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8uthaus Paragraphen(§ 8) stimmen nur einzelner fonjervative.

Eigentlich neue Auffassungen brachte die Vorlesung, wie man gehörig, eingestellt. Nach einer alten Bestimmung dürfen fieht, nicht, wenigstens nicht für den, der Bernsteins, Masaryks, Baulichkeiten in der Nähe königlicher Schlösser nur mit persönlicher § 11 der Vorlage lautet: Der§ 153 der Gewerbe- Ordnung Weisengrüns neueste Schriften fennt. Eines der wenigen Vorzüge Genehmigung des Herrschers abgetragen oder errichtet werden. wird aufgehoben. Auch hierfür erheben sich nur die Konservativen, des Vortrages war seine stürze. Da Herr Dr. Voigt recht fließend Demgemäß hat das Ministerium angeordnet, daß Zeichnungen und so daß von dem Gesez nichts mehr übrig geblieben ist. und schnell ablieft, war die Vorlesung in fanm einer Stunde beendet. Pläne von dem alten, jezt noch stehenden Gebäude und dem ge­( Stürmische Heiterkeit und Händeklatschen bei den Social- Der anwesende Dekan der philologischen Fakultät, Herr Prof. Erich planten Neubau eingereicht und zur Begutachtung dem Kaiser vor­demokraten.) Rufe rechts: Kleine Kinder! Glocke des Präsi- Schmidt, hatte ersichtlich mit Müdigkeit zu kämpfen. gelegt werden. denten.)

Präfident Graf Ballestrem: Meine Herren, das Händeklatschen ist in deutschen Parlamenten nicht üblich. Die zum Gesez vorliegenden Petitionen werden durch die ge­faßten Beschlüsse( Heiterfeit) für erledigt erklärt. Präsident Graf Ballestrem: Herr Molkenbuhr hat vorhin der Regierung vorgeworfen, daß sie die unwahrheit gesagt habe. Diesen Ausdruck kann ich nicht durchlassen. Da aber Herr Molkenbuhr wahrscheinlich nicht gemeint hat, daß die Regierung absichtlich die Univahrheit gesagt habe, so will ich von einem Ordnungsruf absehen.

Hierauf vertagt sich das Haus. Nächste Sigung Dienstag 1 Uhr.( Dritte Lejung des Schuldverschreibungs- Gesetzes, der Forst­Novelle, der Fernsprechgebühren- Ordnung; Novelle zur Gewerbe­Ordnung.) Schluß 4/2 11hr.

Tokales.

Wilhelm Haugt ist gestorben. Die meisten Berliner   Partei­genossen haben ihn, wenn auch nicht dem Namen nach, so doch in Person gekannt. Mit Hangt ist ein Mann, der Schweres zu dulden hatte, dahingegangen. In den achtziger Jahren war er einer der mutigsten Kämpfer. Manche That, die Furchtlosigkeit und Opfer­willigkeit verlangt, hat die Berliner   Socialdemokratie ihm unter dem Socialistengeset zu danken gehabt. Dann kam das Verhängnis über unsern armen Freund. Im Jahre 1887 mußte er den Beruf des Steinträgers, mit dem er sich bisher mühevoll ernährt hatte, wegen plöglicher Erblindung aufgeben. Er gründete eine kleine Restauration, die auch durch das Wohlwollen der Parteigenossen am Leben zu erhalten gesucht wurde aber was ist ein blinder Gastwirt? Haugk mußte einen anderen Erwerbszweig ergreifen, und schwer genug wurde es ihm.

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Mancher Versammlungsbesucher, mancher Genosse, der sich auf einem Parteifest eine Stunde froher Unterhaltung gönnen wollte, wird den blinden Händler gesehen haben, der von einem Knaben geführt, Cigarrenspitzen, Pfeffermünzplättchen und ähnliches zum Kauf anbot. Man gab gerne, und es kann gesagt werden, daß dem Genossen Hangt auf diese Weise der Kampf ums Dasein nicht über­schwer wurde.

