stellten. Besonders haßt der bezahlte Agitator die Männer, die den idealen
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In Eibach ( Mittelfranken ) beteiligten sich die Genossen zum eines Strafverfahrens gegen fich beantragte, wozu der Reichstag Beruf haben, die Arbeiter aufzuklären und zu organisieren. Eine erstenmal an der Gemeindewahl und brachten dabei einen ihrer feine Zustimmung gegeben hatte. Am 13. Mai wurde Müllers Bestrafung der Heyer, welche aus ihrer verabscheuungswürdigen Kandidaten durch. Am selben Tage war dann Kirchenverwaltungs- Revision vom Reichsgericht verworfen. Gegen Mitte September Thätigkeit ein Geschäft machen, tann weder als unbillig noch als wahl, wobei sich die Parteigenoffen aus finanziellen Gründen" reichte Schmidt, da die Sache nicht vom Flecke kommen wollte, eine Beeinträchtigung des Koalitionsrechtes angesehen werden." Da auch gleichfalls beteiligten und eine rein socialistische Vertretung" zweite Selbstbezichtigungsschrift ein. Nunmehr Müller verbüßte Herr Bueck aus seiner verabscheuungswürdigen Thätigkeit ein Geschäft wählten. Da werden sie nun wohl der katholischen Kirche in Eibach schon seit dem 4. August an seinen vier Jahren wurde schnell macht, so müßte auch er bestraft werden, wenn es nicht schon an die öffentlichen Bezüge sperren. der Termin angesezt. Am 29. September wurde Albert fich Strafe genug wäre, um armseligen Lohnes willen gegen alle Schmidt zu drei Jahren Gefängnis und zum Verlust Kulturbestrebungen heßen zu müssen. Nebenbei wärmte Bueck das Parteilitteratur. Gerade noch zur rechten Zeit, um der der aus öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Ehrenämter verMärchen auf von der Bestrafung des Streitpostenstehens in England, Buchthausvorlage den Todesstoß geben zu helfen, erscheint im Verurteilt. Die Verhandlung fand genau wie die am 9. Januar unter berteidigte die schwarzen Listen und wetterte gegen Bassermann: lage der Buchhandlung Vorwärts eine Broschüre: ,, Der Central- dem Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.
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Die zeitgemäße Schrift, die zum Preise von 25 Pf. verkauft wird, dürfte dem Arbeiterpublikum sehr willkommen sein.
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„ In der nationalliberalen Partei, der Vertreterin des verband der Scharfmacher und die Socialpolitik Deutsch - In den einige Wochen später ergangenen schriftlichen UrteilsBürgertums und der Pflegerin des nationalen Gedankens, land8" von M. Schippel. Die Scharfmacher selber planen ja noch gründen hieß es im Gegensatz zu denjenigen, die auf Grund der find jetzt neuerdings neuerdings Bestrebungen zu Tage getreten, einen großen Coup; da ist es sehr nüglich, daß ihre" unentwegte" Berhandlungen vom 9. Januar an Müller verabfolgt waren, daß die darin gipfeln, mit den socialdemokratischen Führern worden sei. jetzt Schmidt als Thäter bestraft Es liege Beer Plusmacherpolitit, die nur in herrischer Unterdrückung und Knebelung zwar der Verdacht vor, daß Müller als Mitthäter bei Volfstribunen zu rivalisieren. Besonders agitiert der Abgeordnete Bassermann gegen den Grund- der Arbeiterklaffe ihr Heil sieht, in nadter Schönheit zusammen- der Veröffentlichung des inkriminierten Artikels mitgewirkt habe, ein gedanken des Schuges der nationalen Arbeit. Benn er außerdem hängend dargestellt wird. Beweis hierfür sei aber nicht erbracht worden. Damit war noch die Arbeitgeber als Heuchler bezeichnet, die nur ihren eine Handhabe geboten, um die Wiederaufnahme des Vereigenen Vorteil im Auge haben, so ist diese Infinuation weit fahrens gegen Müller herbeizuführen. Nachdem das Urteil gegen zurückzuweisen. Man darf den Arbeitgebern auch menschSchmidt rechtskräftig geworden war, beantragte die Staatsanwalt= liches Empfinden für die Mißhandlungen der ArbeitsMit der Entlaffung eines Lagerhalters bei dem Konsum fchaft selbst mit anerkennenswerter Beschleunigung die Wiederwilligen zutrauen. berein Vorwärts in