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Abg. Bergmann( frs. Bp.):

Abg. v. Salisch( f.):

Krankenkassen. In dem einen, der mir hier vorliegt, heißt es, daß daß die Bestimmungen, die wir treffen, auch wirklich durchgeführt häufig 2 bis 3 Stunden nichts zu thun haben. Andererseits ist es die Kasse von weiblichen Mitgliedern mehr als von männlichen in werden, und daß wir nicht zu kämpfen haben mit dem passiven doch kein so großer Unterschied, ob jemand im Geschäft oder im Anspruch genommen worden ist, und die Hauptursache in der langen Widerstande der Prinzipale. Denn der Einwurf ist sehr berechtigt, Restaurant nebenan seine Mittagsmahlzeit einnimmt. Eine zu große Arbeitszeit zu suchen ist. In einem anderen Krankenkassenbericht daß sich zwar solche Bestimmungen leicht geben lassen, daß sich aber Ausdehnung der Mittagspause würde in vielen Fällen nur die Folge wird darauf hingewiesen, daß in den meisten Geschäften nicht nur ihre Durchführung bei dem engen Verhältnis zwischen Prinzipal haben, daß die Geschäftszeit verlängert wird, und das feine Siggelegenheit für die Angestellten, sondern ein direktes und Gehilfen schwer Gehilfen schwer kontrollieren läßt. Deshalb habe ich liegt doch nicht im Juteresse der Familie des ber Sizverbot existiert. Wir verlangen eine Mittagspause von den Wunsch, daß wir nicht gleich mit zu scharfen Eingriffen heirateten Angestellten. Ich werde also gegen die Festsetzung zwei Stunden. Eine solche von einer Stunde ist für große in die bestehenden Verhältnisse beginnen. Dafür sprechen auch die einer Mittagspause, eventuell für die Wiederherstellung der Städte viel zu gering. Unsere Forderung sollte schon allein Positionen der Prinzipale. Persönlich bin ich der Ansicht, daß bei Regierungsvorlage stimmen. Ebenso erkläre ich mich gegen die ver­aus hygienischen Gründen Berücksichtigung finden. Ueber die Aus- der allergrößten Mehrzahl der Geschäfte, mit Ausnahme derer der schiedene Normierung der Ruhezeit. Die Grenze zwischen Orten von beutung der Handelsangestellten geben die in den einzelnen Ge- Lebensmittelbranche, der Achtuhr- Ladenschluß praktisch durch über und unter 20 000 Einwohnern ist ganz willkürlich gezogen und schäften üblichen Arbeitsordnungen die beste Auskunft. Diese Arbeits- führbar ist. Zunächst aber glaube ich, müssen wir mit der Minimal- würde nur Anlaß zu nenen Klagen und Beschwerden geben. ordnungen stellen oft die unerhörtesten Zumutungen an die Arbeits- ruhezeit beginnen und abwarten, ob die Beteiligten nicht selbst zu fraft des Gehilfen. Von einer geregelten Arbeitszeit ist in ihnen fast einer vernünftigen Sitte des Ladenschlusses gelangen, unterstützt nie die Rede. In allen steht der Beginn der Geschäftszeit verzeichnet, durch die Forderungen, die die Handlungsgehilfen selber Wir halten eine elfftündige Minimal- Ruhepause für notwendig aber niemals ist von der Beendigung, von dem Ladenschluß die Nede. stellen.( Sehr richtig! links.) und durchführbar. Man kann ruhig die Meinung vertreten, daß In einem Großbazar wird über Kommen und Gehen der Angestellten eine Schon heute ist die Minimalruhezeit von elf Stunden in vielen auch dann noch die Arbeitszeit zu lang ist. Die Erwägung jedoch, hier Liste geführt, jeder Einzelne wird genau kontrolliert, jede Minuite Geschäften längst überholt. Das zeigt die Statistit; fie ergiebt aber daß zum erstenniale der Versuch gemacht wird, Verspätung wird mit horrenden Geldstrafen belegt. Es heißt aller- auch, daß die größte Ueberbürdung des Personals nicht in Groß- auf diesem Gebiete regelund einzugreifen, läßt uns auf