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Technisches.
dem sind auf fremdem Grund 458 Moor- Probestationen angelegt, welche trieb war also stärker als die Anhänglichkeit an die Jungen. Die zum Teil auch außerhalb Jütlands auf den Inseln liegen. Die leibliche Mutter bewahrte ihr lebhaftes Interesse für ihre Brut bis Bemühungen der Gesellschaft, das Interesse der Heidebewohner für zu einem Zeitraum von drei Tagen, später fümmerte sie sich nicht Wiesenkultur zu beleben, fielen auf sehr günstigen Boden. Es mehr um sie, während die Muttergefühle der Adoptivspinne im sind im Laufe der Zeit von ihr selbst oder nach Anweisung Laufe der Zeit derart erstarkten, daß sie das Nest so energisch verihrer Ingenieure mehr als 100 verschiedene Kanalanlagen aus teidigte, als wäre es ihr eigenes. Eigentümlich ist, daß sich der geführt und etwa 8000 Heftar Wiesenflächen gewonnen. Eine Mutterinstinkt nur auf Nest und Brut als Ganzes bezieht; die wichtige Frage bei der Gründung dieser Anlagen war die Versorgung Spinne fümmert sich nicht um die herauskriechenden Jungen, wenn der Wiesen mit Mergel . Es wurden Mergelsucher angestellt und das Nest verletzt wird, und sucht lediglich das Nest zu stopfen. Wird drei Bahnen gebaut, welche in der Hauptsache der Mergelbeförderung das Nest vollständig zerrissen, so verläßt die Brut die Ueberreste; dienen sollten. Die Länge derselben macht zusammen 60 Kilometer die Mutter läßt sie ruhig gewähren, ohne ihnen die geringste Aufaus. Zur Tätigkeit der Gesellschaft gehört ferner die Austeilung merksamkeit zu schenken. Nach einigen vergeblichen Versuchen, das bon Forstpflanzen und Sämereien alt etwa 50 Pflanz Nest instand zu sehen, bleibt sie, ohne sich zu rühren, auf der Ruine bereine, welche sich die Aufgabe gestellt haben, Kleine Pflan- fizen, bis sie stirbt.- zungen zum Schutz der Aecker und Gehöfte gegen Wind an zulegen, eine in dem windigen Jütland außerordentlich wichtige Sache. Schon Ende der Achtziger Jahre hatte die Heidegesellschaft Telegraphendrähte aus Aluminium. In ungefähr alle in den jütländischen Heiden sich darbietenden Ge- den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat man jetzt damit beLegenheiten zur Anlage von Bewässerungswiesen ausgenutzt. Es kam gennen, das Monopol, das der Kupferdraht zur Verwendung zu deshalb ganz von selbst, daß die Meliorationsbestrebungen sich nun Sabeln und elektrischen Leitungsdrähten besaß, zugunsten des auch anderen Aufgaben zuwandten. Dazu boten die zahlreichen Aluminiumdrahtes zu durchbbrechen. Der Kupferdraht hat allerHoch- und Niederungsmore Dänemarks ein reiches Arbeitsfeld. Es dings eine bessere Leitfähigkeit für Elektrizität, als der Aluminiumwurden Moorversuchsstationen eingerichtet und die Privatbefizer von draht, so daß dieser zum Ausgleich etwa um die Hälfte dider ge Moorflächen mit Rat und Tat bei deren Nußbarmachung unternommen werden muß, als der kupferne; aber dieser Nachteil wird stützt. Auch mit den tiefgelegenen fruchtbaren Marschböden befaßten mehr als ausgeglichen durch das geringere Gewicht und den fich die Techniker der Heidegesellschaft mehrfach. So arbeiteten sie größeren Widerstand gegen Berreißen, den das Aluminium besitzt. nach und nach die Pläne von eftva 40 größeren Wasserstands- Diese beiden Eigenschaften ermöglichen es, daß die Telegraphenregulierungen aus, nicht selten unter Benutzung von langen Deichen stangen bei Aluminium in viel größeren Entfernungen von einDazu kommt der Preisund Dampfpumpen für etwa 17 000 Hektar Bodenfläche. Wenn die ander aufgestellt zu werden brauchen. Heidegesellschaft bisher auch recht Erhebliches erreicht hat mit der unterschied. Der Preis für Kupfer ist im beständigen Steigen beGewinnung von 54 000 Hektar zur Forstkultur, so bietet Jütland griffen, der für Aluminium dagegen im Sinken. trotzdem noch ein ungeheures Feld für ihre fernere Betätigung.- Humoristisches.
