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sich selbst zu beschüßen, oder den Mut, zur Behauptung seiner Imanche graben sich ziemlich tief in diese hinein, so daß man sie im häuslichen Oberherrschaft die richterliche Hülfe anzurufen. Das Frühjahr über einen Meter unterhalb der Oberfläche findet, andere Abdecken des Dachs hat offenbar eine symbolische Bedeutung.

en. Die Seewasserbehandlung der Schwindsucht. Blut ist ein ganz besonderer Saft, aber das Seewasser scheint auf diese Be zeichnung fast einen gleich großen Anspruch erheben zu dürfen. Bwischen Blut und Seewasser besteht eine ganz merkwürdige Be­ziehung. Es ist bereits seit etwas längerer Zeit bekannt, daß die Einführung großer Mengen von Kochsalzlösung in die Adern einen belebenden Einfluß hat und zuweilen geradezu das einzige Mittel ist, einen Kranken im Zustand äußerster Schwäche zu retten. Neuerdings hat man dann tiefsinnige Betrachtungen über die be­sondere Aehnlichkeit von Fischblut und Seewasser angestellt und die Vermutung ausgesprochen, das Blut der Wirbeltiere fönnte ur­sprünglich aus Seewasser entstanden sein, so daß die ältesten im Meer lebenden Wirbeltiere wirkliches Seewasser statt des Blutes in ihrem Körper gehabt hätten. Am meisten hat sich Dr. Quinton in Paris   mit dieser Frage beschäftigt, und von ihm stammt auch die amerkwürdige Mitteilung, die neuerdings an die Pariser Akademie der Medizin über die Wirkung von Seewasser auf die Tuberkulose gemacht worden ist. Die Versuche sind in der Weise vorgenommen worden, daß zunächst Seewasser mit reinem Waffer bis auf einen Salzgehalt von 7 vom Tausend verdünnt wurde. Nur so darf das Salzwasser mit den inneren Geweben des menschlichen Körpers in Berührung gebracht werden. Selbstverständlich muß die Flüssigkeit borher noch teimfrei gemacht werden, um dann in Abständen von 3-4 Tagen und in Dosen von 50-300 Subilzentimeter unter die Haut gespritzt zu werden. Bisher hat Quinton mit der Unter­stützung eines anderen Arztes 18 tuberkulöse Kranke in dieser Weise behandelt und vom ersten Augenblick an den unverkennbar beleben behandelt und vom ersten Augenblick an den unverkennbar beleben ben Einfluß des Seewassers festgestellt. Die Kranken gewannen Stetig an Gewicht. Von den 18 Fällen wurden nur 3, in denen das Leiden schon sehr vorgeschritten war, gar nicht gebessert, während bei den übrigen 15 ein erheblicher Fortschritt sowohl im Allgemein­befinden wie im Zustand der erkrankten Teile, also der Lunge oder der Drüsen, erzielt wurde. Der Auswurf und die Zahl der Bazillen wurde vermindert. Die Nachprüfung des Verfahrens durch andere Aerzte wird mit Spannung zu erwarten sein.