dem Boden dings dann, daß aus den gesammelten Geldern ein Sommer- oder städten, sondern in den kleinen und Mittelstädten anzutreffen ist. der Kommissionsbeschlüsse bleiben, wenn man auch im Zweifel sein Wintervergnügen veranstaltet werden soll. Sie können sich aber die Sehr verschieden liegen aber die Dinge auch bei den einzelnen kann, ob sie auf allen Gebieten eine glückliche Lösung darstellen. freudigen Gefühle vorstellen, mit welchen solche Vergnügungen Geschäften. Es giebt in den fleinen Städten Geschäfte, wo an den Das gilt vor allem für die ortsstatutarische Festsegung einer einheit­besucht werden, welche die Angestellten mit ihren jauer er- Markttagen die Gehilfen vom frühen Morgen bis zum späten 11 Stunden eingeführt werden. Das ist die Hauptsache. Deshalb lichen Mittagstunde. Generell muß eine Minimalruhezeit von worbenen Groschen selbst bezahlen müssen. Die Arbeitsordnung Abend ununterbrochen อน thun haben und nicht wissen, verlangt von dem Angestellten, daß er jede ihm übertragene Arbeit welchen Kunden sie zuerst bedienen sollen. Dann aber empfiehlt es sich Absatz 2 zu streichen. Redner stellt einen ent­ohne Extra- Entschädigung ausführt, auch wenn er nicht aus- giebt es wieder in der Großstadt sehr elegante Geschäfte, wo man sprechenden Antrag. drücklich für dieselbe engagiert ist. In einer Arbeitsordnung aus nie einen Kunden hinein- oder hinausgehen sieht und wo man sich dem Königreich Saarabien werden außerdem noch ganz furiose immer mur fragen fann: Ja, wovon existieren diese Geschäfte denn Vor einigen Jahren veröffentlichten eine Anzahl hochstehender Anforderungen an den Angestellten gestellt. Es heißt darin: ,, Kein eigentlich?" Sie handeln mit Specialitäten, mit Kunstgegenständen, Damen einen Aufruf, in dem aufgefordert wurde, in solchen Ge­Kunde darf ohne gekauft zu haben, das Geschäftslokal wieder und da ist die Arbeitszeit der Angestellten natürlich unendlich schäften nicht zu kaufen, deren weibliche Angestellte in gesundheits­verlassen".( Große Heiterfeit.) Ehe ein solcher nicht williger weniger bedeutend. Bei diesem ersten Angriff eines neuen gefährdender Weise durch allzu langes Stehen gefährdet werden. Käufer den Laden verläßt, muß der Prinzipal herbeigeholt werden. socialpolitischen Gebiets erscheint es mir geboten, die Ruhezeit vor- eider ist die Anregung ziemlich erfolglos geblieben, weil ja über­Wer also nach dem Königreich Saarabien geht, muß dort faufen, läufig auf zehn Stunden zu beschränken. Die Kommission macht haupt die humansten Absichten nur allzu oft an eingewurzelten Un­sonst kommt er nicht wieder heraus.( Große Heiterkeit.) In der nun einen unterschied zwischen Städten von über und unter 20 000 fitten scheitern. Wir sind daher der Meinung, daß ein gesetzliches Arbeitsordnung eines großen Bazars in Nürnberg  , der in ver- Einwohnern und Geschäften, die mehrere Gehilfen oder nur einen Einschreiten bei den mangelnden Erfolgen der Privatinitiative nötig schiedenen Städten Filialen unterhält, heißt es: Wenn die Krant- beschäftigten. Ich glaube aber nicht, daß die Lage der einzelnen ist, und find den socialdemokratischen Antragstellern für ihre heit eines Angestellten länger als vierzehn Tage dauert, so Geschäfte nach der Größe des Ortes beurteilt werden kann. Es kommt Anregung dankbar, welcher wir Folge leisten wollen. ist die Geschäftsleitung berechtigt, ihn ohne Kündigung vielmehr auf den Geschäftsbetrieb und die Art der Waren an. In ohne weiteren Anspruch Abg. Jacobskötter( f.): auf Gehaltszahlung sofort zu ent- einem Geschäft, das mit Stoffen und Kleidern