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elnen fremden Paletot, und verschwand auf Nimmerwiedersehen.| schwer, aber trotzdem er alle Hebel in Bewegung fette, war feine Nur ich bewahrte mein faltes Blut und fischte das Original des Spur mehr von ihr zu entdecken; sie war eben durch den Reif". verhängnisvollen Briefes vom Boden auf. Ich sah mich aber in Die Geschichte aber, die ich hier erzählte, ist buchstäblich wahr, sie meiner Erwartung, ein echtes Mozart- Autogramm errungen zu ist in meiner eigenen Familie vorgekommen.- haben, schmählich getäuscht. Denn der Brief enthielt überhaupt nur die Worte:
Berdufte schleunigst! Die Polizei ist Dir auf den Fersen!
Dein Freund Hans."
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h. Der Wohlgeruch der Pflanzen und feine technische Verwendung. Der Wohlgeruch der Pflanzen verdankt seinen Ursprung verschiedenen ätherischen Delen, die in bald größeren, bald geringeren Mengen im Pflanzenförper verteilt find. Bon dieser Berteilung ist zwar kein derfelben Pflanze nicht immer in sämtlichen Organen vorhanden. Pflanzenorgan ausgeschlossen, doch find die dufttragenden Stoffe bei Die meisten Dele find fertig gebildet entweder in kanalförmigen ver- Ausnahmefällen bildet fich das Del erst, wenn der Pflanzenkörper Zwischenzellenräumen oder in besonderen Drüsenhaaren. Nur in zerstört wird.
Unter diesen Umständen wurde das Konzert auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Polyhymnia" löfte fich auf und tein Mitglied grüßte mehr das andere auf der Straße. Nur der taube Bauler bemühte sich bergebens einen neuen Musikverein zu gründen und behauptet jetzt überall, der Idealismus sei aus der Welt schwunden und niemand mehr habe Interesse für wirklich gute Mufit.
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Kleines feuilleton.
18 muß nicht geheirat' sein! In der von Dr. J. Pommer herausgegebenen Zeitschrift Das deutsche Volkslied" wird folgendes Junggeselleuliedchen mitgeteilt:
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' s muß nicht geheirat' sein!
Wenn ich mein Stand betracht', in dessen auch Hab' ich weder Weib noch Kind, leb' noch wohl auf. Hab' ich weder Weib noch Kind, leb' noch wohl auf. Alles, was verheirat' ist, das lach' ich aus. Mädchen gibt's auf der Welt groß und auch flein, Draußen bei Sommerszeit fruh oder spat, Schleichen in Heden' rum ganz in der Still', Gleich wie die Schnecken, wann's regnen will. Wenn ich auch teine mag, bleib' ich allein, Bleib' ich frei ledig,' s muß nicht g'heirat ' sein. Bleib' ich frei ledig bis an mein End',
Brauch' ich kein Schreiber nicht zum Testament.
Da alle ätherischen Dele sehr schnell verdunsten, so zeigen die meisten Pflanzen felbft geringe Mengen dieser Dele durch ihren Duft an. Diese Eigenschaft der Dele wird für die technische Ver wendung des Wohlgeruchs von wesentlicher Bedeutung insofern, als fie eine leichte Gewinnung der Dufterreger ermöglicht.
Die verschiedenen Arten der Dele find in besondere Gruppen eingeteilt worden, so werden unterschieden: Terpene, Baraffine, Altohole, Ketone, Phenole, Säuren, Aether ust. Die Zugehörigkeit zu dieser oder jener Gruppe wird bedingt durch das Verhältnis der brei wesentlichsten Grundstoffe der Dele: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff. So zählt das Rosenöl, dessen wesentlicher Bestandteil das Geraniol bildet, zu den Alkoholen, desgleichen das Menthol des Pfeffermünzöls. Der Kampfer im Kampfer, Lavendel, Rosmarinund Salbeiöl rechnet zu den Ketonen. Benzoe- und Zimmtsäure find als Vertreter der Säuren in verschiedenen Harzen und Balsamen zu finden. Terpentinöl ist das wichtigste der Zerpene.
