964

-

-

-

-

fteßen Lippen," oder wenn der Graf som Scheinlod erwacht und Rheingau ( Wiesbaden - Rüdesheim ) sehr leicht gemacht, da in seiner Gruft die Spuren eines Räubers wahrnimmt und dann fast alle Weinstöcke auf einem ziemlich niedrigen Schnitt einmal übers andere ausruft: Wieso ist er herein?" Erst unter gehalten find, und vielfach Weingärten an Waldgebiete den gräflichen Bedienten und vollends beim gemeinen Volk der stoßen. Aber noch ein anderes bleibt festzustellen. Der Fuchs Gaffe entfaltete das Jiddische sein ganzes Kauderwelsch, so daß mir ist auch ein Verschlepper und Weiterverbreiter der der Sinn der Scherze entging, über die das Publikum in heiterstes Reblause( Phylloxera vastatrix). Diese Tatsache ist ganz neuer Gelächter ausbrach. Uebrigens waren einige Schauspieler keines- dings auf den verseuchten Herden von 1890 und 1891 bei St. Goars tvegs übel. Herr Rosenthal, der zugleich Regisseur ist, erhob sich Hausen, Bornich , Patersberg , Caub, Nochern festgestellt worden, fogar über den Durchschnitt amerikanischer Schauspieler und seine Gegen Ende des Jahres( 1892 am 22. Juli, 1893 am 3. August) anmutige, junge Frau gab die Naive sehr niedlich. Jedenfalls war entwickeln sich aus den Jungen alter Wurzel- Mutterläuse geflügelte das Publikum hingerissen, und man konnte sich daran erbauen, Tiere( Nymphen); diese friechen nach der vierten Häutung an den mit welch ursprünglichen Gefühlen es Laster und Tugend begleitete. Wurzeln hinauf an die Stöde 1891 z. B. fanden sich im Anfang Wenn am Schluß der Afte der Beifall erscholl, kamen zuerst mit September auf dem großen Herd Nr. 152 bei Nochern am Rhein Armenfündermienen die Bösewichter hervor und wurden a tempo sehr viele Nymphen in allen Entwickelungsstadien vor, von mit einem wohlverdienten Huhuhu abgefertigt, worauf fie flohen denen sich die ältesten an dem Wurzelstock der Erdoberfläche lebhaft and den Tugendreinen Plaß machten, die mit Freudengebrüll und bewegten und schwärmen dann in die Luft. Eine nur sehr geringe felbst mit Roseworten empfangen wurden. Nicht das Uninteressanteste Eigenbewegung ist ihnen möglich, Luftströmungen aber können sie war übrigens für mich die Theaterzeitung mit dem Programm. weithin forttragen und über 10 000 Meter also über die Flug­Alles in hebräischen Lettern; als ich intensiv daran herum- region des Kondors hinaus in die Höhe heben( wie überhaupt buchstabierte, entdeckte ich, daß hier in den Anzeigen das Jiddische fleine Insekten und tiefelschalige Infusionstierchen), auch vermögen genau wie das Deutsch - Amerikanische schon toll und voll mit eng- fich die geflügelten Reblänse auf eine ganz kurze Strecke hin gegen lischen Wörtern durchmengt ist, nur daß diese rein phonetisch wieder- schwachen Gegenwind selbst fortzubewegen. Die geflügelten Weibchen gegeben werden. Wenn ich z. B. las:" Sucht fir dem Singer sein," legen vier Gier an fremde Rasstöcke. Aus diesen entstehen Männchen so tam ich erst allmählich darauf, daß das fein" für sign zu nehmen und Weibchen; legtere legen je ein Winterei in die Rindenschalen des ist und daß der Sah bedeutet: Seht auf die Singersche Handels- Stods usw. Die Verschleppung durch den Fuchs vollzieht sich nun marke," nämlich, wie es weiter heißt: Wenn Ihr darft haben a in der Weise, daß an den Klauen, Läufen, dem Balg, Fang des Nähmaschin oder alles was gehört zu der Maschin, Niedles( Nadeln) Fuchses beim Scharren in den Weinbergen, beim Fressen der fir allerhand Nähmaschinen." A graußer Offer!" heißt es an Trauben usw. Eier und Läuse hängen bleiben und dann weiter­einer anderen Stelle: Mir machen diesen Offer als a Adverteis- getragen werden. In den Herden von 1890 fand sich viel Fuchs­ment!" Als ich dann nach diesen Sprachübungen in einem jüdischen losung. Dasselbe gilt vom Dachs, der freilich früher auch viel Geschäft eine jiddische sozialistische Zeitung auch sie sind in zahlreicher in Hessau- Nassau vorkam als heute; er war noch 1890 Hebräischen Lettern gedruckt in die Hand nahm und dem Mann häufiger als der Fuchs. Im folgenden noch ein typischer Fall! daraus vorlas, kam die ganze Familie zusammengelaufen, voll Ver- 1891 lag ein einzelner Herd vier bis fünf Kilometer weit wunderung, daß ein Christ Jiddisch verstehe. von allen anderen verfeuchten entfernt in der Gemarkung Caub a. Rh. Jede begründete Erklärung für die Verseuchung fehlte. Auffallend aber war die spontan gemachte Erklärung des Besigers, daß in der nördlichen, am meisten verseuchten Ede des Weinberges schon seit längeren Jahren beinahe regelmäßig die Füchse fast alle Trauben geholt hätten. Hier also, wie der amtliche Bericht angibt, ein Beutlicher Betveis für die Einschleppung der Reblaus durch Füchse! Die Vernichtung von 94 franten und 1169 gesunden Reben auf 963 Quadratmeter Fläche hatten die gütigen Besuche der Füchse in diesem einen Weinberge zur Folge.