handelt, herrscht doch Iaffen. Das ist eine unerhörte Rechtlosigkeit. Die Mittagszeit ein viel geringerer Verkehr als in einem Kolonialwaren- Geschäft. Meine politischen Freunde glauben die Vorschläge der Kommission steht nach fast allen diesen Arbeitsordnungen ganz im Belieben des Noch ein anderes Bedenken kommt hinzu. Bei einer solchen zurückweisen und auf die ursprüngliche Regierungsvorlage zurück­Prinzipals. Wo einmal eine Schlußzeit angegeben ist, findet sich Teilung der Geschäfte würden alle Arbeitskräfte fuchen, in Ge- greifen zu sollen. Am bedenklichsten ist, daß die Bestimmungen gerade gewöhnlich die Einschränkung: wenn nichts Besonderes vorliegt", schäften mit elfstündiger Ruhepause und mehreren Gehilfen unter zur Schädigung der kleinen Prinzipale führen würden; sind die Schluß des Geschäfts um die und die Zeit. Es kann angenommen zukommen. Notorisch fällt es aber dem kleinen Prinzipal am Angestellten der großen Geschäfte besser geschützt, so wird kaum mehr ein werden, daß fast täglich etwas Besonderes vorliegt". Die meisten kleinen Orte schwer, das nötige Personal zu bekommen.( Sehr Vater seinen Sohn als Lehrling in ein kleines Geschäft geben. Meines Arbeitsordnungen enthalten auch hohe Konventionalstrafen für den richtig! rechts.) Alles drängt nach der Großstadt. Die fleinen Erachtens hat der Verband der Kaufleute und Gewerbetreibenden Hebertritt in ein Stonkurrenzgeschäft, oder bei selbständiger Errichtung Geschäfte, leiden hart unter der Konkurrenz der Warenhäuser. Die Berlins   alles vorgebracht, was sich vom praktischen Standpunkt ans eines ähnlichen Geschäfts durch einen früheren Angestellten innerhalb Schwierigkeiten der Eristenz für den kleinen Geschäftsmann würden gegen schablonenhafte Regelung einwenden läßt. Die Mittags­einer bestimmten Zeit. durch eine solche Bestimmung, die Geschäfte erster und zweiter Klasse Pause läßt sich unmöglich über gauz Deutschland   einheitlich regeln; Die Arbeitsordnung eines Geschäftshauses zu Berlin   in der schafft, noch wesentlich erschwert werden.( Schr richtig! rechts.) Des- daß man gegenüber den Gemeindebehörden, die doch die Frankfurter Allee   enthält die Bestimmung, daß der Ladenschluß am halb bitte ich Sie, den Abjazz 2 nicht anzunehmen. lofalen Verhältnisse am besten kennen müsseit, ein derartiges Miß­Sonnabend durchaus in das Belieben des Geschäftsinhabers ge= Die Herren Socialdemokraten beantragen eine 12 stündige trauen im Hause hegt, schmerzt mich einigermaßen. Ich traue den stellt ist, daß an den übrigen Tagen aber abwechselnd der Schluß Ruhezeit und eine 2stündige Mittagspause. Wer so viel Herren Socialdemokraten, ich traue dem Herrn Rosenow dasselbe uni 8 oder um 10 Uhr eintritt, wenn das Geschäftsinteresse nicht Zeit zur Verfügung hat, um 12 Stunden Nachtzeit und 2 Stunden Wohlwollen gegenüber den Angestellten zu, wie sämtlichen Mitgliedern eine längere Arbeitszeit notwendig macht. Sie sehen wieder das für Mittagbrot und Mittagschlaf zu haben, der führt ja fast eine dieses Hauses; aber ich muß doch sagen, sein Antrag ist ganz wesentlich famose Geschäftsinteresse. Von einer geregelten Arbeitszeit kann also hier Rentieregistenz!