Derselbe
Der bekannteste aller Blumengerüche ist wohl der Rosenduft; das Rosenöl war schon im Altertum weit und breit beliebt. Für die Gewinnung dieses Deles wird im Balkan eine bestimmte Rose, Rosa demascena angepflanzt, die seit einigen Jahren auch in Deutschland angebaut wird. Um 1 Kilogramm Rosenöl zu ge winnen, bedarf es 5-6000 Kilogramm Rosenblüten. Duftträger ist auch noch im Rosengeranium, Pelargonium odoratissimum vorhanden. Ein ähnliches Del, das Palmarosa- Del oder indisches Geraniumöl, das vielfach zur Verfälschung des Rosenöls angewandt wird, stammt von einer in Indien heimischen Stande, Andropogon Schoenanthus.
Terpentinöle sind ein Destillationsprodukt der Nadelhölzer. Ein aus den Nadeln und Zapfen der Tanne ge wonnenes Terpentinöl wird direkt in der Parfümerie verwandt. Das Holz der virginischen Ceder liefert das zum Parfümieren von Toilettefeifen viel angewandte Cedernholzöl. Das Safrol, das ebenfalls in der Seifenfabrikation eine große Rolle spielt, stammt von einer dem Lorbeerbaum ähnlichen Pflanze, Sassafras officinalis, in Nordamerika heimisch. Der Kampfer wird zur Hauptsache von Cinnamonum Camphora, dem Kampferbaum gewonnen; dieser Baum zählt gleichfalls zu den Lorbeergewächsen. Zwei ähnliche in Ostindien einheimische Arten dieser Pflanzengruppe liefern das Caffia- und das Zimmtöl.
Das sehr gebräuchliche Frisöl wird von den Wurzelstöcken etlicher Jrisarten gewonnen. Bei Veilchenparfilms wird zumeist Frisöl angewendet. Die getrockneten Wurzelstöcke dieser Pflanze tragen im Drogenhandel den bezeichnenden Namen Beilchenwurzel. Verschiedenen Prunusarten verdanken wir das Bittermandelöl, das zur Hauptsache aus dem Kern der Aprikose gewonnen wird. Von Orangearten stammen Bergamott, Limett, Neroli-, Pomeranzen und Bitronenöl. Das Zitronenöl stammt von einer auf Ceylon angebauten Grasart, Andropogon Nardus. Eine diesem Grafe ähnliche Pflanze muß δαξ zur Erzeugung billiger Eau des Cologne benutte benutzte Lemongraßöl hergeben. Ueberhaupt werden viele wertvolle Parfüms durch Mischung verschiedener ätherischer Dele nachgeahmt und das oft in so täuschender Weise, daß ein Unterschied zwischen dem echten Parfüm und der Nachahmung gar nicht zu bemerken ist. Zu den ältesten Gewürzen zählt das Reltenöl, das echt von dem auf den Molukken einheimischen immergrünen Weltenbaum gewonnen wird.
- Vom ,, Amtsgeheimnis" des Briefträgers erzählt Emir in der Straßburger Poft": Dieser Briefträger hatte zufällig das Revier zu besorgen, in dem er selbst wohnte. Eines schönen Tages betam er einen Brief in die Hände. adressiert: Mademoiselle Josephine X., rue Y. Ha, was ist denn das? Das ist ja meine Tochter! Sich' doch an, so schlau wie sie sein will, sollte sie doch wissen, daß ich ihr selbst den Brief bringen muß. Wer hat nun meiner Tochter zu schreiben? Ich muß doch sehen, was darin steht. Und damit hatte er auch den Brief schon geöffnet, las seinen Inhalt und flebte dann das Kubert mit feinem Gummi wieder sorgfältig zu. Als er zu Hause antam, legte er seiner Tochter, sie war Näherin, den Brief auf den Arbeitstisch: Hier, Josephine, ist ein Brief für Dich. Aber fage mir doch, wer ist das, der Dir Briefe schreibt? Die Tochter antwortete errötend, daß fie fich gar nicht denke, wer ihr schreiben fönnte, und rasch verschwand der Brief in ihrer Tasche. Ja, warum Steckst Du den Brief so schnell in die Tasche? Wenn nichts dabei ist, so gib ihn her, ich möchte ihn gern lesen. Ich werde warten bis mittag, und dann sagst Du mir, wer der ist, der diesen Brief geschrieben