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Ohne dem Vater die Hand zu reichen, ging der Mat Sabon. Die Hofreite lag längst hinter ihm, und noch immer stand der Allendörfer wie angewurzelt. Verdiente er wirklich die Schmähungen, die ihm der Bub an den Kopf geworfen hatte? Warum hatte er den Dokheimer belogen? Doch nur, um die Brait ins reine zu bringen und dem Maß zu einem reichen Mädchen zu verhelfen. Nun lohnte der infame Mensch ihm mit schnödem Undank und kehrte den Rauhpintscher heraus.' war zum Verzwazzeln! Ja, ja, bielleicht war doch einer droben, der bei der Brait zugehört hatte und ihn die Zuchtrute fühlen ließ. Zarifari! Als ob er's nicht besser wüßte:' 3 war feiner droben,' s war alles Natur. Daß er immer wieder rüdfällig wurde!' s war wie eine Krankheit in ihm. Fort mit den Selbstquälereien! Eine Hoffnung winkte ihm jetzt: der Bauernverein. Da hielten sie große Stücke auf ihn. Kein Wunder! Wenn es galt, die Rechte der Bauern zu verteidigen, stellte er seinen Mann. Sie fonnten gar nichts besseres tun, als ihn zum Abgeordneten zu wählen. Saß er erst einmal im Landtag, dann würde er die Genugtuung erleben, daß sie alle vor ihm kakbuckelten, die Hochmutsnarren, die Großtuer, die heute auf ihn heruntergudten und sich besser dünkten als er.
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Straßenpflasterungen verwendet wird und den Wettbewerb mit dem beften Granit aufnimmt. Der Preis richtet sich natürlich vollkommen nach der Größe der Stücke und der Art der Dekoration. In den Racheln zur Wandbekleidung für Küchen, Speisezimmer, Korridore, Katalogen der Fabrikanten findet man glatte, polierte und gerillte Badezimmer usw., wie auch Fliesen für Bürgersteige, Ställe, Durch fahrten usw. aufgeführt. Zu Pflasterzwecken und Aufführung von Mauern werden rauhe und gerillte Mauersteine in den verschiedenen Größen angefertigt. Ferner gibt es große Platten nach Art der Marmortafeln zur Verkleidung von Wänden, Goffensteine, Treppenstufen, Bordschwellen usw. Die Steine, Platten und Kacheln können in den verschiedensten Farben, wie weiß, grün, rosa, gelb usw., sowie auch in gesteinartigen Zeichnungen erzeugt werden. Bei der aus Garcheysteinen, das Material ist sehr schön und sauber, doch Bariser Stadtbahn findet man Wand- und Treppenkonstruktionen befißt es einen von den Beamten betonten Uebelstand: es läßt sich nicht behauen oder wenigstens sehr schwer mit Hammer und Meißel bearbeiten. Eine besondere Schwierigkeit besteht also darin, bei berzierten Platten an Fußboden und Wänden die Baßstücke in die Eden und Winkel zu bringen. Man kann bei der Fabrikation hier. auf Rüdsicht nehmen, aber bei Reparaturen wird die Arbeit sehr schwierig und ziemlich kostspielig.