( Lachen bei den Socialdemokraten. Sehr richtig! agitatorischer Natur; wenn er auch verständlich ist, da ja die Socialdemo= gar keine Rede sein. Die schon erwähnte Konkurrenzklausel erschwert den rechts.) Es ist aber immer so, meine Herren! Wir schieben den traten den Achtſtundentag erstreben. Als Mitglied der Reichskommission Angestellten die Selbständigmachung. Auch aus anderen Gründen Kulturwagen auf der harten Bahn des praktischen Lebens mühsam für Arbeiterstatistit habe ich Gelegenheit genug gehabt, Wißstände in wird das Handlungsgehilfentum immer mehr zum dauernden Zu- vorwärts, bei den Herren da drüben aber wird ein Paragraph Menge fennen zu lernen; für die Angestellten der großen Geschäfte etwa der hiesigen Friedrichstraße mag, stand. Wie sehr die Handelsangestellten gesetzlichen Schutz brauchen, erdacht, gemacht, eingebracht, gedruckt, verteilt mag Ihnen aus der Arbeitsordnung der Dresdener Firma Meinert bei den Socialdemokraten: Und abgelehnt! Große Heiterkeit) und das gebe ich zu, der Rosenowsche Antrag passen; aber die so durch­u. Co. erhellen. Sie würden mir den Inhalt der Arbeitsordnung wir alle sind überflügelt. Die Herren Socialdemokraten fühlen sich aus verschiedenen Verhältnisse der gesamten deutschen Städte kaum glauben, wenn ich nicht in der Lage wäre, Ihnen das als Nietzschesche Kraftmenschen.( Lachen bei den Socialdemokraten.) schablonenhaft zu regeln, geht eben nicht an. Auch muß es bei Original vorlegen zu können; ich befize es in der Photographie, Sie erheben die weitgehendsten Ansprüche und erzeugen, wenn sie den Ausführungen des Herrn Rosenow, berechtigt und wenn ich diese nicht auf den Tisch des Hauses niederlege, abgelehnt werden, bei der großen Masse das Gefühl, daß die Re- immer sein mögen, heißen: Eines Mannes Rede ist keines so geschieht es nur deshalb, weil ich den Tisch nicht mit einer gierung und die andern Parteien entweder viel zu wenig Ver Verband der deutschen Handlungsgehilfen stellt sich ganz auf soll ste hören alle beede. Der unsittlichen Photographie verunzieren möchte. Die Arbeitsordnung ständnis oder zu wenig Herz für die socialen Leiden haben, den Boden der Kommissionsbeschlüsse. Ich glaube, wir thun damit stellt die Verkäuferin mit einem Monatsgehalt von 20 M. an. und daß die Socialdemokratie die einzige Partei ist, die ( Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) Bon einer geregelten focialen Schäden energisch und gründlich zu heilen.( Sehr richtig! alles, was vorläufig in unseren Kräften steht:( Bravo   rechts.) Mittagszeit ist bei den Herren Meinert u. Co. keine Rede. Eine bei den Socialdemokraten.) Wie viel hierbei bewußte Tendenz ist, Abg. Röficke: Dessau  ( wildlib.): Verspätung von zivei Minuten kann schon die Kündigung mit einer weiß ich nicht, diesen Eindruck nach außen machen solche Anträge Die Arbeitsordnungen enthalten offenbar oft grobe Verstöße Woche Kündigungsfrist zur Folge haben. Den mit 20 W. bezahlten jedenfalls. Ihre Durchführung ist ganz unmöglich und würde gegen das Handelsgesetzbuch. Herr Jacobsfötter hat unrecht, wenn er Verkäuferinnen ist vielerlei verboten. So dürfen fie fein öffent- an der allerheftigsten praktischen Opposition bei allen Laden- glaubt, daß diese Mißstände aber nur in den Geschäften der großen liches Tanzlokal drei Stunden im Umkreis von Dresden   besuchen, inhabern scheitern. Begnügen wir uns mit der Einführung Städte vorkommen. Wenn ich dem socialdemokratischen Antrag nicht wenit fie nicht fofortige Entlassung gewärtigen wollen. der einstündigen Mittagspause. Daß in einzelnen Ladengeschäften zustimme, so geschieht es aus dem Grunde, weil wir nicht Das ist das reine weiße Sklaventum.( Sehr richtig! höchst unfittliche Verträge vom Prinzipal mit den Gehilfen abs so schnell, sondern langsam und allmählich vorgehen wollen. In bei deir Socialdemokraten.) Alle Rechte, die der An- geschlossen werden, die von grausamer Gewinnsucht diftiert sind, den Forderungen des Antrags Albrecht selbst finde ich im Gegensatz gestellte hat, werden durch solche Arbeitsordnung illusorisch gebe ich zu. Ich meine solche Verträge, wie sie Herr Rosenow verzu dem Herrn Staatssekretär richts Bedenkliches. Es giebt jezt gemacht. Sie werden geknutet und geknechtet.