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Musik.
Momenten, in denen die strenge Starrheit der Mienen durch das Ablauf versehen sind. Auf Sem Rande der einzelnen Wannen ist Aufleuchten einer freudig herzlichen Empfindung durchbrochen ein Strahlrohr von Kupfer angebracht, das durch sechs Messinghalter ward. Elisabeth Bartels gab eine munter temperament- befestigt und in Abständen von etwa 8 Millimeter mit feinen Löchern volle Franziska. Guido Heraf Id einen prächtig- grobförnigen versehen ist. Die heraustretenden Wasserstrahlen treffen den Wulfst Just voll bornierter Tücke und Ehrlichkeit. Die Herren Kirschner der Wanne und fließen auf der ganzen Fläche herunter, so daß die in der Rolle des Wirtes, Nolan in der des Wachtmeisters trugen, Wanne durch sie gefüllt oder sauber gespült werden kann. Da die jeder an seiner Stelle, zu dem Gelingen des Ganzen bei, dt. Schalen mit einem gemeinsamen Rohrnek in Verbindung stehen, kann das Füllen der Schalen gleichzeitig geschehen, cbenso kann die gemeinsame Entleerung durch das Deffnen eines einzigen Ventils erfolgen. Ueber jeder Wanne ist eine Dusche von der Konstruktion Rörtings angebracht, die das Wasser in einem fräftigen Sprühregen verteilt. Wenn gebadet werden soll, werden die Wannen mit 95-100 Litern Wasser von ungefähr 33-35 Grad Celsius an gefüllt. Dann steigen die Kinder in die Wannen, um sich fihend mit einer weichen Bürste und mit grüner Seife, die jedem Kinde Nach 10 Minuten zur Verfügung gestellt werden, zu waschen. müssen sich die Kinder aufrecht hinstellen und bekommen eine Dusche mit einer Anfangstemperatur von 35 Grad Celsius, die allmählich auf 20 oder 15 Grad Celsius fällt. Wenn die Kinder die Wannen verlassen haben, wird das Abflußventil geöffnet und die Wannen entleeren sich im Laufe von 5 Minuten, worauf fie gründlich ge= spült und aufs Neue gefüllt werden, um von einer anderen Gruppe von Kindern benutzt zu werden. Innerhalb einer Stunde können auf diese Weise 48 Kinder gebadet werden. Der Wasserverbrauch beläuft sich dabei auf 5500 Liter und der Koksverbrauch auf 40 Stilogramm. Humoristisches.
Ueber eine Aufführung von Webers" Freischütz ", falls fie nicht allzu schlecht ist, sich fritisch zu äußern, fann selbst einem älteren Kritiker schwer werden. So bedeutend und so eigenartig plastisch ist dieses Kunstwerk, und so tief greift es in das Gemüt des Einzelnen und unserer Nation ein, daß man vor ihm zum kritiklos lauschenden Kinde werden kann. Zwar ist dieses Werk eines von denen, die, wenn man will, voller Fehler sind; aber wenn irgend ein Werk solche Fehler" vor der Größe des Ganzen verschwinden läßt, so ist es diese geradezu national deutsche Oper, dieses beinah entscheidende Stück in der Geschichte der dramatischen Musik Deutschlands . Man verträgt es auch, daß diese Oper ohne höchste Verfeinerungen dargestellt wird in martigen Zügen, und man verzichtet mit Vergnügen auf Kunststücke der Ausstattung und der Regie. So hat denn auch unser nach Volkstümlichkeit strebendes Lorking Theater am vergangenen Sonnabend dieses sozu sagen für die Ewigkeit bestimmte Stüd in einer neuen Einstudierung vorgeführt. In erster Linie möchten wir den Dirigenten Artur Bodanzky um so mehr nennen, als er uns schon in früheren Aufführungen zu einigem Danke dirigiert hat; nur wünschen wir ihm noch mehr Mut, daß er ohne Scheu vor dem Vortourfe der Maniriertheit das Höchstmöglichste in der gestaltreichen Herausarbeitung der Tonfolgen anstrebe. Die Sänger waren im allgemeinen recht gut. Die Führenden unter ihnen waren solche, bei denen sich Fürsorge für eine Ueberwindung der letzten Mängel Friedenspreis. Der Bar ist sehr verschnupft; das sehr lohnen würde. Wurde immerhin etwas stilisiert gespielt, so Komitee soll bei Verleihung des Preises an Wilhelm II. und den tam man doch häufig auf die Höhe eines dramatischen Ausdrudes; König von Italien, keineswegs aber an ihn gedacht haben. so gab namentlich Theo Görger der undankbaren Fürstenrolle Glanz. Darja Mischka als Agathe ließ hauptsächlich nur im Piano Ausreifung vermissen. Den übrigen unsere Anerkennung furzweg!
