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Schmugglern, die ich auf fer Tartappt habe, war auch ein| vorhandenen wesentlich unterscheidet. Man bringt dabei nicht mehr Mann, der durch seine angenehmer U scangsformen jeden Verdacht eine oder mehrere Schrauben an dem Schiffe an, sondern verwandelt monatelang entwaffnete. Er begrüßt uns stets freundlichst und das ganze Schiff überhaupt in eine einzige riesige Schraube, so daß unterhielt sich eine halbe Stunde lang über die Tagesneuigkeiten, man hier nicht mehr von Schiffsschrauben zu reden hat, sondern bezahlte auchy regelmäßig die Steuer für Bier und Apfelwein, die von Schraubenschiffen. er auf einem Wagen mit sich führte. Da fiel eines Tages einem jungen Beamten, der den Wagen untersuchte, von dem Dache des Gefährtes ein Tropfen auf die Hans Er roch sofort, daß es Wein­geist war, und nun zeigte eine genuuere Prüfung des Daches, daß in dem Holzwerk Behälter eingelassen waren, die mehrere hundert Liter Alkohol enthielten."

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a. Billige Zeiten. Wie ein Märchen aus uralter Zeit flingt es uns heute, wenn ein mittelalterlicher Chronist von billigen Zeiten erzählt. Die Gegenwart kennt diesen Begriff gar nicht mehr. Es gibt jetzt Jahre, in denen einmal die Lebensmittelpreise nicht fteigen. Das entspricht aber dann schon den höchsten Anforderungen, die man heutzutage an billige Zeiten" überhaupt stellen kann. Anno dazumal" war das anders. Anno 1153," fchreibt der Züricher Chronist, war alles wohlfeil und Weines sobiel, daß man Kalt und Pflaster damit rührte"; 1333 wuchs soviel Wein, daß man um ein leeres Faß ein volles füllte. 1377. Sehr frühes Jahr, die Erndte war im Maien schon zu Ende. Ein Malter Korn galt 1 fl. 18 15. und ein Maß des besten Weines 4 Heller, geringeren 2 Heller. 1408. Alles wohlfeil, es wurde viel gebaut. Ein Tage­Löhner hatte 10 Heller, ein Maurermeister 16 oder einen halben Bazen täglichen Lohn. 1426. Sehr wohlfeile Zeit, daß man den Gästen nur ungern, wegen der Geringfügigkeit, die Werthe( Zeche) für ein Mal machte. 1483 auf St. Johannis galt 1 Mutt Kerne 4 Pf. 10 15., 14 Haber 4 sh. 4 Heller, 1 Mutt Gerste 2 Bf. und über 14 Tage galt 1 Mutt Kerne 1 Pf. 5 sh. 1484. Alles wohl­feil und im Ueberfluß. Viel Wein ward ausgeschüttet wegen Mangels an Geschirren, viel ward zum Kalk gebraucht. 1503. Gab es biel Wein, der Saum galt 5 Bazen, 1 Pfund Rindfleisch 1 Kreuzer. 1539. Sehr wohlfeiler Wein, der Breisgauer foftet 6-8 Basler Blappert( 3 machen 2 Bazen), der Saum Faß galt, wegen dem Mangel, 6 Bazzen. 1552 wuchs sehr viel Wein, es wurde jedem Chorherrn( vom Großmünster) aus dem Schenkhof 116 Eimer Wein. Man konnte ein volles für ein leeres Faß leicht bekommen. Viel Wein ward unter den Kalt gerührt oder bei Nacht heimlich ver­schüttet."

