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Slavenkind weiß sich überall einzugewöhnen und einen Lands-| nach, von da, wo sie auftaucht, und man hofft, sie wird wachsen mann zu finden, damit es sich nicht gar zu einfam fühle und und schwarz werden und das Erdreich überschatten, und die zur Krippe finde. Genug, wenn sie in der Fremde gut tun, Sonne zerzupft sie in lauter weiße und zarte Fäden, die wie und es kommt keines mit dem Schubwagen zurück, und es Silberdraht das Blau zusammenhalten, das sich hoch und macht keiner der Gemeinde eine Schande oder wird ihr zur endenlos spannt, und das so schön ist, aber auch so einförmig, Last. und auf die Dauer tut einem die Stille weh, und man sehnt Man glaubt nämlich gar nicht, was für Bech es gibt. fich nach einem gefunden Donnerwetter und nach roten Blitzen. Bum Beispiel: es probiert einer sein Glück und wandert weg, Gar zu still ist ihr also der Gregor gewesen und auch zu der Arbeit nach. Und wo er hinkommt und sagt, woher er anhänglich. Denn er ist gar nirgends hingegangen und hat ist, machen die Leute ein Gesicht und nehmen ihn nicht gern, auch weiter keinen roten Kreuzer für sich allein gebraucht, oder wenn sie schon nicht anders können, so sehen sie ihm auf und ist er einmal, Marktes wegen, in die Stadt, so hat sie die Finger, daß es ein Graus ist, und als könnt' er sonst am mit müssen und er hätt' ihr gekauft, was sie sich nur wünschen : Ende Ziegelsteine stehlen. Natürlich kränkt sich ein Christen- oder erdenken konnte. Denn ohne sie ist er sich ganz ber­mensch aus der Slowakei   etwa, einigermaßen darüber und loren vorgekommen und hat sich eingeredet, er habe alsdann fragt, warum? Da hört er dann: es war schon einer aus dem gar kein Glück. In einander gewöhnen haben sie sich nicht erst Ort da und hat frumme Finger gemacht. Und nun kann er müssen, die sich von ganz klein gekannt haben; zu reden hatten sagen, so viel er will, bei ihm zu Hause seien alle ehrlich und sie mit einander auch nicht viel, aus dem gleichen Grund. Sie die paar Diebe seien längst fort, so friegt er keine andere hat ihn zum Bekenntnis bringen wollen; aber er hatte wirk­Antwort, nur: fönnte sein bei sich zu Hause. Und warum? lich nichts zu beichten. Und sie hat's probiert, ihn zu reizen, Weil es da nichts zu stehlen gäbe, anderwärts aber würden damit sie sieht, ob er überhaupt aufbegehren kann, weil man fie anders. sich doch ein wenig vor seinem Mann muß fürchten können, Weil also die Ludmilla von zu Hause gar nichts be- schon damit man die Freude hat, ihn wieder zu besänftigen; kommen konnte und weil sie wieder nicht nackt und so wie oder sie war unrecht gegen ihn ohne jeden Anlaß, damit er eine, die man nur aus Barmherzigkeit nimmt, ihrem Mann sich einmal wehrt und wild wird und auf den Tisch schlägt ins Haus kommen mochte, so hat sie sich vorgefeßt, sie heiratet oder ihrethalben auch wo anders hin. Das war alles um­nicht, ehe sie sich nicht etwas gespart hat. Bis dahin ist sie sonst. Und so, während das Dorf immer mehr Respekt vor. geblieben, wo sie war, bis das jüngste Kind von ihrer Herr Gregor Gazda bekommen hat, hat ihn sein eigen Weib mehr schaft hat laufen können, und der Gregor hat auch so lange und mehr verloren und ihn dabei doch lieb und immerdar dienen müssen, hat aber seinem Pächter zur Zeit aufgefagt lieber gehabt. und sein Haus herrichten lassen, wie es sich gehört. Schöns grün hat er es färbeln lassen, daß es eine Freude war; denn er wollte ordentlich anfangen und wie einer, der etwas ist und etwas hat.

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dout ( Fortsetzung folgt.)

17.09 mi pom

Der Staub.

( Nachdrud verboten.)

Staub.de

Bon Curt Grottewiß.

1996. mbliaus

nod ide na Was das Unkraut auf den Feldern, das ist der Staub in den Wohnungen und Ansiedelungen der Menschen. Er ist ein Feind, der nirgends fehlt und der von allem, was wir haben, von uns selbst, stetig Besiz ergreift und uns unser Leben lang nicht losläßt, so viel wir gegen ihn fämpfen. Viele allerdings merken es gar nicht, daß sie von ihm stetig umringt und bedroht sind, andere quälen sich und stöhnen unter ihm und sind stets geschäftig vom frühen Morgen bis zum späten Abend, um sich von ihm frei zu machen. Der Staub legt sich auf unsere Haut, wir müssen uns täglich waschen, er legt sich auf unsere Kleidung, unsere Möbel, unsere Bücher, unsere Bimmerpflanzen, unsere Haustiere. Er ist überall. brohliche Form an. Jetzt im Sommer, wo so viel Blumen und Bu manchen Zeiten nimmt der Staub noch eine besonders be­Gräser blühen, da erfüllt der Samenstaub so sehr die Luft, daß er beim Einatmen in den Schleimhäuten der Atmungswege Ent­zündungen hervorruft und das sogenannte Heufieber erzeugt. Aber ist denn dieser Wirbel von Pollen, den die Luft enthält, auch Staub? Natürlich ist er es; Staub, das ist alles, was die Luft an kleinen Bartifelchen von festen Körpern enthält. Sehr verschieden ist darum die Zusammenfeßung des Staubes. Ein anderer ist er in der Stadt, ein anderer auf freiem Felde, ein anderer im Gebirge, ein anderer in der Ebene. Er ist so mannigfaltig, daß er in jedem Lande, vielleicht in jeder Proving ein anderer ist.