Seitens einer bautechnischen Gesellschaft wurden vor einiger
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Beit ziemlich umfassende Prüfungen des Materials, welches vielfach als Keramo bezeichnet wird, vorgenommen. Die Zentrale der Gefellschaft berichtet, es sei eine Fußbodenfliese, ein Blod, der polierten Solange der Fried daniederlag, hatte ihm seine Mutter Marmor initierte, ein mosailartig bekorierter Blod und eine mit der Mariann Verlöbnis mit dem Allendörfermat berheim- Ornamenten geschmüdte, mit Gesimsansatz versehene Wandtafelung untersucht worden. Der Bericht sagt: Bei sorgfältiger Prüfung licht. Als er, faum genesen, den ersten Schritt ins Dorf tun findet man, daß Garcheys keramischer Stein- gleichgültig aus wollte, teilte sie ihm behutsam die Neuigkeit mit. Ohne ein welcher der zahlreichen Hütten er stantmt nichts als Glas ist, das Wort der Ueberraschung oder der Klage zu äußern, fuchte er in einen besonderen Molekularzustand gebracht ist. In gewiffem sogleich den alten Bickelmeier auf und bat diesen, eine Ge- Sinne bildet er eine neue Substanz, welche bald dem Sandstein, legenheit ausfindig zu machen, durch die er sein Handwerk- bald dem Granit oder Marmor ähnlich ist. Das Produkt erhält zeug in die Stadt schicken könne. Da spannte der Greis selbst man, wenn man zerbrochenes Glas bis auf 1250 Grad erhitzt und fein Gäulchen an und brachte die Nähmaschine samt ihrem durch hydraulische Straft in Matrizen fomprimiert. Ein französischer Fabrikant, Inhaber einer der größten Keramofabriken, die sich in Eigentümer fort. Demi- Lune bei Lyon befinden, behauptet sogar, er könne mit diesem Material jedes gegebene Vorbild nachahmen. Das ist natürlich eine uebertreibung, wahrscheinlich ist nur die Nachbildung von Gesteinen gemeint, die für Bauzwede Verwendung finden. Der Konsul der Vereinigten Staaten in Lyon berichtet gleichfalls über das Verfahren, das in mancher Beziehung noch nicht ganz erklärt zu sein scheint. Er sagt: Das Phänomen der Entglasung erzeugt eine Art von Auflösung, die mehr scheinbar als wirklich ist. Denn bei chemischer Analyse zeigt das entglaste Glas die gleiche Zusammenfegung wie das natürliche Glas. Man kann daher sagen, daß entglastes Glas alle physikalischen und chemischen Eigenschaften des Glases besitzt, nur die Durchsichtigkeit geht verloren. Dabei nimmt aber das Glas ein völlig neues Aussehen an. Das nach dieser Methode behandelte Glas ist widerstandsfähig gegen Druck und Frost, schwere Erschütterungen und starke Abnußung.
In der Stadt traf der Fried seinen Lehrherrn, den Schneider Unverzagt, in großer Trauer. Die Frau war ihm gestorben, mit der er über dreißig Jahre in Eintracht gelebt hatte. Die Ehegatten hatten sich aufs glücklichste ergänzt. Während der Meister als ein Mann, der mancherlei Broblemen nachgrübelte und in seinen Mußestunden Geschichtswissenschaft trieb, einer ernsten Lebensauffassung zuneigte, hatte die Natur seiner Gefährtin ein heiteres Temperament berliehen, das allen Schicksalsschlägen widerstand.
( Fortsetzung folgt.)
( Nachdruck verboten.)
Wände und Zwifchendecken
aus Glasfteinen.
Die Verwendung von Glassteinen als Baustoff reicht nur fenige Jahre zurüd. Die Glasbausteine sind vor etwa zehn Jahren in Deutschland aufgetaucht, eine weitere Verbreitung haben sie aber jedenfalls erst seit der Pariser Weltausstellung des Jahres 1900 gefunden, wo die überaus mannigfachen, zum Teil recht gefällig wirkenden Fabrikate vorgeführt wurden, die nach den von Garcheh gewonnenen Patenten hergestellt werden. Diese in allen Formen und Farben hergestellten Garchenfteine, welche die schönsten Steinimitationen gestatten, unterscheiden sich sehr wesentlich von den bei uns namentlich für Pavillons und Gewächshäuser verwendeten Glashohlsteinen, die gleichfalls die Konstruktion von Wänden und Gewölben in regelrechtem Verbande gestatten und den Vorteil gewähren, das Tageslicht in vollstem Maße für gewisse Zwede aus mußen zu fönnen.
