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Technisches.

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Arztes ging die Entwickelung, die auf ihre Anstellung im öffentlichen| Beim Beobachten aber berhalte man sich regungslos und suche den Dienst abzielte, Hand in Hand. Die griechischen Städte besaßen in wirklichen Räuber zu erspähen, ehe man über diesen Liebling der ihrer Blütezeit bereits ärztliche Beamte, die vom Volk gewählt Kinder ein voreiliges und hartes Urteil fällt. wurden. Die Stellung dieser Aerzte war jedoch nicht überall gleich und wohl auch nicht überall erfreulich. Zuweilen wurden sie direkt von der Stadtverwaltung ernannt, das Honorar wurde aber durch- Elektrische Heizung in Davos  . Jn Davos, jenem besondere Beiträge der Bürger beschafft. Zuweilen erhielt der öffent von Erholungsbedürftigen und Lungenkranken vielbesuchten Luft­liche Arzt eine geräumige Wohnung mit zwei Toren, wobei besonders furort, wurden von den Aerzten der Sanatorien die weitgehendsten Bedacht darauf genommen wurde, daß alle Räume möglichst viel Licht Anforderungen an die Reinhaltung der Luft gestellt, als es sich hatten. Das Haus des Arztes hatte dann mehrere Säle, einen für darum handelte, welches Heizungssystem zur Anwendung gelangen die Operationen, einen zweiten für die Zubereitung der Arzneien sollte. Die Benutzung von Kohle, Gas und auch Dampf wurde und weitere endlich zur Unterbringung der Operierten oder armer als bedenklich erklärt, so daß man sich zur Einführung elektrischer Batienten, die sonst kein Unterkommen hatten. Der öffentliche Arzt Heizung entschloß, nachdem man sich davon überzeugt hatte, daß fonnte Gehülfen und Schüler annehmen, die in einem bestimmten die Kosten einen außergewöhnlich hohen Betrag nicht er­Vertragsverhältnis zu ihm standen. Am Ende der Lehrzeit hatten reichen würden. Zur Erzeugung der erforderlichen elektrischen fie einen Schwur zu leisten und wurden dann selbst als Aerzte entlassen. Energie wird der ungefähr 17 Kilometer von Davos   entfernte Wassers­Weiblichen Personen war damals die Ausübung der Heilkunst unter- fall des Flusses Landwasser   ausgenutzt. Die Kraftstation enthält sagt. In Nom dauerte diese Entwidelung wesentlich länger, wie 3 Maschinensäge für je 300 Pferdestärken und entfendet Zweiphasen­denn auch noch bis in das Kaiserreich hinein der ärztliche Veruf strom von 16 000 Volt Spannung nach Davos  . Zur Heizung der dort fast ausschließlich von Fremden ausgeübt wurde, die des Gebäude dienen in den einzelnen Räumen verteilte, mit Email be halb auch eine verachtete Stellung einnahmen, bis ihnen Zäsar kleidete Widerstände. Für die Heizung eines Raumes von 1 Kubik­das Bürgerrecht verlieh. Im kaiserlichen Rom   unter meter werden, ziemlich genau mit der Vorausberechnung überein­schied man bereits Leibärzte, städtische und ländliche Ge- stimmend, ungefähr 700 Kilowattstunden pro Tag aufgewendet. meindeärzte und Schulärzte. Selbst die kleinsten Städte In den Küchen sind die Ofenherde durch kleine Transformatoren durften bis zu fünf Gemeindeärzten unterhalten, größere bis zu ersetzt. Die gesamten Betriebskosten im ersten Jahre betrugen zehn. Sie wurden vom Gemeinderat gewählt und hatten die Pflicht, 830 000 Frant bei einer Gesamtleistung von 25 000 000 Stilowatt­arme Patienten zu behandeln und außerdem einen Unterricht in der stunden. Die Kosten einer Stilowattstunde stellen sich demnach auf ärztlichen Stunft zu gewähren. Unter dem Kaiser Constantin wurden 3,3 Centimes, was für Heizung an jenem Orte nicht übermäßig hoch fämtliche Gemeindeärzte von allen Steuern und Abgaben befreit. ist. Das elektrische Kochen wird bei diesem Preise allerdings als Der Unterricht in der Medizin war im Altertum also aufs engste etwas teurer empfunden. ( Techn. Rundsch.") mit dem öffentlichen Dienst der Aerzte verknüpft, indem die Schüler entweder im Haus des Arztes lernten oder ihn zu den Kranken be­gleiteten. In Griechenland   wurde die erste eigentliche Aerzteschule Reklame. Ist die Soubrette durch ihre Stimme und von Asklepiades  , in Rom   unter Augustus begründet. Augustus   schuf ihr Talent so berühmt geworden?" auch den Militärarzt. Das Rettungswesen nahm immer größeren Dnein, mit der ist nicht zu konkurrieren die hat jede Umfang an indem auch einzelne Gesellschaften und Woche ihren Automobilunfall!"- Vereine, sowie die Gymnasien und Gladiatorenschulen ihre- Einen Bosttag zu spät. Der Schwäger: Ach, besonderen Aerzte anstellten. Ein franzöfifcher Arzt, der eine gründ- fieh da, sieh da, lieber Freund, endlich nach langer Zeit trifft man liche Untersuchung über ärztlichen Rettungsdienst im Altertum ver- Dich einmal wieder. Na, wie geht Dir's denn, was hast Du in öffentlicht hat, erinnert bezüglich der Wertschätzung des Arztes im der ganzen Zeit getrieben; na und vor allem, wo lebst Du taiserlichen Rom   an eine Aeußerung des berühmten Seneca: Mein denn jetzt?" Arzt bezeugt mir mehr Sorgfalt, als es seine Pflicht verlangen würde, er ist stets um mein Ergehen besorgt und eilt mir stets dienstbeflissen in Augenblicken der Not zu Hülfe. Die mühsamsten und unangenehmsten Dienstleistungen sind ihm nicht zu viel, und er hört meine Seufzer nicht ohne Mitgefühl."

