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kommt man keine Ausbesserin, es ist wirklich, um aus der Haut zus nur schimpfen" zu können, und nicht einmal der Heiterkeit ihr Recht fahren." zu lassen. Und daraus folgt die Versuchung, alle Achtung aufzuAch so, das war's? Ja, das ist ja der alte Born." Die bieten, daß nächstens doch noch etwas mehr Licht verkündet werden Schwiegermutter nickte. Die, die was können, sind immer besezt, und die, die nicht besetzt sind, können nichts. Ich bin auch auf der Suche."
Du auch?" rief Frau Liesbeth.„ Ach und ich dachte schon so an Eure alte Müllern. Ist denn die.
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„ Nach außerhalb verzogen," fiel die Schwiegermutter ein. " Na das ist ja gut! Und die war meine letzte Hoffnung. Kinder, was mach ich denn bloß? Ich habe ja soviel zerissene Wäsche zu liegen, und Kinderkleider sind auszubessern, nein ich sage." Annoncier doch mal", sagte die Schwiegermutter. Vielleicht friegen wir denn beide eine; ich gebe Dir die Hälfte zum Inserat zu!" „ Ach, das hab ich ja schon getan, aber was kommt denn? Die Weiber sind ja so dämlich. Flicken und Nähen, sollte man meinen, müßte jede Frau aus dem Volk können; aber frag' mal, wie viele Dir' ne saubere Flide untern Hermel fezzen können? Es ist unerhört! Was macht man blog?"
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Man macht es sich selber," sagte Sophie troden. " Ja, das wär allerdings das einfachste." Frau Liesbeth lachte nervös.„ Das heißt, wenn man es kann. Nicht wahr?"
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Was, Du fannst es auch nicht mal?" In Sophies Stimme zitterte etwas Spott. Und molierst Dich über die Dummheit der Arbeiterweiber? Nicht wahr, das willst Du doch sagen?" Liesbeth recte sich in die Höhe.„ Nein, ich kann es auch nicht mal. Solche untergeordneten Arbeiten lernt man nicht in unserm Stand, doch nur beaufsichtigen, nicht machen."
„ Ach so, ich dachte eigentlich, Flicken und Nähen gehörte mit zur Erziehung der guten Hausfrau."
Jawohl, dazu gehört es auch 1" Die Schwiegermutter setzte fich gleichfalls in Positur." Dreh' einem doch nicht das Wort im Munde um! Wie es gemacht wird, muß sie wissen, wenn sie' s auch natürlich nicht selber zu machen braucht."
anderen."
" Du weißt doch auch, ob Dein Kleid figt, trotzdem Du selbst nicht schneidern fannst", sagte Liesbeth belehrend. Wie' ne gute Flide aussehen muß, weiß ich schon, das Flicken selbst überlasse ich Ich bin ja auch schon ganz still", wehrte Sophie die Vorwürfe achend ab. Aber hört mal, ich hab'' ne Idee. Wenn solch ein Mangel an Ausbesserinnen ist, dann wär ja das ein famoser Beruf für Trude Benda. Die kann das alles und schneidert auch' n bißchen, die könnte ja damit ein Heidengeld verdienen."
" Womit?" fragte die Schwiegermutter, und riß die Augen weit auf." Auch Lisbeth starrte die Cousine an, dann zuckte sie die Achseln
und wandte sich ab.
„ Sophie, das ist doch nicht Dein Ernst. Trude Benda hat zwar Tein Geld mehr, aber sie ist doch immer noch' ne Dame. Und die sollte ausbesserarbeiten machen? Nein, Sophie, das kannst Du ihr nicht raten, das ist doch bloß ein Beruf für Arbeiterweiber und so was; dann kami ja kein anständiger Mensch mehr mit ihr ver
tehren.
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könne. Wenn aber dann das Gegenteil eintritt; wenn noch tief unter jenes Niveau hinabgestiegen wird: wie soll da der Referent den übelsten Meinungen entgehen? Wenn wir vorgestern von der Lustigen Witwe " Lehárs wenig Günstiges zu berichten hatten: was sollen wir erst vom Narrenhaus" sagen?!
