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Sein
dakteur noch zu sonst einer Beschäftigung im Betriebe der Zeitung| feines Helden in allen übrigen Beziehungen harmonisch aus. eignete, so stellte er ihn mit einem Gehalt von 500 Fr. monatlich Helmuth führt sich als ein rücksichtslos brutaler Rowdy ein, was an, um an den Mauern von Paris Stellen aufzusuchen, wo man den Alten aber feineswegs beirrt; auch als er endlich die rohe Reklamen für die Zeitung anbringen könnte. Und der gute Mann Selbstfucht des Menschen bemerkt, hält er an seinem früheren lief wirklich herum und kam alle Augenblicke zu dem Direktor: Enthusiasmus fest, trotz angedrohter Amtsentsegung. Im Schlußzakte Ich habe einen Bretterzaun in Bugnolet gefunden..." geht es hinter und vor den Kulissen stürmisch her: Protest bersammlung der Gläubigen, die in einer provozierenden Rede des 1. Ueber den Ursprung der Null machte Jules Michel kürzlich Bildhauers mit Prügeln endet, Zerstörung des Brunnens durch die folgende Mitteilung: Die Bequemlichkeit der Dezimalrechnung die aufgeregten Massen unter Führung des dämonischen inzwischen ist einer der Hauptgründe für die Volkstümlichkeit des metrischen wieder fromm gewordenen Schusters, große Abschiedsszene des Systems. Aber, wird man fragen, wie kommt es, daß die Ge- Künstlers, des Unwiderstehlichen, der die Pfarrerstochter( Perlehrten des Altertums es nicht verstanden und auch nicht angewendet ſpektive auf seine künftige Veredelung in der Che) mit sich haben? Die Alten hatten wohl die Art der Zehnerzählung, wie wir, aber fortreißt. sie konnten die Dezimalrechnung nicht anwenden, weil sie die Null Bei aller Leere und Unnatur, die teilweise auch die Schauspieler nicht kannten. So erstaunlich uns dies erscheinen mag, die wir zu recht fatalem Deklamieren verleitete, fand das Stück eine Menge gewöhnt sind, die Null als wesentlichen Teil unserer Zahlenreihe Bewunderer. Wenigstens wurde heftig applaudiert mit dem Ers zu sehen, so läßt sich nicht leugnen, daß die Null eine neuere Er- folge, daß Herr Bloem sich mehrmals dem Publikum zeigen konnte. findung ist. Es war der philosophische Geist der Hindu, vielleicht dt. mit Unterstützung des Handelsgeistes der Chinesen, nötig, um ein Zeichen zu erfinden, dazu bestimmt, das Nichts, das, was nicht existiert, darzustellen. Bei diesen beiden Völkern findet man gegen Komische Oper. Das junge Haus an Friedrichstraße und das Ende des 6. Jahrhunderts n. Chr. die erste Erwähnung eines Weidendamm hat von Anfang an nach Einführung modernster runden Zeichens, um die Ziffern in der Dezimalreihenfolge, die Spiel- und Szenenkunft in die Opernivelt gestrebt. Neben bea ihnen eigen ist, zu ordnen; von hier ist die Null durch Vermittelung merkenswerten Fortschritten gab es da so viel abstoßende Künstelei, der Araber erst gegen das 11. oder 12. Jahrhundert zu uns gelangt. daß wir der angekündigten Neueinstudierung von Bizets Vor dieser Zeit war es also nicht möglich, ein Dezimalsystem zu" armen" mit Bangen entgegensahen. War doch sogar zu ersinnen, und es ist nicht erstaunlich, daß es mehrerer Jahrhunderte hören, daß der Szenenmaler Karl Walser eigens nach Spanien bedurfte, um den Vorteil verstehen zu lernen, den man aus der gereist sei, um Kostüme zu studieren und Lokalkolorit einzukaufen! Dezimalteilung der jetzigen Maße ziehen konnte. Im Jahre 1670 Dazu noch unsere Bekümmernis, daß die Berliner Opernbühnen hob ein Lyoner Astronom namens Mouton den ganzen Vorteil fast immer nur halbalte Zugopern neu aufpuzen, jedoch äußerst dieser Teilungsart hervor, und alle Gelehrten, die sich seither mit felten für gegenwärtige Produktion eintreten und so gut wie nies der Reform der Maße und Gewichte beschäftigten, haben niemals mals aus der Vergangenheit vergessene Schätze heraufholen. diesen Umstand, eine der wesentlichsten Grundlagen der Reform, aus den Augen gelassen.
