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Ihrem Haupte zusammen. Sie oder jemand anders- berbergen Für die Wachteln Deutschlands , Belgiens , der Niederlande und Frank
mir etwas.'
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Frau Rogenbud, ganz bestürzt über solche Allwissenheit, fant in ihrem Stuhl zurück.
Reden Sie," sagte der Alte freundlich; es ist kein Grund vorhanden, warum Sie sich für andere opfern sollten."
Frau Rogenbud war derselben Meinung und haspelte eiligst die Erlebnisse des Abends herunter. Sie hatte ein gutes Gedächtnis und so ging feine Einzelheit verloren.
" Seltsam, seltsam," sagte der ehrwürdige Herr Liebermann, als sie fertig war. Er ist ein geistreicher Mann."
Ist es nicht wahr?" fragte feine Zuhörerin. Er sagt, er fann es beweisen. Und er will herausfinden, was Sie damit meinten, daß Sie sagten, Sie wären bange, Unheil anzurichten. Er macht fich über Ihre Kräfte luftig."
„ Etwas dabon fann er beweisen," sagte der Alte, boshaft mit den Augen blinkernd. Das kann ich garantieren."
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„ Aber das hätte doch kein Unheil angerichtet, wenn Sie uns das erzählt hätten," wagte Frau Rogenbud zu bemerken. Dafür kann doch kein Mensch was, daß er Schiffbruch leidet." " Sehr wahr," sagte der Sterndeuter langsam; sehr wahr. Aber laffen Sie sie nur tommen und mich fragen; und in Ihrem eigenen Interesse rate ich Ihnen, lassen Sie auf keinen Fall jemand merken, daß Sie hier gewesen sind. Tun Sie's doch, so werden Sie in eine solch schreckliche Gefahr geraten, daß selbst ich nicht imftande sein werde, Ihnen zu helfen."
Frau Rogenbud schauderte und ging dann langsam, mehr denn se unter dem Eindrucke seiner geheimnisvollen Macht, nach Hause, wo sie den ahnungslosen Herrn Kröger dabei antraf, wie er mit vielem Gusto ſeine Abenteuer einem Ehepaar von nebenan erzählte. ( Schluß folgt.)
od sil Bu
Kleines feuilleton.
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reichs ergibt sich eine Zugstraße, die der West- und Oftlüfte der Pyrenäenhalbinsel entlang geht, vielleicht zum Teil auch die Balearen berührt. Die jährliche Zahl der Wachteln schwankt, und Jahren der Abnahme folgen auch wieder solche der Vermehrung. Die Haupt Konsumenten der Wachteln sind die Engländer. Ein Durchfuhrverbot für diese am Mittelmeer erbeuteten Wachteln besteht für Frankreich , die Schweiz und Deutschland , während in Elsaß Lothringen eine solche vom 23. August bis 2. Februar gestattet ist, so daß noch im Jahre 1901/02 auf den Bahnen Elfaß- Lothringens über 45000 kilogramm Wachteln befördert wurden.
Aus zahlenmäßigen Feststellungen, die hier nicht wiedergegeben werden können, fommt Eckstein zu dem Schluß, daß die an der afrikanischen Küste von Aegypten bis Tunis erbeuteten Wachteln aus den östlich oder südlich von Deutschland gelegenen Ländergebieten stammen und somit der ägyptische Fang, der gewöhnlich für den Rückgang der Wachteln bei uns verantwortlich gemacht wird, für uns nicht in Betracht kommt, und daß die Abnahme nur auf die Aenderungen zurückzuführen ist, welche durch unsere intensive landwirtschaftliche Kultur bedingt werden.-
Medizinisches.
