-

103

-

Fred hood.

Kleines feuilleton.

von Textilmustern in hohem Maße gesteigert. Doch die eigen- Kopierverfahren beendet ist, kommt die Walze in das Entwickelungss artige Textur der verschiedenartigen Stoffe vermochten fie weder bad und wird dann, wie jedes Buchtlischee, geätzt und angedruckt. mit dem Stift, noch mit Binsel und Farben getreu wiederzugeben. Man mußte fich zur Erzielung des Stoffeffettes ganz anderer Hülfs­mittel( der veloursartigen Papiere, der Gaufriertvalzen, des Woll­staubes usw.) bedienen, und nicht selten wurde der Effekt des Vor­bildes derart übertrieben, daß das Surrogat sich aufdringlich als das repräsentierte, was es in Wahrheit ist, ein gewaltsam in Stoff­struktur ausgeprägtes und mit Tuchstaub überklebtes Papier. Es liegt im Grunde ziemlich nahe, dem Verlangen nach stoff­artigen Tapeten durch Reproduktion von Geweben und Stickereien auf photographischem Wege gerecht zu werden. Doch die Lösung diefer Aufgabe war nicht so einfach. Es ist wohl leicht einzusehen, daß die für den Illustrationsdruck angewendeten photomechanischen Verfahren sich auch auf den Tapetendruck übertragen laffen, doch waren ganz außerordentliche Schwierigkeiten zu überwinden. Das Buchttischee bildet ein abgeschlossenes Bild, beim Tapetendrud aber handelt es sich um ein fortlaufendes Muster, das in allen Zeilen böllig gleichmäßig ausfallen soll. Sodann mußte das Muster völlig forrekt auf die Zylinderfläche der Druckwalze gebracht werden, da es den in der Tapetenfabritation gebräuchlichen Typ der Walzen­druckmaschine ohne wesentliche Aenderung anzuwenden galt. Das photomechanische Verfahren verlangt nun vor allen Dingen Bronze- oder Kupferwalzen, und es gelang auch, für diesen Zweck völlig nahtlose Metallröhren zu gewinnen. Aber nun entstand die Schwierigkeit, diese als Druckwalzen mit einer für den photo­mechanischen Prozeß erforderlichen gleichmäßigen, lichtempfindlichen Schicht zu bedecken.

h. Boltsgärten und öffentliche Anlagen. Die Lungen der Groß­städte so hat man, und nicht mit Unrecht, die Boltsgärten und stehen in den verschiedenen Orten öffentlichen Anlagen genannt in einem wechselnden Verhältnis zu der bebauten Fläche. Wie dieses Verhältnis sein müßte, um in jedem Falle die günstigste hygienische Wirkung herbeizuführen, würde von Fall zu Fall zu prüfen sein. Es spricht hierbei vor allen Dingen die Dertlichkeit mit; die Größe der Stadt, die Dichtigkeit ihrer Bevölkerung, ihre industriellen Betriebe, das flimatische Verhältnis, die Höhenlage, die Bodengestaltung, das find einige weitere Faktoren, die berücksichtigt sein wollen. Ein leberblick über das vorhandene Verhältnis zwischen der Gesamtfläche der Städte und der Fläche ihrer öffentlichen Anlagen zeigt, daß im allgemeinen die kleineren Städte in dieser Beziehung besser dastehen als die Großstädte. Eine sich mit dieser Angelegen heit beschäftigende Statistit, welche einige 60 der bedeutendsten Städte Deutschlands   umfaßte, ergibt mu für vereinzelte Großstädte eint günstiges Resultat. Bei Rostock  , Frankfurt   a. M. und Köln   steigen die Berhältniszahlen der öffentlichen Anlagen bis zu 52 Broz.; im allgemeinen bewegt sich das Verhältnis zwischen der Größe der öffentlichen Ans lagen und der Gesamtgrundfläche zwischen 1 und 10 Broz. Da an zunehmen ist, daß die Stadtverivaltungen namentlich bei Stadt erweiterungen möglichst günstige Verhältnisse in dieser Beziehung anstreben, ohne mit Grund und Boden zu verschwenderisch un zugehen, damit das Weichbild nicht ins Ungemessene wächst, scheint die Zahl von 5 Proz. der Gesamtfläche als eine Normalzahl sich allmählich herauszubilden. Bei Berlin   ergibt sich beispielsweise

