CUSTO

Verstärken sollte, stimmte nicht zu des Tronjers sonstiger Art. Unter ben Nebenrollen wären Herr Kraußned als Volker und Frau Meher als Ute besonders zu erwähnen. dt.

Medizinisches.

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Notizen.

Reben an das geliebte deutsche Bolt beginnt nun nach berühmten Mustern auch Ferdinand Bonn , oberster Herr im Reiche des Berliner Theaters, mit herablaffender Huld zu halten. Also sprach er am Donnerstagabend nach Schluß des ersten Altes als Hauptdarsteller der unvergänglichen Detektiv- Komödie Sherlod Holmes" und läßt durch sein eigenes Korrespondenzbureau ber breiten: Meine verehrten Damen und Herren!

Sie sind heute so gütig gewesen zu kommen, um Sherloc Holmes" zu sehen. Das sollen Sie auch nur tritt er in einem anderen Stück auf und zwar in meinem neuen Schauspiel: Der hund von Bastebille". Ich bitte Sie, fich für heute als eine beliebige andere Vorstellung von Sherlod Holmes", erster Teil, an der Kasse einzutauschen. Was mich zu diesem Schritt zwingt, Sie wissen es alle so gut wie ich. Habe ich nicht recht, daß ich mein Wert am liebsten von denen beurteilt sehen will, für die es geschaffen ist. Denn für Sie arbeite ich und nur für Sie, für das geliebte große deutsche Bolt! Ihnen Freude zu machen, Ihrer würdig zu sein, ist mein einziges Ziel. Ihnen allein danke ich, daß ich noch die Fahne des Jdealismus, des Gefunden und Neinen hoch halten tann, so arg fie auch beschmußt und zerschossen wurde. Und wenn Sie heute befriedigt das Haus verlassen, so sind wir glücklich und belohnt für unsere Mühe.