Dresden , des Genossen Bräsel, be- aufnahme und die Aussetzung der Strafvollstreckung. Nach derselben Der Unverstand dieser Vertreter der bürgerlichen Parteien ist schäftigt sich die bürgerliche Presse. Das kann ihr nicht verwehrt werden. Richtung gingen die Anträge Müllers und feines Verteidigers Rechtsaber hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß sie das große politische Die Entlassung ist in einer Art vor sich gegangen, daß sie von dem anwalt Landsberg Magdeburg , lettere unter Beibringung Ziel, das auch unser Kaiser bei der Aufstellung seines Programms zur Prüfung angerufenen, aus Lagerhaltern und Vorständen sächsischer von neuen Thatsachen, welche die Behauptung Müllers unterstützten, im Auge gehabt hat, nicht erkannt haben, oder nicht erkennen Konsumvereine zusammengesezten Schiedsgericht einstimmig ent- er sei gegen seinen Willen als verantwortlicher Redacteur wollen. Dieses Ziel ist: Staat und Gesellschaft von der Geschieden mißbilligt worden ist. Noch entschiedener sprach sich das geführt worden und habe von dem Artikel erst nach dem Erscheinen fahr des Umfturzes zu befreien. Schiedsgericht darüber aus, daß die Dresdener Verwaltung das auf der Zeitung Kenntnis erhalten. Der Erfolg der beiderseitigen Anfrüheren gemeinschaftlichen Beschluß als dauernde Institution ge- träge war, daß die Strafkammer die Wiederaufnahme und die Ausfchaffene Schiedsgericht vollständig ignorierte und sich vor ihm nicht feßung der Strafvollstreckung anordnete, worauf Müller am vertreten ließ. 25. Oktober aus der Strafanstalt Gommern entlassen wurde, wo er Wenn der bürgerlichen Bresse nicht das Recht abgestritten werden seit dem 7. November 1898 geteilt hatte. Von der vierjährigen kann, den Fall zu verzeichnen, so müssen wir uns aber ganz ent- Strafe hatte er zwei Monate drei Wochen verbüßt. schieden verwahren gegen die daraus gezogene allgemeine Schluß- Zu der erneuten heute stattfindenden Hauptverhandlung vor folgerung, daß es zum Wesen der socialdemokratischen Agitation" der zweiten Straffammer unter Frommes Vorsitz sind zwanzig gehöre, daß die weitgehendsten Forderungen erhoben werden, 8eugen als Preßfachverständiger der Chefwährend die Socialdemokraten selbst als Arbeitgeber in nur allzu- redacteur der Berliner " Bolts- Zeitung" Karl Vollrath vielen Fällen die bescheidensten Forderungen der Gerechtigkeit und geladen. Die Verteidigung ruht in den Händen des Magdeburger Menschlichkeit außer acht lassen. Rechtsanwalts Otto Landsberg . Die Frage, ob der Artikel eine Die einstimmige scharfe Mißbilligung des Vorkommnisses durch Majestätsbeleidigung enthält oder nicht, scheidet bei der heutigen das Schiedsgericht, dem die Vorfizenden von vier großen fächsischen Verhandlung vollkommen aus. Sie ist am 29. September für die Konfumvereinen( alle vier Parteigenossen) angehören, sollte doch die Straffammer endgültig entschieden. Heute handelt es sich darum, bürgerliche Preffe belehren, daß das Verhalten der Dresdener nachzuweisen, daß Müller den betreffenden Artikel wie alle Verwaltung eben nicht zum Wesen der socialdemokratischen anderen Leser erst aus der Beitung kennen lernte, daß er Agitation gehört. Zum Ueberfluß hat die sächsische Partei- ganz zu Unrecht und gegen seinen ausdrücklichen Willen presse schärfsten Weißbilligung Falles nicht als Berantwortlicher geführt wurde. Gelingt es nicht. zurückgehalten. Das beweist doch genügsam, daß das den Wahrheitsbeweis für diese Behauptung zu führen oder Verhalten der Dresdener Konsumvereins- Verwaltung von allen be- mißt die Straffammer den Zeugen hierfür wieder keinen Glauben teiligten Socialdemokraten als unsocialdemokratisch betrachtet wird. bei, so ist es nicht ausgeschlossen, daß Müller abermals verurteilt Wo sind denn die Privatunternehmer und wo ist denn die wird, zum mindesten wegen Fahrlässigkeit, deren Strafgrenze bis zu bürgerliche Presse, wenn ein Arbeiter von einem Privatkapitalisten einem Jahre Gefängnis hinaufreicht. brutalisiert wird?
Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist es notwendig, die noch auf nationalem Boden stehenden königstreuen Arbeiter dem Staat und der Gesellschaft zu erhalten und sie dem Joche der So- cialdemokratie dadurch zu entreißen, daß man den Arbeitswilligen den Schutz gewährt, der in einem Kultur- und Rechtsstaat niemandem fehlen sollte.
In der Diskussion schlug ein süddeutscher Industrieller, Strafft, eine Abänderung zur Resolution vor, die der Vorlage den Charakter eines Ausnahmegefeßes nehmen sollte. Welcher Art dieser Vorschlag war, teilt der Bericht nicht mit. Wohl aber erfahren wir, daß Jende auf die Gefahr hinwies, welche durch die Annahme des Antrages Krafft entstände, da sie so ausgelegt werden würde, als sei der Centralverband für Ablehnung des von der Regierung eingebrachten Entivurfs.
Ein Kommerzienrat Frey bat flehentlich, man möge den Entwurf doch nicht immer mit dem unzutreffenden Namen" ZuchthausGesetz" bezeichnen. Sehr entschieden trat Jende gegen die Nationalliberalen auf. Man habe von führender nationalliberaler Seite der Industrie den Fehdehandschuh hingeworfen, indem man die Großindustriellen als Heuchler bezeichnete, ohne daß seitens der Parteileitung dem ein Widerspruch entgegengesetzt worden sei. Danach müsse die Industrie mit der Thatsache rechnen, daß sie von den Nationalliberalen nichts mehr zu erwarten habe. Und schließlich kam es denn auch heraus, daß man gar nicht die Arbeitswilligen schüßen wolle, sich nicht wegen der angeblichen StrafTosigkeit von Ausschreitungen grämt, sondern ein wirksames Aus: nahmegesetz gegen die Socialdemokratie und alle Arbeiter: organisationen überhaupt anstrebt. Herr Jende führte aus:
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In einer Parteiverfammlung in Harburg erstattete der Vertrauensmann Bericht über die Parteithätigkeit im letzten Jahre. Die Einnahme belief sich auf 7957 M. Es wurden 10 000 Flugblätter gegen die Buchthausvorlage, 10 000 Flugblätter zur Märzfeier, 1500 Märzzeitungen und 2500 Maizeitungen verbreitet. Die Die Großindustrie trete für den Gefeßentwurf ein, weil sie das Partei beteiligte sich in diesem Jahre zum erstenmal an den GeGemeinwohl im Auge habe, weil sie den Nationalwohlstand gemeindewahlen, wobei sie zwar zunächst nur eine geringe Stimmenfährdet sehe und es nicht stillschweigend geschehen lassen könne, daß bei zahl erreichte, aber die Bürgerschaft lebhaft aufrüttelte. Auf dem unseren Arbeitern die Begriffe fich schließlich bis zum Lande wurden 6000 Kalender verbreitet. Anarchismus verwirren. Nichts sei verkehrier, als von einer Mauserung der Socialdemokratie zu sprechen; diese bleibt, was sie
Freuden einer socialdemokratischen Zeitung. Der Redacist, eine Feindin alles, dessen, was der deutschen Nation heilig sei; teur der Frankfurter Boltsstimme", Genoffe Zielowski, mußte am darum sei mit ihr nicht zu paktieren; die geeignetste Maßnahme 15. b. Mts. auf vier Wochen die staatliche Besserungsanstalt für ihr gegenüber sei, jedes Nachgeben zu unterlassen, jedes Liebäugeln Redacteure beziehen, während Genoffe Quarck, gleichfalls Redacteur zu vermeiden. Für ganz außerordentlich gefährlich aber müsse es der Volksstimme", erst am Sonnabend nach mehrmonatlicher Haft erachtet werden, wenn die