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Mit Befriedigung fonstatierte später diese größte Sure von Europa  ", wie Byron sie in seinem" Don Juan" nennt, daß es ihr mit Hülfe der Waffen, namentlich der Kanonen" gelang, die Ar­beitseinstellung zu unterdrücken.

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Das genügte der Schülerin Voltaires   und Rousseaus"; Maß regeln zur Befriedigung der Bergwerks- und Klostersklaven ergriff fie nicht.

Technisches.

H. R.

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der Generalintendantur der tgl. Schauspiele angekauft torden. Das Grab wird so erhalten bleiben. Das Bach museum   in Eisenach   wird dieses Frühjahr in Bachs Geburtshaus anläßlich des dritten deutschen   Bachfestes eingeweiht werden. Der 16. deutsche   Geographentag wird vom 21. bis 25. Mai in Nürnberg   abgehalten werden. Als Hauptberatungsgegenstände sind in Aussicht genommen: 1. Ge­schichte der Erdkunde, 2. Nordbayerische Landeskunde, 3. Anthropo geographie mit historischer Geographie, 4. Seen- und Flußkunde, 5. Geographischer Unterricht.

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Werkzeugmaschinen- Antrieb durch Elektro­motoren. Der Antrieb von Werkzeugmaschinen durch Elektro­motoren, welche die Maschinen einzeln oder in Gruppen betätigen, G. Carducci ist auf Staatsfosten unter riesiger Be­hat längst anerkannte Vorteile gegenüber dem Transmissions teiligung in Bologna   beigesetzt worden. Am Tage des Leichen antrieb, bei welchem die treibende Kraft mittels Wellen von der begängnisses herrschte Nationaltrauer in der Stadt seines lang­Dampfmaschine auf die Werkzeugmaschinen übertragen wird. Um jährigen Wirkens. Die italienische Kammer hat einstimmig be nur einen der wirtschaftlichen Vorteile zu erwähnen, ist der Ueber- schlossen, dem Dichter in der Kirche Santa Croce  , die in Florenz   als tragungsverlust beim Transmissionsantrieb stets gleich ohne Rück- Pantheon dient, ein Ehrenbegräbnis zu gewähren und ihm in Rom  Ficht darauf, ob die Werkzeugmaschinen Arbeit leisten oder nicht; ein Denkmal zu setzen. Der Stultus, der jetzt mit Carducci getrieben wohingegen die elektrischen Leitungsverluste mit der übertragenen wird, ließe vermuten, daß er in Italien   viel gelesen sei. Das trifft Energie proportional abnehmen und bei abgestellten Antriebs- aber bei diesem männlichen, ernsten Lyriker nicht zu. Die Königin motoren gänzlich verschwinden. Einen Nachteil der Trans- Margherita hat ihm seine Bibliothek vor Jahren abgekauft und zur anissionswellen pflegt man aber bei dem Uebergang zum elektrischen weiteren Benutzung überlassen; von den Honoraren und der Antrieb mitzunehmen: man behält nämlich die Riemenübertragung konnte Carducci nicht Pension leben. Der Literaturpreis zwischen der Motorwelle und der anzutreibenden Welle gewöhnlich der Nobelstiftung gewährte ihm erst ein forglofes Alter. auch dann bei, wenn sogenannter Einzelantrieb in Frage kommt, Und doch hatte schon der Jüngling Carducci gehofft, d. h. wenn jede Werkzeugmaschine ihren eigenen Motor erhält. von der Poesie leben zu fönnen. Sein erstes Bändchen Obschon zweifellos, wenn der Motor schneller läuft als die Maschinenwelle, der Preis des Motors nach Maßgabe des Ueber­Sehungsverhältnisses reduziert werden kann, so ist doch die An­ Den   Menschen Carducci charakterisiert der Schluß einer Vor­wendung des Riemens aus mehr als einem Grunde ein grund- lesung, mit der er sich von den Studenten verabschiedete: Ich habe fählicher Fehler. Denn abgesehen von dem Rutschen des Niemens mich immer bestrebt, Euch zu den folgenden Grundfäßen zu erziehen: Im auf den Scheiben, das eine Unregelmäßigkeit in der Umdrehungs- Leben das Wesen dem Schein vorzuziehen; in der Kunst die Ein­zahl der angetriebenen Welle ergeben kann, ist beim Riemen­antrieb die für viele Arbeiten so wichtige Möglichkeit der schnellen fachheit statt der Künſtelei zu erstreben, die Kraft statt des Prunkes, Alenderung der Umdrehungszahl sehr erschwert. Stufenscheiben, die Wahrheit und Gerechtigkeit statt des Ruhms." bie einzige Art der Geschwindigkeitsänderung bei Riemen sind für moderne Betriebe, wo es auf schnelles und sicheres Arbeiten an tommt, nicht geeignet.

