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von den Eltern. Man bindet ihnen einen Strick um den Hals, meiden können. Das Bureau in Washington kann auch Dzean­einen unter die Achseln und einen um die Hüften; die drei Enden dampfer über die Grenzen des Nebels und Eises auf den großen werden dann auf dem Rücken in einem Knoten zusammengebunden. Sandbänken unterrichten, sodaß sie durch kleine Kursänderungen Von dem Knoten läuft wieder ein langer Strid aus, der dann um diefen Gefahren aus dem Wege gehen können. Ebenso wird es einen Baum oder irgend einen anderen festen Gegenstand geschlungen von Wichtigkeit sein, daß Dampfer, die auf ihrer Fahrt an den ge­wird. Genau wie man einer Hund oder ein wildes Tier festbindet. fürchteten schwimmenden Eisbergen vorüberkommen, sofort Meldung Wenn es Abend wird, werden die Gefangenen noch fester an- darüber an das Bureau erstatten, das dann seinerseits die anderen einandergekoppelt, damit ihner ein Entweichen unmöglich ist. Man Schiffe warnen kann. bindet ihner die Hände und oftmals auch die Füße zusammen. Viele Sklavenhändler führen einen Holzkioh mit sich, in dem sich zwei Löcher befinden, durch die die Hände der Gefangenen gesteckt werden. Hände und Arme werden dann an dem Klok so fest­gebunden, daß jede Bewegung unmöglich wird. Hände und Arme bleiben nun steif in den Klößen befestigt bis zum Morgen. Die Nahrung für die armen Geschöpfe ist die erbärmlichste. Nur selten bekommen sie etwas Reis. Man überläßt es den künftigen Herren, die Sklaven wieder herauszufüttern.

Flores ist ohne Zweifel die Wiege des indischen Sklaven­handels. Von hier aus wird der ganze indische Archipel versorgt. Namentlich die Bewohner von Makassar ( im südlichen Teil von Celebes ) machen aus dem Sklavenhandel ein glänzendes Geschäft Sie sorgen dafür, daß die Sklaven möglichst weit entfernt von ihrer Heimat geschafft werden, damit ein späteres Entweichen aus­geschlossen ist.

Für einen kräftigen Sklaven beträgt der gewöhnliche Kauf­preis 75 bis 100 Gulden. Für eine Sklavin, besonders wenn sie noch jung und träftig ist und Aussicht hat, noch viele Kinder zu bekommen, werden 100 Fl. und mehr bezahlt. Aeltere Frauen find wenig begehrt. Auch Kinder nimmt man gern. 50 bis 55 Fl. sind der gewöhnliche Kursstand" für Knaben und Mädchen."

Medizinisches.

hr. Wassersucht durch übermäßigen Salz= genus. Vor dem zu starken Salzen der Speisen ist schon oft gewarnt worden. Mäßiger Zusatz von Kochsalz zur Nahrung schadet bei Gesunden gewiß nicht, denn das Salz wirkt auf die Verdauungs äfte wie ein Gewürz, es bewirkt stärkere Absonderung derselben und trägt auch zur Bildung der Salzsäure im Magen bei, zu starkes Salzen ruft dagegen Uebelfeit, Appetitlosigkeit und Verdauungs­störungen hervor. Ja es kann noch schwerere Störungen bewirken, indem es in den Geweben zurückgehalten wird, dieselben durch­wässert und demnach zur Bildung von Wassersucht Veranlassung gibt. Ein englischer Arzt mußte dies an seinem eigenen Leibe ver­spüren. Derselbe mar nämlich ein so eifriger Salzesser, daß er sogar zum Pökelfleisch und zu den marinierten Heringen noch Salz zusezte. Bei jeder Mahlzeit leerte er das Salzfäßchen. Da stellten sich bei dem sonst gesunden Manne mit einem Male Schwellungen der Füße und Beine ein, so daß er bereits für Herz und Nieren befunden. Man fand die Ursache in der Störung vielmehr in dem fürchtete. Diese Organe wurden jedoch bei der Untersuchung gesund überreichen Kochsalzgenuß. Der Arzt wurde gezwungen, jeden Salz­genuß zu meiden; nach drei Wochen schwanden die Schwellungen. wobei das Körpergewicht um 4 bis 5 Pund sant.

