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so intensiv für ihre Arbeit interessierten, die sie es taten; sie standinavisch oder angelsächsisch), als fides lateinisch und fidula nur hatten feinen Anteil daran- man bezahlte sie für jede vermutlich lateinisch ist". Ja, es läßt sich vermuten, daß der Name Stunde und zahlte nicht mehr, weil sie sich für die Arbeit möglicherweise ein indogermanisches Idiom, wie viele andere, und interessierten. Außerdem wußten sie, daß man sie beiseite springes an den Ufern des Indus verbunden sind. Zu dieser An­daß Fiedel und fides durch das Band eines gemeinsamen Ur­werfen und vergessen würde, wenn ihnen ein Unfall zustieß, ficht kommt Stoeving im Hinblick auf den Geigen bogen. Daß und doch eilten sie auf gefahrvollen Richtwegen an ihre biefer aus dem Osten gekommen ist, wo er bereits seit Jahr­Arbeit, doch bedienten sie sich der verschiedentlichsten Me- hunderten, vielleicht Jahrtausenden existierte, steht fest. Darin liegt thoden, die allerdings rascher und wirksamer, aber auch viel aber auch wohl ein Fingerzeig auf den Hersprung der Violine. In gewagter waren. An seinem vierten Arbeitstage sah Jurgis, bezug hierauf hat die Forschung bisher keinerlei appodiktische Höher hinauf als bis wie ein Mann vor einem Wagen stolperte und fiel, und wie Beweise zur Stelle schaffen können. ihm der Fuß abgequetscht wurde; und bevor er drei Wochen lassen sich keine dokumentarischen Beweise für die Existenz von etwa um die Mitte des neunten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung dagewesen war, erlebte er ein weit schlimmeres Unglück. Es Bogeninstrumenten beibringen. Griechen und Römer besaßen solche gab da eine ganze Reihe von Backsteinhochöfen, durch deren nicht. Unter den Abbildungen von musikalischen Instrumenten bei unzählige Sprünge und Nisse der weißglühende flüssige Stahl den Aegyptern und Chaldaern suchen wir nach einer Art vorgeschicht­hindurchleuchtete. Einige von ihnen wölbten sich bedenklich licher Geige ebenfalls vergebens. Es fehlt da überall der Bogen. nach außen, dennoch arbeiteten Männer vor ihnen, die blaue Saiteninstrumente, die nach alttestamentarischen Andeutungen bei Brillen auffetten, wenn sie die Türen öffneten und schlossen. den Hebräern zur Zeit ihrer babylonischen Gefangenschaft gebräuch­Eines Morgens, als Jurgis vorüberging, entstand in einem ich waren, wurden mit den Fingern gezupft. Es bleibt also wohl der Hochöfen ein breiter Niß, aus dem sich ein Strom flüssigen Es müßte denn sein, man forschte noch bei den Chinesen, die ja un­dabei, das Indien das Heimatland der Streichinstrumente ift. Feuers auf zwei der Männer ergoß. Als sie sich schreiend am zählige Musikinstrumente haben, oder auch bei den Koreanern, Japanern. Boden wälzten, stürzte Jurgis hinzu, um ihnen beizustehen, Borläufig müssen wir bei den Jndern stehen bleiben. Ein Juſtrument, und er büßte dabei den größten Teil seiner Haut in seiner wie es dort die Bettler und Pandarons( eine Art wandernder einen Handfläche ein. Der Arzt der Gesellschaft verband ihm Eremiten) mit sich führen, bewahrt das Britische Museum zu London die Hand, doch sonst bedankte sich niemand für seine Tat, und auf. Es entspricht genau einer Beschreibung, die Fétis von dem er mußte acht Arbeitstage versäumen, ohne einen Pfennig auf einer Seite offen, auf der anderen mit einem Stüd Schlangen­" Ravanaftron" gibt. Ein schmaler Bylinder aus Syfomorenholz- Lohn dafür zu beziehen. haut, als Refonanzboden dienend, bedeckt ist von einem oben Glüdlicherweise verwirklichte sich gerade jekt Elzbietas flachen und unten abgerundeten Stab durchschnitten, welcher den Hoffnung, und sie erhielt die Erlaubnis, jeden Morgen um Dienst eines Halses und Griffbrettes versieht und an seinem oberen fünf Uhr den Fußboden in den Bureaus eines der Packherren Ende zurückgebogen und mit Wirbeln versehen ist. Zwei Saiten scheuern zu helfen. Jurgis tam nach Hause, hüllte sich in sind am anderen, unteren Ende befestigt und über einen winzigen, mehrere wollene Decken, um sich warm zu erhalten, und ver- auf dem Resonanzboden stehenden und leicht abgerundeten Steg brachte die Tage, indem er abwechselnd schlief und mit dem gespannt. Ein Bogen von Bambusrohr, an dem die Haare an am einem Ende roh durch einen Knoten, fleinen Antanas spielte. Juozapas wühlte täglich stunden­vervollständigt die Ausstattung. Bast gehalten werden, lang in den Ablagerungshaufen umher, und Elzbieta und man in diesem Instrument den bescheidenen Urahn der Bioline Marija waren auf der Jagd nach Arbeit. zu erblicken habe, läßt sich nicht beweisen, doch