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mehr oder weniger reichlichen Menge Dels. Ist das der Fall, dann| wesen sein, das dem Riesentruft erst recht die eigentliche Uebera muß, da ein solches Versiegen oder Bersagen auf hindernden Fels- legenheit über alle Konkurrenz und das alleinige Monopol über die untergrund im Bohrloche schließen läßt, die renitente Quelle mittels Erdölgewinnung verschafft hat. In dieses Röhrennet wird das oft Nitroglyzerins aufgeschlossen werden, um dem unter der Felsschicht firupdice, braunflüssige Rohöl mittels toloffaler Druckpumpen aus lagernden Del den Weg durch das Bohrloch an die Oberfläche frei- den stationären Quellentants hineingepumpt und gleitet darin durch zumachen. Diese ebenso interessante wie gefährliche Prozedur heißt den stetigen Drud des nachgepumpten Dels in ruhigem, gleich bas„ Anschießen der Quelle" oder" well- shooting". 8um 8ivede mäßigem und unaufhaltsamem Strome fort, der überall da wieder des Anschießens muß zuerst ein entsprechendes Sprengloch in die in Tants , Bassins usw. mündet, wo immer sich entweder eine Felsmasse gedrillt oder gemeißelt werden. Das geschieht auf folgende Raffinerie oder sonstige Transportstelle befindet. Bu Lande wird Weise: ein acht bis zehn Boll dider, massiver, unten drillartig zu die Röhrenleitung über der Erde geführt und zu Wasser per Tunnel. geschärfter, stählerner Riesenmeißel von fünf bis zehn Fuß Länge Bu Lande wird die ganze Zeitung feftionsweise von dazu angestellten wird an einem starten Stahldrahtseil, welches über eine große Dreh- Sektionsauffehern durch deren Untergebene aufs peinlichste genau trommel läuft, befestigt, mittels Dampfkraft in das Bohrloch hinab- überwacht. Diese Ueberwachung geschieht bei jedem Wetter zu jeder befördert und in diesem aus acht bis zehn Fuß Höhe auf das Gestein Tages- und Nachtzeit, erfordert also durchweg Leute von zähester fallen gelaffen, wodurch schließlich ein röhrenförmiges Sprengloch Körperkraft und festester Gesundheit, die stets auf den Füßen sein entsteht. Hat dieses Sprengloch eine entsprechende Tiefe erreicht, und jeglicher Unbilde der Witterung trohen können. So eine In so wird der Meißel herausgezogen und das Loch unten mit Wasser spektions- Fußtour länge der betreffenden Röhrenfektion( wobei Fuß bom Bohrmehl gereinigt, das als dicker Schlamm mit einem schaufel- für Fuß in prüfenden Augenschein zu nehmen ist, ob fich irgendwo artigen Bohrer herausgeholt wird. Inzwischen hat man die Kanten ein Red zeigt) dauert oft eine Woche und darüber und muß Woche des Riefenmeißels geschärft; dieser wird wieder hinabgelassen und für Woche alle Jahreszeiten hindurch hin und wieder zurüd vollführt setzt seine Arbeit fort, bis das Sprengloch im Gestein etwa zehn bis werden. Um eine den Fortfluß des Deles in den Röhren verzögernde zwölf Fuß tief gedrillt ist. Ist das fertige Sprengloch wieder aus sedimentäre Ablagerung von Rohparaffin zu verhindern resp. forts gewaschen, so beginnt die lebensgefährliche Tätigkeit des shooters", guschaffen, wird alle zwei Wochen ein sogenannter scraper" oder d. h. des Mannes, der es übernommen hat, die Sprengung mit Kräßer hindurchgeschickt. Dieser Kräßer besteht aus zwei freis flüssigem, borsichtig angewärmtem Nitroglyzerin auszuführen. runden, durch eine Stange verbundenen Flügelpaaren vom DurchWährend der shooter" das Sprengmittel aus einer frei messer des Rohres, die, durch den Druck des nachschiebenden Deles stehenden, leichten Bretterbude mittels eines Wägelchens herbeischafft, von hinten auseinander geflappt, an die innere Rohrwandung an wird der riesige Bohrturm( derrick) bom