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Pichter brachte jedesmal der Poteftas mit. Von diesen auswärtigen| her überdeckt hat. Im Herbst vollzieht sich mit der Verminderung der Richtern mußten jedoch mindestens zwei die höchsten Rechtsgrade Lebenskraft der Pflanze eine Wanderung aller Stoffe, die der an den Hochschulen von Bologna , Padua , Peongia oder Pavia er- Pflanze für die Zukunft noch von Nußen sein können, von den langt haben. Aber wie bei einiger Klugheit sich ohne weiteres hatte Blättern in den Stamm hinein. Die in den Blättern zurückvoraussehen lassen, hielt der Potestas es in allen sich entwickelnden bleibenden Stoffe, denen die Herbstfarben hauptsächlich zuzuschreiben Streitigkeiten mit den Geschlechtern. Die Zünfte glaubten daher sind, haben eben feinen weiteren Nußen für die Pflanze, es ist im wunder was für einen flugen Streich zu tun, als sie später die Herr- Gegenteil ein Vorteil für sie, sich ihrer zu entledigen. Das ist ein schaft des Potestas teilten und ihm als Mitregenten einen von den besonderer Grund, warum die Pflanze die Blätter schließlich ganz Bünften gewählten Volkshauptmann mit gleichen Rechten an die abwirft. Würden die Bäume auch bei uns ihre Blätter im Winter Seite setten. Unter dem Volkshauptmann standen dann als Auf- behalten, so würde ein starker Schneefall sie in große Gefahr bringen, sichtsbehörde die Zunftmeister und die Fahnenführer der Waffen- denn mancher Ast würde unter der Last brechen. Vielleicht haben genossenschaften, d. h. die Anführer und Befehlshaber der be- auch aus diesem Grunde die immergrünen Bäume ganz glatte, unwaffneten Zünfte. Aber auch der Volkshauptmann, dessen Dienst- behaarte Blätter, damit deren Gewicht möglichst wenig durch Körper, zeit ebenfalls sechs Monate betrug, mußte wie der Potestas mindestens die sich daran heften wollten, vermehrt wird. Das Abfallen der feit fünfzig Jahren dem Adel angehören, und aus einer Gegend Blätter im Herbst ist eine der weisesten Einrichtungen der Natur, stammen, die mindestens fünfzig Meilen von der Stadt lag. Seit die zuerst von dem deutschen Botaniker Hugo v. Mohl vor fast einem fünf Jahren durfte er nicht in Diensten von Bologna gestanden, noch Jahrhundert beobachtet wurde. Frost und Wind spielen beim Abin der Stadt gewohnt haben. Weder er noch einer seiner Ver- ftreifen der Blätter eine weit geringere Rolle, als im allgemeinen wandten durfte bis zum vierten Grade mit denjenigen verwandt angenommen wird. Es ist auch für den Baum weit vorteilhafter, oder verschwägert sein, die in den letzten drei Jahren Potestas oder daß das Abfallen von selbst, ohne Mitwirkung des Windes, geschieht, Volkshauptmann in der Stadt gewesen, noch in eines solchen Diensten damit das Laub sich in der Umgebung des Stammes ansammelt und gestanden haben. Der Volkshauptmann mußte mindestens vierzig bort den Boden zu Nußen des Baumes düngt. Wenn der Herbst Jahre alt sein, weder eine Frau noch dienende Mädchen mitbringen. naht, so bildet sich an der Blattbasis nach dem Ansatz des BlattDen Bürgern war jeder außeramtliche Verkehr mit dem Volkshaupt- stengels eine Querschicht von Zellen, die durch ihr Gewicht auf die mann oder seinen Leuten untersagt. Sein Hülfspersonal brachte Ablösung des Blattstiels hinwirkt, so daß dieser schließlich nur noch sich auch der Volkshauptmann von auswärts mit. Es bestand aus durch eine ganz dünne Scheibe mit dem Aft zusammenhängt. Man einem Stellvertreter, einem