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Aus dem Tierleben.

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Humoristisches.

Der Stotterer: In Jn... now.

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Der Schwäger: Das freut mich, das freut mich. Na, und Dein Geschäft geht gut, und Deine liebe Frau ist wohl und Dein kleines Töchterchen auch, wie heißt doch Dein Töchterchen?" Der Stotterer:... raz. law!"

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Notizen.

( ,, Lustige Blätter.")

Eine Ehrenrettung des Eichhörnchens unter­nimmt H. Chr. Nußbaum in Wild und Hund". Fast allgemein wird gegenwärtig, so schreibt er, das Eichkäßchen als Nesträuber be­Hermanns Abschied. In der Wiener   Wochenschrift trachtet und verfolgt. Diese Anschauung vermag ich nicht zu teilen. Der Weg" veröffentlicht Hermann Bahr   seit einiger Zeit Tage­Nach meinen langjährigen sorgfältigen Beobachtungen halte ich das buchblätter. Unter den Eintragungen befindet sich auch die folgende: Eichkäßchen vielmehr für einen Nezschützer. Mehrfach habe ich ge- 27. November. Kontraft unterschrieben: vom 1. August 1906 bin sehen, daß Eichtfäßchen einen heftigen Lärm erhoben und wie toll ich als Oberregisseur in München  . Wäre nicht unverhofft dies ge­umbersprangen, sobald Habicht  , Sperber, Marder oder Wiesel sich kommen, so wäre ich nach Berlin   gegangen oder wer weiß wohin. dem Plaze näherten, wo sie zuvor mit Amseln, Drosseln, Aber fort. Denn mir ist in den letzten Jahren immer mehr alles, Finken und Meisen vergnüglich nach Nahrung gesucht hatten. was in Desterreich fünstlerisch versucht wird, als ein Schwindel vor­Das Eichläßchen warnte die Vögel rechtzeitig und zog die Auf- gekommen. Man kann in Asien   nicht Europa   spielen. Wir paar merksamkeit des Räubers auf sich. Leider wird es dann oft von Europäer   müssen abwarten, bis Desterreich europäisch geworden sein ungenau beobachtenden Leuten für den Störenfried gehalten, weil wird. Der Stünstler vermag nichts, dies verlangt politische Taten. es das Auge auf sich lenkt, während der schlaue Räuber ungesehen Jch aber traue mir solche nicht zu. Ich kann politisch nur wünschen bleibt, sobald der Beobachter sich bewegt. Dem Jäger, der einer oder wüten. Also fort. Olbrich hat es mir immer gesagt. Fort, folchen Szene beiwohnt, kann ich nur raten, sich nicht zu rühren, bis Männer der Tat, stärker, mutiger und fester als ich, uns ein aber den Schrotlauf schußfertig zu machen. Es ist ein hoch- Baterland geschaffen haben werden." interessanter Anblick, wenn Habicht, Sperber und Marder auf das Der nächste Novitätenabend des Deutschen  Eichfäßchen jagen und oft wird sich Gelegenheit bieten, einen dieser Theaters findet am 29. Dezember statt. Zur Aufführung ges Räuber unschädlich zu machen. Ferner sah ich bei Herrn Architekt langen der Einafter von