Bohrloche in angemessene gedrückt und so gewissermaßen traßend und abschleifend weiter bes Entfernung weggerollt. Am Bohrloche angekommen, von dem sich wegt werden. Die Fortbewegung des„ scraper" im Rohre ist durch alle überflüssigen Arbeiter zeitig entfernt haben, füllt der shooter" das außen laut hörbare krakende, scharrende Geräusch leicht zu vermehrere, etiva vier bis fünf Fuß lange, gußeiserne Röhren mit der folgen. Damit der„ scraper" aber nicht an der nächsten Pumpstation Sprengflüssigkeit, verschließt sie und läßt sie in das Bohrloch mit der in das Getriebe des dortigen Bumpwerfs gerät, ist an der betreffenallergrößten Vorsicht hinab. Diese Vorsicht ist geboten, weil beim den Stelle in dem Rohr ein Stnie angebracht, welches geradeaus in heftigen Anstoßen der gefüllten Sprengröhre an die Wand des eifernen eine sogenannte„ Tasche"( pocket) ausläuft, in die sich der in Bohrschachtes die Explosion an jeder Stelle erfolgen tann. Explodiert gerader Linie fortschießende„ scraper" berfängt, statt mit dem Del die Röhre zu hoch, so wird der Mann in Atome zerrissen und unter strom in das Knie selbst umzubiegen. Am Ende dieser Tasche wird Umständen auch zugleich die ganze Bohrtiefe verschüttet. Hat der dann eine sonst hermetisch geschlossene Tür geöffnet und durch diese Mann dagegen die erforderliche Anzahl von gefüllten Röhren glücklich der„ scraper" zur Reinigung und zum demnächstigen Wiedergebrauch hinabbefördert, so wählt er eine, mindestens acht bis zehn Fuß lange entfernt. Röhre, die er je nach geschehener Füllung oben mit einer großen Zündkapsel schließt und mit diesem Ende nach oben zu den anderen Röhren auf den Grund des Bohrloches hinabläßt. Diese längere Röhre bildet, da sie die anderen alle um ein erhebliches überragt, eine Art Zündpiston, wie an einer Perkussionsflinte; und die kürzeren Röhren bilden demnach die eigentliche Sprengladung. Ist soweit alles fertig zur eigentlichen Sprengung, so schafft der shooter" einen zuderhutförmigen, eisernen Klumpen von etwa 40 bis 50 Pfund Gewicht herbei, erhebt ihn über die Oeffnung des geladenen Bohrloches und läßt ihn, mit dem breiten Ende nach unten, in das Loch hinunterfallen. Sowie er ihn losgelassen, eilt er unter die bereitgehaltene Dedung; und nun wartet alles mit fieberhafter Spannung auf den Erfolg. Der" go- devil"( so heißt der Eisenflumpen!) fauft die ganze Tiefe des Schachtrohres mit Donner gepolter hinab, schlägt unten auf die Zündkapsel der langen Spreng röhre auf und die Explosion der ganzen Sprengladung erfolgt! Ein dumpfer, aus einiger Entfernung nur schwach hörbarer Stnall Die Erde erbebt auf eine Viertelmeile im Umkreisel Ein gurgelndes Raffeln und Donnern im Bohrschacht! Ein Murmeln, ein Brausen, Norderney , Baltrum , ein Rauschen, ein Plätschern, und hoch in die Luft schießt das Dell Mit seiner Tropfenwolfe regnen Schlammreste, Felsstücke, Eisensplitter, Wasser usw. herab. Ein brausendes Hurrageschrei fchallt bon nah und fern, und dann geht man, nach der Beruhigung des Strahls, fofort daran, das Del aufzufangen. Man schließt die Schachtröhre mit einem aufgeschraubten Deckel, in deffen Mitte ein Krahn angebracht ist, durch den das Del mittels Schlauch und Röhren entweder direkt in die herangefahrenen Tant- Waggons oder in große stationäre Tante oder, je nach dem Andrange des Dels, auch gleich in Fässer geschafft wird.
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Das didflüssige braune Rohöl wird alsdann in den Raffinerien durch Destillation gereinigt und als wafferhelles Standard White" in alle Teile der bewohnten Welt verschifft.- Emil Berbau."
auch
Kleines feuilleton.
