Ur. 281. 16. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 1. Dezember 1899.
Ein Weihnachtsgeschenk für unsere Leser bilden die von uns bereits angekündigten
Vorträts von Marx und Engels, Kunstradierungen auf chinesischem Papier. Plattengröße 39 X 52, Kartongröße 85 × 65 Ctm. Im gewöhnlichen Kunsthandel würden diese Kunstblätter nicht unter 30-40 M. zu beziehen sein; wir sind in der Lage, dieselben Borzugsprelse von 5 M. pro Paar
unseren Abonnenten zum
ebenjol
zu liefern; dieselben stehen in unserer Expedition zur Ansicht aus, geschmackvolle Nahmen zu billigen Preisen. Wir bitten um möglichst frühzeitige Aufgabe der Bestellungen, am rechtzeitig liefern zu können. Alle Spediteure nehmen Bestellungen an; ebenso die Buchhandlung Vorwärts. Gegen Mehreinsendung von 30 ( eingeschrieben 50 f.) erfolgt Busendung der Blätter ins Haus.
"
Lokales.
f
sondern die Arbeit eine Zeitlang von den übrigen Arbeitern mit- Bande war ein Mensch, der sich Thiele nannte, in Wirklichkeit aber geleistet wird. Der Verwaltungsbericht der Straßenreinigungs- Theuerkauf heißt. Dieser Thiele Theuerkauf, der von der StaatsDeputation pro 1898/99 giebt sich wieder große Mühe, die anwaltschaft zu Halberstadt bereits steckbrieflich verfolgt wurde, Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Straßen- stahl von der Straße weg und aus verschlossenen Häusern zahlreiche reinigungs- Arbeiter als durchaus günstig hin- Näder. zustellen. Wir können auf eine Wiedergabe der betreffenden Ausführungen verzichten; fie decken sich mit denjenigen,
Zum Gönczi- Prozeß. Einer der ersten Zeugen, der vor dem
die darüber in den früheren Berichten zu finden waren und die wir untersuchungsrichter vernommen wurde, ist der Gerichtsvollzieher wiederholt als rosig gefärbt nachgewiesen haben. Bemerkens- Wilhelm Schmidt. Dieser pfändete, als das Gönczische Ehepaar wert ist mur, daß seit 1. April 1898 nicht mehr bloß ein Drittel, dem Laden des Pantoffelmachers gerade zu derselben Zeit, als Herr Berlin verlassen hatte, im Auftrage des Tischlermeisters Stiller in sondern die Hälfte der älteren ständigen Arbeiter zur 1. Selasse ge- Untersuchungsrichter Herr mit seinen Beamten dort die erste Unterhören und 3,50 M. Lohn bekommen. An dieser Stelle findet sich übrigens in dem Bericht, so ausführlich er sonst ist, eine Lücke. Der uchung vornahm. Herr Schmidt konnte damals schon feststellen, Verfasser hat vergessen hinzuzufügen, daß die städtischen Straßen- daß am Ladentisch sich Blutspuren befanden, und er fand auch in reinigungs- Arbeiter selbst die geringen Lohnausbesserungen, die sie einem zusammengerollten Läufer Blutflecke und graue Haare. Darin den letzten Jahren bekommen haben, nie erhalten hätten, wenn aus scheint hervorzugehen, da der Läufer vor dem Ladentisch lag, nicht die gottverdammten Socialdemokraten so viel räfonniert daß Gönczi zuerst die Tochter hinter dem Ladentisch erschlagen hat und dann erst den Mord an der herbeigerufenen Mutter vollführte hätten. Vielleicht holt er's im nächsten Bericht nach. und zwar da, wo der Läufer lag. Falls sich diese Annahme bestätigte, würde sich damit ein wesentlicher Anhalt für den Erbschaftsprozeß ergeben, weil daraus zu entnehmen wäre, daß die Mutter die Tochter beerbt hat.
Zu dem schweren Banunfall in Halensee , der mit Freisprechung der Angeklagten endete, schreibt uns ein Sachverständiger: Der„ Borwärts" hat recht, die beiden Angeklagten hatten Glück"! verdient haben sie es nicht! Denn das wohlfeile, Mittel, die Schuld auf den miterschlagenen Polier zu schieben, erinnert an die Praxis bekannter Eisenbahn- Direktionen, welche bei Bevölkerung vielfach irrtümliche Anschauungen. Allgemein wird Eisenbahn - Unfällen sofort einen Lokomotivführer, einen überarbeiteten Rangiermeister, Weichensteller oder sonst eine möglichst untergeordnete Person verantwortlich machen und bei uns sogar das Recht haben, diese Unglücklichen dem Staatsanwalt zu überliefern.