Theater.
Musik.
Mit diesen Bangnissen hörten wir vorgestern( Dienstag) die erste Neuaufführung. Bald mußte sich auch wieder der Unmut über die forcierten Spielereien der Regie einstellen, und bis zum Ende war darüber nicht wegzukommen. Daß nun tros dieser berechtigten Vorurteile und trotz aller weiteren Abstoßungen dennoch das Ganze den mächtigen Eindruck eines historisch bedeutsamen Fortschrittes machte, zeugt für das Gewicht des Dargebotenen. Wir haben hier den teilweise wirklich gelungenen Versuch, die Weise des Konzertes und speziell Oratoriums zu überwinden, die sonst immer noch steifen Stilisierens eine Natürlichkeit zu sehen, die dem Zuschauer mit anschaulicher Kraft ein Wirklichkeitsbild vorführt. Mögen die Gassenbubenspäße noch so läppisch sein, mit denen die„ Volksszenen", ausgestattet werden, und die schon vor Jahrzehnten vorübergehend auf Bühnen aufgetaucht sein dürften; mag noch anderes berechneter Parterrefang sein: die Kunst muß doch anerkannt werden, mit welcher die Handlung engeren Sinnes aus dem Volksleben und der Gesang aus der jeweiligen Situation herausgearbeitet wird. Der Chor nicht Paradetruppe, sondern ein Häuflein ineinanderwirkender Personen; die Duette und größeren Ensembles( wie besonders das Schmugglerquintett des 2. Aftes) nicht Gesangspiecen, sondern Ergebnisse der Umstände, der Stimmung, der Temperamente und Gemütsbewegungen!
Neues Theater. ,, Der Jubiläumsbrunnen." Drama in 4 Aften von Walter Bloem . Der Herr Verfasser hat in Berlin vor einigen Jahren mit einem waffenraffelnden Ritterspiele " Schuapphähne im tgl. Schauspielhause debütiert. Seine Puppen sind dadurch, daß er sie jezt in gebügelte Hemden und schwarze Röde gestedt hat, um feinen Gran menschenähnlicher und interessanter unsere Musildramatik des Alltages beherrscht, und an Stelle des geworden. Im Gegenteile! Die Aufhebung der zeitlichen Distanz, wodurch diese wunderlichen Dinger nun in unmittelbarste greifund fontrollierbare Gegenwartsnähe gerückt werden, ber schlimmert den Fall. Bei hellem Tageslicht nehmen sich die bemalten Wachsfiguren noch gespenstiger aus. Felix Philippi galt eine Zeitlang als besonders markanter Vertreter einer hohen Theatralit und wurde grimmig angegriffen; aber vere gleicht man den Jubiläumsbrunnen" mit Philipps großem Licht" beide Stücke entnehmen ihre Konflikte, dem Künstlerleben- dann wirkt dies vielgeschmähte Werk neben dem neuen noch immer wie eine stattliche Berghöhe neben märkischen Sandhügeln. Wenn dort gelärmt wird, geschieht es wenigstens geschieht es wenigstens in einer Weise, daß man unwillkürlich aufhorcht, während hier die großen Worte abwechselnd bald zum Gähnen, bald zum Lachen reizen. Bei dem unaufhörlichen Gerede über Kunst, welches die vier Afte ausfüllt, tommt einem die menschenkundige Bemerkung der lugen Lessingschen Franziska ins Gedächtnis, daß wir von den Tugenden, die wir am wenigsten besigen, ant meisten zu sprechen pflegen.