Das Schreiben des Herrn v. Mirbach läßt die Bresse immer noch nicht zur Ruhe kommen.. Einige liberale Blätter finden Geschmack darin, die Oeffentlichkeit der ersterbenden Loyalität sowohl der Stadtverordneten- Bersammlung, als der Berliner   Be­völkerung im allgemeinen zu versichern. Zu diesem Zweck drucken fie das am 22. Oftober an die Kaiserin abgesandte Glickwunsch Schreiben der Stadtverordneten- Versammlung ab, dessen Inhalt sich schon aus der Anrede und dem Schlusse ergiebt: Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste Kaiserin und Königin! Allergnädigste Kaiserin, Königin und Frau!... Hent' bitten wir den Herrn, daß er in dem neuen Lebensjahre seine Hand schützend und behütend über Euerer Kaiserlichen und Königlichen Majestät und über Allerhöchst deren Familie halten möge. Euerer Kaiserlichen und Königlichen Majestät treu gehorsamiste Stadt­verordnete zu Berlin  . Langerhans.

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Das Ehepaar Gönczi, das sich zur Zeit auf der Zwangsreise von Rio de Janeiro   nach Berlin   befindet und Anfang Dezember in Hamburg   erwartet wird, hat, wie schon gemeldet wurde, auch nach seiner Verhaftung beharrlich geleugnet, den Doppelmord hier in der Königgrägerstraße verübt zu haben. Wie jezt noch berichtet wird, mußten sie jedoch auf viele Streuzfragen manches zugestehen. Als im Beisein der Behörde ein mit Wäsche angefüllter Stoffer durchsucht wurde, fand sich ganz unten auf dem Boden ein Stemmeisen mit dunklen Flecken und Spuren von dunkelblonden Haaren. Gönczi erbleichte, faßte sich aber gleich wieder und entgegnete auf die Frage, was der Fund für eine Bewandnis habe:" Ja, wissen Sie denn nicht, daß ich Wurstmacher war?" Ihr Leugnen, das Ehepaar Gönczi zu sein, wurde treffend durch ihren Spiz widerlegt, den sie Mac nannten. Der Kommissar rief ihn nämlich mit seinem richtigen Namen Buzi an, worauf das Tier die Ohren spigte und Berliner Tageblatt". Dort heißt es am Schlusse der Blättern von der hiesigen Firma Duvinage u. Comp. folgende Mitteilung Das Unglaublichste leistet sich aber Herr Arthur Levysohn   im aufgerichtet auf den Hinterbeinen auf den Beamten zukam. Vergiftet. Ueber eine rätselhafte Angelegenheit geht hiesigen politischen Wochenschau vom Sonntag:

Lebten wir nicht in Berlin  , wo die dynastische Loha- zu: Der Kutscher Karl Drescher, genannt" Schwarzer Starl", bei der Korn­Iität gewissermaßen zum Patrimonium der Bevölke- branntwein- Brennerei von Duvinage u. Comp. seit langen Jahren rung gehört, so hätte dessen Antastung durch wenig geschickte im Geschäft thätig, fuhr am Donnerstag, den 16. November cr. wie Hände eine sehr bedenkliche Wendung zu bedeuten. Aber auch so täglich mit einem zweispännigen Fuhrwert mit Spirituosen zur kann der Vaterlandsfreund nur mit tiefem Bedauern davon Kundschaft. Er hatte bis sechs Uhr abends in ordnungsmäßiger Kenntnis nehmen, daß höfische Einflüsse es sind, die sich beslissen Weise 966 M. einkaffiert und wollte dann noch von der Stegligerstr. 58 zeigen, das herzliche Einvernehmen zu beeinträchtigen, das seit aus einen Kunden besuchen. Er ist aber bis neun Uhr nicht mehr Jahrhunderten zwischen dem Herrscherhause und der Bürger- gesehen worden und traf um neun Uhr schwer frant im Geschäft ein. schaft in guten und bösen Tagen ungetrübt aufrecht erhalten werden, wo er am Freitag, den 17. d. M., vormittags 11 Uhr in­Er mußte sofort in das Krankenhaus Friedrichshain   eingeliefert 361 M. an der Tageskaffe, die auf unerklärliche Weise ihm ab­Es fehlten dem Drescher folge Schwefelsäurevergiftung verstarb. handen gekommen sind; auch hat nicht festgestellt werden können, wo er von 6 bis 9 Uhr abends am Donnerstag gewesen ist. Sollte jemand hierüber Auskunft geben können, so wird er gebeten, obiger Firma oder der Kriminalpolizei etwaige Mitteilung machen zu

worden ist."