Böse Folgen hatte eine Hänselei zwischen zwei Arbeitern der Gasanstalt in der Danzigerstraße am Dienstagnachmittag. Der Arbeiter Schulz nahm eine eiserne Stange und schlug den Arbeiter Rappel über den Kopf, so daß dieser schwerverletzt in das Krankenhaus am Friedrichshain gebracht werden mußte. Schulz, ein lediger, junger Mann, ist verhaftet worden, Kappel, der verheiratet ist, liegt immer noch vernehmungsunfähig danieder.
Zur Kuppelci- Affaire Stein erhalten wir von dem Bankier August Sternberg, Wilhelmstr. 46/47, folgende Buschrift: 1. Es ist lediglich zutreffend, daß ich infolge einer gegen mich gerichteten Denunziation gerichtlich vernommen worden bin. 2. Die Beschuldigung gegen mich entbehrt, wie ich bereits an amtlicher Stelle nachgewiesen habe, aller und jeder Begründung. 3. Meine Verhaftung hat nicht stattgefunden. 4. Die im besonderen in dieser Angelegenheit erwähnte frühere ähnliche Beschuldigung, die mit einem Erpressungsversuch zusammenhing, hat damit geendet, daß sie mir seiner Zeit die Gelegenheit gab, die totale Grundlosigkeit der Verdächtigungen zu beweisen. Hochachtungsvoll A. Sternberg. Ueber das Wöchnerinnenheim am Urban herrschen in der Mittwochmittag ein Mann, der eben erst zu neun Monaten GeAus dem Gerichtsgefängnis zu Moabit entflohen ist am geglaubt, daß die Behandlung und Verpflegung in dem genannten wahrscheinlich bekannt, lief er die Treppe hinunter und über den Hof fängnis verurteilt worden war. Mit den Verhältnissen des Gebäudes Institut unentgeltlich gewährt wird; eine Meinung, die um wahrscheinlich bekannt, lief er die Treppe hinunter und über den Hof so erklärlicher ist, als in den meisten Fällen wohl nur Bedürftige hinweg und entkam durch das Thor an der Rathenowerstraße, wäh die Anstalt aufzusuchen pflegen. Mit der Unentgeltlichkeit hat es rend der Pförtner auf einen Augenblick ausgetreten war. Dieses aber, wie uns geschrieben wird, sein eigenes Bewenden. Den Portal ist bisher bei Fluchtversuchen jedesmal benutzt worden. Es Nur den Anstrengungen der Preſſe und namentlich der ſocial- Schwangeren oder deren Chemännern wird bedeutet, daß auf un- mag das wohl damit zusammenhängen, daß der Pförtner auch zu demokratischen ist es gelungen, durch fortgesetzte Hinweise auf diese entgeltliche Entbindung nur dann zu rechnen sei, wenn anderen Dienstleistungen herangezogen wird, zu Botengängen 2c. Praris die Direktionen und den Minister zu energischen Schritten ein Armen attest herbeigeschafft werde. Eine Schwangere, die ein Zwei jugendliche Durchbrenner sind am Montag in Petersund Abhilfemitteln zu veranlassen. Jetzt sind die Eisenbahn- Unfälle solches Attest nicht beibringe, tönne zwar auch aufgenommen werden, so dorf in Schlesien abgefaßt und von den Eltern bereits wieder nach seltener geworden! Wer trug also die Schuld an den unzähligen wird dann weiter von der Oberin erklärt, aber nur dann, wenn für Berlin überführt worden. Der 15jährige Kaufmannslehrling B., der Todesfällen, Verkrüppelungen und Verlegungen? Sind das die die Entbindung Zahlung geleistet werde. Die Entschädigungs- Sohn eines Beamten, hatte am 19. d. M. von seinem Chef 700 M. Weichensteller gewesen?