Dstar Wilde Florentinische Tragödie", Gardenier bei Apeldoorn  ( Holland  ) mehrere Eichfäßchenpaare nebst Der heilige Brunnen", eine dreiaktige Legende von J. M. Synghe, ihren Jungen in einer Voliere zwischen einer großen Schar fleiner und der Courtelinsche Einafter" Der Herr Polizeikommissär". und kleinster Bögel, die sämtlich nisteten, einträchtiglich leben. Nie hat- Die vieraltige Oper, Acté" des spanischen   Violinvirtuosen Herr Gardenier auch nur den Versuch einer Störung oder eines Nest- Jean Manén ist vom Dresdener   Hoftheater erworben raubes beobachtet. Er lächelte über einen solchen Aberglauben und worden. hob die Freundschaft hervor, die zwischen den Vögeln und den Eich­Die Museen, das Alte und Neue Muſeum, das fäßchen herrschte. Warum soll endlich ein Tier, das ausschließlich Bergamon- Museum, das Kaiser Friedrich- Museum, die Nationals Pflanzenkost nimmt, Eier oder junge Vögel rauben? Darum bin Galerie, das Museum für Völkerkunde und das Kunstgewerbe­ich vorläufig der Ansicht des Herrn Gardenier, werde mich aber Museum sowie die Sammilung für deutsche Volkskunde bleiben am gern eines Besseren belehren lassen, wenn sorgfältige persönliche Sonntag, den 24. Dezember, für das Publikum ge= Beobachtungen gegen das Eichtäßchen geltend gemacht werden schlossen. können. So schädlich das Eichkäßchen den Obstgärten, namentlich durch Birnenraub, zu werden vermag, so wenig fann ich sein Aus­rotten in den Waldungen gutheißen. Denn der von ihm durch Samenraub geübte Schaden kann die Forstverwaltungen wohl ver­anlassen, seine Zahl durch Abschuß in sachgemäßen Grenzen zu halten, nicht aber sollte dieses reizende Tier aus unseren Wäldern verschwinden. Namentlich in den Stadtwaldungen steht die Freude, Die Galerie der Uffizien hat, wie der Frankf. 8tg." die den Kindern durch das Beobachten der Eichfäßchen zu teil wird, aus Florenz   berichtet wird, dieser Tage 11 000 Porträts in gar keinem Verhältnis zu dem Schaden, den es hier anzurichten erworben, die aus Radierungen, Lithographien, Holz- und Kupfer­vermag. Darum möge erst durch genaue Beobachtungen festgestellt drucken bestehen. Sie stellen Berühmtheiten, Monarchen, Päpste, werden, ob das Eichkäßchen Nestraub ausübt, ehe man es ausrottet. Sängerinnen und Tänzerinnen dar.

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Aus Reichenberg in Böhmen   wird gemeldet: In der letzten Sitzung des Stadtverordneten- Kollegiums wurde beschlossen, den Monumentalbrunnen, der anläßlich der deutsch­böhmischen Ausstellung im kommenden Jahre dort nach den Plänen Franz Mezners errichtet wird, für die Stadt anzukaufen. Die Erbauungskosten betragen 70 000 kronen.

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Verantwortl. Redakteur: Hans Weber. Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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