Br. 284. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ein Weihnachtsgeschenk für unsere Leser bilden die von uns bereits angekündigten

Abonnenten zum

Die Straßenreinigungs- Hilfearbeiter

silineind

Nicht­

nach der Scheidung durch Sparsamkeit wieder machen zu können.

Dienstag, 5. Dezember 1899.

"

Die anwesende

Endlich! Aus dem Rathause wird berichtet: Die Schnitter- Riezmannstraße und gab abermals einen Schuß auf seinen Vers barade auf dem Riefelgute Buch enthält nicht geeignete folger ab, der beffer traf, da die Kugel diefem in die rechte Schulter Schlafräume für die Arbeiter. Der Magistrat beabsichtigt daher, drang. Der Revolverheld wurde von Schußleuten festgehalten und Porträts von Marx und Engels, die Baracke entsprechend umzubauen, und will mit dem Umbau schon sollte nach der 19. Polizeiwache gebracht werden. Auf dem Wege im Anfang des nächsten Jahres beginnen, damit bei der im Früh dorthin versuchte eine größere Menschenmenge den rohen Menschen Kunstradierungen auf chinesischem Papier jahr erfolgenden Rückkehr der Schnitter sämtliche Räume der Baracke zu lynchen und die Schußleute zurückzudrängen. Nur mit Mühe Plattengröße 39X52, Startongröße 85 x 65 cm. gaur Verfügung stehen. Zu einer vorläufigen Unterbringung der gelang es, den B. in sicheren Gewahrsam zu bringen. Der Ver­in f Im gewöhnlichen Kunsthandel würden diese Kunstblätter nicht unter Schnitter find in Buch nicht genügende Räume vorhanden. Die Bewundete ist ein 23jähriger Arbeiter Reichert. 30-40 Mart zu beziehen fein; wir sind in der Lage, dieselben unseren ist für dieses Etatsjahr nicht mehr möglich und wird daher in dem gefejaal der Universität zu Berlin wurden gestohlen: Bom 23. 10. schaffung der für den Umbau erforderlichen Mittel( etwa 11 000 m.) Bücherdiebstähle in der Universitätsbibliothek. Aus dem Etatsjahr für 1900 ein entsprechender Betrag vorgesehen werden. bis 10. 11. 99: Ulmanu, Lettisches Wörterbuch, Theil I, 1872; Vorzugspreise von 5 M. pro Paar Der Magistrat wird daher die Stadtverordneten- Bersammlung er- Neffelmann, Wörterbuch der litauischen Sprache, 1851; Sturschat, zu liefern; diefelben stehen in unserer Expedition zur Ansicht aus, ebenso suchen, daß mit dem bezeichneten Umbau schon in diesem Etatsjahre Wörterbuch der litauischen Sprache, I, 1870. Bom 29. 5. bis 25. 6. 98: geschmackvolle Rahmen zu billigen Preisen. begonnen werde, jedoch mit dem Vorbehalte, daß demnächst die Millosisch, Vergleichende Grammatit der slavischen Sprache, Band 1 Wir bitten um möglichst frühzeitige Aufgabe der Bestellungen, um recht: speciellen Projekte und Kostenanschläge vorgelegt werden. bis 4, 1875-1888. Bom 7. 11. bis 3. 12. 98: Witloftsch, Lexicon geitig liefern zu können. Magistratssekretär Apit, der wegen Unterschlagung palaeoslovenico- graeco- lat. Ed. auctior, 1862-1865. Von Alle Spediteure nehmen Bestellungen an; ebenso die Buchamtlicher Gelder polizeilich verfolgt wurde, ist am Sonnabendabend Anfang Juni 99 bis 16. 9. 99: Troiansti, Ausführliches polnisch­handlung Vorwärts. Gegen Mehreinsendung von 30 Pi.( ein verfolgt wurde, hat sich freiwillig der Behörde gestellt. Er daß diese Bücher, die teilweise einen sehr hohen Wert haben, bei Anti­Gegen Mehreinsendung von 30 f.