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griff in den Kampf mit ein. Hier gibt man anderen Leuten| Berbohrtheit verhandelt wird. Im letzten Beschlusse siegte die feine Feste, sondern wartet, daß sie dir Feste zurichten. Du orthodoxe Richtung, die für die reine Legitimität des Rindvichs wandelst umher mit einem Herzen voll Haß und Argwohn. eintrat, und die Zebus wurden aus dem Schlachthause ausgewiesen Du weißt, daß du von feindlichen Mächten umringt bist, die fränften, während ein leichtsinniges Zebutalb bergnügt blökte: worüber die alten Zebus, in ihrer Ehre verlegt, sich fief alle versuchen, dir das Geld aus der Tasche zu reißen, alles Lieber als gewöhnliches Zebu leben, denn als vornehmes Rind aufbieten, dich zu überrumpeln. Die Kaufleute schmücken vieh sterben Das geschah vor etwa drei Monaten. Und ihre Fenster mit lügenhaften Auslagen, um dich zu födern, nun kommt die erschütternde Nachricht, daß die ganze Zebufamilie die Zäune am Wege, die Laternenpfähle, die Telegraphen- denn doch im städtischen Schlachthause vom Leben zum Tode gebracht stangen find mit Reklamelügen bemalt. Die große Fabrik, werden soll. Welche Einflüsse hierbei mitgewirkt haben, welche Die große Fabrit, Protektion sich geltend machte, wir wissen es nicht. Doch der Haß die dich beschäftigt, lügt dich an und belügt alle Welt. Von der Vertreter der Ochsenlegitimität verfolgt die unglücklichen Zebuš oben bis unten stellt sie nur eine gewaltige Lüge dar. bis über den Tod hinaus, denn der Magistrat der ungarischen Haupt­Alles das hatte Jurgis selbst begriffen. Es schien ihn und Residenzstadt hat die Verfügung getroffen, daß die irdischen furchtbar, denn der Kampf war so häßlich die anderen Ueberreste der Zebus nicht in den Fleischbänken ausgeschrotet werden hatten bei ihm einen so großen Vorteil. Er zum Beispiel dürfen, sondern in der Verkaufshalle für sterilisiertes Fleisch, dort, gelobte auf seinen Knien, daß er Ona vor jedem Summer wo man finniges Schweinefleisch gesund findet und an das ärmere Bublifum verkauft." schüßen wollte, und eine Woche später litt sie bitter- unter dem Schlage eines Feindes, den er wohl hätte abwehren

fönnen

( Fortsetzung folgt.)

Kleines feuilleton.

hl. Amerikanische   Riesenwahlbankette. In der alten Welt sind Riefenbankette im allgemeinen außer Mode gekommen. Dagegen find solche Schmausereien in Amerika   nichts Ungewöhnliches, ins­besondere im Süden, wo zur Zeit einer Wahl jeder Kandidat seine Wähler auf seine Koften reichlich trattiert. Diese Wahlbankette schildert ein Auffah in den Lectures pour Tous". Sie werden im Freien oder unter ungeheuren Zelten abgehalten; denn fein Saal könnte die Zahl der Teilnehmer fassen. Wurden doch in Sheby­ville( Indiana  ) im Jahre 1900 nicht weniger als 9000 Personen, im westlichen New York   10 000 Personen, im Jahre 1904 in Arizona  fogar 13 000 Personen zugleich bewirtet. Das Menu jetzt sich aus Braten und Gemüse zusammen, und die erforderlichen Speisemengen werden in solchen Massen vertilgt, daß mit dem Material eines Banketts eine belagerte Stadt berproviantiert werden könnte. Dem Gastmahl Shebyville fielen 50 Ochsen, 300 Schafe, 250 Schweine, 2000 Kilogramm Kartoffeln und 1200 Hektoliter Bier zum Opfer. Wie ist es nun möglich, diese Rinder, Schweine und Schafherden zu braten? So große Küchen gibt es natürlich nicht, und so geht das Braten im Freien vor sich. Man zieht Gräben von etwa ein bis zwei Meter Breite und 60 Zentimeter bis ein Meter Tiefe und belegt sie mit einer dicken Schicht von Aesten und Laubwerf. Das ist der Herd. Das Vieh wird lebend zu dieser Riesenküche getrieben und an Ort und Stelle geschlachtet und zerlegt; man feilt die Rinder in vier, Schafe und Schweine in zwei Teile. Die Stelle von Bratspießen vertreten Aeste, die man von nahen Bäumen abschneidet und an beiden Seiten zuspikt. Der Graben wird dann mit dem aufgespießten Fleisch belegt. Auf ein Kommando des Küchenchefs wird das Astwerk im Graben angezündet, und die auf schlagenden Flammen treffen praffelnd die Fleischstücke, während eifrige Hände die Spieße drehen. Um das Gemüse zu kochen sind Töpfe notwendig, die Asphaltkufen bedenklich ähneln und die auf drei Füßen über niedrigen in die Erde gegrabenen Löchern auf gestellt sind. Ist das Eisen fertig, so wird es von Hunderten von Kellnern zu den Tischen geschafft, an denen die Gäste fißen. Beim Bankett von Shebyville nahmen diese Tische eine Strecke von 5700 Meter ein, 525 Kellner bedienten, 220 Köche und 80 Hülfsarbeiter hatten das Effen zubereitet. In Arizona   hatte man im Jahre 1904 eine Feldbahn um die Tische herumgebaut, auf der kleine Waggons mit Speisen zirkulierten, so daß die Gäste nur den Arm auszustrecken brauchten, um sich selbst zu bedienen. Revolverschüsse zeigten einen neuen Gang an.