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dagegen bleiben ganz flach oben. Im Frühjahr wachsen die an fänglich sehr fleinen Larven noch ganz erheblich. Während sie, eben dem Ei entschlüpft, taum einen Millimeter messen, erreichen sie im April oder Mai eine Länge bis zu 12 Millimeter. Von Mitte Mai bis in die zweite Julihälfte hinein pflegen die Larven sich in Käfer zu verwandeln. Diese beginnen allerdings vielleicht nur ein Teil von ihnen von ihnen bereits im August Eier zu legen. Im Winter sterben viele Käfer ab, vielleicht find es eben die, welche Eier gelegt haben, andere dagegen über­wintern und zwar nicht wie die Larben in der Erde, sondern unter abgefallenem Laub, unter Steinen und Vertiefungen, welche sich in der Erde befinden, die um die Steine aufgehäuft ist. Ueber die Fortpflanzungsgeschichte dieser überwinternden Käfer fonnte der Forscher noch keine sicheren Daten gewinnen. Jedenfalls dauert der Entwickelungsgang dieser Käfergeneration vom Ei bis zum Tode 1-2 Jahre. Dagegen ist die folgende Generation furzlebiger. Nämlich aus den Eiern, welche die Käfer im Spätsommer gelegt haben, entwickeln sich auch noch in demselben Jahre Larven, die als Barben überwintern und im nächsten Jahre geschlechtsreif werden. Ihr Lebenszyklus dauert von Herbst zu Herbst, also nur ein Jahr. Die Lebensgeschichte dieses Rüsselläfers weicht sonst nicht ers heblich von der anderer Insekten ab und die verschiedene Lebens­dauer der einzelnen Generationen ist darin begründet, daß der Be­ginn der Eiablage sich über einen sehr langen Zeitraum im Jahre erstreckt, während die Tiere es im ersten Kalenderjahre nur bis zum Larvenſtadium bringen. Zur Bekämpfung eines Schädlings ist aber natürlich die Kenntnis seiner Lebensgeschichte von größter Wichtigkeit. Bollständig zu Ende gelangt ist die Forschung über diesen Käfer noch nicht, wenn auch Sfilanzew den allgemeinen Umriß seiner Biologie iegt gegeben hat.

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Humoristisches.

Höchste Toleranz. Der Herr Landrat kommt am Beter und Paulstag in ein Bürgermeistereidorf auf dem Hunsrück  , in dem höchstens zehn Katholiken wohnen, und findet zu seinem Erstaunen die Bürgermeisterei wegen Feiertags geschlossen".

,, Aber, mein lieber Bürgermeister", meint er, das geht doch nicht, Sie sind ja beinahe der einzige im ganzen Dorf, der heute feiert."

" Da hawe Se schon recht, Herr Landrat", meint der Biedere, awer seh'n Se, ich bin alleweil for gröschte Toleranz, un do feire ich alle katholische Feierdäg immer mit."

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Eine Dame will einen Kongreß besuchen und telegraphiert an das Komitee, man möge ihr im Hotel zum Goldenen Engel" ein Zimmer mit Bett bestellen. Rückantwort ist bezahlt. Es wird zurückgedrahtet: Goldner Engel, Bett bestellt" und das Telegramm tommt an:" Holder Engel, Bett bestellt!"-

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u. Hölzerne Bahnschienen. Das Wort Eisenbahn bedeutet eine Bahn aus Eisen, und schon in der bloßen Wahl dieses Wortes scheint die Tatsache ausgedrückt zu sein, daß, wenn zur Erleichterung des Fahrens der Erdboden irgendwo mit Schienen ausgestattet wurde, die Schienen aus Eisen bestehen. Das ist aber nicht richtig. Schon lange, bevor man an die jetzigen zur Beförderung bon Lokomotiven und Bahnzügen angelegten Eisenschienen dachte, hat man dort, wo der Zustand der Landstraßen zu schlecht war, um den Verkehr einigermaßen erträglich zu machen, und wo die gründ­Liche Wegebfferung zu teuer gewesen wäre, hölzerne Bohlen einigermaßen fest auf den Landstraßen angebracht; auf diesen- Altklug. Die Volksschule nimmt ihren Anfang. Die Bohlen konnten Wagen viel besser fahren, als auf den grundlosen fleinen ABC- Schüßen werden zum erstenmal in ihr Klassenzimmer Straßen selbst. Aber diese Einrichtung gehört nicht nur der Ver- geführt. Alle nehmen ihre fünftigen Lernfiße ein, bis auf ein gangenheit an, sondern sie besteht auch heute noch in ausgedehnten fleines Mädchen, das zuerst alles im Zimmer sich genau ansieht Gegenden des europäischen   Rußlands  . Dort sind einerseits die und schließlich, sich gegen die Türe wendend, zum Lehrer sagt: Wege so moraftig und sumpfig, daß sie überhaupt kaum befahrbar. Ich will mich jest nicht länger aufhalten." genannt werden können, andererseits ist so viel Holz vorhanden, daß die Anbringung hölzerner Schienen sehr einfach ist. Und welch merkwürdiger Gegensatz! Diese unmodernen Holzschienen werden start befahren mit den modernsten Wagen, nämlich mit Automobilen, die sich dort für die Beförderung von Lasten und Personen als sehr geeignet erwiesen.

