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ersten Schiffsfront in gewisser Entfernung eine Kampfbereite Ne- I männer, wie auch manche Gelehrte, z. B. der französische Botanifer serveflotte aufgestellt hatte, so daß das Gosylos- Fragment auch Poisson, geneigt sind, solche Erscheinungen eines neuen Pfanzennoch Licht auf die Schlacht von Artemision vom Jahre 480 v. Chr. teppichs darauf zurückzuführen, daß der Boden die Früchte, Samen, wirft, ohne sich allerdings mit der Herodotischen Schilderung gut Wurzeln, Zwiebeln, Knollen einer früheren Pflanzendede lange vereinigen zu lassen.- Zeit hindurch im keim- oder wachstumfähigen Zustand bewahre, auch dann, wenn inzwischen diese Pflanzen von einer neuen, anders gearteten oder anders zusammengefeßten Pflanzendede überwuchert Schiller Theater. Königsglaube. Ein biblisches worden sind, haben die meisten Botaniker ein so langes GrhaltenDrama in fünf Aufzügen von Hermann Stodte. Das bleiben der Keimkraft der Samen bezweifelt und einfach ein EinErstlingswert eines bisher noch wenig bekannten Dichters", heißt es wanderung der Pflanzen aus der Umgebung angenommen. Man in der biographischen Notiz des Schiller- Theaterzettels; der Ver- wies insbesondere darauf hin, daß die behaupteten Keimungserfolge fasser steht in der Mitte der dreißiger und hat vor ungefähr zehn mit Mumienweizen sich als Täuschung herausgestellt hätten. Da= Jahren ein Bändchen Lyrik publiziert. Die Vergessenheit, deren sich gegen hatte aber wiederum Th. von Heldreich am Berge Laurion die Poesien erfreuen, scheint nach den mitgeteilten Proben in Attika die merkwürdige Beobachtung gemacht, daß dort nach dem wohlverdient. Klanglos wird auch dies Drama, das Wegschaffen des seit dem Altertum lagernden drei Meter mächtigen mit dem üblichen Premierenbeifall aufgenommen wurde, zur Bergwerksschuttes ein Glaucium( Hornmohn), das bis dahin unSchattenwelt hinuntergleiten. Es ist von jener Art, in der junge bekannt geblieben war, und zugleich mit ihm in Menge die in Leute, aus unbestimmter Lust an dem Bathetischen, ohne jede Attika vorher nicht gefundene Silene Juvenalis Del.( Reimkraut andere innere Nötigung, Tragödien zu schreiben pflegen, und mag oder Klebnelfe) auftrat. Sollte man wirklich das Erscheinen jener so manches Jahr ruhig im Bulte geschlummert haben. Ganz Pflanzen auf die Erhaltung entwidelungsfähiger Keime aus dem schwungvoll in der Sprache, deren rhythmisch bewegte, in Altertum zurückführen? Wie in der volkstümlich- wissenschaftlichen furzen Säßen vorwärts eilende Profa etwa an den Rundschau„ Der Stein der Weisen" ausgeführt wird, hat neuerStil der Fittgerschen Here" erinnert, ganz geschickt und dings der französische Gelehrte Fliche eine interessante Bes äußerlich theaterwirksamt in seinem Szenenbau, sorgfältig obachtung gemacht, die sich auf eine südeuropäische Wolfsmilchart, nach den Regeln von Freitags Technik des Dramas" gearbeitet die Euphorbia lathyris L., bezicht. Diese Pflanze ist in Frank verrät das Stück, wenn man es rein als Uebung jugendlich drama- reich nirgends einheimisch. Im Jahre 1872 waren die Botaniker tischen Tatendranges betrachtet, gewiß formales Talent. Die meisten von Ranch überrascht, als sie die Wolfsmilch massenhaft in üppiger solcher Versuche fallen sehr viel übler aus. Aber das ist ein schlechter Blüte an einem Orte fanden, wo man sie noch niemals angetroffen Trost, wenn man fünf Afte lang sich immer wieder fragen muß, hatte, nämlich