Die Zunahme der Krankheiten in unserer Zeit. Die chirurgische Klinik in Heidelberg läßt seit Jahren einen Jahres. bericht erscheinen, der immer ein treffliches Bild über die reiche Lätigkeit dieser weltberühmten, bisher vom Geh. Rat Czerny ge­Teiteten Anstalt gibt und den Aerzten des In- und Auslandes eine reiche Fundgrube der Belehrung bietet. Jebt, beim Zurüdtreten des Prof. Czernh von der Leitung seiner Klinik, gibt der berühmte Arzt in dem lehten von ihm herausgegebenen Jahresbericht die Erfahrungen wieder, die er im Laufe der Jahre über Ursache und meine Gäfte zu betrachten und die gelösten Billetts für Behandlung der Krankheiten bei seiner sich auf viele Tausende be­Laufenen Patientenschar gesammelt hat. Diese Anschauungen sind so wertvoll, daß fie es verdienen, in den weitesten Kreisen bekannt zu werden. Czerny konstatiert zunächst, wie sehr die chirurgische Behandlung der Krankheiten in den letzten Jahrzehnten zu genommen hat und es erscheint demnach, als wenn die Krankheiten noch immer zunähmen, obgleich im allgemeinen die Sterblichkeits­giffer gefunken und die Lebensdauer der Menschen etwas gewachsen Fft. Czerny macht für diese Zunahme der Krankheiten zwei Momente verantwortlich. Einmal ist es die gesteigerte Anspannung aller seelischen und körperlichen Kräfte, um den Anforderungen des Bebens zu genügen. Diese bedingt eine frühzeitige Abnutzung, der Herr Bonn sollte Herrn Dernburg nicht solche illoyale Kon­ein genügender Wiedererfah durch die nötigen Ruhepausen nicht furrenz machen. Der deutsche Idealismus ist doch jetzt dringend für Gegenübersteht. Es ist deshalb der allgemeine Ruf nach Ber - die Kolonien erforderlich. Und das geliebte große", fast möchte minderung der Arbeitszeit bom ärztlichen man sagen: bonnische" deutsche Volt sollte er auch mit Freibilletts Standpunkt durchaus gerechtfertigt. Der zweite nicht verwöhnen. Wer ließe sich seine Begeisterung für das Ges Eindruck, den der Heidelberger Chirurg erhalten hat, ist der, als ob funde und Reine" nicht gerit etwas tosten, zumal wenn es in der bie nachwachsende Jugend weniger widerstandsfähig wäre, wie die klassischen" Form- das Wort hat Herr Born im Taumel der Ge frühere Generation. Dies kann von dem Ueberhandnehmen der schäfte ganz vergessen der Detektivkomödie von einem beinahe Städtischen Bevölkerung herrühren, bei welcher infolge des selteneren faiserlichen Theaterdirektor geboten wird. Du heiliger deutscher Berkehrs mit der freien Natur die natürliche Entwidelung der Jdealismus, wie hast du dir geändert. Bonn und Dernburg find Körperkräfte gehemmt wird, aber auch von der Verbesserung der deine Apostel und die Geschäftsreklame ist deine Bestimmung. Rinderpflege, bei welcher zahlreiche schwächliche Menschen erhalten. werden, die früher zugrunde gegangen find. Den Hauptgrund für sich im Besitz des Berliner Kunstgewerbemuseums. Das foftbare - Der älteste Teppich, der überhaupt existiert, befindet die Schwäche unseres heutigen Geschlechts sieht aber Professor Czernh in der verminderten Fähigkeit und Neigung unserer Frauen Brunfftüd entstammt dem Orient und ist bereits im frühesten Mittelalter entstanden. Die eigentümlich stilisierte Zeichnung thre Kinder selbst zu stillen. Daher rührt die verminderte Wider­in die Sassanidenzeit. Ueber den hellen ftandsfähigkeit und die erhöhte Neigung zu allerlei Krankheiten, berweist es noch Grund des Mittelstückes läuft ein dünner Baumiftamm, namentlich des Darmkanals. Die Verwendung von stärkemehl­haltigen Erfahmitteln mutet ja dem kindlichen Darmkanal viel dessen rechtwinklig angefeßte Aeste eigenartige Blüten tragen. Von fern gesehen erinnern fie an große Lilien. Tritt Schwecere Aufgaben zu, als die natürliche Muttermilch. Diese im fo erblickt man im Innern jeder Blüte ein ge ersten Lebensjahr erworbene Schwäche des Darmkanals wird im man näher, Späteren Lebensalter nur selten ausgeglichen und es entstehen schlossenes Tor, über dem sich eine Pyramide wölbt, an den Seiten Wanderleber, Wanderniere und Wandermilz, Senkung und Er. find seltsam geformte, hentelartige Blätter angesetzt, das Innere ist Schlaffung der Bauchorgane. Am schlimmsten ist es, daß diese ec- mit Sternchen, Blumen und anderen fleinen Streumustern gefüllt. worbenen Eigenschaften auf die Nachkommen erblich übertragen In der blauen Borte wird der Anfang des mohammedanischen werden. Das Wachsen der Nervosität auf Grund der zunehmenden Spruchs: Gott ist groß und Mohammed fein Prophet" in tufischer Erschlaffung der inneren Organe findet dadurch ihre Erklärung, Schrift durch die Wortela ital" fortlaufend wiederholt. Der wert­ja auch die Zunahme der Blinddarmentzündung kann von der im volle Teppich lag lange in einer Kirche in Tirol, wurde aber vor ersten Lebensjahr infolge der abnormen Ernährung bedingten Ver- zirka 15 Jahren von Dr. Bode für das Museum erworben. Lagerung des Darmes hergeleitet werden.-

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Humoristische3.

Der Luftkurort. Diese Gegend würde sich vorzüglich gut einem Luftkurort eignen!" ja- Luft hab'n ma g'rad' g'nua!"