Notizen.
hr. Die Ueberfütterung der Kinder. Es braucht nicht erst bewiesen zu werden, daß menschliche Schmerzäußerungen die verschiedensten Ursachen haben können. Und doch ist es unendlich schwer, den meisten Müttern diese Tatsache klar zu machen, wenn es sich um ihre fleinen Sprößlinge handelt. Wenn ein Säugling schreit, dann hat er Hunger. Diese Anschauung ist ebenso falsch, wie sie häufig ausgesprochen wird. Ein Säugling schreit auch, weil er naß liegt, er schreit, weil man ihm durch Wickelbänder seine Glieder gehemmt hat, er schreit, weil er zu warm eingepackt ist und er schreit auch häufig genug, weil man ihm Magen und Darm überladen hat. Deshalb heißt es schon in frühester Jugend Maß halten. Die Kinder sollen im ersten Lebensjahre, wenn sie gesund sind, nicht häufiger als alle 3 Stunden Nahrung erhalten und nachts mindestens 8 Stunden ohne Nahrung bleiben. Werden sie mit -Die der Flasche großgezogen, fo foll ihre tägliche Flüssigkeitsaufnahme Die Verminderung der Wachteln behandelt Balz im Weid- nicht 1 Liter übersteigen. Die schädlichen Folgen der Ueberfütterung nann"( Blätter für Jäger und Jagdfreunde; Braunschweig, Albert auch durch allzu frühes Verabreichen von Brei( d. h. vor dem 6. bis Limbach) nach einer Studie des Zoologen Prof. Dr. Eck stein- 7. Monat) sind zunächst direkte auf Magen und Darm. Sie werden Eberswalde . Es kann hiernach keinem Zweifel unterliegen, daß die Wachtel in einzelnen Gegenden sich vermindert hat, ohne daß überall überdehnt und übermäßig beansprucht, so daß die Absonderung der die Gründe der Abnahme klargestellt sind; namentlich fehlte es aber oder gerade wegen der zu großen Nahrungszufuhr nehmen manche Verdauungsflüssigkeit leidet. Die Verdauung leidet not und troz an Beobachtungen, die, auf sicherem Grunde aufgebaut, sichere Kinder schlecht zu. Die mittelbaren Folgen der Ueberfütterung find Schlußfolgerungen zuließen. Eckstein hat das Resultat seiner Studien in einer Abhandlung: Warum wird in Deutschland die Wachtel immer andere und noch schwerere. Der Stoffwechsel wird träge und der seltener? in dem Juliheft der„ Naturwissenschaftlichen Zeitschrift für Knochenaufbau leidet. Rachitis, d. h. englische Krankheit, ist leider nur allzu oft Folge der Ueberfütterung. In neueſter Zeit ist beLand- und Forstwirtschaft" niedergelegt. In der Einleitung weist der nur allzu oft Folge der Ueberfütterung. In neuester Zeit ist beVerfasser darauf hin, daß die Vogelwelt einer Gegend immer Ber- sonders von Prof. Czerny, dem Dozenten der Kinderheilkunde in änderungen unterworfen ist, die am letzten Ende in der Einwirkung allem der Kopfgrind der Säuglinge, als eine Folge der UeberfütteBreslau, dargetan worden, daß auch chronische Hautausschläge, vor der menschlichen Kulturarbeit zu suchen sind, da die heutige Waldwirtschaft die für die Niftgelegenheiten und Ernährung maß- ung aufzufassen ist. Tatsächlich heilt auch diese Krankheit oft ledigmaßlich gebenden Bedingungen ändert und auch die Feldwirtschaft nicht lich durch Einschränkung der Nahrungszufuhr.ohne Einfluß sein kann. Eckstein geht von der richtigen Vorausfegung aus, daß die Wachtel sich in den legten fünfzig Jahren vermindert hat, und sucht diese Verminderung, entgegen anderen Annahmen, die den Wachtelfang an der ägyptischen und nordafrikaAlbert Sergel wurde für sein im vorigen Jahre ernischen Küste verantworlich machen, einzig und allein in den verschienenes Gedichtbuch Sehnen und Suchen" von der änderten Kulturverhältnissen Deutschlands, die namentlich durch die" Deutschen Schillerstiftung" eine Ehrengabe im Betrage von 300 M. dem Wandel der Zeit unterworfene Methode und das Ziel der zuerkannt. Landwirtschaft, die auch auf die Fanna von Einfluß sein müssen, Seit mehreren Jahren geht der Absah französischer bedingt werden. Kartoffel- und Zuckerrübenbau haben zu Ungusten Bücher im In- und Ausland mit geringen Schwankungen erheblich des sonstigen Ackerlandes zugenommen, ebenso bessere Wiesen und zurück. 