( ein- verhaftet worden. Apis, der wegen zahlreicher Unterschlagungen deutsches Handwörterbuch 1, 2, 1885-1836. Es ist zu vermuten, geschrieben 50 Pf.) erfolgt Busendung der Blätter ins Haus. hatte sich bisher in Berlin und den Vororten verborgen gehalten. quaren, Pfandleihern, Buchhändlern oder Buchbindern im letzteren Dem Kriminalfommiffar gegenüber räumte er alle ihm zur Last ge- Falle zum Umbinden zweds Beseitigung der gestempelten Titel Lokales, regten Straftaten in ihrem ganzen Umfange ein. Er giebt an, daß blätter- untergebracht sind. schlechte Vermögens- und widrige Familienverhältnisse ihn nach und Zwei zum Glück ungefährliche Theaterbrände haben die Den Parteigenoffen des ersten Reichstags- Wahlkreises Angelegenheit in einem Briefe dargestellt. Apitz war von seiner Frau wurde die Wehr nach dem Feen Balast gerufen, wo während Den Parteigenoffen des ersten Reichstags- Wahlkreises nach auf die schiefe Ebene gedrängt hätten. Ebenso hat er die ganze Feuerwehr in diesen Tagen beschäftigt. Sonntagabend 9½ Uhr die Mitteilung, daß am nächsten Sonntagabend 6 Uhr in Cohn feit Juni d. I. getrennt. Im Oktober wurde die Ehe gerichtlich geber Borstellung Papier im Keller in Brand geraten war. Die Gefahr Festfälen, Beuthstraße, eine Versammlung stattfindet. Genosse fchieden und die Frau für den allein schuldigen Teil erklärt. Api fonnte beseitigt werden, bevor die Theaterbesucher von dem Vorfalle Wolfgang Heine spricht über die persönliche Freiheit, ihr Schuh lebte zunächst in sehr bescheidenen Verhältnissen. Er hoffte, wie er und ihre Begrenzung durch das Geſetz. Nach dem Vortrage gesagt, die Unterschlagungen, zu denen die schlechte Wirtschaft seiner eintrat. Im Metropol- Theater entstand Sonnabendabend lebte zunächst in sehr bescheidenen Verhältnissen. Er hoffte, wie er kenntnis erhielten, so daß eine Beunruhigung des Publikums nicht mütliches Beiſammensein mit Tanz. Um zahlreichen Besuch bitten Frau und die unglücklichen Familienverhältnisse ihn gedrängt hätten, 71/2 1hr Kurzschluß in der elektrischen Leitung. Die Vertrauenspersonen. Socialdemokratischer Wahlverein für den zweiten Berliner Die Entdeckung sei aber zu früh gekommen und deshalb sei er Theaterwache beseitigte den Schaden, ohne daß die Besucher irgend­Reichstags- Wahlkreis. Heute, Dienstagabend 8½ 11hr, findet geflohen. Apiz wurde gestern nach Moabit in Untersuchungshaft wie beunruhigt worden wären. aditut doin Friedrichstr. 236 eine öffentliche Versammlung, statt. Tages- bergeführt. ordnung: 1. Die Socialdemokratie und ihr Ziel. Referent: Ein verlassenes Kind. Das Polizeipräsidium teilt mit: Am August Bebel . 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Nenes Gymnafium. Die zu diesem Zwede eingefegte 15. November nachmittage hat eine mit grünem Rod, fchivarzem Hut, mitglieder haben Zutritt.- Die Versammlung wird pünktlich er- Magistratskommission hat beschlossen, bei dem Magistrat zu be- und Schleier bekleidete Frau im Wartefaal des hiesigen Anhalter öffnet. Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand. antragen, daß NB. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Zahlstelle in der Bollgymnasium, unter Verlegung des Friedrich Knabe war mit gelben Handschuhen, gehäkeltem weißen Unterrod, in in Moabit nahe dem Hanjaviertel ein Bahnhofes einen etwa 1½½jährigen Knaben zurüidgelaffen. Der Blücherstraße( früher Naumann) eingegangen ist. Werderschen Gymnasiums an diese Stelle errichtet wird. brannem, rot bejeztem Rock und weißgrauer wollener Müze bekleidet. Nachrichten über die bisher nicht ermittelte Mutter werden im Polizei­Paketdiebstähle auf Postämtern. Vor Weihnachten, wenn gebäude am Alexanderplay, Zimmer 319, entgegengenommen. der Audrang zu den Balet - Annahmestellen der Post wächst, pflegen Auf Leichtsinn ist der Selbstmord des Studenten Edgar Neus, werden bekanntlich nur im Winter bei starten und anhaltenden sich auch die Paketdiebstähle in den Vorräumen der Postämter zu fand zurückzuführen, der sich am Sonnabendabend in den Musen­Schneefallen eingestellt, wennt das ständige Arbeitspersonal der mehren. Besondere Vorsicht ist in den Abendstunden nötig, wo die halfen" des Gastwirts Stalbhenn in der Stronenstraße 6 erschossen Straßenreinigung die durch die Schneebeseitigung verursachte Mehr Hausdiener der umliegenden Geschäfte mit Hunderten von Paketen hallen" des Gastwirts Kalbhenn in der Stronenstraße 6 erschossen arbeit nicht mehr allein zu leisten vermag. Diese Hilfsarbeiter, im anrücken und bei dem Gedränge, das dann in den Vorräumen hat. Neuland, der Sohn eines Pastors aus Riga , studierte Tangere Boltsmunde Schnecschipper" genannt, werden immer nur auf einige herrscht, die Nebersicht erschwert ist. Gegen die Paketdiebe, die in Beit in Rostock Chemie. Schon über 26 Jahre alt, dachte er noch Tage engagiert und bekommen pro Tag 2,25 Mark. Im vorigen dieser Zeit auf Raub ausgehen, sind die Hausdiener machtlos, wenn immer nicht an ein Gramen. Am 1. November tam er nach Berlin . 28inter, der sehr schnecarm war, ist für Silfsarbeiter fie nicht einen besonderen Begleiter zur Bewachung ihrer Postfachen Er geriet in leichte Gesellschaft, verkehrte viel in Kneipen mit weib­licher Bedienung und kam in der Regel spät abends betrunken nach leider wenig zu thun gewesen. Es wurden nur 5726 Mart mitbekommen. Am Somabendabend ist es einmal gelungen, auf für sie ausgegeben, fast so wenig wie in dem Winter 1893/94, dem Postamt 25 in der Straße Am Königsgraben einen dieser Hause, oft auch gar nicht. So batte er 900 M., die er nach Berlin der Ausgabe für Hilfsarbeiter aufwies. In dem ganzen Winter unbarmherzig durchgeprügelt und dann der Polizei übergeben. gelaffen. Am Sonnabend nahm er auch noch die letzten 30 W., die Den letzten zwanzig Wintern die allergeringste Diebe zu erwischen. Er wurde von den erbitterten Hausdienern mitbrachte, bald verausgabt. Am Freitagabend hatte er feinen Ueberzieher in einer Kneipe als Pfand für Bechschulden zurück­1898/99 wurden mur 2545 Tagewerke von Hilfsarbeiteru Das Museum für Völkerlunde wird eine interessante Be- er für ein Kolleg bezahlen sollte, kaufte fich einen Revolver und geleistet eine Bahl, die in sehr schneereichen Wintern zuweilen an reicherung erhalten. Gelegentlich der Ausführung von Erdarbeiten verbrachte dann den Rest des Geldes bis auf 75 Pf. Darauf einem einzigen Tage erreicht worden ist. Was solche Unterschiede in der Gegend von Miloslaw fanden die Arbeiter einen großen machte er durch einen Schuß seinem Leben ein Ende. für die Arbeitslosen Berlins zu bedeuten haben, das Steintopf, welcher mit 476 thalergroßen Gold- und Silbermünzen Ein Opfer des Alkohols ist der 15 Jahre alte Arbeiter leuchtet ohne weiteres ein. Der neueste