Es ist doch unerhört, nun plöglich nichts davon wissen zu wollen, daß von jenen Zeiten des Mittelalters an, wo die Berliner  fich anschickten, das Schloß zu demolieren, bis zu den großen Tagen des Jahres 1848 und darüber hinaus, die Berliner   Bevölkerung gar manches Zeichen des Gegenteils von dynastischer Loyalität zu erkennen gegeben hat von der Gegenwart, wo die Social demokratie mit 155 412 Stimmen aufwarten kann, ganz ab­gesehen.

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Das Polizeipräsidium macht bekannt, daß am 15. d. M. eine Bei wem will das Tageblatt" durch solche, der Wahrheit ins etwa 20 Jahre alte Frauensperson, von schlanker Gestalt, mit Gesicht schlagende Unvahrheiten etwas erreichen? blondem Haar und blassem Gesicht, bekleidet mit grauem Rock und gestrickter brauner Taille in dem Hause Stralsunderstr. 61 ihren Harmloses. Die National Zeitung" schreibt: Die Unter- etiva drei Wochen alten Knaben zurückgelassen hat. Personen, die Aber ein neues Leiden begann an ihm zu zehren. Er wurde Lungenkrank. In jahrelangem Kampfe widerstand er der schleichenden fuchungen gegen die Offiziere, welche durch den Prozeß gegen über sie Auskunft geben können, werden gebeten, sich in den Vor­Strankheit, bis er vor zwei Monaten auf das legte Lager nieder- den Klub der harmlosen" kompromittiert waren( Teilnahme mittagsstunden zwischen 9 und 12 Uhr im Polizei- Dienstgebäude, geworfen wurde. Sonnabend ist er nach hartem Todeskampfe ge- an den Hazardspielen usw.), find nunmehr zum Abschluß gebracht. Zimmer 332, einzufinden. ftorben. Die Parteigenossen, besonders die des vierten Wahlkreises, Eine ganze Anzahl Versegungen sind erfolgt, so find zwei Ein herabgestürzter Brauerei Schornstein, der gestern, Lieutenants von dem hiesigen hiesigen 2. Garde- Ulanen- Regiment werden Haugt als den mutigen Kämpfer ehren und ihm übers Grab hinaus ein treues Gedenken bewahren. Eine Witwe und ein( v. 3atrzewski und v. Butkamer) nach Linien- Kavallerie- Montagabend, eine Alarmierung der Feuerwehr veranlaßte, hätte fünfzehnjähriger Stiefsohn trauern an seinem Sarge. Regimentern in das Elsaß   versetzt worden. Lieutenant v. Zakrzewski, leicht schwere Folgen nach sich ziehen können. Das einstöckige Kessel­Zu der Beerdigung, die am heutigen Dienstag­der auch als Herrenreiter thätig war, tommt zum 15. Ulanen- haus der Brauerei von H. Schulz Nachfolger, Schönleinstr. 23, nachmittag 21/2 Uhr von der Leichenhalle des städtischen Central Regiment nach Saarburg  , Lieutenant v. Puttkamer zum 14. Ulanen- grenzt unmittelbar an das Grundstück Boppstr. 5, auf dem die Firma A. Kösel eine Holzbearbeitungsfabrik und ein Baugeschäft besitzt, Friedhofes in Friedrichsfelde   aus stattfindet, werden die Regiment nach St. Avold- Mörchingen." Parteigenossen sich gewiß zahlreich einfinden. weshalb auch große Posten von Brettern und Nutzhölzern auf dem Hofe lagern. Der Brauerei- Schornstein ist bis zu zwei Meter mit einem Eisenrohre von etwa 10 Meter Höhe und fast zwei Fuß über Dachhöhe massiv aufgeführt und Durchmesser gekrönt. Kurz vor 6 Uhr bemerkten Arbeiter der Kösel­schen Fabrit, daß aus dem Schornsteine sich ein gefahrdrohender Funkenregen ergoß, der sich größtenteils auf den aufgestapelten ölzern und Spähnen des Zimmerplages niederließ. Während sie gegenseitig ihre Befürchtungen über die Gefährlichkeit der Funken " Heute vormittag erschien in der Fabrik von H. A. Jürst u. Co. austauschten, stürzte plötzlich der riesige Brauereischornstein unter in der Chauffeestraße der Regierungsrat Hartmann und über- gewaltigem Krachen auf den Branereihof hinab, und gleich­reichte im Auftrage Sr. Majestät des Kaisers dem Arbeiter Vorzeitig schlug eine hohe Feuergarbe aus dem stehengebliebenen rath, welcher 46 Jahre lang im Dienste der Firma steht, das massiven Schornsteinstumpfe. Im ersten Augenblick war das Gerücht Allgemeine Ehrenzeichen für treu geleistete Dienste. Regierungs- von einer Dampftefiel- Explosion verbreitet, weshalb die Feuerwehr rat Hartmann betonte in seiner Ansprache, daß auch der Geringste angerufen wurde. Diese fuhr denn auch in der Schönleinstraße wie fich Verdienste um den Staat erwerben könne. Der Inhaber der in der Boppstraße ein und stellte nach eingehender Untersuchung fest, Firma, Herr Paul Simon brachte ein hoch auf den Kaiser daß die Funken keinerlei Unheil angerichtet hatten. Auch der Fall aus. Der Männer- Gesangverein der Fabrit beschloß die des Schornsteins war insofern günstig, als er Menschen nicht be­Feier durch einen Choral." schädigte. Ob, wie behauptet wird, der Schornstein durchgebrannt war und dadurch den Fall herbeiführte, fonnte nicht festgestellt werden, da der Besizer jede Auskunft verweigerte.