( Sehr richtig! bei lesen hat, und will annehmen, daß sie authentisch sind. Das darf schon viele Geschäfte mit fürzerer Arbeitszeit als fie der social­Ben Socialdemokraten.) Sie werden jest verstehen, warum ich unsern uns aber nicht verführen, zu weit zu gehen. Politisch und taktisch demokratische Antrag verlangt. Dem Antrag Bargmann auf eine Antrag als eine Mindeſtforderung bezeichnete. Die hier nieder- flug ist es, erft einen solchen Verfuch zu machen, daß die Gewerbe- 11 stündige Ruhezeit will ich zustimmen. Die Differenzierung gelegten Forderungen entsprechen den Wünschen der Handelsangestellten treibenden willig und loyal die Hand zur Ausführung bieten. Hat zwischen Städten von weniger als 20 000 und mehr als selbst. Auch in den Verbänden, die mit der Socialdemokratie nicht sich die Reform erst eingelebt, dann ist es ja keineswegs aus- 20 000 Einwohnern halte ich für sehr unglücklich, namentlich für das geringste zu thun haben, die noch an eine Harmonie zwischen geschlossen, daß wir weiter geheit. die Städte von nahezu 20 000 Einwohnern, beren Be= Kapital und Arbeit glauben, verlangt man in der von uns Was die Anfrage des Herrn Abg. Bassermann betrifft, so bin völkerung ja steigen und wieder zurückgehen kann. Da ist eine gewünschten Weise helfende Maßnahmen. Wir sehen in den Kom- ich der Ansicht, daß der§ 139k des Handelsgesetzbuchs dem allgemein gültige Bestimmung beffer. Was die Mittagspause betrifft, missions- Vorschlägen nur den ersten Schritt zu einer Reform, die Bundesrat die Handhabe bietet, nicht nur die Forderung zu erfo werden vicle Angestellte lieber mit ciner ürzeren unferer Meinung nach notwendig in einer Ausdehnung auf das ganze heben, daß den Angestellten innerhalb der Läden angemessene Si Mittagspouse zufrieden sein, wenn der Geschäftsschluß dafür eher Handelsgewerbe gipfeln muß. Wir glauben mit der Annahme gelegenheit gewährt wird, sondern überhaupt darauf zu dringen, daß eintritt. Aber auch hier scheint uur die Kommission den richtigen unseres Antrages auch etwas gegen die Stellungslosigkeit, die gerade in Läden, Borratsräumen und sonstigen anstoßenden Räumen von Mittelweg gegangen zu sein. Bedenken habe ich gegen den letzten im Handelsgewerbe enorm ist, zu thun; wenn auch nicht viele, so den Principalen die Einrichtungen getroffen werden, die im Interesse Satz des Absatzes 3, der überflüssig ist, wenn eine 11/ 2stündige werden doch von den einzelnen Geschäften nach Jnkraft- der Gesundheit und Sittlichkeit der Angestellten erforderlich sind. Mittagszeit eingeführt worden ist. Ich stelle den Antrag über treten dieser Schutzbestimmungen etwas mehr Kräfte eingestellt( Bravo  ! rechts.) diejen letzten Sag getrennt abzustimmen. werden müssen, damit die vorhandene Arbeit rechtzeitig bewältigt werden kann. Unsere Anträge sind im Interesse von Leben Abg. Rosenow( Soc.): und Gefundheit der Handelsangestellten eingebracht worden. Mindestruhe von zehn Stunden zunächst einmal den Anfang machen Die Regierungsvorlage trifft das richtige, wenn sie mit einer Ich kann Sie nur dringend bitten, ihnen Ihre Zustimmung nicht will. Ebenso bin ich für Streichung des Abiages 2. Ein solcher zwingen mich noch zu einer Erwiderung. Der Herr Staatssekretär versagen zu wollen.( Lebhafter Beifall bei den Socialdemokraten.) Unterschied zwischen den einzelnen Orten läßt sich nicht machen.