Verwaltungsbericht der früherer Jahrhunderte angefüllt war. Wegen der Seltenheit der Straßenreinigungs- Deputation fagt übrigens, gegenüber den Er- Münzen sollen sie dem genannten Museum überwiesen werden. scheinungen aus anderen Wintern" sei hervorzuheben, daß im ver­floffenen Winter jederzeit die gewünschte 3ahI Die Berliner Unfallstationen sind im Monat November dieses bon Hilfsarbeitern zu haben war. Das ist allerdings Jahres in 3168 Fällen gegen 2606 im gleichen Monat des Vorjahres angesichts dieses geringen Bedarfs von vornherein zu vermuten. für erste Hilfe in Anspruch genommen worden und zwar 2710 Mal Es ist aber auch in den schneereichen Wintern der legten bei Unfällen und 458 Mal bei plöglichen Erkrankungen. In den Jahre durchaus kein Mangel an Hilfsarbeitern gewesen, wenigstens Stationen wurden 2971, außerhalb derselben 197 Personen behandelt. ist in feinem einzigen Verwaltungsberichte des laufenden Der verschwundene Redner. Ein eigentümliches Mißgeschick Jahrzehnts auch nur eine Andeutung darüber zu finden, daß widerfuhr am Sonnabend der Gesellschaft für Erdkunde . Als es jemals an Hilfsarbeitern gefehlt habe. In einigen Berichten zweiter Teil des Abends war ein Vortrag eines Herrn Hanson ( über wird sogar ausdrücklich hervorgehoben, daß jederzeit zahlreiche Hilfs- Wanderungen auf Island ) angesetzt, welcher der Gesellschaft von Träfte zur Verfügung standen. Selbst in dem Winter 1894/95, der einem ihrer Mitglieder in den Bereinigten Staaten empfohlen worden unter ben legten 20 Wintern die höchsten Ausgaben für Hilfsarbeiter war. Alles war vorbereitet. Ein überfüllter Saal harrte der Dinge, verursachte, waren( wie die Straßenreinigungs- Deputation in einem die da kommen sollten, der Lichtbilder- Apparat war aufgestellt, damals veröffentlichten besonderen Bericht angab) während der Photographien aufgehängt usw. Als der Vorfigende Freiherr ganzen Dauer der Arbeit Hilfsarbeiter immer in ausreichender b. Richthofen aber Herrn Hanson das Wort geben wollte, fehlte der aus der Wallnertheaterstraße 18 dazu getrieben, sich mit einem Anzahl, oftmals über Bedarf, vorhanden". Man weiß Vortragende! Man machte eine Pause, suchte und suchte. Ber aber also wirklich nicht, was man dazu sagen soll, wenn jetzt mit einem nicht zu finden war, das blieb Herr Hanson . Der Vorsitzende schlug Messer den Hals zu durchschneiden. Man brachte den Schwerver­Mal so gethan wird, als herrsche in Berlin im Winter Ueberfinß vor, nun wenigstens die Lichtbilder vorzuführen. Aber es stellte sich letzten in ein Strankenhaus. an Arbeit und Mangel an Arbeitskräften. Merkwürdig ist übrigens, heraus, daß mit dem Vortragenden auch die Bilder verschwunden daß an einer andern Stelle des neuesten Verwaltungsberichts fogar waren! Mit großer Heiterkeit wurde diese Mitteilung aufgenommen, der Verzicht auf die Benutzung von Schneepflügen und dem Vorsitzenden blieb nichts übrig, als die Sigung zu schließen. mit dem günstigen Umstand" begründet wird, daß 3u jeder Was den Mister bewogen hat, sich derart unsichtbar zu machen, blieb Beit, besonders im Winter," zahlreiche Silfs vorderhand unaufgeklärt. arbeiter zur Verfügung stehen". Die Direktion der Straßenreinigung scheint also selber ganz genau zu wissen, daß sie taum jemals einen Mangel an Arbeitskräften zu befürchten hat.