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Am Donnerstag wurde diese burleske Operette" im Ben traltheater" als Novität gegeben. Sie ist von F. Hopp", Musik nach den( sol) Motiven von Johann Strauß ( Bater)". Eine ähnliche Ausschlachtung des Johann Strauß Sohn war vor kurzem über die Bühnen gegangen. Man kann sich gegen ein solches Heraus- und Herumreißen aus vorhandenen Materialien nicht scharf genug wehren, zumal wenn gar keine Andeutung gegeben wird, was und wieweit es benützt ist, und wenn nun die Flickarbeit so nachlässig gemacht ist, wie hier. Da versöhnt auch nicht einmal eine Geschicklichkeit der Mache. Der Text ist ungefähr das, was eine verendende Schmiere auf einem abgelegenen Dorfe bieten kann. Gin Wäschermädel und ein Schornsteinfeger; vertauschte Schuhe; ein polternder Amtmann, dessen Tochter im Institut einen Maler liebt und mit ihm durchbrennt, und dessen Hausknecht andere über Nach dem zweiten Aft war für unsereinen die Bühne jagt usw. Ende.„ Der dritte Aft wird wohl nichts mehr bringen?" fragte ich meinen Nachbar; der bestätigte es mit dem Zusah:" Im Gegen teil!"" Da ist ja nicht einmal höherer Blödsinn", sagte ich zu meinem anderen Nachbar; auch er antwortef:" Im Gegenteil!" Ginige der bedauerungswürdigen Künstler gaben sich sogar Mühe. Jenny Wilms sang aus jener Tochter so viel heraus, wie möglich war, und unsere guten Bekannten unter den Sängern brachten sogar einige Feinheiten.
Aus dem Tierleben.
SZ.
- Ueber die Lebensweise und die Bekämpfung des Rebenstechers veröffentlicht die Landwirtschaftskammer der RheinRebenstecher( Rhynchites betuleti), im Volfamunde" Bigarrenproving in ihrer Korrespondenz folgende Ausführungen: Der wickler" genannt, gehört zu der Familie der Rüsselkäfer . Der Käfer ist etwa 6-8 Millimeter lang, unbehaart, von glänzend blauer oder Männchen trägt auf jeder Seite der Brust einen nach vorwärts gegoldgrüner Farbe, oft auch in beiden Farben spielend. Das richteten Dorn. Der Käfer erscheint im Laufe des Jahres zweimal, und zwar das erstemal Ende Mai bis Anfang Juli und zum zweitenschvellenden Knospen an, schabt die entwickelten Blätter auf der mal von August bis September. Er frißt die jüngeren an Oberseite in Längsstreifen ab und bohrt die Stiele an, so daß die Blätter welf werden. Das Weibchen wickelt die nun welken Blätter zigarrenartig, unregelmäßig, d. h. nicht nur nach einer Seite auf und legt dazwischen 6-8 und mehr Eier ab. Die Käfer sind sehr scheu und lassen sich bei drohender Gefahr zu Boden fallen. Aus den etiva Millimeter großen, hell und durchsichtigen Eiern der ersten Generation schlüpfen nach etwa 14 Tagen fleine, weiße Larven aus, die sich von den welken Blattwickeln ernähren. Nach etwa Sehen die Dunkelängigen besser als die Hellängigen? Wie sechs Wochen verkriecht sich die etwa 8 Millimeter lang gewordene die vom Berliner Lehrerverein herausgegebene" Pädagogische Larve in die Erde, um sich in eine schmubigweiße, stark gekrümmte Beitung" mitteilt, wurden zur Feststellung des Sehvermögens der und zum Schutz gegen Bodenteilchen mit Borsten versehene Buppe Schulkinder im vergangenen Schuljahre 18 324 Schüler, also etwa zu verwandeln. Mitte August bis Anfang September erscheint wieder zwei Drittel der die Volksschulen in Hannover besuchenden der Käfer, bildet jezt aber feine Wickel mehr, sondern zieht sich nach Kinder mit einem von Prof. Dr. Cohn in Breslau erfundenen einigen Wochen zur leberwinterung in die Erde zurück, um im Apparat geprüft. Dabei ergab sich, daß auf allen Stufen die Seh- Die Bekämpfung kann durch Vernichtung des Käfers