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Kenntnis der Wirkung der im Meerwasser enthaltenen Salze auf Abwässer und Seewasser. Einen wertvollen Beitrag zur die Beschaffenheit der städtischen Abwässer( Fäkalien) lieferten die auf dem Gesundheitskongreß in Bristol   veröffentlichten Unter­suchungen von Purvis und Coleman, über welche die Technische Rundschau" die folgenden Mitteilungen macht: Die Forscher fanden, daß eine Chlornatriumlösung die Entstehung von freiem und albuminoidem Ammoniat im Abwasser anfänglich zu begünstigen schien, daß der Prozeß jedoch nicht weiter fortschritt und weder Magnesiumsulfat und Magnesiumchlorid bemerkbar. Es wurde Nitrate noch Nitrite auftraten; ebenso war die Wirkung von insbesondere beobachtet, daß durch Lösung dieser Salze, entweder für sich allein oder gemischt in dem Verhältnis, in dem fie im See­wasser vorhanden sind, die Bildung von Nitraten und Nitriten ver­es direkt gesundheitsschädlich ist, die Abwässer ohne weiteres in das hindert war. Als Ergebnis der Versuche ist hervorzuheben, daß Seewasser zu führen. Der dann auftretende unerträgliche Geruch rührt von einer unvollständigen und langsamen Oxydation der ver­schiedenen organischen Bestandteile des Abwassers her. Letzteres sollte daher unter allen Umständen vorher filtriert oder sonst einem Bakterien vernichtenden Prozeß unterworfen werden.

Geschichtliches.

alter der Despotie noch des Feudalismus   tannten den Begriff a. e. 8ur Geschichte der 8ivilliste. Weder das Zeit­Staatshaushalt" und" Staatsfinanzen" im heutigen Sinne. Auch die Errichtung von Reichstag   und Parlament änderte an diesem Zustande nichts, solange Lehnsadel und Geistlichkeit in Deutschland  und Frankreich   herrschten. Alle Versuche der hochgekommenen Städte scheiterten in dieser Beziehung. der Entwickelung in England. Auch hier bestand anfänglich das Anders war dagegen der Lauf Barlament nur aus Hochadel und Geistlichkeit. Dann aber spaltete fich beim Eintritt Ober- und Unterhaus, und die sogenannten" Gemeinen", deren von Kleinadel und Bürgertum dieses in Ansehen anfänglich im Parlamente so gering war, daß fie mur knieend sprechen durften, gewannen gar bald an Ansehen und Macht. nicht am wenigsten durch die Geschicklichkeit, mit der sie jederzeit den unaufhörlichen Geldanforderungen des englischen Königtums entgegenzutreten und den Daumen auf den Staatsgeldbeutel zu drücken wußten. Schon die im Jahre 1215 auf dem stürmischen Reichstage von Runemede errungene Magna Charta   beschränkte das Verfügungsrecht des englischen Königtums über die Geldbeutel der englischen Bürger. Zunächst jedoch nur auf dem Papiere. Denn als 1241 die englischen Barone, aus denen damals das Parlament noch ausschließlich bestand, Heinrich III.   die verlangten Gelder abschlug, er einfach auf seinen Dominialbesigungen und in den Städten Extrasteuern auf, wobei er von London  allein 1500 M. Silber erpreßte zivar versprach Eduard I.  , bon den Städten und den Dominialvasallen in Zukunft Steuern ohne Ermächtigung des Parlaments nicht mehr zu erheben, aber erst Eduard III.   fügte sich diesem Versprechen. Er und seine Nachfolger schrieben daher keine Zwangssteuern, wohl aber Zwangsanleihen  aus. Darüber hatten sie nichts versprochen. Unter Richard II.  mußten 1886 alle Bewohner der Stadt Boston  , deren bewegliche und unbewegliche Habe 30 Pfund Sterling betrug, einen Beitrag zu denjenigen 200 Pfund leisten, welche die Stadt dem Könige leihen mußte. Zur patriotischen Aufmunterung der Bostoner   hieß es in dem Ausschreiben, daß wer der Aufforderung zur Zahlung nicht Folge leiste," Reben, Glieder und Eigentum verwirkt haben folle"- Barlament und Bürgertum war feige genug, diesen Aus­