- gebühren der Wöchnerinnen betragen für eine 10-12tägige Unter- erhalten, mit dem Auftrage, eine Rechnung zu begleichen. Der junge funft 24 M.; muß die Wöchnerin länger in der Anstalt bleiben, so Bursche that dies nicht, sondern beschloß, einem langgehegten Wunsche nachzukommen und nach Amerika auszuwandern. Er holte seinen ist entsprechende Nachzahlung zu leiſten. Das Wöchnerinnenheim stellt bekanntlich auch wärterinnen außer Freund, den 15jährigen Sohn des in dem Hause seiner Eltern dem Hause. Diese stehen aber ebenfalls nur dann gratis zu Diensten, wohnenden Handelsmannes H. ab und die beiden traten nun gewenn ein Armenattest beigebracht wird. In anderen Fällen meinsam die Reise an. Da die Knaben befürchteten, daß man sie bedingt das Institut für die Wärterinnen cine Entlohnung sowie in Hamburg schnell fassen würde, so wollten sie bei ihrer Flucht freies Essen aus; der niedrigste Satz beträgt 1 M. für den Tag. einen anderen Weg einschlagen und fuhren zunächst nach Kohlfurt. Sorge um die Kunst. Hiesige Blätter melden: Die Errichtung Von hier aus fandte der Kaufmannslehrling 300 M., die er seinem Für die eines Theaters in Schöneberg wird dort zur Zeit eifrig be- Grmessen nach nicht gebrauchte, an den Chef zurück. trieben. Als Bauplatz ist ein größeres Gelände unmittelbar am restierenden 400 M. schafften sich die Burschen neue Kleidung und Nollendorfplatz in Aussicht genommen. Der Bau soll in einfacher, Taschenuhren an und setzten ihre Reise zu Fuß fort. aber kunstvoller Ausführung seinem idealen Zwecke entsprechen. Die hierbei vorwiegend in Dörfern zu übernachten. So kamen sie am Eintrittspreise sollen möglichst niedrig gehalten werden, um den vergangenen Sonntag nach Petersdorf, wo sie sich dadurch verdächtig weitesten Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit des Theater machten, daß sie viel Geld ausgaben und mehrere, die Dorfwirt Der Krngwirt ließ einen befuches zu eröffnen. Auch das projektierte Boltstheater auf dem schaft besuchende Bauern freihielten. Gesundbrunnen dürfte anscheinend zu stand tommen. Gendarmen von der Anwesenheit der beiden jungen Gäste verfrühere Absicht, zu diesem Zweck die unbenutzte Markthalle XIII in ständigen und dieser bewirkte am Montag früh die Festnahme der der Grünthalerstraße entsprechend umzubauen, ist jedoch aufgegeben felben. Die Bäter der beiden Abenteurer wurden noch am Montag worden. Wahrscheinlich wird ein ganz neuer Bau auf dem Hinter- telegraphisch von der erfolgten Verhaftung der beiden Knaben begrundstück des Weimannschen Volksgartens errichtet werden, ohne nachrichtigt und haben sie alsbald nach Berlin zurückgeholt. In daß dadurch das Weiterbestehen dieses alten Vergnügungslokals in ihrem Besize wurden mir noch 60 M. vorgefunden. Herr B., der ebenso wie Herr H. sich in seinem Stadtviertel des besten Ansehens Frage kommt. erfreut, hat den Chef seines Sohnes den Fehlbetrag ersetzt, und so ist von Erstattung ciner Strafanzeige gegen den jungen Burschen Abstand genommen worden.
Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse gerade bei diesem schredlichen Bauunfall. Wenn auf einem Staatsbau, wo meist mit soliden Unternehmern gearbeitet wird, einmal ein Unfall passiert, dann fant zuweilen der Polier die Schuld tragen; bei einem Privatbau und noch dazu bei einem Accordbau, wo der Polier nur die Rolle des Antreibers hat, da sind die Unternehmer für jeden Stein und für jede Kelle Stalk verantwortlich, die verarbeitet werden. Die Steine können Lehmpazen sein, der Kalt fann mit zu viel Sand oder Schmutz gemischt fein, die Arbeit kann die allerliederlichste und gewissenloseste sein, der Polier hat den Auftrag zum Hochtreiben des Mauerwerks, und die Accordgesellen sind die wahren Mord gesellen gegen sich selbst, wie im vorliegenden Falle, oder gegen ihre
Mitarbeiter, wie in hundert anderen Fällen.
Es heißt in dem Bericht, einige Arbeiter hätten wiederholt Cement gefordert für die Ausführung, aber wer. hat denn unter fucht, ob überhaupt Cement auf der Baustelle vorhanden war, ob die Unternehmer überhaupt gewilt waren, Geld für Cement auszugeben! Ein Glück ist es für die Unternehmer, daß der Polier tot ist, er hätte sonst vielleicht gegen seinen Sohn eine sehr schwere Stellung in dem Prozeß gehabt.
