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Sehvermögen schivanb wieder. Einen bleibenden Erfolg konnte Patient: Herr Doktor, ich bin zu Ihnen gekommen, well Dr. E. Zirm( Olmük) fürzlich in Wien   vorstellen. Der Patient mir der Unterleib web tut, aber nicht, um Militärgeschichten zu war infolge Kalfveräßung auf beiden Augen völlig erblindet, beide hören! Hornhäute weiß, völlig undurchsichtig. Das Pfropfmaterial wurde Arzt: Das hängt alles zusammen. Vor dem Kriegsgericht der Sem Auge eines 11jährigen Knaben entnommen, das nach einer 17. Division erklärte der Oberarzt, der Verletzte habe durch den Sisensplitterberlegung entfernt werden mußte. Acht Tage nach Schuß einen dauernden Vorteil an seiner Gesundheit erlangt. er Operation waren die überpflanzten Teile auf beiden Augen Denn bei der ärztlichen Besichtigung des Schußkanals habe man ent­clar, im rechten Augen jedoch traten bald Schmerzen auf, die die deckt, daß eine Entzündung des Blinddarms vorhanden sei und man Abtragung des überpflanzten Lappens schließlich nötig machten. habe den Blinddarm deshalb entfernt. Auf dem linken Auge jedoch blieb die neue Hornhaut klar und Patient: Und Sie meinen, daß bei mir auch so was vor durchsichtig! Das Sehvermögen hob sich allmählich und der Mann handen sein könnte? geht jetzt wieder seiner früheren Beschäftigung nach( schneidet Gras, persorgt sein Vieh, geht und reist allein usw.). Berfasser glaubt, daß ein günstiger Erfolg nur dann zu erzielen sei, wenn das über­tragene Hornhautstück vom Menschen stammt, und zwar wenn möglich, von einem jungen Individuum. Ferner muß die leber tragung ohne Desinfektionsmittel( natürlich streng aseptisch) derart erfolgen, daß ein späteres Verschieben unmöglich ist. Natürlich wird das zu überpflanzende Hornhautmaterial nur selten zu er­Halten sein; immerhin dürften große Kliniken mit reichem Ver­Lebungsmaterial bei richtiger Auswahl der Fälle diese Schwierig

teit überwinden können.

Technisches.

Die Erfinder der Nähmaschine. In Amplepuis  ( Frankreich  ) soll dem Erfinder der ersten brauchbaren Nähmaschine Barthélemy Thimonnier   ein bescheidenes Denkmal er­richtet werden. Der Lyoneser Färbersohn hat die Frucht seiner Arbeit nie genießen können; nur spärlich floffen dem Alternden die Einnahmen zu, indes seine Nähmaschine in stetem Fortschritt fich die Welt eroberte. Thimonnier war ja nicht der erste, der auf ben Gedanken tam, das Nähen durch mechanische Vorrichtungen zu erleichtern und zu beschleunigen. Bereits im Jahre 1790 wurde einem Engländer Thomas Saint auf eine freilich noch höchft un­bollkommene Nähmaschine ein Patent erteilt; 1804 fonstruierten Thomas Stone und James Henderson, wiederum zwei Engländer, eine Nähmaschine, mit der man eine überwendliche Naht her­Stellen fonnte, und 1814 erdachte Joseph Madersperger   in Wien  seine Nähmaschine, die aber alle wegen zahlreicher ihnen an­Haftenden Mängel keine Verbreitung fanden, bis 1829 Thimonnier mit seiner Erfindung der einfachen Kettenstichmaschine ein Jn­strument fonstruierte, indem das technische Prinzip unserer mo­dernen Nähmaschine, der von Walter Hunt   erfundenen Doppel­Tettenstichmaschine, enthalten war. Thimonnier mußte mit seiner Erfindung bittere Enttäuschungen erleben. Ohne über methodisch geordnete technische Kenntnisse zu verfügen, war er, nur der Ein­gebung eines Augenblicks folgend, an die Arbeit gegangen. Allein und ohne Beistand ging er daran, seine Ideen zu verwirklichen. Bald aber begriff ein Ingenieur, Beaunier, die Tragweite des Ge­bankens und mit deffen Hülfe wurden achtzig Maschinen fertig­gestellt. Die Maschinen funktionierten ausgezeichnet. Aber es ging hier wie bei so manchen anderen Erfindungen, die die Grund­Tagen eines Berufes zu revolutionieren schienen; die Arbeiter, die den unheilvollen Einfluß dieser Maschine auf ihre Stellung fürchteten, schlugen die Apparate in Trümmer. Zerschlagen und berhöhnt mußte Thimonnier   in sein Heimatland zurückkehren und sich mit dem Gedanken trösten, daß auch Jacquard für seine Er­findung Schimpf und Mißhandlung erfahren mußte, che seine Web­tühle die Welt eroberten. Fortan blieb Thimonnier   allein, raftlos an der Verbesserung seiner Erfindung arbeitend. Mit seiner Maschine auf dem Rücken zog er von Stadt zu Stadt, und überall trat man ihm mit Mißtrauen und Spott entgegen. Schließlich, da man in seinem Heimatland Frankreich   kein Verständnis für sein Wert aufzubringen vermochte, gab er endlich, nach langen Kämpfen, oas Anfertigungsrecht an das Ausland ab. Er starb bald darauf, im Jahre 1857. Die Maschine, die er gebaut, existiert noch; auf der retrospektiven Ausstellung war die ehrwürdige Vorfahrin der heutigen Nähmaschine zu sehen, und man bemüht sich jetzt, ihr einen Platz in einem Museum su sichern.