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Das Schraubenschiff besteht aus zwei Zylindern. Der äußere ist in seiner ganzen Ausdehnung mit genügend tiefen Schrauben­windungen versehen. Während früher die im Verhältnis zu der Größe des Schiffskörpers immerhin geringfügigen Schrauben_in drehende Bewegung versetzt wurden, bewegt sich bei der neuen An­ordnung der ganze äußere Schiffskörper. Es versteht sich von selbst, daß dadurch eine vielfach verstärkte Bewegungsfähigkeit, das heißt Geschwindigkeit des Schiffes erzielt wird. Außerdem ist aber diese Art der Bewegung eine unvergleichlich gleichmäßigere als die bisher möglichen; das Stampfen und Rollen des Schiffes fällt fort, aber abgesehen von der größeren Geschwindigkeit wird auch der wesent lichste Anlaß zum Entstehen der Seekrankheit vermieden. In diesem äußeren Schraubenzylinder hängt ein innerer, der die Maschinen sowie die Wohnräume für die Mannschaft und die Passagiere ent­hält. Die Aufhängung des inneren Zylinders ist derartig, daß er von der Drehung des äußeren ir keiner Weise beeinflußt wird, also ruhig schwebt. Um den ganzen äußeren Schiffszylinders in schnelle Rotation zu versehen, ist allerdings auch viel mehr Feuerungs­material nötig, als wenn bloß Schiffsschrauben gedreht werden follten; wollte man Kohlen dazu verwenden, so müßte man so große Kohlenräume haben, daß für andere Zwecke überhaupt wenig ver­fügbar bliebe. Aber die Chemiker geben an Erfindungsfähigkeit den Mechanikern nichts nach, und so haben sie denn chemische Körper hergestellt, die nur wenig Raum beanspruchen und ebensoviel Nuz­wärme liefern wie große Menger von Kohle. Begreiflicherweise sind diese neuen Heizmaterialien recht teuer, und es wäre völlig unwirtschaftlich, wollte man sie zum Transport von auch noch so wertvollen Gütern benutzen; die Transportkosten müßten den Wert der Ladung übersteigen. So sollen denn die Schraubenschiffe nur als Passagierdampfer Verwendung finden, zunächst freilich wohl nur für Leute, die beim Befahren des Ozeans die höchsten Passage­kosten zahlen können. Die bisherigen Schiffsgeschwindigkeiten sind mit den durch das Schraubenschiff zu erreichenden auch nicht an­nähernd zu vergleichen.

Notizen.

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c. Kinderbibliotheten auf dem Dach gibt's in New York . Mehrere Bibliotheken haben Lesesäle für Kinder ein­gerichtet und die entsprechenden Räume aufs Dach verlegt, um den Kleinen frische Luft zu sichern.

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Daneben finden sich Notizen über ganz besonders gute Wein­fahrgänge. So 1240: Wein so gut, daß man ihn ohne Wasser nicht trinfen könnte". 1516 wuchs ein so herrlich süßer Wein, daß des­gleichen Niemand mochte gedenken. Er übertraf den Königswein, der vor dem alten Zürichkriege gewachsen, item den Bruderwein und Das Theater des Westens bringt am Sonnabend den Schießwein; denn er blieb süß und start bis gegen den folgen- Die drei Rolandsknappen" zur Aufführung. Es ist das den Sommer; da ward er lauter und gelb wie Gold, stark und gar legte größere Werk Lorgings; er schrieb's 1848/49 in Wien. - Lieblich zu trinken."" Anno 1599 war der Wein köstlich und gut, Spanischer Schauspiel- 3yklus im Neuen man trank dessen, daß etlich im Schnee vor Völle liegen blieben und Theater. Die nächste Vorstellung findet nicht am 27. d. M., erfroren. Die Rechnung war 7 Pfennige, galt aber hernach 1602= fondern erst am 1. November um 3 Uhr nachmittags statt. Bur 30 Pfennige." Aufführung gelangt Der Großvater"( El Abuelo) von Ja, gute Weinjahre kosteten damals Menschenopfer, denn gegen Benito Pérez- Galdos . Samals gemessen sind wir Gegenwärtigen wahre Mäßigkeitsapostel. Hanns Bauers Lustspiel Das Land der Jugend" Kamen doch im Jahre 1540 in Württemberg, nachdem ein vor- erzielte im Halleschen Neuen Theater einen starken äußeren züglicher Wein gewachsen, vom Herbst bis zum nächsten Fasten über Erfolg. 400 Personen beim Zechen ums Leben.

Technisches.

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Das Opernpersonal von Monte Carlo ( zirka 200 Personen) soll im April nächsten Jahres eine Woche lang im hiesigen Opernhaus auftreten.-

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Sibirien ", Musikdrama ift drei Aften, Text von lica, Mufit von Giordano, soll im Stuttgarter Hof= theater zur Aufführung kommen.