Die Stadtverordneten- Versammlung
-
Die
"
Polikliniken in der Charité. Während des Wintersemesters Unsere Gerichte und unsere Staatsanwälte haben meistens werden in Verbindung mit dem königlichen Charité - Krankenhause keinen Einblick in die Bau- Arbeiterverhältnisse, und die sach- folgende Polikliniken abgehalten: 1. für Kinderkrankheiten unter Freie Volksbühne. Am Sonntag, den 3. Dezember verständigen Bauräte mögen theoretisch recht gelehrte Lente fein, Leitung des Geh. Medizinalrats Prof. Dr. Heubner von den Oberaber was für Zustände auf Accordbauten herrschen, und welche Alten Charité, parterre( Eingang im Hauptportal), werktäglich von ärzten Dr. Stölzner und Dr. Geißler, im westlichen Flügel der finden 2 Vorstellungen statt und zwar nachmittags 2/4 1hr im Lessingtheater für die erste Abteilung: Gotth. Ephraim Lessings Automatenstellung der Polier hierbei einnimmt, das ist ihnen ge- 12-1 Uhr; 2. die chirurgische Poliklinik unter Leitung des Geh. Händen von Fel. Elise Sauer) und für die 4. Abteilung:" Winterschlaf" Lustspiel: Winna von Barnhelm.( Die Titelrolle liegt in wöhnlich unbekannt und das war wieder ein Glück für die Medizinalrats Prof. Dr. König von den Oberärzten Dr. Bennecke Händen von Frl. Eliſe Sauer) und für die 4. Abteilung:" Winterschlaf" von M. Dreyer. lieben, guten, gewissenhaften, und vom Terrorismus der Arbeiter- und Dr. Krüger. Luisenstraße 2, werktäglich von 10-12 Uhr; 3. für folgen am 10., 17. Dezember( 24. Dezember und Feiertage fallen Die Vorstellungen von Minna von Barnhelm" schaft ja so arg bedrängten Unternehmer!! innerliche Krankheiten in dem Instituts- Auditorium, gegenüber dem Hauptportal der Alten Charité, und zivar: a) seitens der aus) und am 31. Dezember, 1. Januar 1900 und 7. Januar. Un I. medizinischen Klinik unter Zeitung Leitung des Geh. Medizinal- pünktliches Erscheinen bei den Vorstellungen werden die Mitglieder fam gestern noch nicht dazu, über den bekannten Antrag Singer Jacob, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. rats Prof. Dr. von Leyden vom Oberarzt Dr. Paul Baul bringlichst ersucht. Wor 12 Theater. Im Schiller Theater beginnt Montag die Ausgabe und Genossen sowie die Magistrats vorlage, betreffend bis 11/2 Uhr; b) seitens der II. medizinischen Klinik unter Leitung der seit einigen Jahren mit großem Erfolge eingeführten Weihnachtsdie gewerbliche Nebenbeschäftigung schulpflichtiger des Geh. Medizinalrats Prof. Dr. Gerhardt von dem Oberarzt Abonnements. Diese Abonnements werden heuer in zwei Serien ausKinder, endlich Beschluß zu fassen. Da der Stadtv. Ulstein, der Dr. Brandenburg Montag, Mittwoch- und Freitagvormittag von gegeben; die erste wird nur Billets für Abendvorstellungen enthalten, die über die Verhandlungen des zur Vorberatung des Antrages ein- 1/ 29-10 Uhr; 4. für Nervenkrankheiten in demselben Auditorium andere nur Billets für die Ende Dezember beginnenden, nur an Wochentagen nachmittags stattfindenden Schüler- Borstellungen. Direktor Ferenczy gesetzten Ausschusses Bericht erstatten sollte, verhindert war, so war unter Leitung des Geh. Medizinalrats Prof. Dr. Jolly von dem Ober- vom Central Theater hat bei seiner Anwesenheit in London die die Versammlung vor die Frage gestellt, ob sie die Angelegenheit arzt Dr. Seiffer, Montags, Mittwochs und Freitags von 10-12 11hr; neue Operette Sullivans„ Die Rose von Persien", welche am Savoyvertagen oder ohne den Referenten verhandeln wollte. Genosse 5. für Hautkrankheiten in dem eine Treppe hoch belegenen Auditorium Theater mit Erfolg in Scene ging, sofort nach der Premiere für Berlin Singer empfahl sofortige Verhandlung, damit die Sache endlich Prof. Dr. Schweninger und dem Oberarzt Dr. Eisenberg, Dienstags der alten Charité( Eingang im Hauptportal) von dem Geh. Medizinalrat erworben. erledigt werde und die geforderte Polizei- Verordnung noch zum und Freitags von 12-1 Uhr; 6. für Hautkrankheiten und ähnliche 1. Januar 1900 in Kraft treten könne. Nachdem aber der Stadtv. Affektionen in dem Hause Quisenstr. 19 von dem Prof. Dr. E. Lesser Spinola geraten hatte, zu vertagen, schon weil Kollege Singer und dem Oberarzt Dr. Bruhns, werktäglich von 11-12 llhr. dagegen sei," beschloß die Versammlung die Vertagung Die ärztliche Behandlung ist unentgeltlich, auch erhalten Unbemittelte Verteilung wollen die Genossen zahlreich und pünktlich um 7 Uhr hoffentlich aus fachlichen Gründen und nicht etwa deshalb, weil sie freie Arzenei und Verbandstoffe aus der Charité- Apotheke. die wunderliche Logik des Herrn Spinola billigte. Die übrigen Beratungsgegenstände waren weniger wichtig und wurden ohne Debatte erledigt.