Regierung etwa geneigt sein sollte, in entlassen wird. Bis zum Wich ereintritt Dercks in seine Thätigkeit Rüdsicht auf die in Rede stehende gesetzgeberische Maßnahme über war der erbetene Aufschub nicht bewilligt worden. die Frage der Anerkennung der Berufsvereine zu paktieren. Das wäre die stärkste moralische Unterstützung der Socialdemo fratie. Er gelangte zu dem Schlusse, daß es besser wäre, lieber auf das Gesch zum Schute der Arbeitswilligen zu verzichten, als dasselbe um den Preis der Anerkennung und der Berleihung der Rechtsfähigkeit an die Berufsvereine zur parlamentarischen Verabschiedung zu bringen.
Die zwanzig Zeugen find sämtlich zur Stelle. Auf der Anflagebant figt Genosse Müller und spricht noch eifrig mit seinem vor ihm stehenden Verteidiger. Neben diesem hat Albert Schmidt Blag genommen. Er ist heute früh in Begleitung eines uniformierten Gefängnisbeamten von Gommern nach hier transportiert" worden. Sein Wächter stand neben ihm, so will es die preußisch deutsche Borschrift, Schmidt sieht, soweit man in dem trüben Licht, das durch die vier Bogenfenster in den Saal bringt, erkennen kann, recht schlecht aus. Die Gefängnishaft ninimt ihn start mit.
Um 91/4 Uhr betritt der Gerichtshof den Saal. Die Personalien des Angeklagten werden aufgenommen und sein umfangreiches Vorstrafenregister verlesen. Sie sind sämtlich in wenigen Monaten von derselben Straffammer verhängt worden, vor der Müller heute steht. Danach wendet sich der Vorsitzende Fromme an den Vera treter der Staatsanwaltschaft mit der Frage, ob er bezüglich des Ausschluffes der Oeffentlichkeit einen Antrag zu stellen hätte. es geschicht. Rechtsanwalt Landsberg ersucht, die Oeffent lichkeit nur für die Dauer der Verlesung des betreffenden Artikels auszuschließen. Durch alles Uebrige sei eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung wesentlich nicht zu befürchten. Im Plaidoyer werde er auf die Majestätsbeleidigung selber nicht eingehen. Landgerichtsdirektor Fromme verkündet, ohne daß die Mitglieder der Kammer fich von der Stelle bewegt hätten, daß die Oeffentlichkeit während der ganzen Dauer der Verhandlung ausgeschloffen Der letzte Aft in dem an fieberhafter Spannung und tragischen werde. Offenbar war sich der Gerichtshof darüber schon vorher Da ist es wieder einmal recht tölpelhaft ausgesprochen: Schutz Katastrophen reichen Majestätsbeleidigungs- Drama hebt an: Genosse schlüssig geworden. der Arbeitswilligen, Abwehr von Ausschreitungen-bah, davon August Müller, Redacteur der hiesigen Volksstimme", steht Die Zuhörer müssen den Saal verlassen: hinter dem letzten von redet man mur anstandshalber. Der Haß der Scharfmacher ist gegen heute im Wiederaufnahme- Verfahren wegen Be- ihnen wird abgeschlossen. Nur die Vertreter der Presse dürfen der jede Arbeiterorganisation gerichtet, mag es sich um focial- leidigung des Kaisers und des Prinzen Eitel Friß vor der zweiten Sigung beiwohnen. Ihnen wird gestattet, Berichte zu geben mit demokratische oder christliche Bereinigungen handeln. Lieber fein Strafkammer, deren Vorsitzender der bekannte Landgerichtsdirektor dem Bemerken:" Es ist sonst hier üblich, daß den Berichterstattern Buchthausgesetz als die Rechtsfähigkeit von Berufsvereinen zugestehen. Fromme iſt. nicht gestattet