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wie bei den Gezeiten( Flut und Gbbe) bestimmte Konstellationen gerichtet sind oder im rechten Winkel zu diesen stehen. Man untervon Sonne, Erde und Mond dem Eintreten von Erdbeben besonders scheidet sie danach in Longitudinal - und Transversalbeben. Wenn günstig seien, weil dabei die Anziehungskräfte der genannten Welt wir heute wissen, daß sich die Rettengebirge nicht durch Wasserkraft förper sich in bestimmten Richtungen summierten. Man dachte sich oder vulkanische Gewalten, sondern dadurch aufgebaut haben, daß obendrein, daß die Vulkane, in deren Nähe ja allerdings eine ge- sich der Erdball durch eine in Jahrmillionen langsam fortschreitende wisse Art von Erdbeben besonders häufig ist, nichts anderes seien Abfühlung zusammenzog, wobei sich die oberen Erdschichten notals Sicherheitsventile, die sich zeitweise verstopften, dann aber, wenn wendigerweise aufwulsten und aufstauen mußten, so ist damit auch der Ueberdruck in dem Riesenkessel Erde zu groß geworden sei, sich für die Entstehung der Dislotationsbeben eine einfache Erklärung wieder öffneten, um die lodernden Flammen, die Lavamassen und gegeben. Sie sind nichts anderes als die Aeußerungen des besonders die Erdgase hinauszulassen und so den Erdball vor völliger Ber - feitlich wirkenden Gebirgsdruckes, der zu Zerreißungen und Vertrümmerung zu bewahren. Diese naive teleologische Anschauung, schiebungen der gespannten Teile der Erdschichten führt, wobei die die alle Naturkräfte als Diener des armseligen Menschen und allen- aus ihrer früheren Lage vielleicht nur um wenige Zentimeter falls noch der anderen lebenden Organismen betrachtet wissen will, herausgerissenen Massen vermöge ihres ungeheuren Gewichtes einen ist an der Logik der monistischen Weltanschauung und der nüchternen Stoß ausüben, der unserer Vorstellungen spottet und an das UnBetrachtung der natürlichen Geschehnisse jämmerlich zerschellt, und widerstehliche ou grenzen scheint. Will man sich in sublimen Ausebenso haben sich auch die Ansichten über die Beschaffenheit des Erd- sauen bewegen, so kann man sie als die Aeußerungen des Lebens im innern auf das gründlichste geänderte imstande sein soll, ein fugel- völligen Ausgleich der molekularen Kräfte und chemischen und Før Rodants, Segarte Grdball bezeichnen, das, so parador es auch flingen mag, auf einen förmiges Glutmeer bon 1700 Meilen Durchmesser zusammenzuhalten, mechanischen Differenzen hinarbeitet und dies nur auf dem Wege ist nur zu belächeln. Man sieht auch die vulkanische Tätigkeit heute von für uns Menschen fürchterlichen Revolutionen der irdischen als einen mehr lokalen Vorgang an, bei dem entiveder durch Drud- Stoffe erreichen kann. Man hat eingewendet, daß in vielen Schütterherabsetzung heiße Erdmassen verflüssigt werden oder durch Ein- gebieten bultanische Erscheinungen in reicher Zahl eintreten. Dieser bringen von Meerwasser oder aus anderen Ursachen gewaltige mit Einwand fällt aber in nichts zusammen, wenn man sich daran er= Wärme- und Gaserzeugung verbundene chemische Umsegungen ftatt innert, daß dort, wo der Druck die Elastizitätsgrenze der Erdfinden, bei denen das verflüssigte Erdgestein sich einen Weg nach schichten überschreitet und zu gewaltsamen Verschiebungen führt, oben bahnen muß und sich dadurch den Kegel des Vulfans selber auf- auch Druckverminderungen und Auflockerungen unausbleiblich sind baut, während beim Entweichen der Gase und dem plötzlichen Nach- und daß gerade bei eintretender Druckverminderung sehr heiße feste lassen der Spannung die Erde ringsum wie bei einer Explosion Materie flüssig und flüssige gasförmig werden kann und muß, wo erbebt. Hinsichtlich des Erdinnern aber nimmt man an, daß dieses mit die Vorbedingungen bulkanischer Erscheinungen gegeben sind, entweder bis zum Mittelpunkt fest ist, weil für den