untet

beeren.

-

-

Die Möckern - Brücke ist gestern vormittag dem Verkehr über­geben worden. Die vollständige Fertigstellung der Brücke wird allerdings noch einige Zeit beanspruchen, da einmal an der Architektur noch mancherlei Grgänzungen vorgenommen werden sollen, sodann der in der Ausführung begriffenen Hochbahn in Angriff genommen aber die Ufer- Anschlüsse am Halleschen Ufer erst in Verbindung mit werden können. Mit dem Abbruch der provisorischen Brücke soll demnächst begonnen werden.

Eduard St. aus der Tegelerstraße geworden. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag spät nach Hause gekommen und blieb deshalb den Tag über im Bette liegen. Als ein anderer Arbeiter, der mit ihm die Stube teilte und ihn gegen 3 Uhr nachmittags ver­laffen hatte, gegen 6 1hr abends nach Hause zurückkehrte und ihn wecken wollte, fand er, daß St. tot war. Ein Arzt, der gleich ge­rufen wurde, toute nicht mehr helfen. Er stellte fest, daß der junge Mann einer Alkoholvergiftung erlegen war. Gaalsem nachmittag um 8 Uhr der 60 Jahre alte Postfchaffner Ludwig Schenk Auf der Straße vom Tode ereilt wurde am Sonntag 3 aus der Dunderstraße. Scheut hatte eben einen Ringbahnzug auf der Station am Centralvichhof verlassen und wollte nach Haufe gehen. Nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt, brach er plöz­lich, vom Schlage gerührt, zusammen und starb auf der Stelle. Unglückliche Liebe hat den 21 Jahre alten Stefan Maylizer

Internationale Urania. Bon Herrn Dr. Wilhelm Meher geht uns die Mitteilung zu, daß vor wenigen Lagen die wissen fchaftliche Theatergesellschaft Internationale Urania" begründet worden ist. In den Aufsichtsrat derfelben find die Herren Rechts­antvalt Dr. Richard Alexander Katz, Chefredakteur S. Karo, Sommergienrat Leichner, Rechtsanwalt Paul Michaelis und Stauf mann E. J. W. Navené gewählt worden. Die geschäftliche Leitung ist in die Hände des Herrn Th. Entsch, Berleger dramatischer Werte, gelegt, während Dr. W. Meyer die technisch- wissenschaftliche Leitung entwidelten wissenschaftlich- dekorativen Vorträge auch der Provinz übernommen hat. Wir wollen, so schreibt Dr. W. Meyer, in erster Linie die Art der von der Berliner Urania mit so großem Erfolge und dem Auslande zugänglich machen und den bisher ver einzelten auswärtigen Bestrebungen eine gemeinsame Sammelstelle verschaffen. 11m für diesen Zweck die vorhandenen Theater­einrichtungen der übrigen Städte mit größerem Vorteil benußen zu fönnen, werde ich meinen neuen Vorträgen die Form des Zwie gesprächs geben, so daß der behandelte Gegenstand durch die lebendige Diskussion in vielseitigerer, eindringlicherer und auch zum Teil dramatisch wirksamerer Beleuchtung erscheint.

Orgelfonzert. Fräul. Käte Ravoth, Fräul. Anna Corver, Frau Elfen Bogler- Brachvogel, der Violinist Herr Alfred Borisch und der Organist Herr Senter unterstützen den Orgelvortrag, welcher Mittwoch, den 6. Dezember, mittags 12 Uhr, bet freiem Entree vom Musikdirektor Otto Dienel in der Marienkirche gehalten wird und Kompositionen von Bach, Händel, Pergo­lese, Mendelssohn, Barlandi, Cesar Frand, Liszt , Nadede und Dienel ver: spricht.

