefaltet, und am nächsten Morgen erschließen sich neue Blumen. Die Trichterwinde wächst sehr leicht aus Samen und dieser reift bei uns und säet sich von selbst aus. Eine Trichterwindenart ist es auch, welche die bekannten Bataten oder süßen Kartoffeln wärmerer Länder liefert und welche darum in vielen Tropengegenden im großen angebaut wird. Bei uns ist noch eine andere Windengattung, die Ka Iysteria in Gärten viel verbreitet, welche an Schönheit ihrer Blumen mit der Trichterwinde wetteifert. Sie ist aber eine ausdauernde Pflanze und zwar wuchert sie namentlich auf trockenem, sandigem Boden ähnlich wie die Ackerwinde. Mancher, der sie angepflanzt hat, wird sie dann nicht wieder los; fie entpuppt sich schließlich als Unkraut ähnlich wie Die Gaillardia oder die japanischen Zierknöteriche, die auch nicht wieder auszurotten sind und anderen Pflanzen empfindlichen Schaden zufügen gleich dem gemeinsten Unkraut.
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Meteorologisches.
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e. Die Insel Nushima", die aus dem Meere vor einigen Monaten bei Japan aufstieg, berschwindet auf ebenso merkwürdige Art wieder, wie sie gekommen ist. Die japanische Regierung hatte einen Beamten ausgesandt, der die über Nacht entstandene Insel besichtigen sollte; nach seinem Bericht liegt der höchste Punkt nur noch zehn Fuß über dem Meeresspiegel. Als die Insel vor dem erstaunten Blick der Einwohner der Bonin- Insel erschien, war sie bald bis zu 490 Fuß Höhe gestiegen.Einige Redeblüten belgischer Staatsanwälte und Advokaten hat das Brüsseler Journal des Tribunaug" gesammelt: Nun erst legte die Anklagebehörde ihr Gewehr auf eine dritte Schulter, denn die beiden anderen waren nicht imftande gewesen, die Anklage zu stüßen." Sein armer Water ließ sich an allen vier Seiten zur Ader, um die Opfer schadlos zu halten."„ Erst nach Ihrem Urteil, meine Herren Geschworenen , werde ich wissen, ob ich einen Unschuldigen oder Schuldigen ber teidige."„ Die Kollegialität, mein lieber Herr Kollega , tann mich nicht hindern, zu sagen, daß Ihr Klient ein Schurke ift."-" Der Gegner schlägt sich die Flanken, um aus meinem Munde nene Argumente zu schöpfen."-Als guter Familienvater legte er ein Ei, aus dem dann dieser patriotische Verein herausgekrochen ist." Der arme Gatte kommt nach Hause; was findet er? Eine leere Wohnung und keine Frau, die ihm das so heiß ersehnte Mittagessen bereiten könnte."
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