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und es ist noch ein gut Teil anderer übrig. Da die bereits bor- bon 8 Kilometern in der Stunde. Sie sind stets eine Gefahr füt handenen Fragmente der Päane ein Dußend Zeilen nicht über die Schiffahrt gewesen, und die Brads von zwei großen Fahr schreiten, so führt dieser Papyrus uns zum erstenmal wirklich in zeugen, die noch im lebten Sommer an der sizilianischen Küste zu diefe Gattung Bindarischer Gedichte ein. Die zweite Serie poetischer sehen waren, haben bewiesen, daß die alten Schredgeister der Schlla Fragmente rührt von einer Rolle her, die eine Tragödie über das und Charybdis ihre gefährliche Macht noch immer nicht verloren Hypsiphle- Thema enthält und der Kraft der Charakterisierung und haben. Das Vorhandensein einer entsprechend starken Tiefwaffer der Eleganz des Stiles nach nur mit dem bisher verlorenen strömung muß noch genauer untersucht werden. Die Biologen Hypsiphle- Drama des Euripides identifiziert werden kann. Das sind seit langem nach Messina gepilgert, weil sie dort auf eine wertvollste Prosastück ist der Teil einer neuen Geschichte von besonders reichliche und interessante Ernte an Tiefseetieren rechnen Griechenland . Das längste Fragment davon ist noch nicht ge- tönnen, die von Zeit zu Zeit durch Strudel im Meereswasser in Tesen; aber eines der anderen Stücke handelt von Beziehungen die Höhe gebracht werden. In einer Tiefe von 20 Faden, also zwischen Korinth und Argos und Sparta in der Zeit, die der ungefähr 40 Metern, ist in der Tat eine Strömung des Meeres Schlacht bei Nemea im Jahre 394 v. Chr. folgten, und berichtet im wassers festgestellt worden, die der an der Oberfläche gerade ent­Busamenhang mit den Schicksalen des korinthischen Feldherrn gegengesett fließt, so daß sich dort zwei gegeneinander gerichtete Timolaus über zwei anderweitig nicht berichtete Vorgänge des Strömungen übereinander befinden. Außerdem werden die Ver­peloponnesischen Krieges. Aus dem Stil dieses Fragmentes geht hältnisse der Straße von Messina noch dadurch merkwürdig und flar hervor, daß es zu einem historischen Wert von hoher Wichtigkeit für die Schiffahrt bedenklich, daß die Gezeiten, wie es in engen gehört, möglicherweise von Ephorus oder Theopompus verfaßt. Der Meeresteilen gewöhnlich der Fall ist, hier eine besondere Höhe andere neue Prosatert ist ein Kommentar zu dem zweiten Buche annehmen. Thucydides, ganz verschieden von der vorhandenen Scholie und, da Meteorologisches. die Ansichten des Dionysius von Halicarnaß kritisiert werden, wahr­scheinlich ein Werk des ersten Jahrhunderts. Wenige Tage nach t. Witterungserscheinungen auf Berggipfeln. diesem Fund literarisch wertvoller Terte entdeckten wir die Ueber- Die Wetterwarten auf hohen Berggipfeln haben für den Fort­reste einer zweiten klassischen Bibliothek in einem anderen Schutt- schritt der Witterungskunde außerordentlich viel geleistet. Lange hügel. Es fand sich ein vollständiges Gedicht von Herametern in Zeit waren sie überhaupt das einzige Mittel, die Zustände und 22 Zeilen zum Lobe des Hermes, und dann waren noch einige Veränderungen in den oberen Luftschichten fortlaufend zu beob­Stücke da, die mehr als eine Kolumne Schrift enthielten; jedoch ist achten, und auch heute noch ist, wie die New Yorker Wochenschrift Science " rühmend hervorhebt, das Preußische Aeronautische es zweifelhaft, ob zusammenhängende Blätter bon größerer Länge Observatorium bei Berlin die einzige Anstalt, die von der Ebene