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Einflusse zu sein. So hat Hansty, der umfangreiche Arbeiten auch auf dem Mont Blanc ausgeführt hat, nachgewiesen, daß die Helligdem Erscheinen zahlreicher und großer Flecken und Fackeln auf der teit Jupiters am größten ist, wenn die Sonnentätigkeit, die fich in Sonnenoberfläche und von Protuberanzen am Sonnenrande fundgibt, am stärksten ist und umgekehrt. Im ganzen ist nach Hanstys Beobachtungen die Farbe Jupiters von 1898 bis 1904 von gelb in weiß übergegangen, entsprechend der zunehmenden Sonnenfledentätigkeit. Die Pole des Planeten find heller geworden, und die Nebelbildung hat zugenommen.
und ihren Herbft, in meinem Herzen, er ftellt tieffinnige andere Erscheinungen) die Sonnentätigkeit von beherrschendem Dinge über die alten Griechen und über Paris und Standinavien zusammen, und spricht mit Berachtung von der glühenden Blüte des Verfalls und der Schande, er belehrt mich über die rote Mystik des Kölner Domes, und über die Brüden, die über die Themse führen, über Shakespeare ... und wenn er mir das alles erzählt, sieht er mich mit seinen gefunden blauen Augen wie ein Gläubiger an. Er kann auf amüsante Dinge verfallen, auf genau so ein dummes und bezauberndes Rebus, wie die, mit denen Du, lieber Edmund, mich in früheren Zeiten lähmteft. Wie schön er hente sprach, nachdem sein Kummer, mich als Ruine zu sehen, sich gelegt hatte. Er konnte ja sofort den Beweis dafür finden, daß er mich gerade so liebte mit der Schlacht bei eres de la Frontera auf meiner Stirn und mit Brunhildens Mundwinkel und mit dem Uebergang über die Berefina in meiner Seele kurz, der unschuldige junge Mann wünscht mich als das erste teuere Stüd in seiner Sammlung. Aber er hat recht, er hat recht, und ich hätte ihn ja gerade verstanden, folange er mich ansah, wenn ich nicht von meinen Jahren isoliert worden wäre..
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Leontines Stimme hatte einen dunklen, sturmvollen Alang angenommen, aber jetzt schwieg fie. Sie sagen jeder auf seiner Seite des Tisches an dem Edfenster, unter sich die Stadt in Dampf und brennender Sonnenglut. Hall umfaßte das Kinn mit der Hand, den Blick nach innen gefehrt. Leontines Augen hingen an ihm, ihre Züge beruhigten sich und wurden rund, sie umfaßte seine Kopf mit einem Blick, der groß war von trostlosem Sehnen und von Angst.
Sie berbarg ihm zwei Geheimnisse, die fie schreckten, fobald sie schwieg. Aber als Hall aufjah, von ihrem Schweigen aufgeweckt, erstarb der Ausdruck in ihrem Geficht, und fie begegnete feinem Blick, ohne daß er etwas verstand. Seit Leontine nach New York zurüdkehrte, hatte sich ein Abstand zwischen ihnen gebildet, der nicht mehr überschritten
wurde.
Leontines Lippen bewegten fich, ohne daß sie es wußte, und wenn Hall sie beobachtet hätte, würde er den Eindruck empfangen haben, daß sie berzweifelt war sie hatte so glühend an einen Namen gedacht, daß er sich auf ihren Lippen bildete. Es war Evanstons Name. Leontine hatte in aller Frühe heute morgen einen schriftlichen Befehl vom felbigen Lage von Evanston erhalten, daß sie sich zu einer einsamen Abendmahlzeit in seiner Privatwohnung einfinden solle. Die Einladung war von besorgten Anspielungen auf Edmund Halls persönliche Sicherheit begleitet
" Ich soll um neun Uhr dort sein," sagte fie mechanisch, ,, er schreibt, ich soll um neun da sein, sonst.