-W

" 1

-

Humoristisches.

Die Autoren. Meine Stücke werden von den Theater­direktoren gar nicht gelesen," jammerte einer, den man nicht aufführt. " Trösten Sie sich meine auch nicht," sprach der andere, den man aufführt.

für

-

Richter: Also Ihr gebt die Vaterschaft

-Aus Tirol. dieses Kind zu?" Mann: Woll! - jo- jo!" Richter: Na, und was wollt Ihr denn dann bei Gericht?" Mann: Abschwöarn!" ( Jugend.")

"

Notizen.

en. Die Kautschukmistel. In der Kautschukgewinnung ist jede Neuheit, die eine Steigerung des Ertrages verspricht, von höchster Wichtigkeit, weil die Nachfrage nach Kautschuk, namentlich infolge der ungeheuren Ansprüche der elektrischen Industrie, so schnell an­getvachsen ist, daß ihm das Angebot kaum mehr zu folgen vermag. Budem besteht die Gefahr, daß die Kautschukpflanzen wegen des Hohen Wertes ihres Produktes derart ausgenutzt werden, daß ein eigentlicher Raubbau stattfindet, der für die Zukunft verderblich und geradezu zu einer Kautschuknot führen muß. Das wirksamste Mittel dagegen würde in einer vermehrten Ausnutzung der Kautschukpflanzen bestehen, und zwar einer solchen, die den Bestand der Pflanzen am wenigsten angreift, außerdem in der Auffindung neuer Gewächse, die Kautschuk in lohnender Menge zu liefern ver­mögen. Das Jdeal einer Kaufschufpflanze wäre ein Baum oder Strauch, der den kostbaren Stoff in seinen Früchten darböte, so daß man nur diese zu benuken brauchte und somit die Pflanzen im übrigen ebenso pflegen und erhalten könnte wie Obstbäume. Bisher hat nicht die geringste Aussicht bestanden, daß sich dies Ideal verwirklichen fönnte. Zum erstenmal wird eine solche eröffnet in einem Auffat, den Professor Warburg im Tropenpflanzer" ber­öffentlicht hat. Die Früchte der Kautschulpflanzen, die vorläufig der Verwertung unterworfen worden sind, haben entweder gar keinen Gehalt an Kautschut oder einen so geringen, daß er keine Möglich­- Die Nobel- Preise. Der Preis in der Literatur keit der Ausnutzung bietet. Etwas anders und günstiger scheint wurde dem polnischen Romanschriftsteller Henryk Sienkiewicz die Sache bei gewissen südamerikanischen Pflanzen zu liegen, die verliehen, den Preis in der Medizin erhielt Robert Koch für wegen ihrer Lebensart auf anderen Gewächsen als Kautschukmistelu seine Arbeiten ind Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose, bezeichnet worden sind. Sie wurden zum erstenmal vor etwa den Preis in der Phyfit Professor Lenard in Kiel für seine Jahren durch den Italiener Giordana in Venezuela entdeckt. Arbeiten über Kathodenstrahlen, den Preis in der Chemie In den Früchten dieser Pflanze ist der Kautschuk merkwürdigerweise Professor v. Baeyer in München für seine Untersuchungen über nicht als Saft in Milchschläuchen, sondern als eine zusammen- Indigo, den Friedenspreis Berta v. Suttner. hängende