Abg. Baffermann( natl.):

Abg. Pauli( wildk.):

Abg. Dr. Hitze( C.):

( Ruf

Ich

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Mannes Rede; man

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Verschiedene Aeußerungen, die in der Debatte gefallen find, sprach davon, daß die Handelsangestellten bei Annahme unseres An­trages eine wahre Rentieregistenz führen würden. Dieses Wort wird uns bei der Agitation sehr gute Dienste leisten. Der Herr Ich gebe dem Vorredner recht, daß in Bezug auf die Arbeits­ordnungen und Engagementsverträge gerade im Handelsgewerbe Miß­Die Mißstände, die der Abg. Rojenow geschildert hat, kommen Staatssekretär meinte, ein zwölfftündiges Schlafbedürfnis für die stände bestehen. Aber es ist doch zu beachten, daß solche Verträge doch nur in einzelnen Großstädten vor und geben fein Bild von Angestellten sei gar nicht vorhanden. Ich gebe zu, daß das Schlaf­im deutschen Handelsgewerbe. den wirklichen Zuständen bedürfnis bei den Handelsangestellten geringer ist als es bei den vom Gericht niemals anerkannt worden sind. Der Kommissions schließe mich der Ansicht des Grafen Pojadowsky Ministern für Socialreform zu sein scheint, aber wir verlangen vorschlag stellt nur meines Erachtens das richtige Maß dar, das hier mit solchen daß socialpolitischen Neuerungen ja auch keine zwölfftündige Schlafzeit, sondern zwölfftündige Nuhezeit. langsam angewendet werden darf. Weitergehende Wünsche hat die Kom­Diesem Gedanken tragen aber Der Herr Staatssekretär hat uns dann wegen unserer Gesetzeskunst mission in den Resolutionen niedergelegt. Was den Antrag Albrecht borgegangen werden muß. auf Siggelegenheit anlangt, so stehe ich sachlich auf dem Boden des die Kommissionsbeschlüsse volltonmen Rechnung. Ich persönlich gehöhnt. So lange Zeit wie die Reichsregierung können wir Antrages. Es fragt sich nur, ob diese Frage nicht durch das neue halte den Achtuhr- Ladenschluß noch immer für das praktischste. Da allerdings auf unsere Gesegesvorschläge nicht verwenden. Die heutige Handelsgesetzbuch bereits erledigt ist. Bielleicht giebt hier die Ne- aber so gewichtige Bedenken dagegen geltend gemacht worden sind, Vorlage, die in den Erhebungen der Kommission für Arbeiterstatistič gierung ihre Ansicht darüber lund  . Eventuell wären wir bereit, für so habe ich mich gefügt. Die kleinen Fortschritte aber, die die Kom- ihren Grund hat, hat beinahe sechs Jahre auf sich warten lassen. Diefen Teil des socialdemokratischen Antrages zu stimmen. In mission eingefügt hat, lassen sich durchaus rechtfertigen. Wir sind von Wir können auch nicht so lange Zeit auf Gesetze verwenden, wie der der Kommission für Arbeiterstatistik ist festgestellt, daß dem Gedanken ausgegangen, daß sich die elfstündige Minimalruhezeit Reichskanzler, der bisher sein Versprechen auf Aufhebung des in großen Städten viel leichter durchführen läßt, als in fleinen Verbindungsverbots der Vereine noch immer nicht einlösen konnte. Personal in öffentlichen Verkaufs­im Handelsgewerbe das Berfonal naunte uns höhnisch Nietzschesche ftellen übelsten am daran iſt. In den Cigarren­Städten. Wir haben dieser Erwägung Rechnung getragen, daß durch Der Herr Staatssekretär Er hätte sich mit diesem Ausdruck besser an jenes geschäften, den Kolonialwarengeschäften ist eine über- diesen Unterschied Geschäfte erster und zweiter Kategorie geschaffen Straftmenschen. mäßige Arbeitszeit üblich. Die Festlegung der Minimalruhezeit, und der Zudrang des käufmännischen Personals nach den großstädti Internehmertum gewendet, das unseren Anträgen widerstrebt. Diese wie sie in dem Stommissionsbeschlusse vorliegt, ist ein Kompromiß. Schen Geschäften vermehrt würde, daran glaube ich nicht, so sehr ich Herren befinden sich jenseits von Gut und Böje, sie stellen alle Bei der anderen Interessen ihrer Profitgier nach. Vielleicht ist die Er­dessen Annahme ich meinerseits vorschlage. Ein Teil meiner poli- auch geneigt bin, für den Kleinbetrieb einzutreten. tischen Freunde ist aber der Ansicht, daß bei einem solchen Ein- Mittagspanfe hat die Kommission die Möglichkeit gelassen, die Mittags- innerung angebracht, daß Fürst Bismard ja geäußert hat, ohne griff in das Gewerbsleben langjam vorgegangen werden muß und pause je nach Bedürfnis selbst in demselben Betriebe verschieden Socialdemokraten hätten wir überhaupt keine Socialreform. Das wird deshalb für die Wiederherstellung der Regierungsvorlage festzusehen, wenn ein Teil der Angestellten im Hause, ein anderer bißchen Socialreform, das wir überhaupt haben, ist unserem Dascin außer dem Hause die Mittagsmahlzeit einnimmt. Nur für und unserer Thätigkeit zu danken. In den offenen Verkaufsstellen, ( Minimal- Ruhezeit vun 10 Stunden) stimmen. Für eine Ausdehnung die außerhalb des Hauses wohnenden Gehilfen haben wir die feste um die es sich hier handelt, wird besonders die Lehrlingsausbeutung der Ruhezeit sprechen auch die Gutachten des Reichs- Gesundheits- Mittagspause vorgeschrieben. In das patriarchalische Verhältnis zwischen betrieben. amtes, die die Möglichkeit zugeben, daß ein Zusammenhang zwischen Prinzipalen, in deren Hause die Gehilfen speisen, und ihren An- Die focialreformerische Thätigkeit des Reichsamts des Innern