Juristen von mindestens 35 Jahren, fann diese Scheibe oft mit bloßem Auge sehen. Der endgültige Rig der die höchsten Rechtsgrade an einer der vier juristischen Hochschulen mag dann vielleicht mit Hülfe des Windes geschehen, häufiger aber Oberitaliens erworben haben mußte, außerdem aus zwei Rittern, jedenfalls durch das Gewicht des Blattes selbst. Endlich kann das die nicht unter 30 Jahre zählen durften. Der Volkshauptmann mit Abbrechen der Blätter auch durch den Frost veranlaßt werden. feinen Begleitern, einer Anzahl Notarien und Schreiber nebst fünfzig enn strenge Stälte eingetreten ist, so friert die Flüssigkeit in der aniformierten bewaffneten Dienstleuten wohnten im Amtsgebäude. erivähnten Scheibe, dehnt sich aus und trennt dadurch den BlattDas Gehalt war für die sechs Monate, wohl infolge verschlechterter stengel vom Ast. Beide bleiben zunächst noch durch eine dünne EisMünzverhältnisse bei Einführung der Volkshauptmannschaft, 2500 schicht in Verbindung, nach deren Abschmelzen das Blatt dann zur Pfund, nebst fünfzehn Pfund Schreib und Siegelgelder und freier Erde fällt. Manches an den herbstlichen Farben der Blätter kommt Verpflegung von acht Pferden. Während der Dienstzeit wurden ihm freilich nicht von innen, sondern wird durch äußere Ursachen bewirkt. zwei Dritel seines Gehaltes ausgezahlt, ein Drittel mußte als Die Flecke auf den Eichenblättern werden bekanntlich durch die auf Kaution stehen bleiben. Der Volkshauptmann teilte mit dem der Unterseite sißenden flachen rötlichen Galläpfel hervorgerufen. Potestas die peinliche Strafgewalt, je nachdem bei einem Verbrechen Eine ähnliche Erscheinung ist an den Blättern der Esche zu beobachten, eine der beiden Dienststellen zuerst Anzeige davon erhielt. Volks- die andere, bloße Farben auch durch verschiedene Pilze eriverben Hauptmann und Botestas fungierten gegeneinander als höchste Dis- können. Die Pilze sind überhaupt an erster Stelle zu nennen, wenn ziplinarrichter. Alleiniger Untersuchungs-, Urteils- und Voll- von der Zerstörung und Verfärbung der Blätter die Rede ist. streckungsrichter blieb der Potestas nur in Rentkammergefällfachen. Uebrigens beginnen manche Bäume mit dem Abwerfen ihrer Blätter Alle anderen Disziplinen und Gerichtsvorfälle teilte er mit dem Volkshauptmann. Dagegen ließ der Potestas alle gefällten Urteile durch einen Gerichtsfahnenführer, die vor allen Dingen die Blutfahne führten, vollstrecken. Zur Sicherheit für die Bürger standen jedoch neben den Gerichtsfahnenführern noch acht Stadtälteste, aus jedem Stadtteile zwei, als oberste Behörde. Volkshauptmann, Fahnenführer und Stadtälteste waren während ihrer Amtsdauer frei von Lasten und unverleßlich. Tod stand auf Verletzung einer Dieser Personen mit den Waffen, war kein Blut geflossen, Gefängnis and hohe Geldstrafen. Diese Unverletzlichkeit erstreckte sich auch auf die Verwandten genannter Personen. Wer in ihrer Gegenwart die Waffen zückte, verlor die Hand. Im Gegensatz zu den übrigen Bürgern durften sie Waffen tragen. Während ihrer Amtsdauer war ihr Eigentum unangreifbar, alle ihre sonstigen Geschäfte erhielten während dieser Zeit ein Moratorium. Die Befreiung von allen städtischen Lasten dauerte noch ein Jahr über ihre Amtsdauer hinaus. In ihren Amtswohnungen, auch nicht auf den Vorplätzen durften Schuldner verhaftet werden. Für ihre Amtsführung waren BoltsHauptmann wie die übrigen alle verantwortlich. Dem Syndacus der Stadt waren sie haftbar.
