127
-
Nee id bin jarnich Luischen, id bin tüdich, wie' n Affe." " Jeder tückscht, so jut wie er tann", sagte Dntel Friz.
"
-
in ein Gemisch von Schnee und Hagel. Der Wind, der von Südost nach Nordwest umgesprungen war, begann nach Mitternacht sturmartig zu wehen. Er warf zu Philadelphia Tausende von Bäumen Wat willsten damit gemeint haben?" Frau Pennemann fuhr um. Das Thermometer sant unter 18 Grad Celsius. Der vom empor.„ Du hör überhaupt auf! In so'ne Lokale schleppste Winde gepeitschte Schnee häufte sich zu Bergen an, die der Frost einen, wo de Mächens mit de Männer anbandeln, und Du läufft zu einer festen Masse gestaltete. Als der Tag anbrach, war alles auch immer mit." Sie warf Tante Gustchen einen wütenden Blick Leben gelähmt, denn alle Verbindungen waren abgeschnitten. In zu. In so'ne unanständigen Lokale läuffte mit." der Chesapeake- Bai scheiterten 30 Schiffe, in der Delaware- Bai 22 und 60 Schiffe wurden ans Ufer geworfen. Auf einem an der Küfte von Maryland ans Ufer getriebenen Schiffe wurde die gesamte Schiffsmannschaft erfroren aufgefunden."
Die Ilimatischen Bedingungen in Deutschland find für die Entstehung solcher Schneestürme nicht günstig. Wenn auch bei uns im Schneegestöber hin und wieder Menschen sich verirren und in der Kälte umkommen, so bleiben solche bedauernswerten Unfälle doch mehr vereinzelt. Glüdlicherweise werden wir von solchen Katastrophen wie die geschilderten in unseren Wintern verschont. C. Falkenhorst.
Kleines feuilleton.
eb. Beim Bock. Ueber die Bockfahrt war man sich also einig, auch über den Tag, nur noch nicht über das Ziel. Urbock, Hasenheide oder irgend eins von den großen Lokalen, wo Bockjubel angekündigt war?
Frau Pennemann war für den Urbock; das sei doch wenigstens was echt Berlinsches. Vater Bennemann war's janz ejal".& Bier war ja doch allemal desselbe. Tante Gustchen fand den Urbock zu roh, und Onkel Frizz schlug die Hasenheide vor: ,, Da sind die Bayern , und' s is jemütlich." Onkel Karl war auch dafür; die Bayern find' mal was andres. Ja, man wollte zu den Bayern gehen.
" In die Mächenskneipe?" brauen mißtrauisch zusammen.
Frau Pennemann zog die Augen
Na, Dein Oller wird Dir ja nich gleich durchbrennen," meinte Onkel Frig.
Und bei de Bayern ist's so gemütlich," redete Tante Gustchen git. Das sind doch da nich sone Kellnerinnen wie in de Berliner Mächentneipen. Die sind doch anständig!"
"
"
Boussieren wer'n se ooch schon," meinte Frau Pennemann. Nu, wenn schon!" sagte Onkel Frizz.
Frau Pennemann warf ihm einen entrüsteten Blick zu:„ Nu, wenn schon! Det fannst Du sagen, Du hast keene Frau, aber de berheirateten Männer sollen die Mächens in Ruhe lassen."
,, Na, ich tue ihnen ja jar nichts," entschuldigte sich Vater Bennemann.
Der große Saal war schon dicht gefüllt. Auf den ersten Blick war es überhaupt schwer, noch einen leeren Platz zu entdecken. Eine blaugraue Dunstwolte lagerte über dem riesigen Raum, dazu ein wirres Durcheinander schreiender, lachender, singender Stimmen. Es legte sich förmlich lähmend auf die Sinne.