wird, über nichtöffentliche Verhandlungen zu bes Bassermann hat recht, die Herren sind Heuchler; er hätte aber Die Vorgeschichte des Falles ist im allgemeinen wohl berichten. In diesem Falle werde jedoch eine Ausnahme ge hinzufügen können, daß sie sehr talentlos heucheln.fannt. Da fie aber auläßlich der letzten Verhandlung gegen den macht. Es ist den Herren erlaubt, über die Verhandlung zu bes Die Resolution, an der sich die Scharfmacher ergözten, hat Genoffen Albert Schmidt, so weit Müller in Betracht richten, die Verantwortung für ihren Bericht haben sie aber selbst folgenden Wortlaut: fam, nur gestreift wurde, so sehen wir uns veranlaßt, angesichts des zu tragen." Der Centralverband deutscher Industrieller erkennt an, daß großen Interesses, das im In- und Ausland unserem Prozeß Das Verhör des Angeklagten. die Bestimmungen zur Gewerbe- Ordnung für das Deutsche Reich entgegengebracht wird, das Folgende feils ins Gedächtnis zurück- Nach Verlesung des Anklagebeschlusses und Darlegung des Sache und des Reichs Strafgesetzbuchs einen wirksamen Schuß des ge- zurufen, leils ergänzend früheren Berichten hinzuzufügen. verhalts giebt Angell. Müller auf Befragen des Vorfißenden eine werblichen Arbeitsverhältnisses nicht gewährleisten. Die Bestim Müller zeichnete die" Magdeburger Boltsstimme" vom 7. Februar genaue Schilderung der eingangs erwähnten. Umstände und bemerkt mungen bedürfen vielmehr einer Abänderung und Ergänzung bis 28. Juli 1898 als verantwortlicher Redacteur. In der letzten bann, er habe, als er ani 28. Juli die Nummer 174 der„ Volkss in dem Sinne; daß das zur Zeit bestehende Koalitions: von ihm gezeichneten Nummer am 28. Juli erschien auf der letzten stimme" in Wernigerode auf seiner Ferienreise erhielt und seinen recht der Arbeiter voll aufrecht erhalten, teine nißbräuchliche Seite der Beilage unter der Ueberschrift" Wie die Alten fungen, so Namen noch an der Spitze des Blattes sah, fofort dagegen EinAusnutzung deffelben aber unter Strafe gestellt und nach zwitschern auch die Jungen", ein„ Märchen aus Bagdad , in welchem spruch erhoben. Die folgende Nummer 175 vom 29. Juli sei auch Möglichkeit verhindert werde. Von diesem Gesichtspunkte aus die Staatsanwaltschaft und später das Gericht den Thatbestand von Pistorius gezeichnet gewesen. Er habe verschiedenen Leuten gehend sind ebensowohl Bestimmungen zu treffen, welche die freie einer Kaiser- und Prinzenbeleidigung fand. Am 22. September 1898 gegenüber, wie dem Druder Bethge und dem Dreher Voß gesagt: Ausübung des Koalitionsrechts der Arbeiter in ihrem Verhältnisse wurde die betreffende Nummer beschlagnahmt, Anklage gegen Müller Schmidt habe ein sehr geschmacklofes Ding aufgenommen, auf das zu ihren Arbeitgebern sichern, als auch solche, welche die Arbeiter, erhoben und zugleich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um den ein bis zwei Jahre Gefängnis kommen können. Worf.: Sie die sich einer Koalition nicht anschließen oder von einer solchen Verfasser des Artikels festzustellen. Nachdem diefes erfolglos beendet geben zu, daß in der Erzählung eine Majestätsbeleidigung zurüdtreten wollen, in der Bethätigung dieser Absicht gegen den worden war, wurde vor der II. Strafkammer des hiesigen Landgerichts liegt? Anget. Allerdings. Borf.: Sie geben auch zu, Zwang und eine mit unerlaubten Mitteln versuchte Einwirkung die Hauptverhandlung gegen Müller am 9. Januar daß jedermann in dem Artikel eine Majestätsbeleidigung hat er ihrer Mitarbeiter erfolgreich schüßen. d. J. angesetzt. Müller machte in dieser Sigung zu seiner Ber- tennen können, ja erkennen müssen?