Weiter wird in dem Vericht ausgeführt, daß die Makassaren, die sich zum Sklaveneinkauf nach Rioeng( Hafenstadt im Norden von Flores) begeben, sich in der Regel mit alten Gewehren und Schießmaterial ausrüsten, um dafür Sklaven einzutauschen. Für ein altes Gewehr und Schießpulver, das zusammen etwa 15 bang- wie Fl. wert ist, kann man einen erwachsenen Sklaven erhalten. Der Händler verdient also bei diesem Tauschgeschäft rund 85 Fl., ein Gewinn, der es begreiflich erscheinen läßt, wenn sich viele Bewohner des indischen Archipels auf dieses einträgliche Geschäft werfen.

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Humoristisches.

-Hübsches Wort. Dame: Ich möchte gern einen Um­hang- wie ihn unsere erste Tänzerin vom Theater trägt!" Verkäufer: Ach so, eine Primaballerineu= pelerine!"

- Reklame im Ballsaal. Seh'n Sie sich doch diesen unbeholfenen Menschen an! Der tritt ja jeden Augenblick einen andern auf den Fuß!" Der unbeholfen? Da kennen Sie ihn schlecht!... Wissen

Nun?"

" Reisender für eine Hühneraugenmittel Firma!" -Durchschaut.( Jm Wirtshaus.) Water: Du, Peperl, wenn die Mutter nachher fragt, wieviel Glas Bier ich getrunken hab', so sagst Du vier!... Verstanden?" Peperl: Ja, Vater!"

Um diesem Menschenraub und Menschenhandel zu steuern," schreibt das Soerabaya Handelsblad"," wird von der Regierung Niederländisch- Indiens nicht das geringste get Und der Java- Sie, wer er ist?" Bode" bestätigt all diese Angaben mit dem& inzufügen, daß man im Gouvernementsschloß ganz genau unterrichtet sei von dem Be­stehen dieser modernen Sklavenjagden. Aber an eine Abbülfe sei unter dem jetzigen System nicht zu denken. Wenn der Resident von Timor, unter dessen Verwaltung sich die Insel Flores befindet, oder einer seiner Unterbeamten auch nur den Versuch machen würde, gegen die Sklavenjäger vorzugehen, die niederländische Regierungs­presse würde sofort ein Geschrei erheben über die Unfähigkeit des betreffenden Kolonialbeamten, weil sein Vorgehen geeignet sei, Reibungen mit den selbständigen inländischen Fürsten herbeizu­führen.

,, Reibungen mit den inländischen Fürsten ". Es ist das die­selbe Redensart. die einst bestimmend war für die Entlassung Multatuli- Deffers aus dem holländischen Kolonialdienst. Vergeb­lich war der Empörungsschrei Havelaars. Ueber allem steht fest und dauernd das System". Paul Raché.

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( Daheim.) Mutter:" Wieviel Bier hat denn der Vater ge­trunken, Peperl?"

Beperl( stodend): Vier, Mutter!"

Mutter:" So, also vier?!... Wieviel Glas hat er dent bezahlt?" Beperl: Zehn!" ( Fliegende Blätter. ")

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Notizen.

- Carl Bollmöllers fünfattige fünfattige Komödie Der deutsche Graf" ist bei der Uraufführung im alten Stadt- Theater zu Köln durchgefallen. " Die vier Grobiane", Wolf Ferraris neue Oper, geht im Februar im Theater des Westens zum ersten mal in Szene.