ungeheuren, die in diesen Fällen also nicht die Ursache von Erschütterungen, nach zehntausenden und hunderttausenden von Atmosphären zu besondern die Folge tektonischer Beben sind. rechnenden Druck der Erbschichten die für die Erdoberfläche ermittelten Schmelzpunkte der Gesteine nicht mehr zutreffen, oder daß die feste Erbrinde allmählich in einen gasförmigen Kern übergeht, der weger seiner ungeheuren Verdichtung dem festen Aggregatzustande nahezu gleicht und von den Eigenschaften der Gase wahrscheinlich nur noch diejenige einer gewissen Elastizität behalten hat. Auf Grund dieser zur allgemeinen Anerkennung gelangten Anschauungen kann man drei scharf von einander abgegrenzte Arten von Erdbeben unterscheiden. Befinden sich dicht unter der Erdoberfläche unterirdische Hohlräume, die man sich durchaus nicht immer als Höhlen von der Höhe eines Saales oder Domes wie die Adelsberger Grotten und die Höhlen von Sankt Canzian im Karst, sondern als niedrige, flächenhaft ausgebreitete Räume vorzustellen hat, so macht ein in ihnen stattfindender Zusammenbruch sich auf der Erdoberfläche als Erschütterung bemerkbar, bei der alle darauf stehenden Gebäude ebenso gründlich zerstört werden können wie die Explosionen eines in großer Nähe befindlichen, heftig arbeitenden Vulkanes. Man nennt fie nach ihrer unmittelbaren Ursache Einsturzbeben". Sie sind von allen die harmlosesten. Sie verdanten ihre Entstehung der auflösenden Kraft des in die Erdschichten eindringenden Waffers auf die Gesteine und sind, weil dadurch nicht Hohlräume von vielen Quadratmeilen gebildet werden können, eine totale Erscheinung. Bemerkenswert ist bei ihnen allenfalls noch, daß der Mensch zuweilen selbst die Ursache ihres Auftretens ist; denn wenn in einem Kohlendistrikt ein weitausgedehntes Grubenfeld nach Abbau des Flößes zu Bruch geht, unterscheidet sich die Wirkung dieses fünstlichen" Erdbebens durch nichts von derjenigen eines natürlichen. Derartige Erschütterungen find deshalb in allen intensiv bearbeiteten Kohlenrebieren feine Seltenheit und hinterlassen ihre bleibenden Spuren in Gestalt von Einsenkungen der Oberfläche, wie man sie auch in Westfalen und Oberschlesien an vielen Orten sehen kann.
Weit verhängnisvoller sind die bulkanischen oder Explosions beben, bei denen den Vulkanschlünden Gase und Dämpfe in Stößen entweichen, die den Erdboden weithin im Umkreise in Erschütterungen bersetzen, die das Bestreben haben, sich vom Vulfan als Mittelpunkt radienförmig nach allen Seiten auszubreiten. Die Tatsache, daß fast sämtliche tätigen Bultane in nicht allzu großer Entfernung vom Meere liegen, ist ein deutlicher Hinweis, daß bei ihnen das Eindringen des Wassers das entscheidende Moment bildet, das den schon oben stizzierten chemischen Vorgang der Gasentwickelung einleitet und unterhält. Die bekanntesten dieser Erdbeben sind diejenigen, bei denen der Vesuv und Aetna die Störenfriede waren. Das folgenschwerste von ihnen aus neuerer Zeit war aber dasjenige der Nacht vom 26. zum 27. August 1883, in der der Vulkan der Insel Krakatau in der Sundastraße, der seit dem Mai 1680 fein Lebenszeichen mehr gezeigt hatte, nach einigen vorangehenden, unbedeutenden Ausbrüchen plötzlich explodierte. Die Hälfte des damals 859 Meter hohen Regels berfant in die Tiefe und mit ihm zwei Drittel der Insel, die sich von 32,5 Quadratkilometer auf nur 10,67 Quadratkilometer Fläche verkleinerte. Die Erschütterungen liefen damals um den ganzen Erdball und wurden schon nach wenigen Stunden von den automatischen Registrierapparaten der europäischen Beobachtungsstationen aufgezeichnet. Ungleich schwerer als die Folgen des Erdbebens waren diejenigen des Seebebens, dessen Flutwellen sich in einer Höhe von 30 Meter über die Küsten der Lampongbai, das westliche Java und andere benachbarte Inseln ergoffen, to 75 000 Menschen den Tod fanden.