Schicht enthalten, die den Samen einhüllt. Bei einzelnen Nobel- Preise sind übrigens fleiner geworden. Während sie bei der Arten erreicht die Menge des Kautschuks etwa ein Fünftel des ersten Austeilung etwa 150 782 Kronen betrugen, sind sie für dieses Trockengewichts der Frucht. Diese Stautschufschicht entspricht in Jahr auf je 138 089 Stronen festgesezt worden. Grund: Die Ver­ihrer Bildung dem sogenannten Viscin, das sich in den Früchten waltung ist sehr kostspielig. der meisten Misteln unsere gewöhnliche Mistel heißt bekanntlich Alfred Schmieden, der bisherige Oberregisseur des Visca findet und durch die chemische Umwandlung gewisser Lustspielhauses, übernimmt am 1. Juli 1906 die Direktion des Zellen entsteht. In Venezuela kommen drei Gruppen von Neuen Theaters. Kautschukmisteln verschiedener Arten vor, die in großfrüchtige, Die Nachricht, Bonn habe das Berliner Theater mittelfrüchtige und kleinfrüchtige unterschieden werden. Begreifangetauft, war- Reklame. licherweise bieten die Arten mit großen Früchten die meiste Aussicht- Mar Halbes Komödie, Die Jusel der Seligen" auf Verwertbarkeit. Der Stoff tann auch leicht aus den Früchten ist bei der Uraufführung im Münchener Schauspielhause herausgezogen werden, indem letztere in reifem Zustand getrocknet durchgefallen. Halbe ist jegt ungefähr soweit wie Bahr. Braucht und dann zerstampft oder zermalen und mit Wasser geschlämmt das Berliner Schauspielhaus keinen Direktor? werden. Man erhält so einen zwar noch unreifen, aber immerhin brauchbaren Rohkautschuk, der, in Fladen geformt, billig versandt werden kann.

-

-

Aus dem Tierleben.

"

Aus dem Aftenmaterial des hessischen Ministeriums über die Reblaus teilt Wilh. Schuster- Gonsenheim in der Deutschen Jäger- Zeitung" eine interessante Feststellung mit: Der Fuchs ist, wie schon die Fabula Aesopi und danach Lessing erzählen, ein großer Liebhaber von Weintrauben. Mag es mun Gutedel, Riesling, ameritanische Isabella, Desterreicher, Kleinberger, Portugieser, aminer sein

-

-

"

-

Die

Erstaufführungen in Wien . Im Raimund. Theater erftritt sich Hunas soziales Drama Der Herr auf Ronewald" einen schwachen Achtungserfolg. Gerade so groß war der Erfolg, den Bierbaums Stilpe- Komödien, Das Cenacle der Maulesel" und Die Schlangendame" im Jubiläums Theater davontrugen.

-

M

Hotel Eva", ein neues dreiaktiges Singspiel von Mar Möller, Musik von Dr. Schwarz, wird im Zentral. Theater im Januar die Uraufführung erleben.-

-

Der Schmerz! Der Preis der Diamanten be­er holt sich die Trauben, wenn er fie trägt für gute Steine 100 Proz. mehr als voriges Jahr um diese haben kann, alle. Und es wird ihm dies in unserem Zeit. Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin .

-

Drud u. Berlag: Bortvärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co..Berlin SW.