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hl. Was der Mensch braucht. ,, 40 000 m. im Jahre sind gerade genug, um das zum Leben Notwendigste zu kaufen!" Das ist die Erkenntnis, zu der die ehrwürdige Times" in einem Leitartikel kommt. Ja, bei genauerem Zusehen erweist es sich, daß 40 000 m. zwar zum Sterben zu viel, aber zum Leben eigentlich zu wenig sind, und daß die armen Leute, die über dieses Jahreseinkommen verfügen, im Grunde zu den Unglückseligsten aller Londoner gehören. Jedenfalls meinen sie, daß die" Times" mit ihrer Behauptung ins Schwarze getroffen hat. Es sind ungewöhnlich gut fituierte jüngere Söhne reicher Familien, mäßig vom Glück begünstigte Advokaten und Aerzte und unglückliche Spekulanten, die ein solches Einkommen haben; und wenn diese nicht Schulden machen wollen, so können sie wirklich nur das Notwendigste zum Leben kaufen", wie das City- Blatt es so glücklich herausgebracht hat. Und nun sehen Sie," sagte ein Arzt z. B., warum die Mehrzahl der Männer mit einem Einkommen von etwa 40 000 M. im Jahre zu den armseligsten Mitgliedern der Menschheit gehören. Wir haben eine gesellschaftliche Stellung zu behaupten. Wir müssen Diners geben und uns in den Theaterlogen sehen lassen. Wir müssen mit Frau und Kind die Ferien in der Schweiz zubringen. Die Frauen und Töchter wollen gut gekleidet sein und zum Sonntag aufs Land gehen, und die Söhne müssen die Universität Orford besuchen. Da fönnen Sie sich vorstellen, was solch ein Leben auf sich hat. Wir können uns nie in Gemütsruhe unseres Lebens freuen. Jeder Tag bringt uns in die Gefahr, daß wir Schulden machen müssen oder andere Schwierigkeiten haben. Jede unborhergesehene Ausgabe hat eine Nervenkrisis zur Folge. Es bleibt nichts für die Anforderungen der Wohltätigkeit, nichts für die guten Freunde, die eine Fünfpfundnote von uns borgen wollen, nichts für die vielen kleinen Freuden des Lebens. Und dabei tun wir nichts, was wirklich über unsere Mittel hinausginge oder sich bon dem unterschiede, was unsere Nachbarn mit demselben Eintommen auch tun. Ich behaupte daher, daß ein Londoner mit einem Einkommen bon vierzig- bis fünfzigtausend Mart im Jahr und einer Familie für gewöhnlich zu den ärmsten und bemitleidensvertesten Leuten in der Stadt gehört." Die Armen! Hoffentlich bersagt die Welt ihnen das Mitleid nicht.
ck.
Aus dem Tierleben.
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Neues vom Serenissimus. Bei einer Rundreise durch sein Ländchen läßt sich Serenissimus auch auf ein huldreiches Gespräch mit einem Bauern ein. Der erzählt ihm, daß er mit großen Schwierigkeiten bei der Ernte zu kämpfen habe, da der Boden seiner Felder sehr sumpfig und moorig sei. ,, Aeh, lieber Kindermann", wendete sich Se. Hoheit an seinen Reisebegleiter, wirklich bedauerliche Zustände, aber gibt doch ganz äh einfaches Mittel dagegen, verstehe nicht, warum pflastern die Leute nicht solche Wiesen?"- - Abrechnung.