aus den unzähligen Fragmenten werden zusammengestellt werden aus tagtäglich schon seit Jahren mit Hülfe von Flugdrachen und können, die in ihrer Größe ganz verschieden, bald ein paar Zeilen, Ballons die Verhältnisse des Luftmeeres in großen Höhen studiert. bald nur ein paar Buchstaben enthalten. Das ist um so bedauer- Abgesehen davon also erfahren wir nur durch die Bergwarten von licher, als der Eigentümer dieser Bibliothek eine große Sammlung ben jährlichen und jahreszeitlichen Wandlungen im oberen Luft­Thrischer Dichter besessen haben muß. Wie wir aus den Ueber­schriften der Rollen sehen, gehörten zu seiner Sammlung zwei oder meer in verschiedenen Höhen. Allerdings lassen sich die Beob drei Manuskripte, die Werte der Sappho enthalten haben müssen, oder Ballons in freier Luft nicht ganz vergleichen, weil bei ersteren achtungen auf den Bergwetterwarten mit denen durch Flugdrachen ein großer Verlust, da wir von dieser Dichterin nur sehr wenig die Gebirgsmassen selbst einen bestimmten Einfluß auf Temperatur, erhalten haben, dann Dithyramben des erst vor wenigen Jahren entdeckten Bakchylides und ein Manuskript mit Meliamben des Feuchtigkeitsgehalt, Bewegung usw. der benachbarten Luftschichten Cercidas . Ein einziges Fragment des letterwähnten Werkes ent- ausüben. Aus diesem Grunde ergeben die Messungen auf Berg­hält über 70 Beilen und, da die vorhandenen Ueberreste von gipfeln nicht dieselben Temperaturverhältnisse mit zunehmender Poefien des Cercidas nur vierzehn Zeilen umfassen, wird es jetzt Höhe über der Erdoberfläche wie die Beobachtungen, die ein Luft­erst möglich sein, ein festeres Urteil über diesen Dichter- Philosophen schiffer im Ballon anstellt oder ein Flugdrache mit seinen selbst­von Megalopolis aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. zu gefonders wichtig gewesen, die Feststellung auf Berggipfeln mit den aufzeichnenden Instrumenten herniederbringt. Es ist daher be­winnen. Die anderen Manuskripte dieses zweiten Fundes fonnten bis jetzt nach ihren Dichtern noch nicht bestimmt werden. Einer der auf lettere Art gewonnenen zu vergleichen. Das wesentlichste Er­byzantinischen Schutthügel enthielt Seiten aus Papyrus- und gebnis ist, daß die Temperatur auf Berggipfeln im Durchschnitt Bergamentbüchern des vierten bis sechsten Jahrhunderts in bei- niedriger ist, als sie in der freien Luft bei gleicher Erhebung über Ueber die Unterschiede der dem Meeresspiegel fein würde. spiellofer Anzahl. Unter diesen Stüden klassischer und theologischer Feuchtigkeit oder der Windgeschwindigkeit sind bisher noch keine Werte sei vorläufig nur eine Seite aus einem lateinischen Papyrus- ficheren Angaben zu machen, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, daß Manuskript erwähnt, das Sallusts Catilina " enthält, und das die Windgeschwindigkeit auf Bergen größer ist, als in freier Luft 45 Beilen umfassende Pergamentblatt, das von Jesus handelt. von derselben Höhe. Wie in Deutschland schon seit längerer Zeit die Beobachtungen der Wetterwarten auf dem Brocken und auf der Schneekoppe mit den Ergebnissen der Drachenflüge verglichen werden, so hat man jeßt begonnen, auch in den Vereinigten Staaten dies wichtige Verfahren nachzuahmen, indem feit vorigem Sommer Untersuchungen auf dem 1918 Meter hohen Mount Washington in den Weißen Bergen von New Hampshire einerseits und in der umgebenden Ebene mit Hülfe von Flugdrachen andererseits wenigstens längere Zeit stattgefunden haben und noch fortgesetzt werden sollen.

