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Archäologisches.

bepflanzte Anbaufläche ist von 4844 Hektaren im Jahre 1896 auf Besitz eines normalen Gehörs für die Bedienung der Lokomotive 5960 im Jahre 1903 gestiegen. Ein Hektar Rosenstöcke kostet durch- als nicht notwendig. Allerdings kommt es vor, daß eine Ver­schnittlich 1600 bis 2000 m. In einem guten Jahre kann er 3000 ständigung durch hörbare Signale zwischen den Beamten auf den Kilogramm Rosen tragen und da wenigstens so viele Blüten nötig Bahnsteigen oder auf der Strecke und den Leuten auf der Loko­find, um 1 Kilogramm Rosenöl zu geben, beträgt die Ernte eines motive gegeben wird. Die Entwickelung hat aber von selbst die Heftars in einem Jahre etwa 1 Kilogramm Rosenöl. Ein Kilo- Richtung genommen, solche Schallsignale mehr und mehr durch sichts gramm Rosenöl hat bei der Ausfuhr einen Wert von 640-800 M., bare Zeichen zu ersezen. So hat man auf den deutschen   Eisen­so daß nach Abzug der Unkosten für den Bauer noch immer ein bahnen während der letzten Jahre das Abläuten der Züge und die großer Nuzen bleibt. Die Ausfuhr aus Bulgarien   betrug 1898: Signale mit der Schrillpfeife fast ganz aufgegeben, oder man unter­3430, 1899: 3591, 1900: 5346 Kilogramm, von denen im letzten stüßt sie wenigstens durch gleichzeitige Zeichen mit Arm und Hand. Jahre Frankreich   am meisten eingeführt hat, nämlich 1548 Kilo Es liegt also heute kaum noch ein Grund vor, einen Eisenbahn­grammn; dann kommen England mit 1574 Kilogramm, die Türkei   beamten zu entlassen, weil er mit zunehmendem Alter oder durch mit 886 Kilogramm, die Vereinigten Staaten mit 849 Kilogramm, andere Ursachen etwas schwerhörig geworden ist.- Deutschland   mit 568 Kilogramm 2c. In Frankreich   wird das Rosenöl Hauptsächlich in Grasse   gebraucht, um die verschiedenen Parfüms in ihrem Werte zu heben und zu firieren. Man hat daher in Grasse  auch Rosenstöde anzupflanzen begonnen, auch in Deutschland   hat man feit zwanzig Jahren bei Leipzig   und Magdeburg   Anbauversuche ge­macht und sehr feines Rofenöl gewonnen; ebenso wird im Kaukasus  und in Brussa die Rosenzucht begünstigt. Durch diese Anbauversuche ift wissenschaftlich festgestellt, daß die verschiedenen Rosenarten durch aus feinen ähnlichen Duft haben; die Rosa Ripartii riecht nach Maiglöckchen, die Rosa Canina nach Reseda, die Rosa lutea hat fo­gar den unangenehmen Geruch von Wanzen. Natürlich gibt es auch verschiedene Arten Rosenöl, aber von gutem Rosenöl genügt eine unbedeutende Kleinigkeit, um zu parfümieren; ein kleines gut ver­forftes Fläschchen mit Rosenöl durchduftet das ganze Zimmer, in dem es aufbewahrt wird. Selbstverständlich ist nicht alles, was unter dem Namen Rosenöl in den Handel kommt, wirklich durch die Destillation von Rosen gewonnen, besonders Geraniumöl und Rosen­Holzöl wird zur Fälschung gebraucht, weshalb auch in Bulgarien   die Einfuhr dieser zur Fälschung dienenden Dele, die besonders aus der Türkei   kommen, verboten ist.