in einem zweijährigen Holzschlage des großen Waldes was eigentlich die ganze Sache einen angeht. von Haye im Kanton Petite- Malpierre. Im Jahre 1874 war sie in diesem nunmehr vier Jahre alten Schlage vollständig verschwunden, bildete aber förmliche Dickichte in einem jezt zweijährigen Schlage, während man in einem dreijährigen Schlage nur vereinzelte Stöde antraf. Fliche zweifelte nicht daran, daß das allmähliche Verschwinden der Pflanzen auf den Einfluß des aufwachsenden Waldes und nicht etwa auf eine minderwertige Beschaffenheit der Samen zurückzuführen sei. Um aber völlige Gewißheit zu erlangen, machte er an Ort und Stelle durch Abholzung einschlägige Versuche, welche seine Vermutungen völlig bestätigten. Da der Fundort von Malpierre von menschlichen Niederlassungen und bebauten Gefilden gegenwärtig sehr weit entfernt ist, fann man das massenweise Auftreten der Wolfsmilch nicht auf das Einschleppen von Samen zurückführen. Vor ungefähr 40 Jahren hat man in dieser Gegend die Ueberreste großer gallorömischer Eisenhütten entdeckt. Nun bezeugt Plinius , daß die Römer der Kaiserzeit die Euphorbia lathyris als Heilpflanze benutten. Fliche hält es daher nicht nur für wahrscheinlich, sondern für gewiß, daß die Pflanze von den Bewohnern der gallischrömischen Niederlassung in die dortige Gegend eingeführt worden ist, daß sie sich erhalten hat, als der Wald von dem Boden Besit ergriff, und daß ihre Samen, bevor regelmäßige Abholzungen stattfanden, lange Zeiten hindurch im Zustande des berlangsamten Lebens" im Erdboden lag.
Wohl in dem dunklen Gefühl, daß die ehrgeizigen Radamontaden und der Königsglaube" seines Heldenjünglings Adonia nur mäßig interessieren, hat der Autor dem Drama eine weitere Perspektive geben wollen, indem er diefem Fanatiker des Kriegsrubms Salomon, den älteren Sohn Davids, als Repräsentanten zukunftsreicher Friedensideen gegenüberstellte. Der Sturz Adonias soll zugleich etwas wie den Anbruch einer neuen glücklicheren Epoche bedeuten. Indes all dies bleibt blaß, abstrakt und ohne Straft der Anschauung und wird am Schlusse völlig von grotest verstiegenen Deflamationen übertönt.
Am besten sind die Szenen in dem Krankengemach Davids und dem Vorhofe des Tempels, wo der König verkündet, wer von den beiden Söhnen ihm auf dem Throne folgen soll. Das Herz zieht ihm zu dem Jüngsten, in dem er seine eigene entschwundene Jugend mit ihrem Feuer, ihrem wilden Stampfungeſtüm wieder erkennt. Aber die klugen Reden Salomons, der das Reich nicht durch Schlachten, sondern im Frieden festigen will, ändern den Entschluß. Wie eine Offenbarung flingen ihm die Worte. Hier in diesem Gespräche taucht manch feinerer Zug der Kontres stimmung dieser beiden Charaktere auf. Stürmisch dringt Adonia in das stille Gemach, vom Jauchzen des Volkes begleitet. Er fühlt sich als der von Jehova zum Herrschen auserlesene und brennt darauf, an der Spiße des Heeres die übermächtigen Philister zu bekriegen. Die freundlichen Worte Davids deutet er als Zeichen, daß sich sein fühner Traum erfüllen soll. Als der König nach neuen Huld und Liebesbeweisen aber dennoch nicht ihn, sondern den Bruder in dem Tempel als Erben der Macht erklärt, rast Adonia in wildem Zorn, droht das geliebte Mädchen, das David ihm zur Gattin darbot, niederzustechen, klagt den Water geheimer Blutschuld an und zieht dann mit einem väterlichen Fluch, sonst aber nicht im mindesten gehindert als Führer der Truppen gegen den Feind ins Feld.