Troß aller dieser Vorsichtsmaßregeln dauerten die Streitigkeiten in Bologna zwischen Zünften und Geschlechtern fort, sodaß 1360 die Stadt unter päpstliche Herrschaft kam. Die von den Zünften getroffenen Einrichtungen, Poteftas und Volkshauptmann, dauerten babei fori.
Aus dem Pflanzenleben.
von oben, andere von unten. Eine Esche oder Buche färbt ihre Blätter an der Spike rot oder golden, wenn der untere Teil noch ganz grün ist, während bei der Linde, der Pappel und anderen Bäumen umgekehrt die Verfärbung von unten nach oben fortschreitet.Humoristisches.
Mit Reserve. Du, Frizzi, unsere Freundin sagt, ihr Geliebter sei ein Tugendspiegel."
" Ja, aber ein zerbrochener -Persönliche Auffassung. Merkwürdige Begriffsverwirrung! Das nennt sich nun eine Wohltätigkeits lotterie - ein Klavier!" und dabei ist der Hauptgewinn
Jm 8 weifel. Rechtsanwalt:... Ich weiß nicht, aus Ihnen werde ich nicht flug!" Bauer: Ja, wenn S' erst aus mir flug wer'n woll'n ( ,, Meggendorfer- Blätter.") nacha is g'fehlt!"
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Notizen.
Brodhaus fleines Ronversations Lerikon beginnt in fünfter, völlig neubearbeiteter Auflage am 15. Oktober in heften zu erscheinen.-
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Frizz Manthner legt, wie der„ Börsen- C." erfährt, das Amt eines Theaterkritikers nieder und übersiedelt nach Frei burg i. Br. Er will sich dort in Ruhe größeren wissenschaftlichen Josef Lauffs neuer Roman führt den Titel Frau
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ie. Herbstliche Blätter. Die Entstehung der Farben der Herbstblätter ist vor mehr als 30 Jahren durch Sorby erforscht worden, dessen Untersuchungen noch heute in Ehren stehen. Er unter- Arbeiten didmen. schied nicht weniger als 20 verschiedene Farbstoffe, die er in Gruppen teilte, je nachdem sie grüne, gelbe, goldene, rote oder braune Farben Aleit". hervorbrachten. Die dunkelbraune Färbung des Heidekrauts z. B.-„ Die Bonbonniere", eine neue vieraftige Operette entsteht durch denselben Farbstoff, der in den Blättern der Blutbuche von Bertram Sänger geht im Laufe dieser Spielzeit im wirksam ist, und in beiden Fällen stellt die Färbung einen Verfuch Wiener Karl- heater zum erstenmal in Szene. seitens der Pflanze dar, sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen; -Das Kunstgewerbemuseum in Kristiania eröffnete eine beim Heidekraut kann man leicht sehen, daß die Seite am stärksten ge- Ausstellung, Deutsche Buchkunst", zu der der deutsche Buchfärbt ist, die der Sonne am meisten ausgesetzt ist. Die hellgelben gewerbeverein in Leipzig das von ihm auf der Weltausstellung in oder orangenen Tinten von Herbstblättern stammen selbstverständlich bon einem anderen Farbstoff her, übrigens dem nämlichen, der die St. Louis vorgeführte Material zur Verfügung stellte.- Starotten gelb färbt. Die rote Farbe i dem scheckigen Blatt des 8ur Herstellung von Sauerstoff aus flüssiger Storchschnabels ist die gleiche, wie in der Blüte dieser Pflanze, und 2uft( Verfahren Pictet ), wurde in Wilmersdorf eine Fabrik erdie Purpurfarbe des Rübenblatts stimmt dem Ursprung nach über- richtet. ein mit der Farbe der Gartenlevkoje. Viele der im Herbst herbortretenden Farben entstehen gar nicht erst in dieser Jahreszeit, sondern sie werden nur jetzt sichtbar, weil der grüne Farbstoff in den Blättern verschwindet oder sich wenigstens vermindert, der sie bis Verantwortl. Redakteur; Paul Büttner , Berlin.-Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.