- Ein seltener und ein ständiger Gast der Ostfriesischen Inseln. Der Franff. 8tg." wird von der Nordsee geschrieben: Das fürzlich bon Otto Leege in Juist herausgegebene Buch: Die Vögel der Ostfriesischen Inseln "( Emden , W. Hahnel. 1905) zählt nicht weniger als 249 Vögel auf, die teils als Standvögel, teils als regelmäßige Sommergäfte, aus südlicheren Breiten fommend, teils als ständige Wintergäfte, dem polaren Norden entstammend, teils 40 Jahren auf den Ostfriesischen Inseln ( Borkum , Juist , reinen Zufall dorthin verschlagen, ſeit etwa Langeoog , Spiekeroog, Wangeroog ) beobachtet worden sind. Daß es sich hierbei in der Hauptfache nicht um eine den Inseln eigentümliche und für sie charakteristische Vogelfauna handelt, sondern in erster Linie um Gäste von kürzerer oder längerer Ausdauer, geht schon allein aus der Tatsache hervor, daß von jenen 249 Arten, worunter sich 21 Finken, 11 Stelzen und 29 Gänger( Sylviidae) befinden, nur 55 21 Möven, 10 Regenpfeifer, 26 Entenvögel, 27 Schnepfen, 15 Falten, etwa brütend angetroffen wurden, und auch hiervon, genau ge nommen, noch nicht ein halbes Dugend als wirkliche Standvögel bezeichnet werden kann. Zwei Vögel scheinen mir ein ganz bes fonderes Interesse zu verdienen: ein seltener Gast, das Steppenhuhn, und ein ständiger Gast, der Kudud. Das Steppenhuhn, zur Familie der Flughühner gehörig, ist bisher zweimal, fobiel man weiß, auf den Ostfriesischen Inseln beobachtet worden und zwar im Busammenhang mit den beiden, hinsichtlich der Hinsichtlich der Ursachen durchaus bunkeln Invasionen dieses mittelafiatischen Steppenbewohners in Westeuropa in den Jahren 1863 und 1888. Am 21. Mai 1863 wurden fie", wie b. Droste- Hülshoff in feinem 1869 erschienenen grundlegenden Werke:" Die Bogelwelt der Nordseeinsel Borkum " schreibt, zuerst auf Borkum bemerkt. Ihre fremdartige Erscheinung zog fogar die Augen der Infulaner auf sich.... Sie hielten fich paarweise abgeteilt in fleinen Trupps zusammen und wurden in allen Dünen, sowie auf allen anstoßenden Strandflächen, im Aderlande und selbst auf den sandigen Höhen der Außerweiden Auf weitere Strecken wird das rohe Erdöl nicht in Tank- angetroffen. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß einige Waggons, sondern in einem großen Röhrennet, der sogenannten Bärchen hier gebrütet haben." Die auffallende Regelmäßigkeit, die pipe- line", fortgeschafft. Dieses Röhrenneh überzieht die ganze die Steppenhühner in ihrer Lebensweise bekundeten, scheint darauf Delregion, von der Westgrenze Pennsylvaniens in nordöstlicher Rich hinzuweisen, daß die klimatischen und sonstigen Existenzbedingungen tung quer durch diesen Staat und durch den Staat New York an nicht derart verschieden von den heimischen waren, daß fie ihre ererbten deffen Südgrenze wie mit einem Telegraphensystem. Die ganze Gewohnheiten hätten ändern müssen; Wind und Sand und steppenAnlage ist in jeder Hinsicht ein technisches Meisterwert, und die artige Vegetation finden sich ja auch auf den Ostfriesischen Inseln. geldgewaltige Standard Oil Co." hat es sich eben leisten können. Auch auf Norderney wurde das Steppenhuhu damals beobachtet, einDer alte Rockefeller selbst soll der Erfinder dieses Meisterwerkes ge-' wandfreie Aufzeichnungen, ob auch auf den übrigen Inseln, bers
Auf die eben beschriebene Weise müssen heutzutage ungefähr 90 Broz. aller erbohrten Erdölquellen in dieser Gegend geöffnet werden, um den Oelabfluß gewinnbringend, also schnell und reichlich, zu gestalten. Das Erdreich um Oil City ist eben schon zu lange und zu zahlreich angezapft worden, und der Nachschub an Del aus den tiefsten Tiefen geschieht fast immer nur durch dickere oder dünnere Schichten von Felsgestein. Auch die Sprengung felbft macht man fich in der letzten Neuzeit viel bequemer, weniger gefährlich, weniger zeitraubend und dazu bedeutend billiger. Man schafft das Nitroglyzerin in hermetisch verschlossenen, dünnwandigen Weißblechkannen auf den Grund des Bohrschachtes und läßt den unentbehrlichen " go- devil" einfach auf diesen Kannenhaufen fallen, da, bei der großen Tiefe, der Aufschlag und die plötzliche Bertrümmerung der Kannen allein schon genügen, die Explosion hervorzurufen.