und durch die kommenden Frühjahr wieder mit dem Brutgeschäft zu beginnen. Leistung der Knaben größer ist als die der Mädchen. Schon beim Eintritt in die Schule hatten die Mädchen im Durchschnitt 1,85 Meter Bernichtung der Brut vorgenommen werden. Die Bekämpfung des weniger Sebleistung als die Knaben. Der Grund dafür ist unschwer Käfers geschieht durch Abklopfen der Rebstöde, wobei gleichzeitig zu finden Schon im vorschulpflichtigen Alter sitzen die Mädchen um den Stock ein blechener Fangtrichter gehalten wird. Der Trichter mehr in den Stuben als die Knaben, und auch in diesem Alter muß einen Durchmesser von etwa 50 Zentimeter baben und einen beschäftigen sie sich bereits mit kleinen Handarbeiten, die schädigend bis gegen die Mitte reichenden, etwa pfahlstarken Einschmitt, so daß auf die Schleistung einwirken. Um nun zu prüfen, ob die Annahme Stoß an den Stock fallen die Käfer in den Fangteller hinein. Dieses er bis an den Rebfchenfel gebracht werden kann. Bei leichtem Prof. Cohns richtig sei, daß die Dunkeläugigen besser sehen können als die Helläugigen, wurde zwischen beiden Kategorien scharf unter Mittel hat nur dann Wert, wenn das Abfangen vor der Eierablage schieden. Es wurden auf ihre Schleistungen geprüft: helläugige erfolgt, also sofort nach dem Auftreten der Käfer. Die andere BeStnaben 6520, helläugige Mädchen 6569, zusammen 13 089 Schüler wideln in den Monaten Juni und Juli. Die gesammelten Blattfämpfungsart beruht auf dem Absuchen der Rebstöcke nach den Blatt. oder 71,4 vom Hundert; dunkeläugige Knaben 2623, dunkeläugige wideln müssen dann verbrannt werden, damit hierdurch die Eier Mädchen 2612, zusammen 5235 Schüler oder 28,6 vom Hundert. Folgende Sehleistungen wurden berechnet: Belläugige: Schleistung bernichtet werden. Durch diese. Bekämpfungsart wird die kommende 12 723 Meter; Dunkeläugige: Schleistung 12 818 Meter; also ein Generation des Schädlings vernichtet. Plus von nur 0,095 Meter; helläugige Mädchen: Schleistung 11,922 Meter; dunkeläugige Mädchen: Schleistung 12 069 Meter, also ein Plus von nur 0,147 Meter; helläugige Knaben: Schleistung Arztes( den ersten Patienten meldend):... Und jung ist er -In der ersten Freude. Diener eines jungen 13,523 Meter; dunkeläugige Knaben: Schleistung 13,567 Meter, noch, Herr Doktor... Den können wir lang' haben!"- also ein Plus von nur 0,044 Meter. Dadurch ist der Beweis erbracht, daß der Unterschied zwischen der Sehleistung Helläugiger und Eine Praktisch e.„ Meine Frau macht alle Einkäufe Dunfeläugiger so gering ist, daß man ruhig sagen kann: Hell- selbst- nur die Postmarken und Theaterbilletts darf ich laufen, äugige und Dunkeläugige haben gleiche Schleistung.- weil sie dabei nichts abhandeln kann!"
Musik.
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Sumorikisches.
Au' a' Schillerverehrer.„ No, Jörgle, worom ist am leita Sonntig gar neamand von lirem Ort bei der Vorstelling von Wallastoi's Lager" g'wea?' s hot doch älle Leut' so guat g'falla!" Was brauchet miar Hummelsbacher Ulier' Schillervorstelling?! Miar hant z' Hummelsbach selber a' Karussell g'het!" ( Fliegende Blätter. ")
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Es ist ein traurig Ding, eine Operette nach der anderen besprechen zu müssen, wenn die eine der anderen im wesentlichen so gut wie gleich ist. Einmal läßt sich ein Duett, ein andermal etwa ein großes Finale als Lichtblick hervorheben, und beide Male ist der Rest dunkel. So kommt der Kritiker in den Verdacht immer Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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