"
Sie wurde grau wie Eis, und der Mund trat gelähmt im Geficht vor. Reden mußte fie, und es war ihr unmöglich nicht das zu umkreisen, was durch seine Widerlichkeit nahe daran war, sie zu ersticken. Nervös rief sie aus:
( Fortseßung folgt.)
( Nachorud verboten.)
Aftronomische Rundfcbau.
In der Welt der großen Planeten, die sich jetzt fast alle in für ihre Beobachtung günstigen Stellungen befinden, haben sich in der letten Zeit einige wieder besonders interessant gemacht. Vor allem der Riese unter ihnen: Jupiter . Er geht erst in den Morgenstunden im Nordwesten unter und ist Anfang Februar 12, Ende noch 9% Stunden lang sichtbar. Er ist als hellster Stern unseres Nachthimmels, in ruhigem gelblichen Lichte glänzend, leicht oberhalb des Orion aufzufinden. Es lohnt sich, den Planeten einmal aufmerksam im Fernrohr zu betrachten; Berlin bietet dazu sowohl in der alten Urania wie in Treptow gute Gelegenheit. Der wegen feiner schnellen Umdrehung um seine Achse start abgeplattete Planet erscheint von zwei dunklen, breiten, woltenartigen Streifen quer durchzogen, die jedem Beobachter sofort auffallen. Seit einigen Jahren war der nördliche Streifen bis fast zur Unsichtbarfeit verblaßt. Im Laufe des vergangenen Sommers hat er sich nun wieder neu gebildet und ist sogar breiter und stellenweise dunkler als das südliche Band. Das past zu den Beobachtungen von Köhl, daß zu Zeiten vieler Sonnenfleden nur der südliche Streifen deutlich hervortritt. Der im August 1878 auf der Jupiteroberfläche erschienene rötlich schimmernde elliptisch begrenzte Fleck, dessen Ausdehnung mehr Gebiet einnimmt als Europa , fonnte zu Zeiten intensiver Färbung auch in fleineren Fernrohren sehr deutlich bemerkt werden. Von Jahr zu Jahr ist er aber mehr abgeblaßt und jest kaum noch zu erkennen. Jm ganzen scheint auf das Aussehen Juriter( wie auch auf viele
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Aber nicht nur Jupiter selbst, sondern auch seine Trabanten find beeinflußt worden. Der Astronom Dr. Guthnid hat mit dem lichtausstrahlenden Körpers) Helligkeitsbestimmungen der JupiterPhotometer( Worrichtung zur Bestimmung der Helligkeit eines monde vorgenommen und dabei erhebliche Helligkeitsschwankungen festgestellt, die bisher nur aus einer Annahme spiegelnder Flächen erklärt werden können, etwa durch die Anwesenheit von Waffer, wofür die Berhältnisse der Jupitermonde ganz günstig sein können. Uebrigens hat Herr Sola in Barcelona am dritten( größten) Jupitermonde, der mit seinen 5790 Kilometer Durchmesser größer ist als der Planet Merkur, einen weißen glänzenden Fleck am Nordpole bemerkt. Dieser soll wie der Polarfled des Mars von Mond ein verkleinertes Abbild des Mars darstelle. einem tiefdunklen Saume umgeben sein, wie überhaupt dieser
Auch die Venus, die Mitte Februar 2, am Ende gegen 1% Stunden als Morgenstern sichtbar ist, hat in letter Zeit wieder von fich reden gemacht. Im Annuaire du Bureau des Longitudes find die Werte für den Aequator - und den Polardurchmesser dieses Planeten aufaminengestellt, die teils dirett, teils auf photographi schen Aufnahmen gelegentlich des Venusdurchganges von 1882 auf französischen Stationen gemessen worden find. Dabei ergibt sich der Polardurchmesser stets erheblich kleiner, d. h. es ist eine wesentliche Abplattung an den Polen vorhanden. Die dort gegebenen Werte find wahrscheinlich etwas zu groß; ist aber die Abplattung auch nur annähernd so