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Humoristisches.

- Blaue Bohnen in der Chirurgie. Arzt( in der Sprechstunde): Also, worüber flagen Sie?

Patient: Ich habe hier am Unterleib so ein Unbehagen. Arzt: Tut es web, wenn ich hier drücke? Patient: Ja, sehr.

Arzt: So, fo. Das gibt eine Vermutung, aber feine Gewiß­heit. Es kann nur eine vorübergehende Verstimmung sein, möglicher­weise liegt aber auch etwas Ernsteres vor. Die Diagnose ist in diesem Fall sehr schwierig.

Patient: Können Sie mich vielleicht mit Röntgenstrahlen Durchleuchten?

Arzt: Das wäre hier zwedlos. Aber ich würde empfehlen, daß Sie sich mit einem Infanteriegewehr durchschießen lassen. Patient:???

Arzt: Das ist die neueste Methode. Hören Sie zu: da ist neulich ein Soldat vom Infanterieregiment Hamburg  " desertiert. Er wurde verhaftet, unter Bedeckung abgeschickt, riß wiederum aus, und sechs Schüsse fnallten hinter ihm her, von denen einer den Aus­reißer zu Boden streckte.

Arzt: Das meine ich allerdings. Haben Sie schon gedient? Patient: Nein.

Arzt: Also melden Sie sich bei einem Infanterieregiment, fneifen Sie zweimal aus und lassen Sie sich zu Boden strecken. Da haben Sie für den Erfolg die Gewehrleistung. Ist es der Blinddarm, so wird das llebel bestimmt beseitigt.

Patient: Wenn mich der Kerl aber durch die Brust schießt? Arzt: Na, dann sind Sie es doch erst recht los!

- Cooks Nachtreisen durch Berlin  . Engländer:

loas is hier noch zu sehn?

Führer: Die Theater find leider schon aus, aber wir könnten mal ans Schloß ranfahren, vielleicht wird noch etwas aus dem Prinzen von Homburg" vorgetragen. ( Lustige Blätter".)

Notizen.