Also: auf einmal waren die beiden da. Natürlich schon berheiratet. Daß sie in der Stadt Hochzeit gemacht, so daß ihre Landsleute nichts davon hatten, wie es sich eigentlich ge­bühren würde, ist ihnen zu Beginn sehr verargt worden. Sie machten sich nichts daraus. In aller Ruhe haben sie sich ein­gerichtet und ihre Sache getan, wie es eben zwei Menschen, die wissen, daß man arbeiten muß, will man gedeihen, und sich gar nicht davor fürchten. Keinem find sie nachgelaufen und vor niemandem haben sie sich versteckt, weil sie das durch aus nicht nötig hatten. Was immer sie anpackten, das hat einen Schick gehabt und ist ihnen geraten. Man hat ordentlich gesehen, wie sie vorwärts gekommen sind in jedem Sinn. Denn der Gazda war beim Militär doch viel selbständiger geworden und hatte allerhand gelernt, was nicht nur er ge­brauchen konnte. Ein langsamer Peter ist er immer geblieben. Bum Beispiel, man hat ihn um einen Rat gefragt. Dann hatte er ein so umständliches Wohlwollen an sich und hat nachgedacht und endlich gesagt: Nachbar" oder" Freundchen halt, das braucht seine Zeit. Vielleicht komm's beim Pflügen. Wart'." Nun, das geht schon manchmal, und er hat hernach etwas für gut gehalten, so hat es immer schon feinen Sinn gegeben. Nur freilich immer fann man doch nicht warten, bis wem das Richtige einfällt. Gespottet aber hat man auch nicht über sie, wie man's sonst auf dem Dorf gern tut, je mehr sie gediehen sind und je mehr man erkannt hat, daß an ihnen auch wirklich nicht das mindeste auszurichten ist. Sie haben mit einander gelebt, daß man mit Augen gesehen hat, wie so sehr gern die Zwei einander haben, und wie besonders der Gregor nichts getan hat ohne sein Weib und alles so eingerichtet hat, daß sie sich ja nicht übernimmt Drtes enthalten, wo der Staub aufgewirbelt wird. Der oder zu viel tut. Kein lautes Wort hat man bei ihnen gehört, gröbere Staub wird ja sehr bald wieder zu Boden sinken, feinen Bank. Wie denn auch? Sich über den Gazda erbosen, aber der feine wird vom Luftzug oft sehr weit getragen. Es war doch ganz und gar unmöglich. Denn er hatte nicht ein- ist bekannt, daß die Asche von Bulfanen bis in ferne Länder mal Unarten an sich; und der immer nachgibt, mit dem fann getragen wird. Der große Staubfall im März des Jahres 1901 nicht einmal ein Streithammel zanken, der die Ludmilla für hatte sein Material aus der Wüste Sahara   entnommen. Ein großer ihr Teil sicher auch nicht gewesen ist. Nun freilich gar zu Wüstenstaub zu schlucken. So dicht waren gewiffe Schichten der Luft Teil von Mitteleuropa   hatte damals das Vergnügen, nordafrikanischen still und friedfertig ist es ihr manchmal gewesen, in der denn mit diesem Saharamodder erfüllt, daß das Licht der untergehenden doch mehr unverbrauchte Leidenschaftlichkeit stedte. Wie ein Sonne in ihm seltsame Dämmerungsfarben erzeugte. lebendiges Feuer hat sie es manchmal in sich heben gefühlt; Solches Erdmaterial aus aller Herren Länder, besonders aber jeder Tag, der so eintönig bergangen ist, hat es tiefer nieder­brennen lassen, und etwas mehr graue Asche war da. Und ihr ist dann gewesen, wie manchmal im Sommer, wenn fein Wetter tommen will, und die Sonne hebt sich und geht schlafen, leuchtend, einen Tag um den andern, und es fällt tein Tropfen. Erst freut man sich, wie schön das Wetter ist, und wie gut alles gedeiht und eingebracht werden kann. Und dann wird man ungeduldig. Und einer jeden Wolke sieht man

Wenn der Wind über eine Sandwüste bläst, wenn ein Automobil auf polizeificherer Landstraße schnellzugartig dahin braust und dicke weiße Staubwolfen aufwirbelt, dann ist die Luft natürlich dicht erfüllt von Staub. Es sind da namentlich eine Menge von Erd­partikelchen, feine Sandtörnchen, Kleinste Zeile von Lehm, von Glimmer und anderen Mineralien, die den Erdboden zusammen­iezen, in dem Staub enthalten. wird da selbst,

verständlich immer die Erdpartifer Die Lu Gegend oder des

aus dem geliebten Vaterlande ist es, daß wir als Staub unserem Magen, unserer Nase und eventuell unserer Lunge einverleiben. In den Fabrikzentren, in den großen Städten sind es der Ruß und andre Verbrennungsprodukte, die der Rauch der Schorns steine über den ganzen Ort und die nächste Nachbarschaft verbreitet und mit denen daher die Luft meist noch mehr als mit Gropartitelchen erfüllt ist. Auch in unseren Wohnungen tritt derselbe Staub durch die geöffneten Fenster und Türen herein. Allein in unseren Zimmern haben wir es außerdem mit noch einer ganz