vermuten. Nächst den Indern haben die Perser und Araber seit alters die Pflege der Musik betrieben. Zweifellos steht fest, daß diese letzteren Bölfer fich die Verbesserung der Musikinstrumente angelegen sein ließen; und es ist wohl möglich, daß fie auch Bogeninstrumente ge­tannt haben. Das Rebab ist jedenfalls ihre Erfindung, da sie ein diesem ähnliches Bogeninstrument noch heute benußen. birnenförmig, hat zwei oder auch drei Seiten, in Quarten gestimmt, und ist oftmals mit reichen Schnitzereien und zwei halbmondförmigen Schallöchern in der Dede ausgestattet. Dies Rebab war im Mittel­alter durch ganz Europa bekannt. Es hieß in Frankreich u. a: rabel, rebec und gigue; in Portugal und Spanien : robel, robis, arrabis; in Italien : rubeba, rebeba; in Deutschland : Rebec, Rebelani und Geige, ohne Bünde . Hier hören wir zum ersten Male bezeichnet wie das altfranzösische gigue, eine Ableitung von gigot= das anheimelnde Wort Geige, das augenscheinlich dasselbe Instrument Hammelleule, womit wohl die Form des Instruments eine getdiffe Aehnlichkeit besessen haben muß. In England endlich stoßen wie auf die Namen rubible, rebec und manchmal auch crowd. Die älteste Darstellung eines solchen auf europäischem Boden verpflanzten Rebabs ist auf einem Manuskript aus dem Anfang des 9. Jahr­hunderts zu uns gekommen. Die Aehnlichkeit mit dem vorhin be fchriebenen Rebab ist unverkennbar. Db das Rebab wirklich die alleinige älteste europäische Repräsentantin des Geigengeschlechts ist, fteht nicht feft. Als solche könnte eher das Welsh erwth an gesprochen werden, dessen Vorfahrin die Chrotta getvesen sein son. Eine andere Abbildung eines Spielers aus dem 11. Jahr hundert zeigt ein dreisaitiges Crwth bon wesentlich veränderter Form. Daß übrigens die Angelsachsen lange bor den Wie die Orgel der Inbegriff eines ganzen Orchesters, so ist die walliser Barden der Fiedel rebec or crowd, nicht Geige die Krone aller Instrumente. Dies fleine unscheinbare Ding crwth) bekannt waren, ist eine nachweisbare Tatsache. und doch das schwerste von allen! Aber lerne es bemeistern Auf welchen Wegen Rebab und Bogen nach Europa was gibt's dann noch, das dankbarer, unbegrenzter wäre als gebracht wurden, dafür lassen sich wahrscheinlich die fahrenden Spenderin tiefster Bunder und höchster Seligkeiten im Märchenreich Leute" ansprechen. Das find der Clown, ber Kasperltheater­ber Tone? Singt wo bon ungefähr ihr weicher Klang durch sommermann, die wandernden Minstrels und Musikanten. Sie zogen ja liche Lüfte wie entzückt er das Herz! Selbst in die Nacht des durch alle Welt. Was erscheint da natürlicher, als daß sie das Bahnfinns ergießt sich der Ton von einer Geige als gütig be- Rebab rasch fich aneigneten und es auf diese Weise auch nach fänftigender Bändiger eines zerrütteten Geistes. Wer denkt da nicht Deutschland brachten. Seit dem Anfang des 9. bis über die Mitte an Rifolaus Lenau, wenn er in der Jrrenzelle zu Döbling die des 11. Jahrhunderts hinaus ist dies Musikinstrument ihr Begleiter ängstlich entlaufenen Lämmer seiner irren Seele ins meisterliche gewefen. Dann tritt ein anderes auf. Wir sehen es auf Bildern Spiel seiner über alles geliebten Geige bannte! Wunderbar mittelalterlicher Orchester aus dem 11. Jahrhundert. Es ist nicht, heimatlich wie ihr Gesang mutet uns auch ihr Name an. Geige, wie das Rebab birnenförmig mit ausgebauchtem Rücken; es ähnelt Fiedel! wann und wo erhielt das Instrument zum erstenmal der Gitarre. Es hat einen sonoren Körper, aus Brust und Rüden biese Benennung? Man hat gemeint, daß es seinen Ursprung aus oder Decke und Unterdecke und Seiten oder Zargen gebildet, und hat bem lateinischen Italien ( fides"," fidula "), oder aus dem pro- mehr oder weniger ausgeprägte Bogen oder Ausbuchtungen an beiden bençalischen fideille" genommen. Diese Vermutung ist aber Seiten. Mit dem Rebab teilt das Instrument manchmal den nicht stichhaltig." Ich glaube" schreibt der an der Schnitt der Schalllöcher( ein C oder Halbmond), der Guildshall School of Music in London als Brofessor an einen orientalischen Ursprung oder wenigstens an einen tätige Baul Stoeving in feiner reizvollen Monographie: Aufenthalt in den östlichen Ländern erinnert." Und dies Von der Violine"( Berlin Groß- Lichterfelbe 1906. Chr. Bogeninstrument führte bei seinem Auftreten in Deutschland den Friedr. Vieweg. 6. m. b. 5.) ich glaube, daß das Wort Fiebel, Namen Fiedel oder Vedel. Zweifellos ift es die Vorläuferin der Bedel oder Biebel( fidla) ebenso echt urdeutsch( d. h. germanisch, Bioline. Und ba es, nach der ältesten bildlichen Darstellung zu