Ontel Frizz steuerte seiner Gesellschaft voran ruhig durchs Gewühl. Er kannte sich offenbar schon aus. Er unterhandelte bereits mit der Seellnerin um den Plaz, als die andern erst antamen. Also fünf Krüge, Bepi; nich zu lange warten lassen, wir haben Dorscht!"
Na wie allemal." Pepi verschwand mit einem Lachen. Und hier foll's anständig find?" Frau Bennemann ließ die Blicke schießen:„ Na weefte! Sieh mal, wie der da drüben de Kellnerin in de dicken Arme Ineift! " Jott, laß ihm doch det bischen Verjnügen! Seine Frau hat vielleicht nur Stöcker!"
-
" Frig, wenn De anzüglich wirst sollste mal sehen!" Frau Bennemann beugte sich über den Tisch, als wollte sie ihrem Schwager ins Gesicht fahren.
Ontel Frizz lachte.
„ Er hat Dir doch jar nich jemeint," fuchte Tante Guftchen zu begütigen: Er redt ja von den seine Frau.
"
Ach wat, Frau is Frau, aber du hältst immer Deine Brüder de Stange. Laß Du Dir doch von Deinem Mann betrügen, meiner darf's nich."
"
Das wird er sich auch nie erlauben. Was Bennemann?" fragte Onkel Karl ernsthaft. Bennemann brummelte in seinen Bierkrug und antwortete nicht
weiter.
Onkel Frizz lachte malitiös vor sich hin:
#
-
„ Na, erlaub mal, dies is ja doll! Wie kannste einem denn so was sagen?" Tante Gustchen wurde ebenfalls tücsch. Ein Profit ein Profit der Gemüt- lich- keit!" Onkel Frizz hielt den Bierkrug zwischen beide und fiel in den Rundgefang mit ein.
Nu willste Einen auch wohl noch verhohnepiepeln?" Frau Bennemann war wütend." Pennemann und Du fizt da, wie ne Schaute, wat läßte Dir denn alles jefallen?"
,, Laß Dir' s nich jefallen, Bennemann" schrie eine Stimme vom Rebentisch herüber. vom Nebentisch herüber. Man war auf den Tisch aufmerksam geworden.
Bennemann muk auf!"
Bennemann, zieh de Hosen an!" Ein dröhnendes Gelächter.
-
zwei
-
drei
-
G'suffa!"
Üleber Frau Bennemanns Schultern weg fam ein Bierkrug und
Eins lang an ihren an.
-
Das is ja ne Frechheit!" schrie Frau Bennemann. „ Ein Profit ein Profit- der Gemüt- lich- teit!" manns Hutbänder flogen. Zwei, drei, vier andere Krüge folgten dem ersten. Frau Benne
Schulter weg nach dessen leerem Serug. Noch' ne Lage?" fragte Bepi und langte über Bennemanns
" Jezt fällt se ihm schon um'n Hals," rief Frau Bennemann. Jetzt hab ich aber wirklich genug!. Pennemann, jetzt stehste auf und kommst nach Hause!"
,, Aber, Luischen!" flehte der Gatte.
"
Aber, Luischen!" rief Onkel Frizz. Stimmen nahmen es auf. „ Aber, Luischen
"
aber, Luischen!" Ein paar andere
Nun seid doch bloß ruhig, man tiett ja nach uns 1" sagte Tante Gustchen gedämpft.
"
Ach und da soll ich wohl dran schuld sein? Was führt.hr einen denn in solche Bude, wo de Mächens mit de Männer an bandeln. Mit Euch bin ich überhaupt fertig!... Pennemann, jezt tomm!" Sie nahm ihren Mann am Arm und schob ihn dem Ausgang zu. Durch's Lokal flang wieder der Rundgesang:„ Ein Projit ein Profit der Gemüt- lich- feit!"
