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Zeichen, daß er sehr geschätzt wurde. Er lebte zur Zeit Holbeins. Erziehung zur Arbeit und durch Arbeit eine Reihe von GesichtsSeine Altarbilder sind unausgeglichen, feine Porträts dagegen punkten in den Vordergrund stellen müssen, die in unserem heutigen lebenswahr, fräftig, dabei farbig wie zeichnerisch sehr sicher. Wie Erziehungssystem nicht zur Geltung fommen fönnen.- bas Frauenporträt zeigt, das auf grauen Grund gesezt ist, in den Farben Braun und Schwarz. Im Gesicht ist ein ausgesprochener Charakter geprägt. Ju die gleiche Zeit führt uns Antonis
Humoristisches.
- Kindermund. Fremder: Wie ich höre, habt Shr
糖
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Moor( 1512-78). Er hat einen reicheren malerischen Vortrag, eine photographische Dunkeltammer im Hanse fann ich hinein?" doch wirkt diese wahrscheinlich von Italien stammende reichere Der kleine Morig: Nein, jezt is der Vater drin!" Malweise nicht so eigen. Vorzüglich ist auf diesem Bilde die Handremder: Was macht der der dort?"- Morigi: Moselder sich auf den Tisch stützenden Frau, weiß auf grün.
wein!"
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Lakonisch. Wie geht's, mein Lieber?" Nun wie foll's geh'n?! meistens geht's fo!"
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Guardi( 1712-1793) und Tiepolo ( 1696-1770) sind Ver treter der spätvenezianischen Malerei, die schon in die moderne Zeit hineinweist. Ihre Malweise hat etwas Auflösendes. Man denkt schon ' mal so,' mal so- und an den Impressionismus. Guardi malt Straßenbilder, auf denen er die grauen Häuserreihen sehr geschickt als gleichmäßigen Hinter- So so?... Sie sehen aber doch gar nicht so aus!" gund verivendet, um darauf die Farbenpunkte der bunten Kostüme mit viel Geschmad und Lebendigkeit toirfen Der Parvenu.„ Die Einrichtung bei mir zu Hause ZIE laffent.- Noch mehr betont Tiepolo den malerischen follten Se sehen!... Wo man hinspudt, trifft man e' Sunstwerk!" Charakter. Die filbrige Luft Benedigs ist in feinen ( Fliegende Blätter. ") Bildern, die start auf malerische Gesamtwirkung hin angelegt sind, leicht und hell ist der Farbendiarafter. Er verwendet viel Blau und Not in hellen Nüancen. Nur im Vordergrunde führt er genauer aus, doch auch hier dominiert die rein malerische und nicht gegenständliche Wirkung. Hinten verliert sich alles in dunstiges Grau, das dennoch die Gegenstände erkennen lägt. So erhebt Tiepolo schon bedeutsam die Stizze zum vollen
Dekorativen
Bildwert.
Erziehung und Unterricht.
Hand und Kopfarbeit. Die großen sozialistischen Utopijten haben den hohen erziehlichen und fittlichen Wert der Handarbeit mit Nachdruck hervorgehoben. Neuerdings hat William Morris wesentlich vom fünstlerischen Gesichtspunkte aus in feinem Idealbild der Zukunft die Handarbeit verherrlicht als Quelle fünfte rifchen Schaffens und freudigen Lebensgenuffes. Der Bedeutung, die der Handarbeit als Erziehungsmittel und als notwendige menschliche Betätigung zukommt, fönnen sich auch die beamteten Pädagogen nicht mehr entziehen. Direktor Dr. Pabst behandelt in eft 46 der Umschau" die Frage vom physiologischen und pädagogischen Standpunkte.
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Notizen.
-Für die Uraufführung von Magim Gortis jüngstem Werk: Die Feinde", die am Dienstag, den 20. d. Wts., im Kleinen Theater stattfindet, wurden verschiedene Neuengagements getroffen. In einer der weiblichen Hauptrollen wird Fräulein Klara Goericke vom Leipziger Schauspielhause debütieren.