Zur Frage der Kinderarbeit schreibt die„ Preußische Lehrer­bei der Beleuchtung der Frage des Verbots bezw. der Einschränkung Zeitung":" Es ist ein beklagenswerter Umstand, daß man in Berlin gewerblicher Kinderarbeit auf das Material von Nixdorf, Charlotten burg und vielleicht noch 30 anderer Städte zurückgreifen muß. Zahlen hat man für Berlin auch nach der überaus lückenhaften Reichsenquete, 1004 Ratten sind in den beiden Central- Markthallen in einem aber den Thatsachenjammer, der in der ganzen Materie liegt, den einzigen Jahre von dem Kammerjäger zur Strecke gebracht worden. wollte man für Berlin nicht aufgedeckt haben. Wir Die Rattenjagd in den Markthallen wird seit einiger Zeit mit Hunden wissen das aus sehr genauer Quelle." Das genannte Lehrerorgan 8 Terriers und Affenpintichern betrieben. Es werden damit wendet sich dann entschieden gegen die im Ausschuß angenommene beffere Erfolge erzielt als früher mit Fallen und Gift. Ganz sind Bestimmung, wonach das Verbot der gewerblichen Beschäftigung von die Klagen über die Rattenplage in den Markthallen aber auch jetzt Schulkindern nicht Geltung haben soll für Kinder, welche von der noch nicht verstummt. Schuldeputation von dem Nachmittagsunterricht befreit sind, um Laufburschendienste zu verrichten". In Berlin sind die Auf der elektrischen Straßenbahn ist Montagvormittag ein Dispense vom Nachmittagsunterricht wohlfeil wie die Brom Droschkentutscher Hoffmann, der Führer der Tarameterdroschte 8800 Der Berliner Lehrerverein ist ja auch deswegen schwer verunglückt. Hoffmann hielt mit seinem Wagen in der bereits vorstellig geworden. Wie kommt man überhaupt dazu, Französischenstraße an der Friedrichstraße. Um 10%/ 4 lihr trant er Dispens zu erteilen, um die Kinderarbeit, die man im Princip in einer Gastwirtschaft, Französischestraße 16, ein Glas Bier und verwirft und zu bekämpfen sich anschickt, erst zu ermöglichen? holte sich dann aus einem Schlächterladen Wurst, Als er hierauf Theater. Das Schiller Theater bringt heute die Novität Was stellt man sich eigentlich unter diesen Laufburschen" vor? nach seinem Wagen zurückkehren wollte, warf ihn ein Wagen der Die Richterin", Schauspiel in 4'Aufzügen nach Konrad Ferdinand Ihre Weberanstrengung ist so groß, daß in Charlottenburg Linie Alexanderplatz- Rollendorfplatz um, so daß er unter das Meyer von Roman Woerner . Die Hauptrollen sind wie folgt besetzt: Karl, mit Strankheit sich entschuldigten die Lauftnaben und Laufmädchen Schußblech geriet. Die Speditionstutscher Zander, Becker, Geiseler der Große: Max Batega; Frau Stemma: Alwine Wiede; Balma Novella: für 562 Tage; ohne jeden Grund wurden geschwänzt 311 Tage. und Barowski, welche mit ihren Fuhrwerken in diesem Augenblick an Marianne Wulf; Wulfrin: Ewald Bach; Graciosus: Georg Bäschte; Meint man, die 6333 Anaben und 1076 Mädchen, also die 7409 als der Unglücksstelle hielten, suchten den Verunglückten aus seiner ge- Rachis: Leopold Thurner; Faustine: Grete Meyer. Jm Apollo: Lauftinder beschäftigten Schulpflichtigen Berlins feien anderer Art als fährlichen Lage zu befreien, und ihrem menschenfreund- Theater wird Frau Luna" Mittwoch am 6. d. Mts. zum letzten­die Charlottenburgs , wo man auf Grund mehrfacher Erhebungen fichen Benfihen war es zu danken, daß der Droschken - male gegeben. Die Vorproben zur Novität Jm Reiche des Indra" brauchbares Material zur Beurteilung gefammelt hat? tutfcher Hoffmann nach auftrengender, zehn Mimiten währender haben bereits begonnen. Auch diese Worte werden an dem unentwegten Manchestertum Arbeit erlöst wurde. Als die inzwischen herbeigerufene Feuer­des Kommunal- Liberalismus abprallen. Was ist ihm der moderne wehr zur Stelle kam, war das Befreiungswerk vollendet, und ein Aus den Nachbarorten. Bethlehemitische Kindermord, wo die Heiligkeit des Profits angetaftet Wagen der Wehr brachte den Verunglückten dann nach der könig­lichen Klinit. Hier stellte man schwere Verlegungen an der Bruft Stichwahl in Spandau . Parteigenossen! Die am Donnerstag Der Zeitungsverleger Herr Leopold Ullstein ist in der fest und man glaubte zunächst kaum, daß er noch wieder zu sich beginnende Stichwahl für die dritte Abteilung zur Stadtverordneten Nacht zum Montag am Herzschlage gestorben. Herr unſtein ist pavillon und schritt hier, sobald sein Zustand es erlaubte, zu einer erhöhterem Maße als bei der Hauptwahl seine Schuldig kommen werde. Man brachte den Verunglückten in den Kaiser Versammlung muß jeden wahlberechtigten Arbeiter veranlassen, in 73 Jahre alt geworden; er hinterläßt fünf Söhne, welche die Unter- Operation. Diese scheint Erfolg zu haben. Gestern abend lag Hoffteit zu thun. Wir müssen unsere Kräfte und unsre Stimmen­nehmungen ihres Vaters fortführen werden. Der Verstorbene ge- mann jedoch noch vernehmungsunfähig danieder. Der Verunglückte hörte in den ſiebziger Jahren dem Stadtverordneten- Stollegium an; ist ein Mann in den dreißiger Jahren. Das Unglück scheint dadurch a verdoppeln, wenn unsre Kandidaten fiegreich aus der in dieser Körperschaft wie auch später brachte er feine linksfreifinnigen herbeigeführt worden zu sein, daß zu gleicher Zeit zwei Wagen aus Stichwahl hervorgehen sollen. Auch der legte Wähler, Sein großes Gefchäft hat sich aus fleinen Anfängen entwickelt. verschiedenen Richtungen gefahren famen.