Geliefert: Khakis im Stüd und in Röcken; Geliefert: Zelte mit Segeltuch- Decken; Geliefert: Konserven in blechernen Dosen; Geliefert: Stiefel; geliefert Hosen; Geliefert: Papiere;
Geliefert: Biere;
Geliefert: Tornister;
„ Geliefert": ein Minister!-
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- Christlicher Wunsch. Pfarrer: Wie ich höre, hat der Blitz bei Euch gezündet, Huberbauer; das ist die Strafe für Euren gottlosen Lebenswandell Bauer: Na, so a Straf' möcht' ich nochmal haben- biertausend Mark hab' ich ausgezahlt' triegt von der Assekuranz!"- ( Lustige Blätter.")
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Notizen.
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- Das Deutsche Theater eröffnet seine neue Spiel. zeit am Freitag mit dem Kaufmann von Venedig". Ortrun und Jlsebiel heißt ein neues Märchendrama von Otto Ernst . Es wird die Wintersaison des Ham burger Thalia Theaters eröffnen. Dedipus und die Sphing", Tragödie von Hugo b. Hoffmannsthal, erzielte beim Publikum des Schaufpielhauses in Frankfurt a. M. mur eine matte Wirkung.- Der Ehetäfig", ein dreiaktiges Lustspiel von Bruno Köhler, hatte am Bentral- Theater in Dresden einen starken äußeren Erfolg.
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„ Die drei Rolandsknappen", ein Opernmärchen von Lorging, das in Berlin noch nicht aufgeführt wurde, soll im Theater des Westens zur Darstellung fommen. -Dotscheri Luny"(„ Die Töchter des Mondes") ist der Titel eines neuen Stückes, das Maxim Gorti geschrieben. Ein Verdi Dentmal soll im nächsten Jahre in Mai land enthüllt werden.
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Vom Gefühlsleben der Spinnen. Welche seltsamen Formen der Mutterinstinkt bei den Spinnen annimmt, darüber hat eine Untersuchung des französischen Forschers Lecaillen interessante Aufschlüsse gebracht. Lecaillen hat, wie einem Bericht der Zeitschrift für Psychologie" zu entnehmen ist, mit einer Abart der Feldspinnen, die an Getreideähren und Gräsern taubeneiergroße Nester spinnt, Versuche angestellt. In diese Nefter legt das Muttertier seine Gier und brütet sie so lange, bis die Brut selbstständig geworden ist und das Nest verläßt. Der Gelehrte wollte Eine hübsche Methode, um mit seinen Schauspielern nun feststellen, ob die Spinnen zu ihrer Brut eine Art von persön- gut auszukommen, hatte nach der Berl. Volksztg." der Theaterlichem Verhältnis haben; deshalb entfernte er die Muttertiere und direktor Fröbel, der zu Anfang des vorigen Jahrhunderts mit bohrte fleine Löcher in die Gespinste. Wurde nun ein Tier in ein feiner Truppe in Süddeutschland umherzog. Er verteilte die Rollen fremdes Nest gefeßt, so ergriff es sofort davon Besitz und begann nicht unter die Künstler, sondern er versteigerte sie. Die Folge die Schäden zu reparieren, es adoptierte also gewissermaßen die davon war, daß es teine Streitigkeiten gab und der pfiffige Direktor fremde Brut, doch war sein Verhältnis zu derselben kein sonderlich eine nette Nebeneinnahme hatte. Wieviel ihm die Sache eintrug, inniges. Dann wurde die alte Mutter in ihr richtiges Nest zurück geht daraus hervor, daß er einmal bei der Besetzung" von Schillers gesett, so schritt sie sofort zum Angriff gegen die Adoptivmutter. Räubern" die folgenden Preise erzielte: Karl Moor 2 Gulden, Diese aber ließ es niemals zu einem Kampf kommen, sondern Amalie 1 Gulden 30 Kreuzer, Franz Moor 45 Kreuzer, Spiegelberg machte sich schleunigst aus dem Staube. Der Selbsterhaltungs- 45 Kreuzer und Schweizer 30 Kreuzer.
Berantw. Redakt.: Cart Wermuth, Berlin - Rigdorf.- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.