-
A
V
Aus den Nachbarorten.
Brit. Zu der am Sonntag stattfindenden Flugblattmorgens bei Dorn, Bürgerstr. 4, erscheinen.
V
Der Vertrauensmann.
Neue Bestimmungen über die Ladenschilder. Das hiesige Polizeipräsidium macht bekannt: An Stelle der Polizeiverordnung Rigdorf. Die Stadtverordneten Versammlung vom 11. März 1896 betreffend die Angabe des Namens der Geschäfts- beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sigung zunächst mit dem Antrage inhaber auf den Ladenschildern treten vom 1. Januar 1900 ab laut des Magistrats, eine gemischte Kommission niederzusetzen, welche die Aus den Altersversorgungs- Anstalten und Hospitälern Artikel 9 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch vom 10. Mai Frage erörtern soll, ob nicht die Uebernahme der Müllabfuhr städtischen Patronats fommt nun schon seit langer Zeit Jahr für 1897 die folgenden§§ 15 a und 148 Nr. 14 der Reichs- Gewerbe- in städtische Regie zweckmäßig sci. Nach kurzer, aber lebhafter Jahr dieselbe Klage: es ist alles besegt! Der Stellen find Ordnung in Kraft: Debatte, in der den Abfuhr Unternehmern in den Herren fo schr wenige- frei wird fast mur dann eine, wenn ein Zuhaber§ 15a. Gewerbetreibende, die einen offenen Laden haben oder Mier und Noster Verteidiger erstanden, wurde der Antrag Stirbt und der Anwärter sind so überaus viele. Die meisten An- Gast- oder Schankwirtschaft betreiben, sind verpflichtet, ihren angenommen. Die Versammlung delegierte neun Mitglieder in wärter sind seit Jahren vornotiert und harren, hochbetagt und hilfs Familiennamen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen die Kommission, darunter die Genossen Keller, Wuzky und bedürftig, der endlichen Aufnahme. Und ihre Zahl vergrößert sich an der Außenseite oder am Eingange des Ladens oder der Wirt- Köpke. Dann wurde eine Kommission gewählt, die die neuen durch neue Meldungen immer noch mehr, während eine schaft in deutlich lesbarer Schrift anzubringen. Kaufleute, die eine Verwaltungsmaßrelu prüfen soll. Unter ihren neun MitVermehrung der Stellen mur ganz vereinzelt stattfindet. Handelsfirma führen, haben zugleich die Firma in der bezeichneten gliedern befinden sich die Genossen Regerau, Wach und Am größten ist der Andrang zur Altersversorgungs- Weise an dem Laden oder der Wirtschaft anzubringen; ist aus der Mitschke. Ju die 15 gliedrige Kommission, die den StadtAnstalt der Kaiser Wilhelm = und Augusta Firma der Familienname des Geschäftsinhabers mit dem aus- haushalts- Boranichlag für das Rechnungsjahr 1900 vorStiftung und zur Reuter Stiftung. Für diese geschriebenen Vornamen zu ersehen, so genügt die Anbringung der beraten soll, wählte die Versammlung auch die Genossen Reperau, beiden Stiftungen, die erst in neuerer Zeit entstanden sind Firma. Auf offene Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschaften Ostermann, Shy, Hermann und Jäger. Der Antrag und verhältnismäßig wenig Sapital haben, wird alle Jahre aufs und Kommanditgesellschaften auf Attien finden diese Vorschriften mit auf Erweiterung der Krantenanstalt wurde vom Magistrat vornene um wohlthätige Spenden gebeten, aber stets mit der Maßgabe Anwendung, daß für die Namen der