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Naturforscherversammlung mußte dem allgemeinen Gebrauche ausgefallen gemäß sein Vortrag ohne Antwort bleiben; auf die Dauer aber Haare

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ist, braucht das fleine Blutgefäß wenige 312 ernähren, auf jedes der übrig gebliebenen ent wird sie nicht ausbleiben; und es ist leicht möglich, daß im nächsten fällt also mehr Nahrung als vorher; die gebliebenen Jahre die entgegengesetzte Anschauung ausführlich zu Worte kommen werden demnach fräftiger werden und nicht so leicht ausfallen. Auf

wird.

Kleines feuilleton.

Bt.

diese Weise verliert jede Gruppe nur ein Haar und es wird auch bei im allgemeinen schwachen Haargruppen vermieden, daß kahle Stellen entstehen. Das gilt natürlich nur von gesunden Haaren. Wird das Haar von einer Krankheit befallen, so tritt häufig, ganz besonders wenn die Krankheit durch Parasiten herbeigeführt ist, der Haar­ausfall so stark auf, daß dort, wo die Parasiten sich am meisten entwickelt haben, ganze Gruppen vernichtet werden und dann die bekannten fahlen Stellen erscheinen.

hg. Das Wachstum des Haupthaares. Unsere Haare, so ein fach konstruiert sie sind, bieten doch in mancher Hinsicht eigenartige und komplizierte Erscheinungen dar: fie gehören zu unserem Körper, bilden einen nie fehlenden Bestandteil von ihm, und können doch ie. Goldgewinnung im Altertum. Das Gold spielt schon in verletzt und insultiert werden, ohne daß wir eine Empfindung davon den Sagen des griechischen Kulturkreises eine große Rolle, obgleich haben. Das Haupthaar ist da zum Schuße des Körpers gegen die der Golddurst damals wohl kaum einen solchen Grad erreicht hat Einflüsse der Temperatur, und doch wird sein Verlust im allgemeinen wie in der Neuzeit seit Entdeckung von Amerika . Immerhin deutet ertragen, ohne daß diese Temperatureinflüsse fich wesentlich stärker die Sage vom Goldenen Vließ, zu dessen Gewinnung eine große äußern als wenn üppiger Haarwuchs den Kopf bedeckt. Nicht die Expedition von Helden, der berühmte Argonautenzug, ausgerüstet geringste Merkwürdigkeit bildet auch das Wachsen des Haupthaares. wurde, darauf hin, daß man den Wert des gelben Edelmetalls be­Wir wissen alle, daß es, geschnitten, immer wieder nachwächst; man reits zu schätzen wußte. Außerhalb der Grenze der damaligen fönnte also meinen, daß die Haare ein unbegrenztes Wachs Kulturwelt waren es namentlich drei Gegenden, die in dieser Hin­tum zeigen. Aber dem ist nicht so; das Haar erreicht viel- sicht die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatten, nämlich der mehr eine maximale Länge, und wenn es an dieser Grenze an- Kaukasus mit dem benachbarten Armenien , das innere und nörd­gekommen ist, so wächst es nicht weiter. Unter den heutigen liche Asien und die Berge am oberen Indus. Die Sage vom Gol­Männern wird, wenigstens in Kulturbölkern, es allerdings nur selten denen Bließ bestätigt diese Tatsache für das erstgenannte Gebiet, einen Simson geben, der sein Haar so lang wachsen läßt, wie es genauer für die kaukasischen Gestade am Schwarzen Meer , wo der will. Aber das weibliche Geschlecht hat nicht die Gewohnheit, das Fluß Phasis mündete. Die Goldproduktion scheint sich hier in Haupthaar kürzen zu lassen, und doch gelangt es über eine, bei den gleicher Weise ziemlich erhalten zu haben, denn noch Strabo , der verschiedenen Individuen freilich recht verschieden bemessene, aber große Geograph der Griechen, berichtet, daß in Swanetien die ganz bestimmte Länge nicht hinaus. Das scheint in der Tat sehr fonder- Bergströme Gold mit sich führen, welches von den Eingeborenen da­bar. Der Vergleich mit Bäumen, die ja auch, wenn sie eine gewiffe durch gesammelt wird, daß sie Schaffelle