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Jm Lorging Theater wird am Sonnabendabend 7, Uhr zum ersten Male die Operette Die Fledermaus " aufgeführt. Nachmittags 3 Uhr eröffnet das Märchen„ Rotkäppchen" den Reigen der Kinder- und Weihnachtsmärchenvorstellungen.
Für das Kaiser Friedrich Museum wurde ein Porträt der Herzogin Margareta von Parma von dem vlämischen Maler Antonis Mor ( 1512-1578) erworben. Das Bild zeichnet fich durch kräftige Charakteristik und warmes reiches Kolorit aus.
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Die Ausbildung des Gehirns als des Organs nicht bloß für das Denken, sondern auch für das Wollen und Handeln des Menschen, - Die Rembrandt - Ausstellung im föniglichen Kupferführt er aus, erfolgt nur unter Mitwirkung der Sinne und der flichkabinett ist nur noch bis Sonntag, den 11. d. M., geöffnet. förperlichen Betätigung des Kindes. Die Empfindungsgellen und Von Montag ab bleibt der Ausstellungsraum zur Vorbereitung ebenso die Bewegung zellen des Gehirns entwickeln sich durch einer Ausstellung von Ansichten aus Alt- Berlin für einige Tage lebung und bleiben unentidelt, wenn diese llebung fehlt. Die geschlossen. übliche Unterscheidung zwischen Kopfarbeit und Handarbeit ist falsch, denn es gibt keine Art der Hand- Prof. Hugo Bindler Bericht über die Ausgrabungen zu In der Vorderasiatischen Gesellschaft erstattete arbeit, die nicht zu gleicher Zeit mehr oder weniger Kopfarbeit erforderte. Deshalb find förperliche Bewegungen, Spiel, Turnen Boghajtoi im Innern von Kleinaften. Sie bieten wichtige Entund Handarbeit notwendig zur Entwickelung des Gehirns, sie sind deckungen für die Geschichte Meinasiens in der Epoche der ChetaMittel zur Gewinnung der motorischen Begriffe, die den Menschen oder Hattiherrschaft( 1500-1100 v. Chr.). Das Ausgrabungsgebiet zum Handeln führen und die das Wesen seines Charakters be- erwies sich als die alte Hauptstadt der Cheta. Zahlreiche Tontafeln, gründen. Aber die feinere Handarbeit wirkt anders auf das die offenbar ein Archiv bildeten, ergeben Aufschlüsse über die inneren Gehirn ein wie die grobe Arbeit bei der Bewegung großer Muskel- und äußeren Verhältnisse des großen Reiches, das auch Beziehungen gruppen, und die ausgebildete Hand ist ein feines Ginnesorgan, zu Aegypten unterhielt. Bemerkenswert ist n. a., daß in einer Art ähnlich wie Auge und Ohr. Die Handgeschicklichkeit hat ihren Sitz Statafter auch vielfach Frauen als Hausvorstände aufgeführt werden. nicht eigentlich in der Hand, sondern im Kopf und Gehirn und Die weitere Berarbeitung des reichen Materials dürfte noch manche geeignete Handübungen sind eine Form geistiger Erziehung. interessanten Aufschlüsse bieten. Außer dem Gehirn fommt für die motorischen Bewegungen noch das Rüdenmark in Frage, von dem aus die unbewußten Refler Kapitän Arnundsen hat die Heimreise von feiner letzten bewegungen dirigiert werden. Die erziehliche Einwirkung auf Polarfahrt angetreten. Er bringt Forschungsberichte mit, aus denen, beide Organe fann nur im jugendlichen Alter stattfinden, und des wie er versichert, hervorgeht, daß er den magnetischen Pol halb ist die Einführung geeigneter Handbetätigung im System der erreicht hat, was der Hauptzweck feiner Reise war. Er befizzt autoJugenderziehung zu fordern. Die Notwendigkeit einer solchen matisch aufgenommene photographische