Kulturgeschichtliches.
SZ.
Itchinesische Tarameter. Wenn man glaubt, daß die Tarameterdroschten eine Errungenschaft der Neuzeit sind, so irrt man. Nach einem original- chinesischen Geschichtswert erbaute unter der Herrschaft des Kaisers Jönn Dfung( zu Anfang des elften Jahrhunderts) einer der hohen Palastbeamten Namens Lü- DavBung einen Registrier- Meilen- Trommel- Wagen( gi- li- gu- tscha). Dieser Wagen hatte nur eine Deichsel und zwei Räder. In jeder feiner zwei Etagen war eine Person aus Holz, die einen hölzernen Stlöppel aufrecht hielt. Sobald der Wagen eine Meile durchlaufen hatte, tat die Holzfigur im unteren Stockwerk einen Schlag auf eine Krommel, und ein in halber Höhe angebrachtes Rad drehte sich einmal. Nachdem der Wagen zehn Meilen durchlaufen hatte, vollführte die Holzfigur in der oberen Etage einen Schlag gegen ein Glöckchen. Aber nicht genug, daß dieser chinesische Tarameterwagen die Anzahl der zurückgelegten Meilen selbsttätig registrierte, war er bisweilen auch noch mit einer Art Neuerung verbunden. Zwischen den Deichseln befand sich nämlich, wie in der kostbaren Bilder Sammlung fan thu- hae heute noch an verschiedenen Zeichnungen zu sehen ist, ein Kästchen mit einem Magnet, mit dem ein Pflock in senkrechter Richtung in Verbindung stand. Darauf saß eine sogenannte Geisterfigur aus geschnitztem Holz oder Jadestein mit wagerecht ausgestrecktem Arm derart, daß, selbst wenn der Wagen umwendete, doch die Hand ständig zeigie Süden"( schöu tschang dehi nan). Uebrigens lernten die Chinesen ein Jahrhundert später die Abweichung der Magnetnadel nach Osten kennen.
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Hygienisches.
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Unter Spießern. Du, warum hat denn Karl der Große ein Denkmal friegt?
I weiß net recht, aber wenn i recht g'hört hab', er hat einmal 4500 Sozi an einem Tag hinrichten lassen.
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( Neue Glühlichter".) Meditation.„ Der Meher arbeitet mit zu gemeinen Mitteln! Entweder muß er mein Kompagnon werden, oder ich zeige ihn der Staatsanwaltschaft an." ( Simpliziffimus".)
Notizen.
- Das Neue Schauspielhaus wird gelegentlich des Kainz- Gastspiels Beaumarchais" Barbier von Sevilla " und sein Meisterlustspiel, Figaros hochzeit " in einer Bearbeitung von Joseph Kainz aufführen.
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Im Kleinen Theater befindet sich als nächste Novität das Drama Der König Candaules" von André Gide , deutsch von Franz Blei , mit Emanuel Reicher in der Titel rolle, in Vorbereitung.
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Tartufari", ein Schauspiel der in Rom lebenden Schriftstellerin Tartufari, hatte am Sonnabend im Nürn berger Jntimen Theater" starten Erfolg.