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Dazu eine durchgehends erfreuliche Kunst des Gesanges, speziell des gesanglichen Ausdruces, und überwiegend eine beträchtliche Kunst der mimischen Darstellung! Die lyrische Tenorpartie des Don José und die ähnliche Sopranpartie der Micaela waren wohl am besten vertreten: jene durch Willi Merkel, der immerhin Zwei Pfarrer gibt es in dem Drama, einen sehr humanen, auf- noch vorsichtiger mit seiner Stimmfülle umgehen könnte, diese durch geklärten, der die Kunst, sogar die, welche die unverhüllte Schönheit Bola Artôt de Padilla, die im besten Sinne des Wortes Bes menschlichen Körpers nachbildet, für eine gute Gabe Gottes schlicht und rührend war. Den Stierfechter Escamillo gab hält, und einen von der ganz rabiaten Sorte, der alle Desider Zador ohne irgendwelche Reste jenes Renommier Nacktheit in Stein und Worte als teuflische Verführung zur pathos, das sonst an diese Rolle verschwendet wird. Wir könnten Weltlust am liebsten gleich mit Feuer und Schwert das gesamte Personenverzeichnis rühmend widerholen, begnügen vertilgen möchte. Hier weiß, hier schwarz! Das Brunnenmonument uns aber mit der Bemerkung, daß die Titelpartie von Frida eines unbekannten Meisters, das als private Schenkung der Stadt Felser zwar sehr gut gesungen, nicht jedoch so überzeugend ge übergeben werden soll, läßt hizzig den Prinzipienkampf entbrennen. Spielt wurde, wie man es von mehreren berühmten Vertreterinnen Der Rabiate schlägt, entrüftet über das heidnische Najadenvolt am dieser Rolle gewöhnt ist. Das Orchester spielte unter Egisto Sockel, die Werbetrommel, auf daß die Gemeinschaft der Gläubigen Tango namentlich dort gut, wo zarte, geheimnisvolle Stimmungen sich mit flammendem Proteste gegen die Schmach erhebe, während vertont sind, blieb aber besonders an den rauschend kräftigen Stellen der Humane sich harmlos an der Herrlichkeit der Formen erbaut. bei der üblichen accentlosen Einförmigkeit. Einen armen Schuster, der herbeizitiert wird, die Gefährdung der Volksseele durch das Bildwerk zu bezeugen, hat der Anblick der Marmorgruppe dermaßen überwältigt, daß die fromme Seele in einen Anfall bon religiöser Anarchistelei gerät! Er gebärdet sich zu Ehren des Brunnens auf einmal ganz revolutionär. Wenn die Welt so überschwänglich schön ist, so viel Freude und Luft in sich schließt, als diese Schöpfung verkündet, was sollen dann die Predigten vom Jammertale und der Jenseitsglaube, warum dann nicht hier schon in vollen Zügen genießen? Selbst dieses doch wirklich schredenerregende Gegenargument macht den guten Pfarrer nicht wankend. Dem Reinen ist alles rein, die Kunst ist unschuldig, selbst wenn sündige Seelen am Ende gar sozialistische Gedanken aus ihr ziehen
follten!
Endlich erscheint der Urheber aller Stürme auf der Bildfläche und wird vom Brunnenpastor als entlaufener Brudersohn wiedererkannt. Das ist der dritte Redner über Kunst und seine renommistischen Kraftphrasen flingen beinahe so läppisch wie das eifernde Gezeter des Fanatikers. Den Ueberschuß an Bildhauergenie gleicht der Dichter durch ein entsprechend startes intellektuelles Defizit
Für die Inszenierung zeichnete Hans Gregor , für das mehr Technische eine Reihe weiterer Namen. Ohne Namensnennung Berlin . Wieweit sie in den Bestand des Stüdes eingegriffen hat, blieb die" Einrichtung" des Stückes für die Komische Oper in müßte ein gründlicherer Vergleich, als der im Augenblid mögliche, lehren. Allein den neuen Tert zeigt bequem das eigens ausgegebene Tertbuch. Mag hier nun immerhin vielleicht manche Wortfügung und Betonung gesanglich bequemer sein: der Stil ist so, als ob die Mode, alles just anders zu machen, als es bisher war, und ein allmähliches Einleben in mühevoll Erreichtes zu hemmen, sich selber Sopp, † 1886) und von der neuen als Beispiel den Beginn des verspotten wollte. Wir stellen von der alten Uebersetzung( Julius 3. Attes fommentarlos untereinander:
AIt:
Nur mutig die Schlucht hinab, ihr Kameraden; Dem, der waget, reicher Rohn gebührt. Doch behutsam auf rauhen Pfaden! Ein falscher Tritt zum Abgrund führt,