groß, bann deutet das auf eine rasche Rotation des Planeten um seine Achse hin, auch dann, wenn die Ausbauchung am Aequator von einem Woltengürtel herrührt. Run hat aber der berühmte italienische Astronom Schiaparelli schon bor längerer Zeit im Gegensatz zu älteren Ansichten auf Grund brehung der Venus wie auch des Merkur eine sehr langsame sei seiner eigenen Beobachtungen den Schluß gezogen, daß die Achsenund augenscheinlich ihren Umlaufszeiten um die Sonne gleich fomme, wie das auch bei unserem Monde in bezug auf die Erde der Fall ist. Dagegen wurden gewichtige Bedenken laut und es war nötig, fich auf eine andere Weise an die Lösung dieser Aufgabe zu machen. Hierzu bot sich die spektroskopische Methode dar, Blateau in Arizona , Bereinigte Staaten) anwandte. Sie beruht die Slipher auf der Lowell- Sternwarte in Flagstaff ( KoloradoSarauf, daß ein spektroskopisches Spaltbild des Bemusäquators sogenannte Linienverschiebungen hervorbringt. Bei einer Um drehungszeit der Benus von 24 Stunden müßte ein am Endpunkt ihres Aequators gelegener Ort seinen Abstand von der Erde um 450 Meter in der Sekunde verändern. Aus Sliphers Beobachtungen wurde diese Aenderung aber nur gleich 5 Meter gefunden, nach ist also eine kurze Dauer der Venusrotation vollkommen ausalso 90mal fleiner als iene Annahme zur Voraussetzung hat. Hiergeschlossen, und wenn man in Betracht zieht, daß die bei der angewandten Methode erreichte Genauigkeit innerhalb der ziemlich weiten Grenzen von 8 Meter liegt, so ist selbst die Annahme, daß die Dauer der Umdrehung den Betrag von 225 Tagen erreicht, mit dem gewonnenen Ergebnis nicht unvereinbar.
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Auf die Konsequenzen davon hat Profeffor Berberich in Berlin schon im Jahre 1898 hingewiesen. Kehrt nämlich die Benus der Sonne immer dieselbe Seite zu, wie Schiaparelli behauptet, so müffen alle Meere und alle Feuchtigkeit des Planeten auf der der Sonne stets abgewandten Seite, der Nachtseite des Planeten, zu ewigem Schnee und Eis erstarrt sein. Die Venusbeobachtungen widersprechen aber dieser Folgerung und damit jener Annahme! Die nun schon seit fast zwei Jahrhunderten schwebende Frage ist also noch immer nicht erledigt.
Von der Mitte des Februar ab ist auch der Merkur vor Sonnenuntergang im Westen sichtbar, am Ende des Monats bis zu 4 Stunden. Der Planet tommt jedesmal nach 116 Tagen in ungefähr dieselbe Lage zur Sonne, der er aber stets so nahe steht, daß er nur auf acht bis zehn Tage aus der alles überstrahlenden Lichtflut der Sonne heraustritt. Im Jahr macht das im ganzen ungefähr 15 Stunden! Jst während dieser Zeit der Himmel tlar, so tann man dieses flüchtigen Gestirnes habhaft werden, das die Alten wegen feiner Schnellfüßigkeit und Flüchtigkeit mit dem Queckfilber berglichen.
Von den anderen Planeten ist noch zu erwähnen, daß der rot flimmernde Mars noch fast 4 Stunden lang des Morgens fichtbar ist. Der Saturn, merkwürdig durch die ihn frei umfchwebenden, aus lauter fleinen festen Ginzeltörperchen bestehenden, leuchtenden großen Ringe, schließt diese immer mehr. Während man noch vor wenigen Jahren so schräg auf die Ringe fah, daß man durch die Oeffnung zwischen ihnen und der Saturnfugel hindurchsehen konnte, haben sich die Erde und die Saturnkugel fo gegeneinander verstellt, daß wir jetzt fast auf die schmale Kante blicken und der Planet uns den Anblick eines durchstrichenen Notenkopfes gewährt.