Nachdem auch diese Aufgabe glücklich gelöst war, galt es noch besonderen Forderungen der Tapetenfabrikanten gerecht zu werden. Wird die das Negativ bildende dünne Folie von der photographischen Blatte abgezogen und um die präparierte Walze herumgelegt, damit das Licht durch das Negativ hindurch auf die lichtempfindliche Schicht wirke, so kann das Muster nur dann in allen Teilen völlig gleich mäßig ausfallen, wenn die für den Walzenumfang erforderlichen 5,8 Proz Folien in allen Teilen von gleichem Lichtwert" find. Das Licht Zu bedenten ist hierbei jedoch, daß die Statistit als bebaute soll also mit gleicher Stärke durch alle Punkte der Folie hindurch- Fläche auch die zu Wohnhäusern zählenden Gärten sowie die für dringen, soweit dies eben das betreffende Muster verlangt. Bei die Bebauung vorgesehenen Barzellen mit einrechnet. Das Vera den abgegrenzten Bildern des Jllustrationsklischees spielte der verhältnis wird also zugunsten der Lungen" ein etwas größeres sein, schiedene Lichtwert der Folien gar keine Rolle. Hier aber, wo das als es die Statistik tatsächlich nennt. Die dieser Art zur bebauten Muster auf den Umfang einer Walze und durch diese in vielfacher Fläche gerechneten Ländereien find in den verschiedenen Städten Wiederholung auf das Tapetenband gebracht wird, würde sich der natürlich wieder sehr verschieden, so daß mit der Statistik nicht verschiedene Lichtwert der einzelnen Folienblätter auf der Tapete allzuviel anzufangen ist. Lediglich das eine beweist fie, daß es eine in Form abgegrenzter hellerer und dunklerer Partien abzeichnen. Möglichkeit giebt, die Verhältniszahl der öffentlichen Anlagen recht Der Graphischen Gesellschaft in Berlin  , welche derartige Walzen groß zu gestalten. für die Tapetenindustrie auf den Markt brachte, gelang es nach bielen Experimenten, durch gleichmäßige Lichtverteilung völlig gleich wertige Folien für den ganzen Walzenumfang zu erzielen.

Die Graphische Gesellschaft arbeitet nach den Patenten Dr. Mertens, während eine zweite Firma, Jean Hiedemann in Köln  , die Walzen nach den Patenten von E. Rolffs herstellt. Die Ver­fahren mögen fich wesentlich unterscheiden, die Grundprinzipien stimmen aber jedenfalls überein.

-

Dann

Wertvoller ist schon eine Statistik, welche den Flächeninhalt und Volksgärten der öffentlichen Anlagen und Eina auf die wohnerzahl verteilt, und zwar deshalb, weil das Vers hältnis zwischen Stadtumfang und Dichtigkeit der der Be bölferung nicht in allen Städten dasselbe ist. In dieser Bes ziehung steht Frankfurt   a. M. obenan, wo auf den Kopf der Be­bölferung 122,05 Quadratmeter öffentliche Anlagen kommen. Es folgen dann Hagen   i. W. mit 64,41, Wiesbaden   mit 53,90, Augsburg  mit 41,61 und Rostock   mit 33,26 Quadratmeter pro Kopf. geht es gleich herunter auf 17,93 und darunter. Wenn wir die genannten fünf Städte unberücksichtigt lassen, so ergibt sich als Mittel für die übrigen Städte 5,55 Quadratmeter, eine gewiß recht bescheidene Zahl. Wenn wir nun die größten Städte betrachten, so sehen wir, daß hier die Verhältniszahl oft noch wesent lich unter dem Mittel steht; so gewähren Berlin   und Hamburg   nur je 1,98, Nürnberg   1,69, Stettin   1,28, Hannover   3,82, Leipzig   4,50 und Dresden   4,09 Quadratmeter pro Kopf. Lediglich München   ers hebt sich mit 13,32 Quadratmeter wesentlich über das Mittel.