hat. Und richtig, zur Mittagszeit gestand die Tochter, daß es ihr lieber Camill war, der ihr geschrieben habe. Er sei Schreiber und wohne da und da. Gut, sagte der Vater, ich will hoffen, daß dies der erste und letzte Brief gewesen ist. Das fehlt gerade noch, daß ich meiner Tochter auch noch ihre Liebesbriefe nach Hause bringen muß, um ihr dadurch etwa gar zu beweisen, daß ich diese Liebelei dulde. Weinend zog sich die Tochter zurüd. Kaum aber hatte der Vater feinen Dienstgang angetreten, so beeilte sich die Tochter, ihren Camill brieflich von dem Geschehenen zu unterrichten. Der Vater jedoch bat einen seiner Kollegen: Sag' einmal, wenn Du einen Brief mit der und der Adresse bekommst, so gibst Du ihn mir, ich muß ihn lesen, denn er ist von meiner Tochter an ihren Liebsten. Es vergingen feine zwei Stunden, so war der Vater schon im Besitze des Briefes. Zu seinem größten Erstaunen las er, wie feine Tochter über ihn loszog. Die Rüdantwort lautete nicht anders, und so ging das eine Zeitlang weiter. Der Vater gab der Tochter nur dann und wann einige Zitate aus den Briefen zu schmeden", wobei sie jedesmal fast sprachlos war. Sollte Camill wirklich so schlecht sein und dem Vater heimlich alles erzählen? Sie schrieb ihm, daß der Vater alles wisse; wer der Schlechte wohl sein könne, der ihm alles erzähle? Liebe Josephine, lautete die Antwort: Ich bin nicht derjenige, der Deinem Vater etwas gesagt hat; ich kenne Deinen Vater faum und er mich gar nicht. Er macht vielleicht die Briefe auf? Aber sie sind doch alle so gut zu. Wenn Du willst, gehen wir zusammen nach Paris , wo wir auch glücklich leben können. Das Mägdlein aber schrieb darauf: Lieber Camill! k. Eine Reise durch die Sahara . Ueber eine Reise, Ich werde wahnsinnig. Ich halte das nicht mehr aus. Mein Vater die Profeffor E. F. Gautier im vorigen Jahre durch die Sahara ist ein Tyrann. Ich mache ein Loch ins Wasser, ehe der Tag herum gemacht hat, macht Chrus C. Adams in der American Review of geht. Er weiß alles, alles. Errette mich, errette mich, lieber Camill, Reviews" ausführliche Mitteilungen; er nennt die Unternehmung wenn Du mich lieb hast. Dies half. Anderen Tages tam zwar tein des Professors die bedeutsamste Reise, die je durch die Wüste unterBrief, aber der junge Mann selbst. Nimm Dir mit, was Du Nüß- nommen worden ist. Gautier zog quer durch die Sahara , reifte liches hast; mache schnell. Während der Vater beim Abendschoppen etwa 900 Kilometer im Sudan und kehrte nach etwa fünf Monaten im Wirtshaus saß und sein Tärtele" legte, verschwand die wieder nach Frankreich zurück. Noch vor vier Jahren wäre eine solche Josephine mit ihrem Camill auf Nimmerwiedersehen. Jetzt bereute Expedition unmöglich gewesen, denn damals machten die räuberischen der Vater den Bruch des Amtsgeheimnisses gegenüber seiner Tochter| Tuaregs das ganze Land unsicher, stürzten sich mit Windeseile auf
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Für die Gewinnung der ätherischen Dele aus den Pflanzen werden verschiedene Methoden angewandt, wofür einmal die Beschaffenheit des Riechstoffes, dann aber auch der Zweck seiner Ver wendung maßgebend wird. Am meisten gebräuchlich ist die Destillation. In anderen Fällen wird der Riechstoff erst auf ein vollständig geruchlos gemachtes Fett oder auf Mandelöl übertragen. Diesem Produkte wird dann unter Zuhülfenahme von Spiritus der Duftstoff entzogen, der nun für die feinsten Parfümeriezwecke Verwendung finden kann.
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Geographisches.