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Notizen.
Wie der„ B. C." aus München erfährt, dürfte nächster Tage Hermann Babrs Vertrag mit dem Hoftheater im Ein verständnis beider Teile gelöst werden.
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Im Lessing Theater wird Ibsens Rosmers. 5oIm" neu einstudiert. Die Vorstellung ist auf Mittwoch, den 31. Januar angefegt. Frank Wedekind ist als Schauspieler für das„ Deutsche Theater" verpflichtet worden.
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Schon denkt er, von dem bösen Feldhauptmann angereizt, nach errungenem Siege Jerufalem zu erobern, da erscheint die Geliebte im Lager und bringt ihm Kunde, daß David im Sterben liegt. Sein Sinn wird weich, so sehr, daß er der Holden jogar den Meuchelmord, den sie gegen Salomon plante, ernstlichst-Einem Stuttgarter Regierungsbauführer ist eine eigens verbietet. Waffenlos begibt er sich mit ihr zur Stadt, den Vater artige Neuerung patentiert worden:„ Um bei Opern und um Vergebung zu bitten. Er findet ihn tot, der Bruder trägt die sonstigen Gesangsvorträgen den Kunstgenuß zu erhöhen, soll mittels Krone. Adonias Königsglaube hat auch das Mädchen angesteckt. eines Projektionsapparates der gesungene Tegt fortlaufend in Sie will sich für ihn opfern, und als er darüber gerührt, fich plöß scharfer, aber den Zuschauer nicht störender Schrift auf die lich für die Liebe, die keines Throns zur Seligkeit bedarf, die Bühnenöffnung nach oben abschließende Kulisse projiziert er seinem inneren werden." enthusiasmiert ersticht sie sich, damit Beruf nicht untreu werde! Sofort ist auch Adonia wieder ganz der Alte und verlangt, pochend auf fein göttliches Recht, das Szepter Keller- Stiftung angekauft und der öffentlichen Kunstsammlung in Böcklins Gemälde Gotenzug" ist von der Gottfried Davids. Ein Lanzenstich streckt ihn zu Boden und Salomon hält Basel zugewiesen worden. dem Gefallenen die Leichenrede.
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Die Aufführung, von stimmungsvollem Dekorationsschmuck Ein großes Porträtwerk werden die Firmen Bard und unterstützt, bot in den Hauptrollen, in die sich Pategg( König Cassirer herausgeben. Die Redaktion beforgt Direktor Tschudi. David), Biegel( Salomon) und Paeschke( Adonia) teilten, Die einzelnen Hefte werden jedesmal eine Epoche des Porträts unttüchtige Leistungen. Wenig erfreulich war Fräulein Holms in der fassen. Das erste Heft, welches das englische Porträt im achtzehnten Figur der Geliebten. Sie multiplizierte noch die innere Unwahrheit Jahrhundert behandelt, erscheint in den nächsten Wochen.
der Nolle.
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Deutsch . Aus einem Urteil des Reichsgerichts vom Aus dem Pflanzenleben. Oftober 1905:„ Der Klägerin steht für den von ihr erhobenen, auf Ersatz des ihr aus der durch den feuchten, ungesunden Zustand des -Schlummernde Samen. Man beobachtet häufig, ihr als Lehrerin an der öffentlichen Volksschule angewiefenen Dienstdaß mit einer plötzlich eintretenden Veränderung einer Boden- wohnung verurfachten Erkrankung, welche ihre Pensionierung herbei oberfläche rasch auch die Eigenart ihrer Pflanzendecke wechselt, und geführt hat, erwachsenen Vermögensschadens gerichteten Anspruch daß dort Arten auftreten, die früher niemals an derselben Stelle zwar nicht§ 823 des Bürgerlichen Gesetzbuchs , wohl aber der§ 618 gefehen wurden. Während die meisten Landwirte und Forst- dieses Gesetzbuchs zur Seite."
Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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