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Notizen.

Hausmalereien im Degtale. Man schreibt uns:

Herr Wirt, bring' den Wein! Kellnerin, schenk' ein! Hofmann, trink' aus!

Bauer, Du, zahl' aus!

n. Moderne Forschungen über Schlla und Charybdis. Wie wohl alle Sagengestalten des Homer, find auch die Scylla und Charybdis, diese Meeresungeheuer, die dem Odysseus sechs seiner Gefährten kosteten, auf tatsächliche Naturerscheinungen zurüdzu­führen. Da für diesen Teil der Odyssee auch bestimmte geographische Unterlagen gegeben sind, indem der Schauplatz dieses Ereignisses jedenfalls in die Nähe von der Insel Sizilien verlegt werden muß, hat man es längst herausgefunden, daß mit den räuberischen Ungetümen der Scylla und Charybdis nur die ge­fährlichen Strudel gemeint sein können, die sich in der Meerenge von Messina zwischen Sizilien und dem Festlande finden. Ohne Zweifel haben diese starken Meeresströmungen im Altertum vielen der damals noch fleinen gebrechlichen Schiffe und ihren Insassen das Leben gekostet, und es lag für die Volksphantasie nahe, diese Gewalten mit einem vielföpfigen oder vielarmigen Ungeheuer zu bergleichen, das den arglosen Schiffer padt und aus seinem Kahn 3m Deytale las ich an einem Gasthause solgenden Spruch: heraus an sich reißt und verschlingt. Jezt sind über die Strömungs verhältnisse in der Straße von Messina , wo übrigens der Name Scylla an einem Vorgebirge mit einem Ort auf der calabrischen Seite haftet, neue Forschungen durch Professor Platania bom Nautischen Institut in Catania vorgenommen und an die Pelori­tanische Akademie in Messina berichtet worden. Es hat sich die merkwürdige Tatsache ergeben, daß die untermeerischen Strö­mungen in der Straße von Messina so stark sind, daß sie vermocht haben, die zwischen Sizilien und dem Festlande verlegten Kabel zu unterbrechen. Die Nachforschungen durch Professor Platania erstrecken sich im ganzen auf die letzten 40 Jahre zurück, und Constantin Meuniers großes Gemälde Die während dieser Zeit sind nicht weniger als 26 Stabelunterbrechungen Grubenarbeiterinnen" wurde für das Leipziger zu verzeichnen gewesen, von denen weitaus die Mehrzahl, näm- Museum angekauft. lich 19, in der Jahreszeit zwischen November und April eintraten. gc. Wie eine französische Zeitschrift mitteilt, wurde kürzlich in Die starken Meeresströmungen verursachen eine fortwährende Sydney ein besonders schönes Exemplar eines Merino widders Reibung durch Sand und kleine Steine. Die auf dem Meeres- von einem Züchter mit 27 500 Fr. bezahlt. boden befindlichen Felsen werden vom Schlamm und Sand rein­gefegt, und ihre so hervortretenden rauhen Oberflächen haben die Stabel allmählich durchgescheuert. In einem besonderen Fall scheint ein Kabel dadurch zu Schaden gekommen zu sein, daß sich in der Nähe eine unterirdische Schwefelquelle befand, die das Kabel langsam durchäßte. Die Meeresströmungen in der Straße von Messina haben an der Oberfläche die beträchtliche Geschwindigkeit Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Bortvärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,

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Uebrigens findet man die reichsten Sprüche und sonstigen Ver zierungen in Dörfern des westlichen Oberhessens, namentlich im sog. Hinterlande der oberen Lahn .

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Ihavatrate", ein Drama von Julius Berst!, ist vom Neuen Theater erworben worden.

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Die Gesellschaft der Naturfreunde Kosmos in Stuttgart zählt 20 000 Mitglieder.

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In der Augsburger Abendzeitung" ist folgende Anzeige zu lesen: Lehrer an 1. Schulstelle eines Marktes, guter Zeichner und Musiker, sucht Nebenverdienst, um soviel noch zu ver­dienen, daß er sich und seine Familie ernähren kann. Gefällige Angebote ust.