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selbständiger als aubor, weiß fich zu unterhalten, auch wenn es allein munteres Stubenfäßchen", erzählt darüber laut der Wiener Zeit" ift, ist wißbegierig, hat hundert Einfälle. Es fragt viel und hört folgendes: Die G'schichte war nämlich so: Die gnä' Frau hat glaubt, gern Geschichten erzählen, am liebsten solche, die feiner Einbildungs- und der gnä Herr es is zu tomisch. hätten ein.. fraft freien Spielraum gestatten. Auch wird es vorsichtig, auf fagt man denn... no, ein Techtelmechtel. Sie muß wohl' glaubt mertfam und empfänglich für Lob und Tadel. Das Ehrgefühl hab'n, daß der gnä' Herr, wann sie a'Wiittag ihr Schlafert erwacht, das fittliche Ürteil meldet sich. Der Verkehr mit Alters- macht, zu mir in die Kuchel auf Besuch tommt, und da wollt sie genossen wird ihm immer lieber, und da es gleichzeitig Gefallen an fich es is unglaublich, wie i' mich für so schlecht anschau'n hat allerlei Beschäftigung findet, so sagt ihm der Aufenthalt in einem finna da wollt sie sich überzeugen, ob' s wirklich wahr is. Kindergarten recht wohl zu." Diese Entwidelungsstufe, die sich bis alio fommt sie nachmittags, wie ich abräum' nach'm Essen, in die zum Ende des sechsten Lebensjahres hinzieht, ist für die psychische Suchel, geht net schlaf'n und schlupft in unsere große, leere KohlenEntfaltung und Reife des Kindes von allergrößter Wichtigkeit. Hier fisten eini. Ich hab' natürli la Ahmung von dem Manöver, tumm gilt es, den Anschauungstreis zu bilden, den der Lehrer beim Eintritt in die Kuchel a'rud, wajch G'schirr, renn umanand. Der Herr des Kindes in die Schule als vorhanden vorausießen muß. Denn das fommt natürli net. I arbeit' alio, und na, es is einfach Kind soll unterrichtsfähig sein, d. h. es soll über einen gewiffen zum Totlach'n. nehm die Rest'in bom Essen, heb'n' n Grad intellektueller Reise verfügen, der es befähigt, dem Unterricht Deckel a bißl auf und schmeiß' s eini. Gleich drauf fehr' i aus zu folgen und den dargebotenen Webstoff geistig zu verarbeiten. und pulver' natürlich a Masia Mist eini. Zum Schluß i Dazu bedarf es einer Menge richtiger Vorstellungen und Begriffe, bab' grad den Of'n putt sameiß i a große Schaufein Aschen die dem neu hinzukommenden Wissensstoffe als Anknüpfungspunkte' nein. Jm selben Moment i mach an Schrei, springt der Deckel dienen können. Je größer der Vorstellungsschatz im borschul- von der Kohlenfist'n auf, und die gnä' Frau steigt wia a Geist, boll pflichtigen Alter ist und je flarer und sicherer die einzelnen Vor- Aich'n, Mist und Mittagessen aus der Kristen' raus. Jessas Maran ftellungen ausgeprägt sind, desto leichter wird das Kind in der Jofef, schrei i z'erft, aber glei' drauf is mir a Licht aufg'angen. Scule begreifen und lernen, desto raicher wird sich sein Borstellungs- ezt tummt natürli der Spettafel. Der gnä' Herr und die gnä' und Gedankenfreis erweitern. Erfahrungsgemäß find die meisten Frau no es is net zum fag'n und zum Schluß, wer hat d'
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unferer Kinder, wenn sie zur Schule tommen, sehr arm an brauch- Schuld: Das arme Stubenmadl." Das Beweisverfahren des Probaren Vorstellungen, daher die Forderung, durch rege Spieltätigkeit, gefies ergab, daß die geklagte Frau dem Dienstmädchen nur ges viel Bewegung in der freien Natur, Verkehr mit Kindern und fündigt habe, daß die Klägerin jedoch aus freien Stücken den wenn irgend möglich durch den Besuch eines gut geleiteten Dienst sofort verlaffen hatte. Darum mußte die Klage abgewiesen Kindergartens den Kindern auf bequeme und angenehme Weise zu werden. einer größeren Summe brauchbarer Vorstellungen zu verhelfen.