Die große Härte und Drudfestigkeit des Garchehsteines im Verein mit der prächtigen Wirkung dieses Materials ermöglicht es, dekorative und konstruktive Zwede zu vereinen. Dazu kommen noch andere, dem Glase eigentümliche Vorzüge. Das Glas wird von Chemikalien nicht leicht angegriffen, so daß Fußböden und Wandbekleidungen aus Glasfliesen mit Vorliebe für Laboratorien Anwendung finden, in welchen mit Säuren und anderen Chemikalien gearbeitet wird. Da ferner auch Röhren, Rinnen, Behälter usw. nach Garchehs Batenten gefertigt werden, so haben wir hier ein Material, welches ganz besonders den Ansprüchen chemischer Fabriken zu genügen vermag. Aber auch in Krankenhäusern, Asylen, Badehäusern usw., wo ständig ein Abwaschen der Fußböden und Wände mit warmem, häufig mit Desinfektionsmitteln versettem Wasser vorgeschrieben' st, ist dieses leicht zu reinigende Material, bas jeder Innendekoration angepakt werden kann und die Nachbildung des schönsten polierten Marmors gestattet, bortrefflich geeignet. Nach den Garcheypatenten arbeiten nicht allein vier große Gesellschaften in Frankreich , sondern auch große Hütten in Deutschland , Belgien , Rußland , Spanien usw. Die Preise sind nicht mäßig, doch bas Material ist auch außerordentlich dauerhaft, so daß es sogar zu
Es wird hier betont, daß das Keramo nicht durchsichtig sei. Es ist aber sehr wohl möglich, lichtdurchlässige Konstruktionen zu schaffen. Viele werden sich noch an den wunderbaren Glaspalast auf der Pariser Weltausstellung vom Jahre 1900 erinnern. In den hohlen Wänden, Gewölben, Treppenstufen dieses Kleinen Balastes brannten Glühlampen, deren Licht durch die dicken Platten von eigentümlicher Färbung nur gerade hindurch schimmerte. Das Ganze fah am Abend wie ein aus Berimutt und Onyx errichteter Feenpalast aus.
Dieses wunderbare Experiment diente aber einem recht praktischen Zwecke. Bei Tage ist ein derartiger Pavillon auch ohne Die baupolizeilichen Bestimmungen Fenster genügend erhellt. schreiben häufig vor, daß in gewiffen Wänden, namentlich an Nachbargrengen oder in Giebelwänden keine Fenster angebracht werden dürfen. Höchstens gestattet sie ganz fleine Oeffnungen, die aber mit einer, in feftem Eisenrahmen fißenden Rohglasscheibe verschlossen werden müssen. Das ist für den Bautechniker, der die Grundfläche möglichst günstig ausmüßen will, eine sehr unangenehme Bestimmung. Er ist genötigt, hier lauter dunkle Kammern anzulegen. Nun gibt es zwar in jeder Wohnung und noch mehr in Fabrik- und Geschäftsgebäuden genug Räume, die keines Fensters bedürfen; denn Licht braucht man auch in Räumen, die mir zur Aufspeicherung von Waren irgend welcher Art, von Heizmaterial und so weiter dienen. Nun hat man in den Glasbausteinen ein Material gefunden, welches auch die Baupolizei als massiven Baustoff anerkennt, der aber das Licht reichlich durchläßt, ohne daß man Eine Mauer aus Glasbausteinen kann hindurchzusehen vermag. die Polizei nicht gut als Fenster bezeichnen.
In Deutschland sieht man am häufigsten hohle Glasbausteine, die nach dem System Falconnier in verschiedenen Formen hergestellt sind und deren eigenartige Gestalt die Lichtwirkung im Innern zu verstärken vermag. Sie eignen sich vorzüglich für Gewächshäuser, werden aber auch vielfach an Stelle der Fenster und als Oberlichte für Wintergärten, Fabriken und Stallungen verwendet. Es wird nicht ohne weiteres einleuchten, warum häufig Fensteröffnungen mit Glasbausteinen ausgesetzt werden. Sie sollen hier die Doppelfenster vertreten. Ein Doppelfenster erhält bekanntlich die Wärme im Innern des Raumes besser als ein einfaches Fenster, bermöge der zwischen Außen- und Innenfenster liegenden Luftschicht, die be