Antanas war jetzt anderthalb Jahre alt und eine wahre Eleine Sprechmaschine. Er lernte so rasch, daß es Jurgis, wenn er Sonnabends nach Hause kam, immer schien, als ob er ein neues Kind vorfände. Er setzte sich dann hin und Lauschte und starrte ihn an und rief entzüdte Staunensrufe aus: Palauk! Muma! Tu mano szirdele!" Der kleine Bursche war jetzt wirklich die einzige Freude, die Jurgis auf dieser Welt geblieben war,- feine einzige Hoffnung, fein einziger Lebenstriumph! Gott sei Dank, Antanas war ein Knabe! Und er war so zäh wie ein Kienspan und wie ein Wolf! Nichts hatte ihm geschadet, nichts fonnte ihm schaden; er war durch alle Leiden und Entbehrungen unversehrt hin­durchgekommen; nur noch schriller klang seine Stimme, noch energischer packte er das Leben an. Er war ein Kind, das gu regieren feine Kleinigkeit war, dieser kleine Antanas! Aber daran kehrte sein Vater sich nicht, er beobachtete ihn mit befriedigtem Lächeln. Je streitlustiger er war, um so besser! Er wird noch manchen Kampf zu bestehen haben, um durchs Leben zu kommen.

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( Fortsetzung folgt.)

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Von der Geige.

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Es ist

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