Wahlverein des 3. Kreises. Morgen( Bußtag) Fußpartic über Johannisthal  , Alt- Glienicke  , Falkenberg nach Grünau   zu Linden­hayu. Abfahrt früh 8/2 Uhr bis Nieder- Schöneweide  . Rege Be­teiligung erwartet

Der Vorstand.

Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Mittwoch, den 22. November, abends 7 Uhr, in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20, Vortrag des Herrn Dr. Friedeberg über: Welchen Schädigungen ist die Frau in ihrem Berufsleben ausgesetzt?

Der Margismus an der Berliner   Universität. Ueber das seit etwa Jahresfrist recht zeitgemäße Thema Wandlungen des Marrismus" hielt der Privatdocent Dr. Paul Voigt am Sonnabendnachmittag in der Aula der Universität seine Antrittsvorlesung oder richtiger Ablesung, denn das neue Mitglied der alma mater las einfach mit monotoner Stimme jeinen Vortrag vom Blatt herunter. Nur hin und wieder warf er schüchtern einen Blick auf die Zuhörerschaft, die zu einem wesent lichen Teil aus Damen bestand. Anscheinend hatte sie weniger das Interesse am Margismus, als an dem jungen Privatdocenten herbei­geloďt.

Es scheint also, daß man die Offiziere derjenigen Regimenter, in die die Herren Zeugen zwecks Besserung versetzt worden sind, gegen Verführung zum Jeu immunisiert glaubt, und daß somit die Maßregel eine Art Ehrung der in Betracht kommenden Regimenter bedeutet. Im Interesse der guten Sitte wäre zu wünschen, daß diese Meinung sich bestätigte.

Ein fönigstrener Arbeiter! Das Scharfmacherblatt Berl. Neueste Nachr." bringt folgende seltsame Meldung:

Ob sich diese Mitteilungen über Verleihung und Annahme des Ordens, mit dem Puttkamer einem Ihring- wahlow die eklatante Genugthuung verschaffte, bestätigen, können wir zur Stunde nicht sagen.

Ein geschwänztes Kind. Eine Merkwürdigkeit bekam am Sonnabendabend in ihrer Sigung die Anthropologische Gesellschaft zu sehen. Dr. Simon aus Elbing   hatte zwvei Photographien ein gefandt, die ein geschwänztes Kindchen zeigen. In Spiritus sah man außerdem in natura dieses etwa fünf Centimeter lange Schwänzchen. Das Messer des Arztes hatte das Kindchen baldigst von dieser Erinnerung an den vielumstrittenen Pithefanthropos befreit.