ins Wasser legen. Viel Höhe erreicht haben, nicht weiter nach oben wachsen, paßt doch nicht. leicht hat dieser Umstand der Sage vom Goldenen Vließ den Ur­Denn der Baum wächst an seinem oberen Ende; wenn die Höhe sprung gegeben. In den Jahren 1850-52 wurden dann in dem des Baumes einen bestimmten Betrag erreicht hat, haben die Bereich einiger Zuflüsse des Kura Reste alter Werkstätten entdeckt, Wurzeln nicht mehr die Kraft, den Bellsaft in solchen Mengen in die zur Ausbeutung der ehemals goldhaltigen Sande gedient haben die Spitze zu befördern, daß er zu einer Vergrößerung des Baumes müssen. In der Landschaft Ossetia sind ferner Schmuckstücke aus ausreichen könnte, und damit ist das Ende des Baumwachstums er- Gräbern gefunden worden, an denen die reiche Verwendung von flärt. Aber das Haar wächst nicht an seinem oberen Ende, sondern Gold geradezu auffallend ist; ihre Entstehungszeit wird auf das an seinem unteren; aus der Haarwurzel scheidet sich stets neue sechste bis achte Jahrhundert unserer Zeitrechnung geschätzt. An Haarsubstanz ab, die das bißchen schon dagewesene Haar weiter zweiter Stelle handelt es sich um das Gold, das im Lande der hinaufschiebt, so daß es an Länge zunimmt. Die Erklärung für das be- ffedonen und benachbarter Völker angeblich von Greifen zu­grenzte Wachstum liegt darin, daß das ausgewachsene haar eine zu große getragen und diesen Riesenvögeln abgenommen wurde. Die Last für die Wurzel bildet, so daß diese es nicht weiter hinaufschieben Meinungen über die Lage dieses Gebietes sind geteilt zwischen den fann. Uebrigens glaubten noch bis in die Mitte des neunzehnten sibirischen Steppen, dem Vorland des Altaigebirges, wohin es Jahrhunderts die Naturforscher, das Haar wächst in seinem oberen Allegander b. Humboldt verlegte, und dem westlichen Teil des Tarim­Ende durch Knofpung fort eine inzwischen widerlegte Annahme. bedene, wo Ferdinand v. Richthofen den Sitz der Issedonen sucht. Beit verbreitet ist auch die Ansicht, das Haar wachse unmittelbar, Vielleicht haben beide Forscher recht gehabt, da ein sehr beträchtlicher nachdem es abgeschnitten worden, am schnellsten. Sorgfältige Teil von Sibirien und Innerasien Spuren einer seit langer Zeit Messungen haben ergeben, daß das nicht zutrifft, sondern daß das betriebenen Goldfuche aufweist und auch heute noch goldreich ist. Haar, wenn es gefürzt ist, eine Zeitlang langsamer wächst als Einen Vorzug scheint in dieser Hinsicht freilich das ganze Gebiet vorher, und daß es sich erst, wenn es eine gewisse Länge des jetzt russischen Altai und der Jenisseiberge zu genießen. erreicht hat, mit seiner normalen Geschwindigkeit verlängert. Zimmermann hat nunmehr in einem Vortrag vor der Geographi Die normale Wachstumsgeschwindigkeit ist übrigens nicht überall und schen Gesellschaft von Lyon noch andere Plätze altertümlicher Gold­immer die gleiche. Zunächst kann man durch einfache Beobachtung gewinnung untersucht. Einen großen Ruf besaß ein Land, das von an mehreren Menschen desselben Alters leicht feststellen, daß beim Strabo als Derdae, von Ptolemãos als Daradrae bezeichnet wird. Einen das Haar schneller wächst als beim Anderen. Aber auch bei Hier wurde das Gold von den rätselhaften goldgrabenden Ameisen" einem und demselben Menschen ändert sich während seines Lebens geliefert, deren Erklärung viel Kopfzerbrechen und viele For­die Geschwindigkeit seines Haarwuchses. Hierüber haben die Unter- schungen veranlaßt hat. Noch schwieriger und bis auf den heutigen suchungen von Aerzten, die sich mit den Verhältnissen der Haare Tag unentschieden ist die Frage nach dem alten, in der Bibel er­eingehend beschäftigten, Klarheit gebracht. zwanziger Lebensjahre nimmt die Länge des Haupthaares im wähnten Goldland Ophir, das