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Aus dem Tierleben.

Notizen.

( Jugend.  ")

Die Wiener   Burgschauspieler wollen im Berliner  Theater auch den Hamlet  " spielen, wenn aus einer Verlängerung ihres Gastspiels etwas wird.

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Schwarzen Meeres und zwar auf der Kaukasusseite tritt ein Müffel Breßfünder im Gefängnis zeichnet, wurde vom Josefstädter fäfer( Otiorhynchus turca) als Schädling des Weinstockes auf. Die Theater in Wien   zur Aufführung erworben. Verfasser ist Larve, die 10-13 Millimeter lang ist, eine gelbliche Färbung hat Karl Böttcher.  - und weder Füße noch Augen besitzt, benagt mit ihren braunen Anzengruber soll jezt auch ins Schwedische Kiefern die Wurzeln des Weinstockes, während der ausgebildete Käfer übersetzt werden; zunächst sein Pfarrer von Kirchfeld".- die jungen Triebe und später die Blätter verzehrt. Ueber die Lebens­Drei Aquarelle vom Münchener Architekten Ludwig weise dieses sehr schädlichen Insektes berichtet der russische Forscher Hohlweinn voller Flucht"," Heße" und" Pluto  "- erwarb A. A. Sfilanzzew, der im Auftrage des Departements der Agrifultur der preußische Staat auf der Großen Berliner   Kunst­den Käfer zum Gegenstande eingehender Studien gemacht hat, jüngst ausstellung.

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im Zoologischen Jahrbuch". Es ist besonders interessant, daß nicht- Der internationale ornithologische Kongreß alle Individuen der Käferart ihren Lebenslauf innerhalb eines beschloß, die Regierungen der australischen Staaten telegraphisch zu Jahres zum Abschluß bringen, daß manche vielmehr auch ersuchen, der Abfchlachtung der Pinguine in den antarktischen eine Lebenszeit bon zwei Jahren befizen. Die über- Regionen entgegenzuwirken. Die Vögel werden ihres wertvollen winternden Käfer machen sich schon im zeitigen Frühjahr Fetts wegen so massenhaft getötet, daß die Gefahr des Aus­bemerkbar, im März und April verzehren sie die Knospen sterbens besteht. und in späteren Monaten die Blätter des Weinstodes. Radikalmittel. Ein pfiffiger Landmann aus einem Sie sind übrigens nicht auf den Weinstock, der in jenen Gegenden Holsteinischen Dorfe bei Wöhrden   hat mit großem Erfolg ein Radikal­wild wächst, beschränkt, sondern nähren sich auch von dem Laub mittel gegen die schädlichen Kohlmaden angewandt. Nachdem er anderer Bäume und Sträucher. Die Käfer legen vom Juni bis bei einigen Pflanzen fleinere Mengen Petroleum ausgegossen zum Herbst Eier und zwar eine ganz erhebliche Menge. Fünf hatte, machte er die erfreuliche Wahrnehmung, daß die Maden in Stäfer, welche isoliert wurden, legten vom 29. Juli bis zum folge dieser Flüssigkeit eingingen. Angespornt durch diesen Erfolg, 5. Oktober zusammen 1742 Eier. Im Herbst starben diese Käfer, taufte der Landmann ein Faß Petroleum. Alles, was auf dem Hofe welche Gier gelegt hatten. Aus den Eiern schlüpfen gewöhnlich an Gießgeräten vorhanden war, wurde hervorgesucht und die große nach 14 Tagen die Larven aus, welche mit großer Beweglichkeit Stohlanbaufläche begossen. Der Erfolg war überraschend: alle zwischen den Erdpartikelchen dahinkriechen, indem sie ihre Haare als Maden waren tot, aber auch alle Kohlpflanzen Stütze gebrauchen. Diese Larven überwintern auch in der Erde, waren abgestorben.

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Werantwortl. Nebatteur: Franz Rehbein  , Berlin.- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.