Kundgebung. In dem Privatkolleg, das der Privatdocent Stadtverordneter Dr. Preuß am Montag hielt, hatten sich eine Anzahl Studierender versammelt, um den neuerdings von den Dunkelmännern so schwer beschimpften Mann auf studentische Art zu fich außerhalb der Universität zugetragen hätten, im Hörsaal un­begrüßen. Herr Dr. Preuß dankte den Versammelten für die herz­erfreuende Kundgebung, bat die Studierenden jedoch, Vorgänge, die beachtet zu lassen.

Die drei einem hiesigen Maler entwendeten Aquarelle sind Professor Meyerheim gestohlen worden. Die Nachforschungen nach den Bildern sind bisher ohne Ergebniß gewesen. Professor Meyer­heim hat von den Aquarellen fleine Stizzen angefertigt, die auf dem Polizeipräsidium zur Ansicht ausliegen.

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Wegen der zu erwartenden Bieliden Sternschnuppen bleibt die Treptow  - Sternwarte" bei flarem Wetter Mittwoch, den 22., und Donnerstag, den 23. November, während der ganzen Nacht geöffnet.

Theater. Im Metropol Theater tritt nächsten Sonntag Sga. Prevosti auf. Es wird der Troubadour" gegeben. Infolge des Er folges des Probekandidaten" wird der Spielplan des Deutschen Theaters" dahin geändert, daß Mar Dreyers neues Schauspiel am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, Sonntag und Montag zur Aufführung Der Richter von Zalamea" wiederholt. Morgen findet des Buß- und Bet gelangt. Im Schiller Theater wird heute Calderons Schauspiel tags wegen feine Vorstellung statt. Die erste Aufführung von, Cyprienne" " Der Richter von Zalamea" wiederholt. Morgen findet des Buß- und Bet­ist, wie wir schon mitteilten, für Freitag angesetzt.