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- Kunst und Tendenz. Mit dem Sinclairschen Roman Sumpf" ist die wohlanständige Düsseldorfer Zeitung" arg in den Sumpf geraten. Sie fündigte mit großem Tamtam die Erwerbung dieses Romans für seinen Unterhaltungsteil an. Nun wäre es, wie unser Düsseldorfer   Parteiorgan bemerkt, ein ganz netter Spaß ge­wesen, in der nationalen"" Düsseldorfer Zeitung" diesen sozialistischen  Roman einem wenn auch beschränkten Leserkreise zugängig gemacht zu sehen, denn bekanntlich bilden die weltbekannten Schweinereien in Chicagos Schlachthäusern nicht die Hauptsache in Sinclairs Wert, sie sind vielmehr nur einer von den vielen Gründen, die den Helden des Romans, Jurgis, vom Standpunkt der Naturmenschen aus mit zwingender Gewalt auf die Bahn des Sozialismus treiben. Das hat auch das Blatt bald bemerkt und was tat es? In einer seiner letzten Nummern dekretiert es einfach: Schluß! Die Hauptsache, die Apotheose auf den Sozialismus bekommt der Leser nicht zu Gesicht. Denselben Trid hat übrigens auch bereits die amerikanische tapitalistische Presse angewendet. Das Geschrei hätten wir indes hören mögen, wenn ein sozialistisches Blatt eine solche Verstümme lung vorgenommen hätte. Calderons strafende Mahnung gegen die diebischen Nachdrucker müßte jezt gegen diese unterschlagenden Kastrierer lauten: Wie sie der Verfasser schrieb, nicht wie sie Tendenz entstellte. Neue Dramen. Ferdinand Wittenbauer  , der in seinen" Privatdozenten  " die akademische Jugend geißelte, hat ein soziales Drama:" Der weite Blid" Der weite Blid" vollendet, das im Wiener   Deutschen   Volkstheater zuerst aufgeführt werden soll. Ein neues Drama von Max Halbe   betitelt sich: Das wahre Gesicht". Es spielt im mittelalterlichen Danzig  .

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Uraufführungen. Jm Wiener Lustspiel Theater wurde ein satirisches Drama Rechtsfreunde" von Felix Knoll, das die Rechtsverdreher verhöhnt, mit starkem Erfolge gegeben. Ein Soldatenstück Nicolae Oltean" von Ernst Klein wurde im Wiener Raimund- Theater beifällig aufgenommen.

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Die Mannheimer   Kunsthalle, die zum 1. Mai mit einer internationalen Kunstausstellung eröffnet werden soll, geht ihrer Vollendung entgegen. Das in mächtigen rotem Sandstein auf­geführte Gebäude, das einfach monumental wirkt, ist von Professor Hermann Billing   erbaut. Es wird ein neuer Schmuck Mann­heims werden, das in seinen neueren monumentalen Bauten mancher größeren Stadt zum Vorbilde dienen könnte.

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Das britische Charlottenburg  ". Der von Lord Rosebery  warm befürwortete Plan, in London   eine technische Hochschule nach dem Muster der deutschen   in Charlottenburg   zu gründen, soll jetzt zur Ausführung gelangen. Die englische Regierung hat entscheidende Schritte getan, ein großes nationales technisches Institut in South Sensington zu gründen. Die Regierung will das Land geben und Das neue Institut wird auch beträchtliche Geldzuschüsse gewähren. tatkräftige Unterstüßung von industriellen Firmen im ganzen briti­schen Reich genießen. Der verstorbene Alfred Beit   hat für die Aus­führung des Planes 5 Millionen hinterlassen.

Der Verbrauch von Pferdefleisch in Paris  . In Paris   wird das Pferdefleisch in gewaltigen Mengen verbraucht. Im Jahre 1906 wurden von 28 937 Pferden, die zum Verkauf tamen, 22 792 der Schlachtbank zugeführt, außerdem aber noch eine ganze Anzahl direkt verarbeitet. Man hat ausgerechnet, daß Paris  im Jahre 1906 mit dem Fleisch von ungefähr 40 000 Pferden ver­sorgt ist, d. h. mit zirka 11 Millionen Kilogramm Pferdefleisch, 5 Millionen Kilogramm mehr als im Jahre 1899.

Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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