- AngelL: Bum mindesten Der Centralverband deutscher Industrieller erkennt an, daß teidigung geltend, daß er zu Unrecht für den Inhalt der Nr. 174 der erkennen können. Vors.: Sie werden doch aber zugeben, daß es die Absicht, nach der vorbezeichneten Richtung hin Abhilfe zu Boltsstimme" vom 28. Juli 1898 verantwortlich gemacht werde. Er sehr eigentümlich ist, daß bis zum 18. Juli Ihr Name als verantschaffen, dem dem Reichstage vorgelegten Entwurf eines Ge- babe am 21. Juli einen Erholungsurlaub angetreten, welchen er in wortlicher Redacteur an der Spike der„ Boltsstimme" stand, vom 29. Juli Vor seiner Abreise habe er ab aber ein anderer zeichnete. Soll vielleicht ein Stomplott bestanden jeyes zum Schutze des gewerblichen Arbeitsverhältnisses" zu Grunde Wernigerode im Harz verbracht habe. liegt und daß, wenngleich mehrfache Bestimmungen des Entwurfes den Verleger Harbaum ersucht, dafür Sorge zu tragen, daß sein haben?- Angel.: Das kann ich nicht sagen, den Gedanken habe Bedenken erregen und zu weitgehend erscheinen, der Entwurf doch( Müllers) Name nicht mehr als der des verantwortlichen Redacteurs ich allerdings auch schon gehabt. Vors.: Bestand vielleicht die Dem Ersuchen sei Harbaum Absicht, die Sache so zu schieben, daß niemand auf Grund des Preßeine geeignete Grundlage für den Versuch einer gesetzlichen am Kopf des Blattes geführt werde. Regelung giebt. aber erst am 28. Juli nachgekommen, so daß er, Müller, in den Ob diese lettere in Form eines besonderen Gesezes oder in Tagen vom 21. bis 28. Juli gegen seinen Willen als verant- gejeges verantwortlich gemacht werden konnte, so daß der Artikel ungefühnt bleiben mußte. Angefl: Das kann ich mir nicht Form einer Novelle zur Gewerbe- Ordnung oder zu dem Straf- wortlicher Redacteur fungiert habe. Am 26. Juli sei er zwar denten. Vorf.: Sie sagten vorhin, Sie haben am 5. Juli der gefegbuch erfolge, darf als nebensächlich bezeichnet werden. zweds Wahrnehmung eines Termins in Magdeburg anwesend Breßkommission schon erklärt, Sie wollen nicht länger Nedacteur der Der Centralverband deutscher Industrieller hält sich für ver- gewesen, auf der Redaktion der Volksstimme" habe er aber keine Voltsstimme" sein, heute erklären Sie, daß Sie wieder Redacteur pflichtet, auf die schwere Gefahr hinzuweisen, welche dem gesamten drei Minuten geteilt und keine Kenntnis vom Juhalt der Nummer der Voltsstimme" find.- Angel I.: Ich bin in die Redaktion Erwerbsleben der Nation aus einem Fortbestehen des dermaligen vom 28. Juli genommen. Des besseren Verständnisses wegen sei wieder eingetreten, da ich nicht mehr mit Schmidt zusammenzus Zustandes droht. Unter der Herrschaft des letzteren gewinnt der noch erörtert, daß die Magdeburger Boltsstimme" vordatiert und arbeiten brauche. Vors: Weshalb haben Sie am 9. Januar seitens der socialdemokratisch organisierten Arbeiter auf andere daß die Beilage jeder Nummer aus technischen Gründen schon am nicht