werden könnte?

Heberzeugungen zum Ausbrud.

der seine Stimme für unsre Kandidaten für unsre Kandidaten in die Bag­schale wirft, muß herangeholt werden, um dem Terrorismus, Im unsteinschen Verlage erscheinen die entschieden freisinnige Zu wüften Vorgängen fam es am Sonntag früh gegen 4 Uhr Berliner Beitung" mit relativ geringer Abonnentenzahl, die un- in der Liegmannstraße. Zwischen zwei jungen Arbeitern war in der den unsere Gegner durch ihre Anhänger in den Kreisen der Beamten, parteiische, als Konkurrenzblatt des Lofal- Anzeigers" gedachte Landsbergerstraße ein Streit entstanden. Einer, der 20jährige Arbeiter Meister ze. auf die von ihnen abhängigen Arbeiter ausüben, Berliner Morgenpost " mit sehr vielen Abonnenten und die mit B., flüchtete und lief, von seinem Gegner gefolgt, durch die Gollnow - wirtsam zu begegnen. Bildern von Flottenmanövern, Staiserreisen reich aeschmückte„ Berliner straße . Sier 30g B. einen Revolver hervor und feuerte ihn aufs Die Spandauer Arbeiterschaft hat bei der Hauptwahl bereits Illustrierte Zeitung ". Geratewohl ab. Dann rannte er durch die Landwehr nach der erfahren, daß es möglich ist, trotz der schimpflichen Waffen unserer