Aufzeichnungen der Belägt sich auch auf anderem Wege nachweisen. Die Erfahrung lehet wegungen feiner Instrumente. Daß er den magnetischen Pol er und alle großen, genialen Erzieher( Comenius , Rousseau , Pesta- reicht habe, schließt er daraus, daß die Kompaßnadeln sich nicht mehr lozzi, Fröbel u. a.) haben es erfannt, daß die körperliche Erziehung bewegten. Die Bearbeitung des von ihm gesammelten Materials mit der geistigen Hand in Hand gehen muß und daß die körperliche wird ungefähr drei Jahre in Anspruch nehmen. Betätigung des Kindes eine Vorbedingung ist für seine geistige Entwickelung, von der sie sich nicht trennen läßt. Die Herstellung
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Die teure Kuh. Der Franks. 8tg." wird aus Nom einfacher Gegenstände, wie sie im fogenannten Handfertigteitsunter diese lustige Geschichte berichtet: In einem ift Italien allen anderen richte geübt wird, ist durchaus teine mechanische Sache, die für Ländern überlegen: in der Zahl der kostenlofen Staatstelegramme. die Erziehung wertlos wäre eder etwa nur dem Zwecke dienen Kürzlich fuchte der Ministerpräsident diefem llebermaß zu steuern, fönnte, für eine handwerksmäßige Tätigkeit vorzubilden. Man indem er Einschränkung anbefahl. Nichtsdestoweniger erließ jüngst der fann im Gegenteil behaupten, daß in einer solchen Betätigung Interpräfekt von Corleone in Sizilien eine amtliche Zirkulardepesche unter Umständen mehr geistbildende Momente liegen, als in an alle Präfekturen und Polizeiämter des Reiches dreihundert manchen Formen des Sprachunterrichts. Psychologisch ausgedrückt Adressen! worin er die Beschlagnahme einer Ruh anordnete, die ist das Sprechen als eine motorische Erregung gewiffer Muskeln ihrem Herrn entlaufen war. Die dreihundert Telegramme wurden abbon der Handbetätigung nur darin unterschieden, daß beide von gesandt, ohne daß es einem Telegraphisten eingefallen wäre, darüber verschiedenen Gehirnzentren ausgehen; fomit sind auch für die nachzudenken, wie die Kuh über die Meerenge von Messina hätte Ausbildung des Geistes Beide Prozesse im Grunde genommen auf das Festland kommen fönnen. Die Geschichte wäre wohl wie nahezu gleichwertig. Auch der Prozeß des Denkens vollzieht sich so viele andete ruhig hingegangen, wenn nicht ein sozialistisches vielfach, wie z. B. beinn Künstler, Techniker, Naturforscher usiv., Blatt Lärm geschlagen hätte. Folglich mußte etwas geschehen. Der durchaus nicht in den sprachlichen Formen, der Komponist denkt Unterpräfekt wird zur Rede gestellt, er gibt seine Untat zu, erklärt in Tönen, der Künstler und Techniker in Raumformen, der Natur- es aber für ein Versehen, daß sein Rundtelegramm, das nur für die forscher in den Formen finnlicher Erscheinungen, die mit der Insel bestimmt war, zum Kontinent hinüberwandern konnte. Aber Sprache nichts zu tun haben. Aber wie wir in unserer Kultur bas half ihm nichts. Herr Giolitti mußte ein Beispiel statuieren, überhaupt das Wort überschäben, so geht auch unfere Erziehung und der Unterpräfelt hat nun 507,60 Lire aus eigener Tasche zu einen verkehrten Weg, wenn sie die Ausbildung der Hand und die der Sinnesorgane vernachlässigt. Die Erziehung der Zukunft wird bezahlen. Hierauf Rücksicht nehmen müssen, und zugleich wird sie als eine
Berantwortl. Redakteur: Haus Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlinf SW.