-
972
-
er Keimzellen hervorbringt. Jede Keimzelle kann demnach im Geen ist energisch zu einem beinahe dekorativ abgeschlossenen Ganzen Prinzip nichts anderes sein als das„ Alte", nur ist sie winzig flein gestaltet. Auch Eichstädt wirft mit seinen Mecklenburger Landgegenüber dem zurückgebliebenen anderen Teil, dem„ Alten"; denn schaften erfrischend an dieser Stelle. Die Farben sind in ihrer die Teilung ist auf einen engen Raum beschränkt, und je kleiner Buntheit lebhaft. Freilich gibt das Gegenständliche, die alten dieser Naum ist, desto häufiger findet die Teilung statt, aber auch Bauernhäuser der dortigen Gegend mit ihren ausgesprochenen desto kleiner sind die Keimzellen. Daher kommt es, daß manche Farben schon Hinreichendes her, und der Künstler braucht nicht Tiere Millionen von Reimzellen erzeugen. Diese Auffassung von viel hinzuzutun, um zu wirken. Eine weiche und doch sichere, der Fortpflanzung und der Gleichwertigkeit der Keimzelle mit dem träumerische Wirkung ist den Landschaften Fr. Heggers eigen. Alten" erleichtert uns auch das Verständnis der wunderbaren Seine Farben sind matt. Nichts Hervorstechendes in den Nuancen. Tatsache, daß ein solches winziges limpchen, wie es die Die Gleichmäßigkeit ist jedoch beabsichtigt und man vermutet, daß Steimzelle ist, sich zu einem so kompliziert gebauten Organismus, eine eigene Anschauung dahinter steckt. Diesem stillen Gesamtwie ihn das„ Alte" besitzt, auswachsen kann. eindruck entspricht auch die Linienführung, die unaufdringlich, unakzentuiert ist und in großen Zügen hingeschrieben ist.
Fünf Tätigkeiten find es also, die unser Körper zu vollführen hat, und die wir heute auf bestimmte Teile lokalisiert sehen; und gerade dadurch, daß sie lokalisiert sind, sind sie relativ energischer und folgenreicher, als wenn sie je der ganze Körper ausübte. Dr. Emil König.
Kunst.
In dem dem Künstlerhaus angegliederten Kunstsalon Rabl sind interessantere Stücke zu sehen. Vor allem ein Menzel. Ein Aquarell von 1853, bisher unbekannt. Das Innere einer Klosterfirche bei Braunschweig . In dem Innern der Kirche herrscht die Orgel vor, die bunt bemalt ist, weiß gestrichen und blau, rot und gelb geschmückt. In diesem Bild mischt sich der zeichnerisch elegante es. Bei Keller und Reiner stellen drei Künstler aus, und sichere Stil Menzels mit seinem feinen Farbenempfinden. Die die insofern Aehnlichkeit miteinander haben, als sie alle die Land- Linien sind alle leicht und graziös. Die Farben sind mit Meisterschaft pflegen. Am anspruchslosesten ist Hans Busse. Er nennt schaft abgestimmt, die Lokaltöne berücksichtigt und dennoch das Ganze feine Bilder, die nicht viel mehr als Studien sind, Erzählungen vom einheitlich koloristisch zusammengehalten. Es ist etwas Prickelndes Meer. Abgesehen davon, daß Bilder keine Erzählungen sind und in der Abwechslung der Töne und doch wieder eine sanfte Weichsein sollen, ist aber gerade das Inhaltliche darin von dünnster heit, mit der alle die Farben ineinander übergehen. Dieses Blatt Qualität. Es ist nicht viel mehr als ein augenblicklicher Ausschnitt, zeigt wieder, ein wie freier Maler Menzel war, der viele Probleme deffen regelmäßige Wiederholung auf die Dauer monoton und schon zu einer Zeit löste, in der andere noch gar nichts von der bläßlich wirkt. Immer wieder kehren die Klippen und das Wasser Möglichkeit solcher Auffassung ahnten. Von Corinth ist ein wieder. Dabei ist nun aber nicht etwa das Technische raffiniert derbes Frauenporträt und ein feines Blumenstillleben, weißer behandelt, so daß eine virtuose Meisterschaft entschuldigt. Im Flieder in silbergrauer Vase, zu sehen. Leistikow gibt eine Gegenteil, die Bildchen sind so harmlos und bescheiden gemalt, daß feiner fräftigen Grunewaldlandschaften. man nicht begreift, wie ein so harmloser Künstler zu solchen Prätenfionen sich aufschivingt. Man merkt hieran schon den schlechten Einfluß der impressionistischen Schulung. Es macht sich schon eine Schablone geltend. Und bescheidene Gemüter, die einmal von Impressionismus haben etwas läuten hören, meinen, es genügt wirk lich die bloße Bescheidenheit des Motivs, um ein Bild interessant zu machen. Allein durch irgend einen Inhalt wäre solche auf niedrigem Niveau stehende Malauffassung für die, denen das Verständnis für reife Stunft abgeht, genießbar und erklärlich.
Obst hat sich an den Malern der märkischen Landschaft ge= schult, an Leiftifow, an Kaiser- Eichberg. Ohne deren Kraft und Eigenart zu erreichen. Aber er lernt mit Umsicht und Gründlichkeit von ihnen und man meint, einem sicheren Willen gegenüber zu stehen. Ob eigene Anschaung in diesem Künstler lebendig ist, dürfte erst dann zu entscheiden sein, wenn das Schülerhafte, die Anlehnung abgestreift wird.