Herr Dr. Voigt begann mit einigen turzen einleitenden Be­merkungen über die gegenwärtige Krise im Marxismus   und unter schied dann zwischen einer Marrschen und einer Engelsschen Fassung der marristischen Theorien. Marr hätte nicht die wirtschaftliche Entwicklung zeigen wollen, wie sie sich in concreto abspielt; ihm wäre es viel mehr darum zu thun gewesen, ihre innersten Gesetze und Triebkräfte rein abstrakt, d. h. losgelöst von den jeweiligen besonderen äußeren Bedingungen ihrer Verwirklichung, den sich einmischenden Gegen­tendenzen und-Strömungen Klarzustellen. Zudem hätte Marg, wie Herr Boigt mit seiner Autorität versicherte, manchen seiner Theorien eine mehr hypothetische Fassung gegeben, als Engels. Abgesehen von dem verschiedenen Naturell beider Begründer des wissenschaft­Bopularisation und die Verteidigung der Marrschen Doktrin zugefallen lichen Socialismus, erkläre sich dies daraus, daß Engels ganz speciell die fei. Hierbei hätte sich von selbst verboten, manchen Theorien den Cirkus Schumann. Die liebe Weihnachtszeit rückt heran und hypothetischen Charakter zu belassen, welche sie anfangs bei Marg die Phantasie verliert sich da gern in Bilderbuchträumereien. Um hatten. Engels sah sich in seinem Anti- Dühring", der zum eigent Ella Golk, die ehemalige Geliebte des verstorbenen Grünenthal  , diese Zeit haben wir nur einen furzen Weg zu Nitterburgen, Drachen­lichen Katechismus des heutigen Marxismus   geworden sei, genötigt, die ist aus ihrem Streite mit der Reichsbank nunmehr als Siegerin tampf, Minnewerben und anderen schönen Dingen dieser Art, an Marrschen Theorien schärfer hervorzuheben, ihnen das Bebingte und hervorgegangen. Als Ella Goltz seiner Zeit verhaftet worden war, denen der jugendliche Sinn sich früher so gern berauscht hat. Ist Hypothetische zu nehmen und sie als etwas schon Erwiesenes hinzu- wurden bei ihr eine Anzahl von Stücken der Rheinischen Stahl- und es da ein Wunder, daß auch der Cirkusdirektor sein Teil beitragen stellen. Hinzu komme noch, daß Marx und Engels während der der Rheinisch- Westfälischen Induſtrie- Aktien, die jetzt einen Wert von will, um uns in Sagen- und Märchenstimmung zu bringen? So vierzig langen Jahre ihrer wissenschaftlichen Thätigkeit selbst ihre etwa 80 000 M. haben, mit Beschlag belegt. Die Reichsbant, als ichen wir denn seit Sonnabend unter naivem Brunk den Kampf Ansichten mehrfach geändert hätten, daß Marg nicht nur Gelehrter, die durch die Grünenthalschen Verbrechen Geschädigte, erhob Ansprüche des schwarzen und des weißen Ritters sich vor unseren sondern zugleich praktischer Politiker und Agitator gewesen sei, und auf diese Wertpapiere und als infolgedessen der Verhafteten die Augen abspielen. Zuerst Festschmans, Ballet   und Hofnarrenspäße. daß es ihm nicht vergönnt gewesen, sein" Stapital" felbft Herausgabe verweigert wurde, erhob fie Klage gegen die Reichsbank, Dann rüdt das Verhängnis heran. Ein gräulicher Drache bedrängt zu beenden. So komme es, daß thatsächlich heute sich aus Mary indem sie behauptete und unter Beweis stellte, daß ihr diese die Burg unsere heutigen Ritter würden ihn Kanalprojekt nennen. alles beweisen lasse. Papiere schon vor längerer Zeit geschenkt worden seien und Grünen- Nun zicht man zum Stampf aus; Fafner, der wilde Wurm, wohnt Der Vortragende tramte darauf die üblichen Bedenken gegen that bei ihrer Hingabe keineswegs habe durchblicken lassen, daß sie im finsteren Wald. Der schwarze Ritter muß Fersengeld geben; der weiß die materialistische Geschichtsauffassung aus, welche den Einfluß der auf unehrliche Weise erworben seien. Nach mehreren vorhergegangenen wohl weiße Ritter den Wechselbalg Religion, der geographischen Verhältnisse, den Bollscharakter nicht Terminen stand in dieser Sache gestern abermals Termin vor dem zu Fall zu bringen. Aber leicht wird es ihm nicht, berücksichtige, erhob sich dann zu einem längeren Erkurs über Landgericht an, bei welchem die Klägerin durch Rechtsanwalt das minnigliche Burgfräulein als Kampfpreis zu erringen. Der die Marrsche Werttheorie und erklärte diese sowie die mit ihr zu treten wurde. Die Verhandlung hatte das Ergebnis, daß die Reichs Es kommt zu kämpfen in buntschinumernder Ritterrüstung und zu Dr. Werthauer, die Reichsbank durch Justizrat Arnoldt ver- schwarze Ritter voller Listen macht ihm den herrlichen Lohn streitig. sammenhängende Mehrwertslehre für verfehlt. Marr hätte, meint Voigt, bei der Aufstellung der letzteren noch unter dem Einfluß der bank verurteilt wurde, anzuerkennen, daß die streitigen Papiere das den halsbrechendsten Reiterkunststücken. Aber das ist das Los des älteren socialistischen Ansicht gestanden, nach der dem Arbeiter der Eigentum der Klägerin seien. Letztere wird die Effekten nummehr Schönen auf der Erde: Trotz aller Tapferkeit geht auch das Nittertum volle Ertrag seiner Arbeit gebühre. Der Hauptfehler der zurüd erhalten. des Cirkus mitjamt seiner festen Burg effektvoll in bengalischer Be­Mehrwerttheorie sei, daß Marg den Mehrwert nur aus dem leuchtung zu Grunde. Daß dieser Zusammenbruch des Mittelalters Warenproduktions- Prozeß ableite, und daß ferner Mary nur sich unter staunenerregenden Wafferproduktionen vollzieht, muß die direkt in der Warenproduktion angewandte Arbeit als produtiv bei der Rolle, die das feuchte Element im Cirkus wie in der Politik gelten laffe. spielt, nicht weiter Wunder nehmen.