gesagt: Schmidt ist der Thäter. Angell.: Ich Arbeiter, welche den socialdemokratischen Organisationen nicht bei Tage vor ihrem Erscheinen redaktionell hergestellt wird. Die Nummer, wollte nicht den Angeber machen, da treten wollen, geübte Einfluß an Stärke, und die unausbleibliche die das Datum des 28. Juli trägt, wurde also in ihrer Beilage den Augen jedes anständigen Menschen verächtlich gemacht Ueberzeugung der arbeitswilligen, dem Koalitions zwange abgeneigten nur von dieſer iſt in dem Prozeß die Rede- schon am Mittag des hätte. Vors.: Weshalb hat Schmidt nicht in der VerArbeiter, daß der Staat sie in ihrem guten Rechte, zu arbeiten, 26. Juli zusammengestellt. Auf Grund des§ 20 des Preßgefezes Handlung am 9. Januar angegeben, daß er der Thäter sei? wann und wo und unter welchen Bedingungen es ihnen beliebt, zu verlangte der Angeklagte daher seine Freisprechung. Die Beant- Anget!.: Das weiß ich nicht. Vor f.: Wenn Sie alle für schützen nicht gewillt oder nicht im stande sei, fann nur die Zahl wortung der Frage, wer der wahre Thäter sei, lehnte er ab. einen und einer für alle eintreten, dann wäre es doch Pflicht des Die Darstellung Müllers wurde durch drei Zeugen bestätigt: Schmidt gewesen, zu sagen, daß er der alleinige Thater sei?- derjenigen vermehren, welche den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung sich zum Ziele gejezt haben." durch den Verleger Harbaum, den Geschäftsführer Fabian und den Anget: Das hatte er allerdings thun müssen. Diese Resolution, in der man statt von mißbräuchlicher Kollegen Müllers Albert Schmidt. Der Gerichtshof schenkte aber Die Zengenvernehmung.. Ansnukung lieber richtiger schlechthin von Ausnutzung der Koalitions- den Aussagen dieser Zeugen keinen Glauben, obwohl die Aussage freiheit hätte sprechen sollen für die Jendetruppe ist jeder Harbaums ihm als Verleger der Volksstimme" unter Umständen Gebrauch der Koalitionsfreiheit Mißbrauch wurde von der Geheimversammlung einstimmig angenommen.-
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Partei- Nachrichten.
Gemeindewahlen. In Ludenwalde wurden die Genossen Schulze, Braunsdorf und Mittag mit 312 bis 316 Stimmen als Stadtverordnete gewählt. Die Gegner erhielten 39 Stimmen.
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Es erscheinen alsdann als Zeugen: Arbeiter Rühe, Schuhsechs Monate Gefängnis einbringen konnte. Die Zeugen blieben machermeister Meyer und Dreher Eisfeld. Alle drei Zeugen unvereidigt wegen Verdachts der Mitthäterschaft und Müller find Mitglieder der Preßkommission. Sie befunden übereinstimmend, wurde zu 4 Jahren 1 Monat Gefängnis ver- der Angeklagte Müller habe am 5. Juli in der Preßkommissionsurteilt. Sigung erklärt, daß er nicht länger Redacteur der Volksstimme", ganz besonders nicht mehr verantwortlicher Redacteur sein wolle. Aus diesem Anlaß sei auch Pistorius als verantwortlicher Redacteur ausersehen worden. Inzwischen sei Pistorius verreist, deshalb blieb wohl der Name Müller noch als verantwortlicher Redacteur auf der
Kurz vor Ablauf der sechsmonatigen Berjährungsfrist, bie am 28. Januar abgelaufen wäre, richtete nun Albert Schmidt eine Eingabe an die Staatsanwaltschaft, in welcher er sich selber als Thäter im Sinne des Preßgesezes bezeichnete und die Einleitung