--
"
c. Die Hebung einer ganzen Stadt. Zu den zahlreichen wunderbaren Ingenieurleistungen, die amerikanischer Unternehmungsgeist in der durchgreifenden Lageveränderung ganzer Städte bereits vollbracht hat, gefellt sich als neueste die Hebung der Stadt Galbeston, deren Geschichte Watson Davis in der American Review. of Reviews " erzählt. Galveston liegt am östlichen Ende einer langen niedrigen Insel an der Küste von Texas , an der auf der einen Seite die Brandung des Golfs von Merito schäumt, während auf der anderen die ruhige Wasserfläche der Galveston- Bai sich ausdehnt. 53 Dampferlinien und neun Eisenbahnlinien laufen an diesem Punkt zusammen. Die Stadt führt etwa ein Drittel des Weizenexports aus den ganzen Vereinigten Staaten aus und steht unter den Ausfuhrhäfen des Landes an dritter Stelle. Allgemein bekannt wurde der Name der Stadt infolge des furchtbaren Unglücks, das sie am 8. September 1900 heimsuchte. Vom Golfe her ergoß fich eine riesige Sturmflut über die ganze Stadt und brachte mehr als 5000 Menschen den Untergang, während der materielle Schaden sich auf etwa 17 Millionen Dollar belief. Man glaubte, daß Galveston nun der Vergangenheit angehören würde, aber so leicht läßt sich der Amerikaner von widrigen Verhältniffen nicht beugen; unmittelbar nach dem Unglück begannen die Einwohner der Stadt mit dem Wiederaufbau, und es wurde ein gigantischer Plan ausgearbeitet, der die Stadt vor der Wiederholung einer solchen Katastrophe endgültig schützen sollte. In vier Monaten hatten drei bedeutende Ingenieure die Pläne zur Aufführung eines festen Betonwalls längs der Golffüfte und zu einer allgemeinen Hebung des Niveaus der Stadt entworfen. Zwei Jahre nach dem Sturm wurde die Arbeit in Angriff genommen, und im Juli des Jahres 1904 war zunächst der große Wall vollendet. Er ist aus massivem Beton, 16 Fuß hoch, an der Basis 16 Fuß und oben 5 Fuß dick, und er zieht sich 34 englische Meilen an der Rüfte des Golfes entlang. Nach der Seite des Meeres zu ist er überdies durch Wellenbrecher und Steinschüttungen geschützt. Schwieriger
Aber die Pepi is' n niedliches Ding," sagte Tante Gustchen. noch als die Errichtung des Walls gestaltete sich das Problem der , So'n richt'ges dralles Münchner Madl." Die Niedlichste von allen!"
Onkel Karl, der die Bayerinnen mit Kennerblicken gemustert hatte, nickte. Wo ich hinjehe, find se immer niedlich", sagte Onkel Fritz gewichtig.
" Ja, Du kennst Dir aus!" Tante Gustchen lachte. „ Na, ich weeß nich, was Ihr an se habt, an fo'n Schank mächen, Bennemann, Du brauchst se nich so anzufuden! Wat wirfst Du'n det Frauenzimmer für Blicke nach? Nu fang mir nich sowat an, verstehste!"
„ Aber Luischen", begütigte der Gatte.
Hebung der Stadt. Es bedeutete nicht weniger, als daß der ganze Boden der Halbinsel vom Wall bis zum Ufer der Bai hinüber mit Sand aufgehöht wurde, und zwar am Wall um 17 B und an der Bucht um etwa 8 Fuß. Der Geschäftsteil der Stadt in der Nähe der Bai mit seinen vielen großen Steingebäuden liegt geschützt und brauchte daher in das zu hebende Gebiet nicht mit einbegriffen zu werden. Zur Ausführung des Planes ließ man vor allem vier gewaltige Sandbaggermaschinen kommen, die zusammen mit zahlreichen fleineren Maschinen die Arbeit, das Material zur Auffüllung herbeizuschaffen und zu verteilen, erledigten. An der Rückseite des Meerwalles wurde ein Kanal gegraben, der, nach seiner Fertig stellung, sich 2½ englische Meilen lang erstrecken, 200 Fuß breit und