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der übermäßig langen Arbeitszeit, die den Handlungsgehilfen jo er­mattet, daß er nur noch für die niedrigsten Genüsse Sinn hat, und der Ausbreitung gewisser Krankheiten unter den Handlungsgehilfen besteht. Auch bei der Festsetzung der Mittagspause bitte ich, es bei den Kommissionsbeschlüssen zu lassen.( Bravo bei den Nationalliberalen.)

Staatssekretär Graf Posadowsky:

gestellten haben wir nicht durch Gesez eingreifen wollen.( Beifall im Centrum.) Abg. Frhr. v. Stumm:

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wird von den Arbeitern sehr abfällig beurteilt. Als Motto könnte der Staatssekretär das etwas variierte Goethesche Wort über die Reichs- Socialreform sezen: Wir fochen breite Bettelsuppen" Doch leider haben wir kein Publikum."

Ich möchte dem Abgeordneten Rosenow   raten, seine geographischen Stenntnisse zu erweitern. In St. Johann herrscht Freisimm und Centrum. Auch ist mir dort ein Geschäft mit Arbeitsbedingungen,( Sehr gut! Tints.) Herr v. Stumm hat nachgewiesen, daß die von wie er sie geschildert hat, nicht bekannt. Im tönigreich Saarabien" mir citierte Arbeitsordnung nicht aus seinem Königreich( Heiterkeit) Die Mißstände, die im Handelsgewerbe bestehen, haben die Re- haben die Handlungsgehilfen achtstündige Arbeitszeit und zwei- stammt. Ich bin zu dieser Annahme verführt worden, weil gierung zu der Einbringung dieser Vorlage veranlaßt, deren Haupttern stündige Mittagspause. Ich beantrage, bie Bestimmung über die fie durchaus Stummnschen Geist atmet.( Heiterkeit.) Vielleicht grade die Bestimmungen sind, über die jetzt verhandelt wird. Dabei Mittagspause ganz zu streichen. In einer ganzen Reihe von kleinen nimmt Herr v. Stumm daraus Veranlassung, feinen Unter­follte ein Gesichtspuntt nicht vergessen werden. Es handelt sich um Geschäften kann eine bestimmte Zeit nicht innegehalten, also auch den thanenverband auszudehnen.( Große Heiterkeit.) Herr Jacobskötter Iang cingewurzelte Misstände. Wir müssen da den Bunsch haben, i Angestellten nicht gewährt werden, die bei stillem Geschäftsgang nanute unsere Anträge agitatorisch. Wenn sie das wären, hätten