nach den einen in Arabien , nach anderen in Abessinien( Aethiopien ) oder gar in Südafrika gelegen Monat durchschnittlich um fünfzehn Millimeter zu, dann ber haben soll. Sicher aber haben die Mittelmeervölker auch näher ringert sich die Geschwindigkeit in dem Verhältnis, daß die gelegene Fundstätten für Gold gehabt. Die alten Römer sollen in Haare im Monat mur um elf Millimeter wachsen. Die Anthropologen teilen die Menschen in neuerer Zeit in zwei Goldführende) hergeleitet wird, Goldbergbau getrieben haben. Auch in der Umgebung des heutigen Ariège, dessen Namen von Aurigera( die große Kategorien: In vließhaarige und in schlichthaarige. Bließ Oberägypten wurde Gold gewonnen; davon zeugt eine um 1600 haarig find Menschen, bei denen die Haare so angeordnet sind, daß bor Christi gezeichnete Karte, die älteste von goldhaltigen Ländern, immer eine größere Anzahl von ihnen einander dichter benachbart die erhalten geblieben ist. Es gilt ferner als feststehend, daß in find, während die einzelnen Gruppen in größerer Entfernung von Spanien , dem Iberien der Alten, Gold gewonnen wurde. Im einander stehen; ein bekanntes Beispiel für Bließhaarigkeit bieten späteren Altertum, bis zur Entdeckung der Goldschäße der Neuen die Neger. Schlichthaarig sind dagegen Menschen, bei denen die Haare nicht in Gruppen angeordnet sind, sondern einzeln und ziem- Welt, soll dann der Sudan die Hauptmenge des Goldbedarfs der lich gleichmäßig von einander stehen. Wir Europäer find vließhaarig. europäischen Völker erzeugt haben.- Aber eine gewisse Gruppenbildung der Haare besteht doch auch bei uns und zeigt sich gerade beim Wachsen. 8tvei bis vier Haare stehen nämlich in einer Art bon engerer Beziehung zu einander, so daß eine Zeitlang eins von ihnen schneller wächst, als die übrigen Gruppengenossen; nach einiger Zeit fängt ein zweites von ihnen an, schneller zu wachsen, bis es das erste an Größe erreicht hat, dann wiederholt sich der Vorgang beim dritten, und so wechselt das Spiel in einer Haargruppe dauernd ab. Wahrscheinlich werden alle Haare, die zu einer solchen Gruppe ge­hören, von einem einzigen Blutgefäß ernährt, und dies führt den Haarwurzeln die zur Haarbildung nötigen Substanzen nur in solcher Menge zu, daß fie nicht ausreicht, alle Haare, die weiteft entfernten, wie die nächsten, in gleichem Maße zu versorgen, sondern nur ein gerade durch seine Lage begünstigstes am meisten; wenn dies aber eine gewisse Länge erreicht hat, sind seine Druckverhältnisse nicht mehr so günstig, wie vorher, und es wird von einem anderen über troffen. Diefe Gruppenteilung der Haare bringt aber noch einen wichtigen Vorteil. Wenn ein Haar einer Gruppe

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Aus der Pflanzenwelt.

h. Georgine oder Dahlie? Wenn der Spätsommer sein Regiment angetreten hat, dann entfaltet in den Gärten und Anlagen eine schöne Merifanerin ihre Reize und die Deutsche Dahliengesellschaft veranstaltet ihre jährliche Dahlienausstellung in diesem Jahre in Berlin im Landesausstellungspark. Jene schöne Merikanerin ist die Dahlie; manche nennen sie auch Georgine; andere glauben, daß Dahlie und Georgine etwas Verschiedenes sei. Der eine hält Georgine" für die deutsche und" Dahlie" für die botanische Bezeichnung der gleichen Pflanze, der andere bezeichnet mit Georgine die gefüllten oder wie auch vielfach gesagt wird­die doppelten Blumen, und nennt die einfachen Blumen Dahlien. Der dritte und vierte haben eine noch weisere Auslegung für die Unterscheidungsmerkmale. Und dabei ist die Sache so einfach: die schöne Merikanerin segelt unter zwei Flaggen, fie nennt sich einmal so und ein andermal eben anders. Das ist in der Botanik etwas Alltägliches. Aber hübsch ist es nicht, denn diese Doppel­