Die dritte Form der Erschütterungen sind die tektonischen oder Dislokationsbeben, bei denen die Erschütterungsgebiete den größten Umfang erreichen. Si laufen regelmäßig längs bestimmter Linien ab, die entweder zur Längsrichtung großer Kettengebirge parallel
Wenn heute nach bemerkenswerten Erdbeben alsbald die Mitteilungen durch die Zeitungen laufen, daß das Epizentrum des Bebens, d. h. sein Ausstrahlungspunkt sich so und so viel Kilometer unter der Erdoberfläche befunden habe, wenn genau die Richtung des Stoßes und die Größe der von ihm bewirkten seitlichen oder vertitalen Verschiebung angegeben wird, so mag fich schon mancher nach den Einrichtungen gefragt haben, die so genaue, der direkten Wahrnehmung oft gänzlich entrüdte Beobachtungen ermöglichen. Manche dieser Einrichtungen und besonders die Berechnungen seßen Spezialkenntnisse voraus, derenwegen eine populäre Darstellung hier scheitern muß. Gerade die wichtigsten Apt rrate, die oft genannten Seismographen, sind im Prinzip sehr einfach und eigentlich nichts anderes als besonders fonstruierte Pendel. Da die Erdbebenbewegung sich sowohl in der horizontalen wie in der vertikalen Richtung vollzieht, muß man sich eines Vertikal- und Horizontalpendels bedienen. Ersteres ist eine Metallmasse von vielen Zentnern Schwere, die von der Decke an Drähten herabhängt und in ihrer unteren Fläche einen Schreibstift trägt. Erfolgt ein Erdstoß, so vermag, während sich die gesamte Umgebung berschiebt, das schwere Bendelgewicht wegen seines Beharrungsvermögens nicht sofort zu folgen. Es bleibt zurück und zeichnet mit dem Stift, der eine Schreibfläche gerade nur oben berührt, einen die seitlichen Bewegungskomponente darstellenden Strich auf. Bei dem anderen Pendel befindet sich das Gewicht an einer horizontalen Stange und zeichnet ebenfalls dant seinem Beharrungsbestreben die senkrechte Bewegungsgröße auf. Die Horizontalpendel sind entweder als Schwerpendel fonstruiert oder als Leichtpendel. Lettere, die übrigens eine deutsche Erfindung sind, erreichen von allen derartigen Apparaten den höchsten Grad von Empfindlichkeit. Dr. Richard Weber.
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Kleines feuilleton.
oe. Die Teilnahmsvollen. Also Mar hatte sich verlobt und Grete Münzer war seine Braut. Wirklich diese Grete Münzer! Die Tanten und Cousinen waren einfach„ baff". Hedwig faßte fich zuerst, etwas spikig wandte sie sich zu Emmy , die eben die große Neuigkeit gebracht:„ Na, also, wer hatte denn nun recht? Ich mal wieder; aber wenn ich mal ein bißchen anbohrte, ob da was würde, hast Du gestritten."
,, Bevor die Sache nicht ganz fest war, sollte doch auch niemand etwas wissen." Emmy lachte:" Jedenfalls siehst Du, daß Ihr es zuerst hört; ich komme zu Euch, noch bevor mal Karten ge= schickt find."
Wir sind ja Dir und Deinem Bruder auch die Nächsten," meinte Tante Kläre mit Gefühl.
Und nehmen so herzlichen Anteil an Euch," fügte Hedwig mit noch mehr Gefühl hinzu, den allerherzlichsten Anteil," nickte Tante Cäcilie, die steif und ferzengrade in der Sofaede jaß.
Und es ist also wirklich Fräulein Münze. geworden?" sagte Tante Kläre mit einem Blick zu Tante Cäcilie hinüber.„ Nun, Hedwig kennt sie ja.".
" So?" Tante Cäcilie rührte sich nicht.
" Ich bin sehr glücklich, daß sie sich gefunden haben," erzählte Emmy fröhlich. Grete ist solch ein liebes Mädchen, so fleißig und tüchtig; sie werden sicher beide sehr glücklich werden.
Nun ja, die Hauptsache ist ja, daß sie ihm gefällt," meinte Hedwig gedehnt.