persönlich läufig zurückgezogen. Die Vorausbewilligung von 8000 M. zur Beschaffung sehr geringem Erfolge. Der letzte Bericht über die für arme alte haftenden Gesellschafter gilt, was in betreff der Namen der Gewerbe- von Lehrmitteln 2c., für die Realschule und das Progymnasium Kaufleute bestimmte Reuter- Stiftung fügt seinem Appell an den„ oft treibenden bestimmt ist. Sind mehr als zwei Beteiligte vorhanden, wurde genehmigt, ebenso der Beitritt des hiesigen öffentlichen bewährten Wohlthätigkeitssinn unserer Mitbürger" einen Hinweis deren Namen hiernach in der Aufschrift auzugeben wären, so genügt Arbeitsnachweises zum Verband deutscher Arbeitsnachweise. auf den„ andauernden geschäftlichen Aufschwung" hinzu. Auch dadurch es, wenn die Namen von zweien mit einem das Vorhandensein Stadtv. Seltmann rühmte den öffentlichen Arbeitsnachweis. Er sci dürften sich die reichen Großkaufleute Berlins faum bewegen lassen, weiterer Beteiligter angedeuteten Zusatz aufgenommen werden. Die von ihm außerordentlich gut bedient worden. Gegenüber den Klagen, einmal tiefer in ihren Beutel zu greifen. Es ſtände der Stadt. Polizeibehörde kann im einzelnen Falle die Angabe der Namen aller daß der Nachweis nicht genügend bei seine bebung des fraglichen verwaltung überhaupt besser an, wenn endlich von Gemeinde Beteiligten anordnen. verordneter daß sich wegen etwas geschähe, um dieser Misere einigermaßen ab-§ 148 Nr. 14. Mit Geldstrafe bis zu einhundertundfünfzig Mart städtischen Instituts vielleicht dann ermöglichen lasse, wenn man den zuhelfen. oder im Unvermögensfall mit Haft bis zu vier Wochen wird bestraft, Arbeiterorganisationen einen gewissen Einfluß gewährleiste. wer den Vorschriften des§ 15a zuwiderhandelt. Gewerbetreibende, Der Bürcankrat thut seine Pflicht. Ein Herr, so erzählt reinigung belief sich im Jahre 1898/99 auf 1036 Personen, nämlich welche einen offenen Laden haben, und diejenigen, welche Gast die„ Berliner Zeitung ", hatte lebhaftes Interesse daran, die Adresse oder Schankwirtschaft betreiben, werden aufgefordert, die hiernach des ihm befreundeten B.schen Ehepaares zu erfahren. Die Leute 2. Klasse, erforderlichen Aenderungen in der Aufschrift ihrer Ladeuschilder zur hatten zuletzt in Schöneberg gewohnt. Herr D., der in Steglitz Personals waren durch den Etat 1 149 929 M. zur Verfügung gestellt Bermeidung der Bestrafung rechtzeitig vorzunehmen. lebt, schrieb also flugs einen Brief an das Einwohner- Meldeamt in worden. Es wurden aber nur 1 123 102 M. ausgegeben, so daß noch Eine Bande gewerbsmäßiger Fahrraddiebe, die längere Schöneberg , in dem er um die Adresse des Ehepaares P. ersuchte. 26 827 9. erspart wurden. Diese Ersparnis erklärt sich daraus, 3eit in Berlin und den Vororten ihr Unwesen getrieben hat, ist Ganz ordnungsgemäß legte er dem Schreiben 25 Pf. in Marken als daß für erkrankte Arbeiter nicht gleich Erfagleute eingestellt werden, von der Kriminalpolizei bingfest gemacht worden. Das Haupt der Gebühr für die Auskunftserteilung und 10 Pf. für das Rückporto bei.
Das ständige Arbeitspersonal der städtischen Straßen100 Borarbeiter, 333 Arbeiter 1.
70 Arbeiter 3. Klasse, 200 Arbeitsburschen ig dieses