1899 wurden abgesetzt für 16 338 000 Fr., 1900 für Weiden . Die immer intensivere Wirtschaft führte zur Aufgabe der 14 130 000 Fr., 1901 für 11 567 000 Fr. Die Zahl der Pariser VerBrache, da die Verwendung fünstlicher Düngemittel es heute ge- leger hat sich in den letzten dreißig Jahren verzehnfacht. stattet, die ganze vorhandene Fläche zu bebauen. Brache und HackFranz Adam Beyerlein hat ein Bauerndrama Der frucht haben die bodenbessernde Wirkung gemeinsam, verhalten Großfnecht" geschrieben. Das Stüd wird im Laufe des Winters sich aber hinsichtlich des Unkrautwuchses verschieden, in dem an einem Berliner Theater zur Aufführung gelangen. Sinne, daß Brache diesen fördert, der Hackfruchtbau ihn bekämpft. Der getreue Eckardt", ein neues Drama von Die Wachtel fucht bei ihrem Eintreffen im Mai die Wiesen, junges J. J. Ta vid, ist vom Wiener Volts theater erworben Wintergetreide, Linsen, Erbsen und auch Wicken auf, in denen sie worden. niftet, während das Männchen Getreidefelder vorzieht. Später sucht Der Rebell", eine dreiaftige Operette von Rudolf fie andere schutzspendende Dertlichkeiten auf, während sie Sturzäder Bernauer, Musik von Leo Fall , erlebt am Theater an meidet. Nach Naumann ist es das fruchtbare Feld, das sie anzieht, der Wien die erste Aufführung. wo der üppige Boden viel andere Pflanzen zwischen den Saaten 8um Sekretär der Akademie der Künste ist hervorbringt. Die Nahrung besteht aus Sämereien und Kleintieren, Dr. Ludwig Insti ernannt worden. Jufti war seit einem Jahre während grüne Pflanzenteile zu den Ausnahmen gehören. Schnecken, Leiter des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt a. M. Insekten und Larven, Tausendfüßer, Spinnen und Würmer nimmt fie auf und die Sämereien von Wachtelweizen, Augentrost, Hanf neffel, Snöterich, Mohn, doldenblütige Spurre, Miere, Ackerhornfraut, Ackerspargel, Hirse, Lolch- und Bromusarten. Es ist zwischen Wachteln zu unterscheiden, die entweder in bestimmten Gegenden zur Zugzeit alle verschwinden, während sie in anderen wieder in Brut und Zugwachteln zerfallen, und schließlich kommen noch diejenigen Drte n Frage, von welchen die Wachteln zum Teil fortziehen, zum Teil- Das Institut für Jufettionsfrankheiten zu überwintern. Der europäische Zug ist füdlich gerichtet und findet Berlin wird vom 2. Oktober ab einen dreimonatigen praktischen des Nachts statt, wärend der Tag zur Befriedigung des Ruhe und Kurfus der Bakteriologie und bakteriologisch- hygienischen Methodik Nahrungsbedürfnisses dient. Beeinflußt wird der Zug durch die für praktische und beamtete Aerzte veranstalten. Besondere Berück Höhengliederung des Landes. Quer borgelagerte Gebirgstetten sichtigung foll dabei die Bekämpfung einheimischer und tropischer meidet die Wachtel, und so wird sie an die füdeuropäischen Halbinseln Seuchen, sowie die Lehre von der Immunität und spezifischen Heilung gedrängt, deren Stüften sie folgt, um das Mittelmeer zu überfliegen. der Infektionskrankheiten erfahren.
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Der Hamburger Kunsthalle " sind von einem Privatmann 200 000 M. zur Anschaffung von Kunstwerken zur Ver fügung gestellt worden. Die Direktion verwendet den Betrag in der Weise, daß sie von namhaften Künstlern in Hamburg Porträts von in der Deffentlichkeit stehenden Persönlichkeiten und Landschaften der Hamburger Gegend malen läßt. Aufträge haben bisher erhalten: Trübner, Slevogt , Stalkreuth, Liebermann.