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Der neue Hut.... Sparsam muß man sein! Den Hut da hab' ich nun schon zwei Jahr und tadellos sieht er noch Ich ließ ihn bloß dreimal vom Hutmacher wieder auf­bügeln... und einmal hab' ich ihn im Café mit einem ganz neuen bertauscht!"

aus!

3u ipät. Dame: Konnten Sie denn Ihren Freund, der bei den Kannibalen ums Lebeu gekommen, nicht mehr cetten?" Afritareisender: Leider nicht! Als ich hintam, war er auf der Speisekarte schon gestrichen!"

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( Fliegende Blätter ".)

Wahlhumore. Im Diedenhofener Sentrumsblatte ist zu lesen: Große Wahlfahrt zum hl. Antonius, dem großen Einsiedler. Gan wie 8, Donnerstag, den 17. Jamuar, Hoch­amt und Festpredigt 10 Uhr. Kath. Pfarramt. Daß der hl. Antonins sich jetzt auch um die Wahlen bekümmert, Geweist wieder einmal, wie anpassungsfähig selbst die Heiligen sind.

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Münchener liberale Blätter verkündigen:

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-Reformen an der Parifer Dper plant der Minister der schönen Künste, Briand . Sie betreffen zum Teil die finanzielle, zum Teil die künstlerische Verwaltung des mit Theaters. Besonders 400 000 Frant jährlich subventionierten bemerkenswert ist die dem fünftigen Direktor der Großen Oper" auferlegte Verpflichtung, in Gemeinschaft mit der Komischen Oper" eine Boltsoper zu erhalten. Die Große Oper" ist nämlich ein 2ugustheater, in das außer den Fremden hauptsächlich die Aristokraten und Börsenlente kommen. Gespielt wird, nach der Jahreszeit, nur drei- oder viermal in der Woche. Dabei steht das Institut, trotz der außerordentlich hohen Eintrittspreise, ganz und gar nicht auf der künstlerischen Höhe, die man von der vornehmsten Opernbühne des Landes erwarten dürfte. Die Abonnenten legen das Hauptgewicht auf das Ballett. Bezeichnend ist, daß nicht weniger als 3000 Eintrittskarten für das Foyer der Bühne aus­gegeben sind, wo sich die Lebemänner mit den Theaterdamen unterhalten. Briand hat in der Budgetkommission der Deputierten fammer eine Einschränkung dieses Mißbrauchs angekündigt. D6 es gelingen wird, die Bühne durch diese Reformen den großen Dpern theatern des Auslandes ebenbürtig zu machen, ist indes bei der starren Tradition des Hauses und bei den Ansprüchen seines eigen­artigen Bublifums fraglich. Man wird noch zufrieden sein müssen, wenn bei der neuen Boltsoper etwas Bernünftiges herauskommt. Sonst bleibt die Subvention der nationalen" Bühne was fie bisher war eine Steuer der Besiglosen für ein Bergnügen der Reichen.

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Deutsches Kolonial- Café. Um weiteren Kreisen die 879 neue Dramen wurden, wie eine französische Möglichkeit zu geben, sich von der Güte der deutschen Kolonial- Theaterzeitschrift mitteilt, im Jahre 1905 in Frankreich aufgeführt. produkte zu überzeugen, hat ein Jungliberales Komitee im oberen Zu dieser stattlichen Produktion find noch 217 Dramen hinzu Saale des Café Gisela ein Kolonial Café errichtet. Es wird dort zurechnen, die als Bücher erschienen, aber nicht aufgeführt wurden. nur deutscher Kaffee und Statao ausgeschenkt; Erdnüsse und vorzüg- So haben die Franzosen in einem Jahre also der Welt nicht weniger lich bereitetes Erdnusgebäck sind zum Genusse bereit. ats 1096 dramatische Werke geschenkt.

Jeden Freitag sollen, wie wir dazu erfahren, frische Tropen­follerbazillen gratis verabreicht werden. Nilpferdpeitschen zur Ber­frgung. Die legten lebenden Hereros sind zur Bedienung engagiert.

Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Berlag: Borivärts Buchbruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& To..Berlin SW.

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