- Die Freie Lehrervereinigung für Kunstpflege nimmt im neuen Jahre ihre billigen Kunstabende im Bürgersaale des Rathauses wieder auf. Dienstag, den 29. Januar, wird Hans Hoffman it ( Weimar ), Generalsekretär der Deutschen Schillerstiftung, Ernstes und Seiteres aus seinen Dichtungen lesen. Karten zu 30 Pf. sind zu haben im Albrecht Dürer- Haus, Kronenstr. 18, und bei den Herren M. Wulff, NW. , Altonarstr. 10, G. Krügel, SW., Fürbringerstr. 22, E. Meyer, O., Behmestr. 30, und A. Hennig, Brunnenstr. 117. Ein späterer Abend wird dem Dramatiter Eberhard König ge= widmet fein. Um Einladungen zu den intimen Abenden, an denen zunächst Surt Geude, Wilhelm Holzamer , Karl & erdinands und Wilhelm soyde aus ihren Dichtungen lesen werden und zu denen der Butritt frei ist, wende man sich an Herrn Otto Ganzer, Hermsdorf ( Mark), Bahnhofstr. 5.
- Das Bühnengeschäft. Der Berliner Bühnenvertrieb von Felig Bloch Erben entrichtete, wie ein Wiener Blatt ausplaudert, bom 1. Oftober 1905 bis zum 30. September 1906 den Bühnenautoren, deren Werke er bertreibt, 3 240 000 M. Tantiemen. Was erfolgreiche Geschäftemacher verdienen, beweisen folgende Biffern: Das weiße Rößel" brachte seinen Verfassern( Blumenthal und Radelburg) 700 000 M., die Lustige Witwe " wird ungefähr eine Million abwerfen.
Ein neues Schulbadesystem. Die Schulbäder sind neuerdings zu einem Problem geworden, an dessen Lösung ständig rarbeitet wird, ohne daß eine der vorgeschlagenen Badeeinrichtungen in jeder Hinsicht befriedigte und allgemein eingeführt worden wäre. In Deutschland sind die einfachen Duschbäder in Gebrauch, in Ruß land und Standinavien die Dampfbäder. Wie aber Karl Hansson im Gesundheitsingenieur" ausführt, leiden die Duschbäder an dem Uebelstande, daß die Säuberung des Körpers nicht in genügender Weise erfolgt, und die Dampfbäder sind wenigstens nicht für alle Kinder zweddienlich, auch ist das System des Dampfbades in hygienischer Beziehung durchaus nicht einwandfrei. Karl Hansson spricht fich dafür aus, daß den Kindern ein gewisses Quantum Wasser zur Berfügung gestellt werden möge, damit sie sich gründlich fäubern können und das Bad gern benußen. Allerdings hat ein Schulbad auch praktischen Anforderungen zu genügen, wenn seine Einführung - Das bersittlichte feine Mägdelein". Die möglich sein soll. Seine Bedienung muß einfach und die Betriebs- Bayer. Lehrerzeitung" weiß folgende hübsche Umdichtung des foften müssen sehr gering sein. All diesen Ansprüchen genügt das" Würzburger Schützenmarsches" zu berichten:" In der PräparandenHanssonsche System, das überdies noch den Vorzug hat, daß die schule zu R. mußten wir statt Kommt ein feines Mägdelein" usw. Stinder während des Badens vollständig von einander getrennt sind, fingen: Gibt's ein feines Würstelein, schau'n wir auch nicht grämlich dlso eine Infektionsgefahr ausgeschlossen ist. Das von Hansson Construierte Schulbad besteht aus 16 Wannen, die in passenden Ab- drein, wird skalpiert und halbiert, zu Gemüt geführt!" ständen in den Fußboden eingelassen sind. Die Wannen sind runde- Der zweite internationale Rongreß für Schalen aus Gußeifen von 800 Millimeter Durchmesser und Schulhygiene wird vom 5. bis 10. August 1907 in London ab350 Millimeter Tiefe, die innen weiß emailliert und mit einem gehalten werden. Der erste Kongreß tagte 1904 in Nürnberg . Verantwortl, Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u, Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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