Die Düsseldorfer Künstlerschaft hat beschlossen, im nächsten Jahre eine retrospektive Kunstausstellung in Verbindung mit einer deutschnationalen Kunstausstellung zu veranstalten. Zur Erforschung des Pilcomayo, eines mächtigen Nebenflusses des Paraguay - Stromes in Südamerika , soll demnächst eine deutsche Expedition ausgerüstet werden.

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c. Wetterberichte für den Atlantischen Ozean . Wie aus New York berichtet wird, hat das Wetterbureau in Washington jetzt mit Hülfe der drahtlosen Telegraphie eine Verbindung mit den Schiffen auf dem Atlantischen Ozean eingerichtet, um ihnen meteorologische Be­obachtungen mitzuteilen. Das System des Wetterbureaus ist bereits recht weit entwickelt. Man glaubt, dadurch, daß man über weite Gebiete gleichzeitige Berichte erhält, alle wesentlichen Veränderungen der Atmosphäre über dem Atlantischen Ozeau wie über den Kontinenten feststellen zu können. Der Leiter des Bureaus in Washington , Professor Moore, glaubt zwar nicht, daß die Zeit schon nahe wäre, in der man das Wetter für Wochen voraus Lebenskraft der Distelsamen. In den Fabriken jagen kann, aber er hat großes Vertrauen auf die Vorher Balsan in Châteauroug wurde nach dem Prometheus" beobachtet, jagung für furze Zeiten, wenn fie fich auf gleich daß Haufen aus weißer flockiger Wolle, die eine Zeitlang der freien zeitige Beobachtungen der Atmosphäre über Land und Meer in Luft ausgesezt waren, sich mit einer grünlichen Vegetation bedeckten. genügend großen Flächen stüßt. Das Bureau hat nicht nur die Diese Wollmassen, die aus La Plata bezogen wurden, waren mehrere systematische Sammlung meteorologischer Beobachtumgen von Schiffen Stunden hindurch zur Beize in einer Mischung von Kaliumbichromat auf hoher See mittels der drahtlosen Telegraphie unternommen, und Schwefelsäure aufgefocht worden. Der sich dann später zeigende sondern will gleichzeitig Wetterprognosen und Sturmwarnungen an grünliche Ueberzug wurde von keimenden Samen einer Distelart diese Schiffe ausgeben, soweit sie auf Grund des gesammelten gebildet, die der rohen Wolle anhafteten und auf diese Weise mit Materials möglich sind. Es ist ein besonderer Telegraphenkoder derselben eingeschleppt wurden. Die Keinikraft dieser Samen hatte vorbereitet, durch den man in vier Worten eine genaue Benach also längere Zeit einer Temperatur von 100 Grad in einer Flüssig richtigung über Datum und Stunde, Länge und Breite des Auf- feit widerstanden, die Chrom- und Schwefelsäure enthielt. enthaltsortes eines Schiffes, atmosphärischen Druck und Temperatur, mag sich bei dieser Gelegenheit daran erinnern, daß man versuchs­Stärke und Richtung des Windes und Charakter der Wolkenbildung beweise zur Erhöhung der Keimkraft gewisser Samen auch verschiedene richten kann. Tie Telegraphisten an Bord des Schiffes fönnen mit Hülfe| Drydationsstoffe( besonders Chlorwasser) verwendet hat. des Noder eine solche Depeiche vermitteln. Welchen Wert eine Bericht erstattung über das Wetter haben tann, zeigte sich z. B. bei dem Sturm am 11. Oftober 1905, bei dem der Dampfer, Campania " schwer mit genommen wurde. Dieser Sturm war auf ein kleines Gebiet be­ichränkt, und wenn das Schiff rechtzeitig gewarnt worden wäre, so hätte es, wie auch mehrere andere, das Sturmzentrum leicht ver­

Man

Ein neues meteorologisch magnetisches Observatorium als Hülfsstation für das Observatorium auf dem Telegraphenberge bei Potsdam wird im Walde am Seddiner See erbaut, um die Abweichung der Magnetnadel durch elektrische Ströme der Stadt Potsdam und des Teltowo- Kanals mehr als bishe zu verhüten.

Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.