"

"

Ganz wunderbar ist es nun zu sehen, wie außerordentlich mannigfache Stoff- Effekte durch das photochemische Verfahren er reicht werden können. Textilftoffe, die niemandem für die Tapeten­Fabrikation geeignet erscheinen dürften, find in entsprechender photographischer Vergrößerung oder Verkleinerung von ganz be­stechender Wirkung. Ja vielfach wird die Zeichnung dieser Stoffe zur Nebensache, die Tertur zum Haupteffekt des Musters. Die Tätigkeit des Zeichners wird aber durch das neue Verfahren feines wegs ausgeschaltet. Sofern die Zeichnungen nur dem neuen Zwecke angepast find, lassen sie sich gleichfalls auf photochemischem Wege auf die Walze bringen. In schwarzer Tusche ausgeführte Zeich­mungen können aber mit jedem Textil- Dessin kombiniert werden. Ueber einen großen Münzfund in Jlanz in der Schweiz   bea Das kann sowohl durch Herstellung der Zeichnung auf einem Textil- richtet der Bund": Im Oktober 1904 wurde beim Bau der Straße stoff, wie auch durch Kombination des Textilproduktes mit dem Ent- Jlanz- Raschein im Bündner Oberland unter der Ruine Grüned" wurf auf photographischem Wege erfolgen. Ich habe überaus reiz- ein höchst wertvoller Münzfund gemacht. Die Münzen sind vom volle Arbeiten dieser Art gesehen Kombinationen von Zeichnungen Rätischen Museum   in Chur   erworben worden. In der leßten Sihung mit Tüll, Seide, Jute usw. Auch wird die natürliche Struktur der der bündnerischen historisch- antiquarischen Gesellschaft hielt Stadts verschiedenen Hölzer durch das photochemische Verfahren auf das archivar F. Jecklin von Chur   einen interessanten Vortrag über getreuste reproduziert. Zeichner, die sich in den Dienst dieser Technik diesen Fund, worin er u. a. Folgendes ausführte: Ungefähr an dera stellen, müssen allerdings auch den neuen Ansprüchen gerecht zu selben Fundstelle ist schon 1811 ein Münzfund gemacht worden, dessen werden streben. Das neue Verfahren liefert geäßte Metallwalzen, Stücke in die Zeit von 850-900 gehören. Unterhalb des Burg­die alle Details getreu wiedergeben und zur Erzielung feiner Details hügels Grüneck führte einst die alte Reichsstraße vorbei, und von besonders geeignet sind. Hier kann man gerade durch die feine Ab- dieser zweigte ein Fußweg durch die Felspartie des Hügels ab. tönung der Flächen, durch sorgfältige Detaillierung die schönsten Dieser Fußweg führt zunächst auf ein Rasenplätzchen, das senkrecht Wirkungen hervorrufen. Durch Farbenkontraste kann uns der ob der Fundstelle, etwa zehn Meter hoch liegt. Es ist nun anzus Zeichner in diesem Falle nicht gewinnen; die Zeichnungen müssen nehmen, daß jemand beim Aufstieg zur Burg auf dem unterhalb vielmehr in schwarzer chinesischer Tusche bester Qualität auf weißem, diefer liegenden Rasenpläßchen die heutigen Fundgegenstände niedera glanzlofem Papier ausgeführt werden. Der Tapetenzeichner muß legte oder vergrub und diese dann in der Folge in die Felsspalte also nun wie in der Illustration Licht und Schatten wie alle hinunterrutschten, die durch die Sprengung geöffnet wurde. Die Zwischentöne allein mit schwarzer Tusche auszudrücken verstehen. 115 Münzen sind zum Teil golden- silbern, zum Teil filbern. Zirka Gine eingehende Schilderung des photochemischen Verfahrens 30 find geprägt vom Longobardenfönig Desiderius  , 9 von Pipin  darf ich mir ersparen, da dasselbe im wesentlichen mit der Her- 32 von Karl dem Großen, 1 von Paladinen Karls, 2 von angela stellung der Buchflischees, der Stellvertreter des Holzschnittes, übersächsischen Königen, 2 von arabischen Kalifen. Die Münzen Karls einstimmt. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß alle des Großen sind zum Teil in italienischen, zum Teil in fränkischen Partien des mittels Negativ auf die Metallfläche übertragenen Bildes durch ein Decmittel gegen die Achflüssigkeit geschützt werden, fodaß alle zum Bilde gehörigen Striche und Punkte erhaben über dem tiefgeäßten Metallgrunde stehen bleiben. Nachdem das Licht auf die lichtempfindliche Schicht der Watze eingewirkt, also das

Städten geprägt.( Eine in Chur  .) Ginzelne tragen die Jahress zahl 774. 773/74 führte Karl der Große Krieg mit den Longos barden, deren Reich wurde vernichtet, die Städte geplündert und auch der longobardische Kriegsschatz erbeutet. Die Beute wurde zum Teil, wie wir wissen, an die Krieger Karte verteilt. Aus