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- Die Liebenden von Kandahar" heißt eine Oper von Leopold Reichwein , die das Breslauer Stadt Theater zur Aufführung angenommen hat.

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Hochschule für Musik. Die zweite Gastspielvorstellung Berliner Künstler unter Leitung von Julius Türk findet am Sonntag, den 28. Oftober, statt. Zur Aufführung gelangt Die Notbrücke"..

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Das neue Heim der Berliner Akademie der Künste soll Ende Januar durch Veranstaltung einer Kunstausstellung eingeweiht werden. Der Maler Paul Cézanne starb in Paris .

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h. g. Schraubenschiffe. Eine gewaltige Entwickelung gat die Bewegung der Seefahrzeuge aufzuweisen. In frühester Beit, in der überhaupt von einer Art von Schiffahrt die Rede sein fann, wird sie wohl darin bestanden haben, daß der Mensch auf einem einigermaßen dazu geeigneten Baum Plah nahm und diesen durch möglichst zweckmäßige Bewegungen eines Holzstückes auf dem Wasser fortbewegte. Von dieser unbehülflichen Art bis zu der Ein­führung starrer Segel, die dem Winbe die Möglichkeit gewährten, das Schiff vor sich her zu treiben, ist schon ein recht ansehnlicher Weg, und von da bis zur Benußung der aus biegsamen und beweg­lichen Stoffen angefertigten Segel, sowie bis zur zweckmäßigen Anordnung der vielen Ruder, die auf griechischen und römischen Schiffen in Tätigkeit waren, ist ebenfalls ein großer Fortschritt. Aber alle diese Entwickelungen verblassen vor der Einführung der Dampfmaschine. Sie brachte einen Umschwung hervor, dem gegen­über alles Vorausgegangene unbedeutend erscheint. Selbstverständ­lich blich nun die menschliche Erfindungskraft nicht stehen, sondern gerade die bisherigen Errungenschaften spornten dazu an, immer Hervorragenderes zu schaffen. Der Raddampfer mußte dem Schraubendampfer weichen, inmmer wieder wurden die Maschinen verbessert, um die Geschwindigkeit und die Gleichmäßigkeit der Schiffsbewegung zu erhöhen, und noch vor ganz kurzer Zeit ist wieder eine wesentliche Neuerung eingeführt, indem statt der Kolbenmaschine die Turbinenmaschine verwendet wird. Sier treibt der Dampf des Dampfzylinders nicht eine hin- und hergehende Stange, sondern ein Schaufelrad, das dann die ihm erteilte Be­wegung auf die anderen Schiffsmaschinenteile überträgt. Aber der moderne Verkehr sucht nach noch schnelleren Schiffen, und das in der neuen Zeit immer mehr hervortretende Streben nach Bequem­lichkeit treibt dazu, die unangenehm stoßenden Bewegungen des Schiffes in gleichförmig gleitende umzuwandeln. So hat man, natürlich in Amerika , dem Rande des Fortschritts und der schnellen Entwickelung, eine Schiffsart konstruiert, die sich von allen bisher Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Eine Erfindung. Der Ingenieur Segri in Mailand will eine Erfindung gemacht haben, wonach Eisenbahnzüge ohne besondere Vermittelung mit dem Telegraphennes in Verbindung gebracht werden können. Ueber die Art dieser Ver­bindung sagt die Meldung nichts.

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Den Aermelkanal will eine Gesellschaft untertunneln. Dem englischen Parlamente sollen sofort die Pläne unterbreitet werden, damit es sich noch in dieser Saison über das Projekt schlüssig werden kann.

Die höchsten Gipfel der Welt hat das Bergsteiger­Ehepaar Dr. Wortman und Frau erstiegen. Es handelt sich um die Nunfungruppe im Kaschmirgebirge. Die Besteigung nahm zehn Wochen in Anspruch. Der höchste Berg ist 23 447 Fuß hoch.

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Juristen deutsch . Im Urteil eines rheinischen Zivil­gerichts kommt folgender Satz vor:" Leistet Kläger diesen Eid, so wird der Beklagte verurteilt, an den Kläger gegen Abnahme des von der vom Kläger dem Beklagten im Februar 1904 verkauften Stuh ge­worfenen Stalbes 450 M. zu zahlen."

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