Den Mißständen der Riementransmission kann nur durch die Einführung direkt gekuppelter Elektromotoren gründlich abgeholfen werden, welche eine den Arbeitsverhältnissen angemessene Verände­rung der Umdrehungszahl zulassen. An Stelle der lästigen Mani­pulation mit den Stufenscheiben tritt hier die einfache Verstellung bes Steuerschalthebels, zu welcher natürlich die Werkzeugmaschine nicht abgestellt werden muß, wie bei den Stufenscheiben. Außerdem hat man aber auch ein bequemes Mittel in der Hand, um die Beit- und Maschinenausnüßung seitens des Arbeiters jederzeit genauestens zu kontrollieren. Zu diesem Zwecke stellt man ein registrierendes Amperemeter auf, welches in den Stromkreis irgend einer der in Frage kommenden Maschinen eingeschaltet werden kann.

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Als ein Beitrag zur Beurteilung des Unterschiedes zwischen Riemenantrieb und dem Antrieb mittels Motoren von veränder­licher Umlaufszahl möge hier erwähnt werden, daß die Firth Sterling Steel Company in Demmler( Pennsylvania  ) in ihrer neuen Geschoßfabrik nach dieser Richtung hin Beobachtungen angestellt hat. Da in der alten Geschoßfabrik gleich große Dreh­bänte mit Riemenantrieb vorhanden waren, wie in der neuen mit direkt gekuppelten Motoren, so war die Möglichkeit eines direkten Vergleiches gegeben. Es ergab sich für drei verschiedene Geschoßtypen folgendes:

Geschoßdurchmesser.

In 10 Stunden bearbeitete Geschosse auf Motordrehbänken

In 18 Stunden bearbeitete Geschosse auf Riemendrehbänken

Mehrleistung in Prozenten.

6

38

27

8 Boll 25 Stüd 17 Stüd 40,7 47 Proz. Die Riemendrehbänke können übrigens in der Regel auch Teicht für direkten Motorantrieb umgebaut werden, wodurch nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Anlage, sondern auch die Uebersicht lichkeit der Werkstätten gewinnt, da die Riemen ja alle in Weg­fall kommen.

Notizen.

Der Goethe Berein   veranstaltet seinen 13. Nachmittag zu volkstümlichen Preisen am Sonntag, den 24. d. M., nachmittags 4 1hr, im Saale der Sezession, Kurfürstendamm  . Er ist Gott Fried Keller gewidmet. Einleitende Worte und Rezitation: Dr. Rudolf Blümner  .

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Alfred Messel   ist zum Architekten bei den königlichen Museen in Berlin   ernannt worden. Der richtige Mann wäre also gefunden, um in Berlin   endlich einmal ein künstlerisch befriedigendes offentliches Gebäude zu errichten. Fragt sich nur, ob das absolu­tistische und bureaukratische Regiment ihm die Konzepte nicht verdirbt.

Gedichte gab er heraus, um damit Schulden zu zahlen. Der Erfolg war natürlich eine Vermehrung seiner Schulden.