Eiwa vom siebenten Lebensjahre an bis zur Beendigung des achten steht das Kind auf der dritten Stufe der Entwickelung. die im Grunde nur eine Uebergangsstufe ist und sich im übrigen tals Stufe der freien Einbildungskraft und des findlichen Vertrauens ennzeichnet.
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Die fünfte Altersstufe ist die des aufstrebenden Verstandes und eines durch zunehmende sittliche Einsicht beeinflußten Verhaltens", der sich als se ch fte die Stufe des vorherrschenden Verstandes und eines durch fittliche Ideen bestimmten Handelns" anschließt. Das ist die Zeit, in der die Kinder wie man jagt verständiger werden die Bildung psychischer Begriffe macht raiche Fortschritte und die Herrichaft des Verstandes tritt immer entschiedener hervor. Bugleich festigt sich der Wille, die Energie gewinnt an Stärke, es bilden sich fittliche Maßstäbe und Grundfäße, die ganze Entwickelung wird in diesem Stadium beherrscht von einem erhöhten Streben nach Bolltommenheit.
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en. Der neuentdeckte Tempel der Gesundheit auf der Insel Kos . Das berühmteste Bauwerk im Dienst der Heilkunde des flaffischen Altertums ist durch emjige Altertumsforschungen in den letzten Jahren wieder ans Licht gezogen worden. In der Blütezeit des Griechentums, im fünften Jahrhundert vor Chrifti, gab es zwei Ungleich wichtiger ist die vierte Stufe, auf der das mecha- große Aerzteschulen, die von Knidos und die von Kos . Die letztere nische Gedächtnis fich entwickelt. Die Fähigkeit, erworbene Bor - hatte den größeren Ruf und wurde auf Hippokrates selbst zurüdstellungen in ihrer ursprünglichen Gleichzeitigkeit und Aufeinander geführt, dem die Zeitgenossen und Nachkommen einen mehr als folge wieder ins Bewußtsein zurückzurufen, eine Fähigkeit, die für menschlichen Geist zuschrieben und eine halbgöttische Verehrung widdie gesamte weitere geistige Entwickelung des Menschen von höchster meten. Er verdiente diese Auszeichnung, weil er als erster die Bedeutung ist, erreicht schließlich einen so hohen Grad der Stärke, Kunst der Medizin auf das Studium der Natur begründete. Auf daß man wohl fagen darf, das Kind steht jetzt hinsichtlich seiner ihn soll auch die Anlage des dem Asklepios auf der Insel Ros er geiftigen Entwidelung unter der Herrschaft des mechanischen Gerichteten Tempels zurüdgehen, der von der Heilkunde als eine be dächtnisses."( Hartmann). Der Knabe macht sich auf dieser Stufe fondere Reliquie geschätzt werden muß. Die Untersuchungen und durch große Beweglichkeit und Wildheit, Streitfucht, Rechthaberei und Ausgrabungen an der Stelle des großartigen Heiligtums wurden Reckerei bemerkbar; das Mädchen fällt durch sein verärgertes, gant vor drei Jahren durch einen deutschen Gelehrten, Profeffor Rudolf süchtiges und schmollendes Wesen auf. Der Erzieher muß fehr auf Herzog aus Tübingen , energisch ausgenommen und haben auch die der Hut sein, um nicht durch Infonsequenzen oder Schwächen, die Teilnahme anderer Nationen hervorgerufen. Jetzt hat ein an von den Kindern sofort entdeckt und gründlich ausgebeutet werden, diesen Forschungen lebhaft beteiligter englischer Gelehrter, Dr. feine Autorität und damit seinen Einfluß gänzlich zu verlieren. Richard Caton, einen fesselnden Vortrag über den Tempel ge. halten. Der Tempel der Gesundheit oder das Astlepieion lag am Fuß einer Bergfette in etwa drei Kilometer Entfernung von der Südfüste der Insel. Die Zerstörung des ungewöhnlich mächtigen Kompleges von Bauten ist gemeinsam durch Erdbeben, durch die Vegetation und durch die Nebeltaten von Kalkbrennern geschehen, außerdem hat man die Trümmer als Steinbruch benutzt und daraus mehrere Kirchen und Moscheen gebaut. Die Bernichtung des Tempels durch das Zusammenwirken dieser Umstände ist eine so vollständige gewesen, daß