Er
Am fünstlerischsten präsentiert sich A. Johannsen. wertet das Gesehene um. Ihm wird die Landschaft ein Eindruck. Da das Technische nicht so fein ausgebildet ist, daß es an sich allein interessieren könnte, ist aus der Landschaft eine dekorative Note herausgeholt. Die Bilder haben alle ein großes Format und große, einheitliche Flächen in den Farben. Diese Farben sind manchmal etwas dünn und bläßlich, aber man merkt eine gewisse Eigenheit in dem Ganzen, bis zu einem gewissen Grade Frische. Blühende Obstbäume breiten ihre hellen, schimmernden Zweige über saftige Wiesen. Zartes Rosa, helles Weiß sind die hervorstechenden Farben. Doch nicht diese etwas zu groß geratenen Delbilder zeigen das Können des Malers, sondern die großen Zeichnungen, die in sicheren Zügen den Stamm, das Astwert eines Baumes, das sich mannigfach verschlingt, markig hinsehen.
Liebmann stellt eine Reihe seiner technisch interessanten farbigen Radierungen aus, die man schon oft gesehen hat. Es ist etwas Problematisches in diesem Versuch, in die Radierung Farbe. hineinzubringen. Der Reiz der Radierung läge, meint man, gerade in dem Umwerten des vielfarbigen Eindrucks in Schwarz und Weiß. Dadurch erhielt die Radierung ihren vornehmen Charakter. Andererseits ist ja die farbige Radierung fein naturalistisches Wirklichkeitsbild. Auch fie fann nur andeutend die Natur wieder: geben. Die beschränkte Farbigkeit erhält einen eigentümlichen Hintergrund in der Weichheit der Töne, die der Radierung eigen ist. Und so behält sie einen besonderen Charakter und diese Erweiterung ist als eine Bereicherung der Mittel zu werten, wenn auch vorläufig die Erzeugnisse allzu ausgeflügelt sind, allzusehr als Versuch und Experiment erscheinen.
Im Künstlerhaus ist Weihnachtsmesse, und daher ist das Niveau im allgemeinen nicht hoch. Man rechnet auf ein Publikum, das dem Gegenständlichen mehr huldigt als der technischen Güte. Unter den vielen Bildern fallen nicht allzuviel auf, bei denen man länger verweilt. Von Scherres sieht man Lupinenfelder, deren gelber Schimmer sich weit ausdehnt, und alte Stadtbilder aus Danzig , wo die Häuser sich im Dunkel der Nacht mondbeschienen im Wasser spiegeln. Dann besieht man ein mondscheinflimmerndes Bild von Hamburg von der Wasserseite aus, das Douzette gemalt hat. Es ist viel Leben und Feinheit in den leichten, filbernen Tönen, die wie ein Schleier über dem Wasser liegen und die Häuserwand am Ufer wie unwirklich erscheinen laffen. Auch Kaiser Eichberg fällt in diesem Ensemble auf, weil seine Grunewaldbilder einen kräftigen Ton zeigen; das Braun der Stämme, das tiefe Grün der Kieferkronen, das matte Weißblau der
-
Humoristisches.
- Denkmalstausch. Ein Professor zum andern:" Wohin,
Kollege?"
" Ich bringe Helmholgen nach Schlorrendorf- und Sie?" " Ich bringe Otto den Faulen nach der Universität!"
- Vom Hoftheater. Fräulein X. soll ja eine großartige Sängerin fein!?" " Und ob; wenn's der aufstößt, tost's schon zwanzig Mark." Beweis: Eid. Klient:„ Herr Rechtsanwalt, morgen ist doch unser Termin; was meinen Sie, werde ich meinen Prozeß gewinnen?" Rechtsanwalt: Wahrscheinlich; das heißt, Sie können auch verlieren, wenn der andere gerade zufällig sehr gut bei Schwur ist." ( Lustige Blätter.")
"
Notizen.
-Im Schauspielhause geht am Sonnabend Dreyers Venus Amathusia" zum erstenmal in Szene.-
-
"
Rat Schrimpf" von May Burchard ist die nächste Novität des Lessingtheaters. Die erste Aufführung ist auf Freitag, den 22. Dezember, angesetzt. Freitag, den 22. Dezember, angesetzt.- Das Wiener Burgtheater hat Hauptmanns Glashüttenmärchen Pippa tanzt zur Aufführung angenommen. Das Vermögen der Pensions- Anstalt der BühnenGenossenschaft beträgt 6 571 134,10 Mart. 335 155,23 Mark sind in diesem Jahre zugewachsen.- Das Kunstgewerbe Museum veranstaltet in den Monaten Januar- März 1906 die nachstehenden Vorträge: 1. Das Ornament des Barock und Rokoko , Dr. Gustav Kühl, acht Vorträge Montag abends 8-9 Uhr, Beginn Montag, den 8. Januar 1906. 2. Das italienische Haus der Renaissance, Dr. Georg Swarzensti, acht Vorträge Dienstag abends 812-92 Uhr, Beginn Dienstag, den 9. Januar 1906.
-
-
=
Die Kunst des Hellenismus, Professor Dr. Hermann Winnefeld, acht Vorträge, Donnerstag abends 81-91% Uhr. Beginn Donnerstag, den 11. Januar 1906. Die Vorträge finden in dem neuen Hörsaal des Museums statt, sie werden durch Lichtbilder mittels elektrischen Lichtwerfers erläutert. Der Zugang befindet sich in dem Hofe zwischen dem bisherigen Museumsgebäude und dem Neubau in der Prinz Albrechtstraße.
In Graubünden gibt es noch 36 000 täto romanen Drei Zeitungen( Wochenblätter), erscheinen in ihrer Sprache; zwei in der Oberländer Mundart, eine in der Engadiner Mundart.
- Die kleinste Stadt des Deutschen Reiches ist Hauenstein im Amtsbezirk Waldshut knapp an der Schweizer Grenze. Am 1. Dezember hatte sie 216 Einwohner, 25 mehr als
1900.