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Ein neues Shakespeare   Porträt. Ein bisher unbekanntes Shakespeare  - Porträt soll nach dem Bericht englischer Blätter in einem Dorfgasthof zu Winston, zehn Meilen westlich von Darlington, entdeckt worden sein. Der Gasthof, der zu dem Besitz des Lord Brownlow gehört, wird von der Familie Ludgate ver waltet, die vor vielen Jahren aus Warwickshire   eingewandert ist. Bu ihrem Familienbesig gehörte seit undenklichen Zeiten ein Ge mälde auf Holz in einem Eichenrahmen. Es hing in einem der Gastzimmer und galt für völlig wertlos, bis ein Edelmann aus der Nachbarschaft es zufällig sah und veranlaßte, daß man das inter­essante Werk zu Christie sandte. Hier ist es nun als das früheste überhaupt existierende Bildnis Shakespeares erkannt worden, das etwa in seinem 28. Jahre im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts gemalt worden ist. Der Wert des Gemäldes wird nun auf 60-80 000 m. beranschlagt; es befindet sich in sehr gut erhaltenem Zustande. Das Musterland der Bibliotheken. Während in Deutschland   die meisten Bibliotheken immer noch die elementarsten Rücksichten auf ihren Zweck den ern zu dienen vermissen lassen, ist man in den Vereinigten Staaten   gefliffentlich bemüht, den Benüßern der Bibliotheken im weitesten Maße ent gegenzukommen. Ein Mitarbeiter der Köln  . Zeitung" berichtet barüber:

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Wir kennen in Deutschland   monumentale Bücherpaläste, in denen doch dem Lesesaal nur ein ganz bescheidenes Zimmer mit zwei Tischen zugewiesen ist, und nach fünf Uhr abends ist nur erst ein Teil der deutschen   Büchereien dem Publikum zugänglich. In Amerika   schließt kaum eine der großen und fleinen Bibliotheken außerhalb New Yorks   vor 9 Uhr abends, und die Lesesäle sind immer die größten Räumlichkeiten. Den Hang des amerikanischen   Lebens zur Deffentlichkeit machen sich die Büchereien vortrefflich zunuze. Die Stongreßbibliothek in Washington   z. B. veröffentlicht fortwährend Kleine Stataloge über Tagesfragen, worin Büchertitel und Auffäße in Zeitschriften auf­geführt werden. In bescheidenem Maße machen dies die kleineren Bibliotheken nach. So haben wir hier in Washington   seit etwa drei Jahren eine Carnegiebibliothek, die nicht nur jede Woche ihre neuesten Erwerbungen in der Lokalpreffe bekannt gibt, sondern auch die Weltereignisse mit furzen Zusammen stellungen der darauf bezüglichen Bücher und Auffäße in ihrem Besiz begleitet. Dies alles genügt aber den rübrigen Bibliotheksverwaltungen noch nicht, und sie sinnen fortgesett darüber, wie sie ihren Leserkreis erweitern und zu einer stärkeren Benutzung ihrer Bücherschäze anregen können. Der Schreiber dieses hatte bisher die kleinere Carnegie- Bibliothek Washingtons hochmütig übergangen. Da tam kürzlich der wohl verdiente Verweis wegen solcher Vernachlässigung bürgerlicher Rechte und Pflichten in der Form eines Briefes der Carnegie- Bibliothek, worin es also hieß: Bei der Durchsicht unserer Listen finden wir, daß Sie nicht bei uns eingetragen sind. Obwohl 40 000 Personen als Bücherentleiher eingeschrieben sind und im letzten Jahre 443 000 Bände zur Häus­lichen Benutzung ausgeliehen wurden, gibt es doch immer viele Bürger, die die Bibliothek nicht gebrauchen. Wir erachten es des­halb als unsere angenehme Pflicht, Sie zur Entnahme einer( fosten­lofen) Karte für die Benutzung der 90 000 Bände unserer Sammlung

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-Otto Nicolais, des Komponisten der Luftigen Weiber won Windsor", Grab auf dem Friedhofe in der Liesenstraße ist von leinzuladen usw."

Berantwort!. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.