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von

Projektierte Unternehmungen in Mesopotamien  . Die Haupt­bestrebungen der europäischen   Völker für die asiatischen Länder der alten zugrunde gegangenen orientalischen Kultur waren auf die Einführung der Eisenbahn gerichtet. Nachdem deren Bau nunmehr sicher gestellt ist, wird den anderen Kulturaufgaben, die in den letzten Jahren vor den das ganze Interesse in Anspruch nehmenden Eisen­bahnunternehmungen etwas in den Hintergrund getreten waren, eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt. Zunächst bleibt in Meso­ potamien   die große und bei weitem wichtigste Aufgabe der Bewässerung des vom Euphrat   und Tigris   eingeschlossenen Landes, und es ist ist für die Beurteilung orientalischer Verhältnisse interessant, daß in einem dem englischen Wasserbau­ingenieur Sir William Willcor jetzt energisch betriebenen Plane die alten Bewässerungstanäle aus der Abbassidenzeit als Stützpunkte für die Anlage des Kanalnezes vorgesehen sind. Vom technischen Standpunkte aus sollen dem Plane feine wesentlichen Hindernisse entgegenstehen, obwohl das Bett des Euphrat   um fünf Meter höher als das des Tigris liegt. Bei der Anlage handelt es sich haupt­sächlich darum, den schon vor Eintritt des Sommers außerordentlich wasserarmen Euphrat   an dem Ueberfluß des durch die starken Wasserzufuhren aus dem schneeigen Hochlande gespeisten Tigris teilnehmen zu lassen, um die Ländereien auf beiden Seiten des Euphrat   ausreichend bewässern zu können. Der Plan hat das eine Bedenken, daß der Tigris   in den Sommermonaten, in denen sein Wasserstand auch beträchtlich abnimmt, durch die be­absichtigte Wasserentziehung zu seicht werden könnte, so daß der Dampferverkehr auf ihm während dieser Zeit eingestellt werden müßte.

Ein zweiter viel besprochener Plan betrifft die Anlage einer Fahrstraße von Bagdad   nach Damastus, die für den Handelsverkehr zwischen Mesopotamien   und Syrien   von der größten Bedeutung sein würde. Gegenwärtig ist auf diesem Wege nur ein Verkehr mit Reit­und Saumtieren möglich, und man rechnet als durchschnittliche Reise­dauer drei Wochen für die 800 Stilometer lange Strecke. Auf dem projektierten Wege würde die Eilpost fünf Tage gebrauchen.-

( Prometheus".)

-Der Voss. 8tg." wird geschrieben: Das Britische   Museum in London   hat vor kurzem einen eigentümlichen Zuwachs erhalten, eine Sammlung von ägyptischen Mumienetiketts. Wie noch heute bei den Chinesen( und Japanern) es üblich ist, die Bestattung im heimischen Grund und Boden, also in China   oder beziehungs­weise Japan   als das allein Wünschenswerte anzusehen, weshalb von Amerika   die dort gestorbenen Chinesen in mumienhaften Zustande nach China   übergeführt werden, so scheinen auch die alten Aegypter ein Ueberführen der Mumien in ihr Vaterland für durchaus nötig angesehen zu haben. Es wurden deshalb jährlich viele tausend Mumien auf dem Wasserwege zum Begräbnis in die entlegendsten Orte versendet; an jeder war ein Etikett befestigt, aus Holz gefertigt, auf dem der Name des Toten, der seiner Eltern und häufig der Name des Drtes, bon dem aus die Mumie abgesandt war, und dem Bestimmungsort an­gegeben waren, ganz so wie heute das Gepäck der Reisenden durch an­gehängte Bettel bezeichnet wird. Die erwähnten Angaben sind regelmäßig in zwei Sprachen gehalten, in Griechisch und demotischem Aegyptisch, ein Umstand, der für die Aussprache des Aegyptischen in römischer Zeit( die Zettel gehören ausnahmslos der römischen Zeit an) von nicht geringem Nuzen ist. Auch erkennt man zu gleicher Zeit aus der Gleichberechtigung der griechischen mit der ägyptischen Sprache, wie sehr damals das ägyptische Element mit dem Griechischen durchsetzt war. Die frühesten unter diesen Etiketts stammen aus der Beit des Kaisers Trojan, einige lassen auch erkennen, daß die Mumien von Christen herstammen.-

Humoristisches.