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Ein gräßlicher Unfall ereignete sich gestern auf dem Holzplak der Herren Fischer u. Collberg, Kottbuser Damm 90. Der Arbeiter Gustav Maschen, Sorauerstr. 11 wohnhaft, war damit beschäftigt, von einem Stapel 4/4 zöllige Stammbretter herunterzuschieben. Hier Herr Voigt wandte sich sodann unter Anlehnung an Bern   bei geriet ein Stoß 3/ 4zölliger Schalbretter ins Schwanken und begrub Umfassend, wie der Cirkus mum einmal sein Repertoire gestalten steins bekannte Schrift über Die Voraussetzungen des Socia M. unter feiner Last. Schnell herbeigeeilte Kollegen konnten ihn muß, führte er dem Publikum nicht nur die Heldenthaten vergangener lismus" gegen die sogenannte Verelendungs-, Krisen nur noch als Leiche hervorziehen. Ein Arzt konstatierte den sofort Jahrhunderte, sondern auch das Morden der allerneuesten Gegen­und Katastrophentheorie. Die Verelendungstheorie hat erfolgten Tod. Die Frau des Unglücklichen, die sich zur Zeit in wart vor Augen. Eine veritable Boeren truppe tritt bei Schu fich nach seiner Ansicht völlig überlebt. Sie wird selbst von den gesegneten Umständen befindet, wurde schleunigst benachrichtigt. In mann auf. Bevor die braven Leute zeigen, was sie fönnen, entschuldigt Marristen nur noch in einer modifizierten Form anerkannt. Eben dem Leichenschauhause in Rirdorf fand sie ihren Mann, der sie ihr Anführer ihre Gegenwart. Sie wären gerne zu ihren kämpfenden so wenig ließe sich die Konzentrationstheorie aufrecht erhalten. morgens gesund und munter verlassen hatte, als Leiche wieder. Die Unleugbar vollziehe sich in manchen Wirtschaftszweigen eine ziemlich Leute lebten in glücklicher kinderloser Ehe. rasche Aufsaugung der Klein- und Mittelbetriebe durch die Groß­

Brüdern gecilt, aber jegt,

wo

betriebe; aber in andern wüchsen dafür neue Mittelbetriebe hervor versuchte in der Nacht zum Sonntag der fünfzehnjährige Arbeits Durch drei Revolverschüsse auf offener Straße sich zu töten und behaupten sich mit Erfolg im Konkurrenzkampfe. Somit sei es bursche Hermann Haase   aus der Gartenstr. 20. Saaje war feit denn auch nichts mit dem erwarteten baldigen Zusammenbruch des drei Tagen in einer Fabrik in der Lindenstraße beschäftigt. Er wurde tapitalistischen Wirtschaftssystems; vielmehr gelte es, die Absazmärkte von einem Schußmann, der ihn fand, mit einem Koppschen Rettungs- tot. durch eine vorsorgende Kolonialpolitik auszudehnen 2c. 2c.Bum Schluß schien sich der Vortragende wiederholt zu einer Empfehlung wagen in ein Krankenhaus gebracht.

der Krieg schon entbrannt, sei der Versuch, sich übers Meer zu wagen, zwecklos. Die Boeren Die Cirkusschlacht endet noch tragischer als die Kämpfe der rauhen bringen zunächst ihr Land- und Lagerleben zur Anschauung; dann aber kommt es zu heißen Kämpfen mit dem englischen Störenfried. wirklichkeit: Boeren und Engländer schießen sich wechselseitig unter Die Cirkusschlacht endet noch tragischer als die Kämpfe der rauhen Wirklichkeit; Boeren und Engländer schießen sich wechselseitig unter lebhafter Teilnahme des Publikums bis auf den letzten Mann als Erleichtert atmeten wir auf, wir nach Schluß Produktion sahen, daß dieser Vernichtungskrieg zum der neuesten Flottenpläne aufschwingen zu wollen, leider tam Auf eine Ministerialverfügung wurde der Abbruch des Glück nicht gefährlicher gewesen war, als das Umstürzen von Blei­es jedoch nicht dazu. Hauses Behrenstr. 43/44, der Berliner   Distontogesellschaft soldaten auf dem Weihnachtstisch.

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