bis vor drei Jahren niemand ahnte, daß der Play Panagia mit den umliegenden Gärten die Stätte der altberühmten Asklepieion gewesen wäre. Die bisher ausgegrabenen Baulichkeiten dehnen sich über eine Fläche von 180 Metern von Nord nach Süd und 129 Metern von Ost nach Weft aus. Die Umgebung wirkt mit dem Blick auf das Meer, die herrliche Ebene an der Küste, auf die schöngeformten und bewachsenen Berge außer ordentlich reizvoll. Die Forschungen sind jest weit genug gediehen, um einen Schluß auf die Beschaffenheit der großen Anlage zu ge= statten; Caton hat bereits ein Bild davon entworfen, wie der Tempel mit den anliegenden Baulichkeiten ausgesehen haben mag. Durch dorische Propyläen gelangte man in eine dreiseitige Stoa oder Säulenhalle, die mit einer größerer Zahl von unregelmäßigen Gebäuden in Verbindung stand. In den Propyläen sind Reste von großen Becken und einer dahin führenden Wasserleitung gefunden worden, woraus zu schließen ist, daß dort zuerst gewisse Waschungen vorgenommen werden mußten, ehe die Besucher das eigentliche Heiligtum betraten. Die an dem linken Flügel der großen Halle gelegenen Gebäude enthielten eine ausgedehnte Reihe von Bädern, wo die von Hippokrates empfohlener heißen und falten Douchen, die Abreibungen mit Wasser von verschiedener Temperatur, die Anwendung des Smegma, einer Art von heißer, halb flüssiger Seife, usw. berabfolgt wurden. Hippokrates war ein großer Wafferdoktor, und auf der Insel Kos wurden sicher Hunderte folcher Patienten der Wasserbehandlung unterzogen. Die übrigen Gebäude an der Halle dien vermutlich als Wartejäle, als Konsultations- und Ope rations caume, als Aufbewahrungspläte für ärztliche Instrumente und zu ähnlichen Zweden. Jedenfalls hat sich auch eine Apotheke - Das Gespenst in der Kohlenkiste. Vor einigen Tagen brachte und Bibliothet dort befunden Der von der Stoa eingeschlossene Hof das Dienstmädchen M. beim Zivilrichter des Bezirksgerichts Leopold- diente sicher zur Ausführung der gymnastischen Nebungen, auf die stadt( Wien ) eine Lohnklage vor. Sie verlangte von ihrer ehemaligen Hippocrates feichfalfa ein großes Gewicht legte. Die vierte Seite Dienstgeberin, der Gattin des Dr. Anton S, 50 Stronen Ersatz, weil des Vierecks wurde durch den eigentlichen Tempel geschlossen, der sie ihre vierzehn Täg' nicht machen konnte", sondern am Schluß dem großen Altar von Pergamon ähnlich gewesen sein muß und einer für jeden Unbeteiligten sehr drolligen häuslichen Szene stehenden namentlich der Verehrung der heiligen Schlangen diente, die als Fußes entlassen worden sein soll. Die Klägerin, ein hübsches, Inkarnation des Gottes der Heilkunde angebetet wurden.
Bemerkenswert ist noch, daß mit den Lebensaltern auch die Temperamente des Menschen zu wechseln pflegen. Loge hat in seinem„ Mikrofosmus" dem Kindesalter das fanguinische, dem Jünglingsalter das sentimentale, der Mannheit das cholerische und dem Alter das phlegmatische Temperament als natürliche Stimmung augeteilt.
In der bürgerlichen Wissenschaft über die psychischen Altersstufen findet sich eine Feststellung nicht, obgleich fie ganz allgemein befannt ist, nämlich die, daß die pinchische Entwickelung des Kindes in vielen Stücken in demselben Maße beeinträchtigt wird, in dem die törperliche unter der Ungunft der sozialen Ber hältnisse zu leiden hat. Diese Konstatierung intereffiert une in ganz besonderem Grade. Vereinzelt liegt schon wissenschaftliches Material vor, das in dieser Hinsicht Stüßr infte bieten tönnte. An eine systematische Erforschung der Zusammenhänge zwischen physischer und psychischer Entwickelung unter veränderten sozialen Bedingungen ist die bürgerliche Kindespsychologie noch nicht herangetreten. Das proletarische Kind wartet seines Biographen noch. O. R.
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Kleines feuilleton.