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Nachtwächter:" Aber Herr

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Schwer geladen. Staatsanwalt, was machen Sie denn da?" Staatsanwalt: Ich hup halte schon seit einer Viertelstunde erfolglose Haussuchung ab!" Matrosen, einem Gymnasium, einer Fabrik und 20 Pfennig? -Scherzfrage. Was ist der Unterschied zwischen einem Antwort: Der Matrose hat einen Primen, das Gymnasium hat zwei Primen, die Fabrik hat Trei- briemen und für 20 Pfennig kriegt man vier Primen. ( Lustige Blätter.")

Notizen.

Von der Verfasserin der Briefe, die ihn nicht erreichten", ist im Verlag Gebr. Paetel, Berlin  , unter dem Titel Der Tag Anderer" ein neues Buch erschienen. Fünfzehn Auf­Iagen wurden auf die Vorausbestellungen hin gedruckt.-

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Marim Gorki hat infolge der Amnestie wieder das Wohnrecht in Petersburg   erhalten. Nach der B. 3. am Mittag" wird er hier vom 1. Januar ab eine große politische Zeitung demo­fratischer Richtung herausgeben.

-Ein pensionierter Lehrer im Herzogtum Altenburg   hat herausgebracht, daß die Bibel 3 366 480 Buchstaben enthält. Wie gut hat der Mann zu seinem früheren Amt gepaßt!-

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William Schirmers Schauspiel, Die Agrarier" hatte bei der Uraufführung im Residenz- Theater zu Hannover  Erfolg.

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t. Das Gehör der Eisenbahnbeamten. Ein finnischer Arzt, Dr. Zilliacus, hat gründliche Untersuchungen über das Gehör von Eisenbahnbeamten in seinem Vaterlande angestellt und die Er gebnisse der finnischen   Aerztegesellschaft übermittelt. Die Arbeit ist umso wichtiger, als sie auch auf die Frage eingeht, inwieweit ein - Die Herblaysche Operette Musette" geht im mangelhaftes Gehör bei den Lokomotivführern und Heizern ernste Gefahren nicht nur für die Bahnbeamten, sondern auch für das reisende 3entral- Theater am Sonnabend zum erstenmal in Szene. Bublifum zur Folge haben könnte. Auf normale Sehkraft und Farben­- Auferstehung", eine nach Tolstojs   Dichtung von blindheit werden die Angestellten der Eisenbahnen überall untersucht, Alfano komponierte Oper, wird in nächster Zeit im Teatro dagegen hat man die Prüfung ihres Gehörs für weniger wesentlich lirico in Mailand   zum erstenmal aufgeführt.- gehalten. Namentlich ist übersehen worden, daß das Gehör mit der Kreisblattpoesie. In der am Sonnabend erschienenen Länge der Dienstzeit und überhaupt mit dem Alter häufig abnimmt. Nummer des Bauch- Belziger Kreisblattes" findet sich folgende Der Verdacht, daß die Berufstätigkeit der Eisenbahnbeamten eine schöne Stelle: Mit der Abhaltung des Viehmarktes am 1. November nachteilige Wirkung auf die Hörkraft ausübe, ist nach den Forschungen hierselbst nahmen wir Abschied von der Hoffnung, noch schöne herbst­von Dr. Zilliacus allerdings unzutreffend. Es blieb nun die noch liche Tage zu erleben, Tage, die, wenn auch sonnig und klar, von wichtigere Frage zu untersuchen, ob das Vorkommen von Schwer- den milderen Wehen der Luft jedoch nicht mehr erfüllt sind. Trotz­hörigkeit in gewöhnlichem Verhältnis innerhalb des Berufs der dem haben wir jetzt schöne Tage usw. Mögen fie anhalten. So Eisenbahnbeamten erhebliche erhebliche Gefahren in sich schließt. Dr. steigt denn unsere Hoffnung gleich den Schweinepreisen, die an dem Billiacus ist auf Grund sorgfältiger Erhebungen zu dem Schluß eben erwähnten Markte auch wieder gestiegen waren und für Ferkel gekommen, daß dies nicht der Fall ist. Er bezeichnet den über 30 m. betrugen."

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Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.