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Die Zebus von Budapest  . Der" Pester Lloyd" erzählt in einer seiner letzten Nummern das folgende charakteristische Stückchen: Unser an Zelebritäten der Tierwelt nicht überreicher Tiergarten besitzt einen Ueberfluß an Zebus, welcher der Tiergartendirektion schon viele Sorge bereitete. Die Zebus sind nämlich mit großem Appetit gesegnet und verraten deutliche Neigung, das Defizit des Tiergartens durch die Erhöhung des Futterkontos auf gefahrdrohende Weise zu vergrößern. Es wurde deshalb beschlossen, die Bebus feil­zubieten, doch scheint die Zebuzucht in allen Tiergärten Europas  wohlgeraten zu sein, denn die Versuche, die Zebus zu verkaufen, schlugen fehl. Unter solchen Umständen wurden die Zebus in einer denkwürdigen Sitzung der Direktion des Tiergartens zum Tode schreitungen gegenüber zu ducken. Ja, als die Gemeinen 1408 Richard II.  berurteilt. Das Personal erhielt die Weisung, die Bebus, neun Stiere und acht Kälber ins Schlachthaus zu treiben und dort schlachten zu lassen. Die Veterinärbehörde der Haupt- und Residenz­stadt weigerte sich jedoch, dies zu erlauben, mit der Motivierung, es sei im Sinne der Bofalgesete nur statthaft, Vich im Schlachthause zu schlachten, ein Zebu jei jedoch kein Rindvich, sondern eben nur ein- Zebu. Eine Fraktion der Stadtbehörde trat aber mit leiden schaftlichem Eifer für den Charakter der Zebus als Rindvich ein, einer Abart zwar, aber einer legitimen, welche alle Merkmale der Unter Heinrich IV. tam das Parlament wenigstens so weit, daß Charaktereigenschaften diefer populären und nüßlichen Familie be- es Steuern und Abgaben, z. B. solche auf Häute und Wolle, nur mit der fibe, wenn es auch nicht ihren bollen Titel zu führen sich berühmen ausdrücklichen Bestimmung bewilligte, daß diese Gelder zur Verteidigung dürfe. Die städtischen Archive bewahren einen schweren Faszikel, des Königreiches und zu keinem anderen Zwed benutzt werden durften. in welchem diese aufregende Frage mit einem großen Aufwande Um diesen Beschluß auch durchzuführen, ernannte das Parlament von Geist und Gelehrsamkeit, aber auch von naturwissenschaftlicher zwei Schatzmeister, welche die bewilligten Gelder erbeben und auss

wegen der übermäßigen Verschwendung seiner Hofhaltung, der Menge der daselbst schmarozzenden Bischöfe und Frauenzimmer getadelt hatten, und Richard II.   einen derartigen Tadel als Hochverrat er lärte, war wirklich das Parlament erbärmlich genug, den Einbringer dieses Tadelsvotums, Thomas Harly, wegen Hochverrates zum Tode zu verurteilen. Nur seine Priestereigenschaft rettete ihn damals vor der Hinrichtung.