Meteorologisches.
-
196
-
des Ausschlages der Blättchen im Elektrostop erkennt man die Größe der Ladung und die Geschwindigkeit ihres Abfalls durch die Berstreuung in der Luft.
-
Wurzeln bis in den Januar erstrecken und im Februar schon wieder seinen Anfang nehmen, so daß nur ein ganz geringer Stillstand bon wenigen Wochen eintritt. Daraus läßt sich schließen, daß das Ruhebedürfnis der Wurzeln weniger in dem Charakter der Pflanze Die Jonisierung der Luft entsteht aus mehreren Ursachen. In selbst begründet ist, sondern vielmehr von der Ungunst der winter- die oberen Teile der Atmosphäre dringen die kurzwelligen, namentlichen Verhältnisse erzwungen wird. Simon hat Beobachtungen lich die ultravioletten Strahlen der Sonne ein und erzeugen bean den Wurzeln zweijähriger Pappeln, Eichen, Linden und Flieder- ständige Jonisierung. Die kurzwelligen Strahlen dringen aber nicht sträucher vorgenommen und festgestellt, daß bei deren Aufenthalt bis zu uns vor; hier werden vielmehr die radioaktiven Substanzen, im Warmhaus die Ruhepause im Wurzelwachstum aufgehoben die in neuerer Zeit überall entdeckt werden, wirksam. Namentlich werden kann, und daß unter Umständen an Stelle der Ruhe eine Elster und Geitel haben gefunden, daß alle Luft, die lange mit dem besonders kräftige Entwickelung tritt. Daraus ist für die Forst- Erdboden in Berührung war, also die Luft in Kellern, Erdhöhlen, kultur zu folgern, daß in einem milden Klima das Auspflanzen oder Luft, die man durch in den Boden gesteckte Rohre aus den bon Stecklingen weit weniger Bedenken hat, als bei einer rauhen Boren des Erdbodens saugt, radioaktiv ist. Daher erweist sich auch Lage der Oertlichkeit. Das Erwachen der Pflanzen beginnt von Quellwasser und Luft, die man durch das Wasser in kleinen Blasen der Baumkrone an, insofern, als die jungen Aeste etwa einen hindurchperlen läßt, radioaktiv. Diese Radioaktivität führt man Monat früher in die Dicke zu wachsen beginnen, als die jungen auf gewisse Bodenbestandteile zurück, die in der Erde weit genug Wurzeln. Letztere verstärken sich oft erst von Ende Juni an. Der verbreitet sind, um die Bodenluft zu ionisieren. Nach den bisherigen Holzkörper im Stamm wächst bis in den August, der an den Wur- Untersuchungen ist es vornehmlich das Radium und seine chemischen zeln bis in den Oftober hinein. Auffallend ist der Umstand, daß Verbindungen, vielleicht noch das Thorium, das diese merkwürdigen die Heilung von Wunden bei Bäumen auch in unserem Klima zu Eigenschaften besitzt, die in dem Aussenden gewisser Strahlen be= jeder Jahreszeit erfolgt, obgleich im Winter weniger schnell. stehen, welche die Luft leitend zu machen imstande sind, photoGerade für die Baumrinde läßt sich eine Ruhezeit eigentlich über- graphisch wirken usw. Wird ionisierte Luft sich selbst überlassen, haupt nicht annehmen, so vereinigen sich die Jonen allmählich wieder, und die größere Leitfähigkeit verschwindet. Herr Viktor Conrad hat nun die an der Wiener Zentralanstalt Die Tuftelektrische zerstreuung und die für Meteorologie angestellten fortlaufenden Beobachtungen der Sonne. Das Forschen nach dem Ursprung der Gewitter, über den Elektrizitätszerstreuung mittels des Elster- Geitelschen Apparates es noch heute an einer alle bisherigen Erfahrungen umfassenden Erlärung fehlt, hat in der meteorologisch- physikalischen Forschung einen ganz besonderen Zweig hervorgebracht. Die gesichertste. Tatfache der darauf gerichteten Untersuchungen ist die, daß die Erde eine negativ elektrische Ladung besißt und daß also die außerhalb des Bodens liegenden Räume im Gegensaße zur Erde positiv geladen sind. Zur Feststellung solcher Tatsachen benutzt man Vorrichtungen, welche die Fähigkeit haben, den elektrischen Zustand der Umgebung anzunehmen, z. B. Flammen, glimmende Lunten, Tropfen von Wasserstrahlen und dergleichen. Von diesen kann man die elektrische Ladung abnehmen und mit Hülfe eines Elektroskops messen. Untersucht man etwa mit solchem Apparate die Luft über dem Grdboden, so wird man sie bei ruhigem, flarem Wetter umso stärker positiv elektrisch finden, je höher man hinaufsteigt. Bewegt man sich in der Luft jedoch wagerecht, so wird man keine Aenderung des elettrischen Zustandes entdecken können. Man kommt auf dieſe Weise zu dem Ergebnis, daß der elektrische Zustand in gleichen Höhen über dem Erdboden derselbe ist und nennt die Flächen gleicher Ladung Niveauflächen. Wenn Berge vorhanden sind, so brüden diese die Niveauflächen etwas in die Höhe, doch verliert sich diese Einwirkung in größeren Höhen wieder. Will man also den elektrischen Luftzustand bestimmen, so darf man die Messungen nicht auf Bergen vornehmen, sondern am besten vom Ballon aus. In solchen Fällen aber darf man wegen der Gasfüllung des Ballons brennende Körper nicht benußen und muß Wassertropfapparate verwenden. Man kann dabei den Ballon in gewisser Höhe halten, und läßt aus zwei mit Wasser oder bei großer Kälte mit Alkohol gefüllten isolierten Gefäßen Schnüre heraushängen, an denen die Flüssigkeit hinabläuft. An denjenigen Stellen, wo die Flüssig feit abtropft, mißt man die elektrische Spannung, die sich durch die feuchten und deshalb leitenden Schnüre dem im Ballon Genug. Mutter( am Schlusie einer längeren Rede zur befindlichen Elektroskop mitteilt und hier bequem gemessen werden Tochter, die immer schlechte Schulzeugnisse bringt): Schau, gib Auf diese Weise ist festgestellt worden, daß bei ruhigem nor- Dir doch ein wenig mehr Mühe! Deine drei Geschwister lernen alle so gut und sind so fleißig!" malen Wetter die elektrische Ladung dicht am Boden mit jedem Aennchen: Aber, Mama, das ist doch vollauf genug, wenn Meter Aufstieg um einige Hundert Volt abnimmt, in Höhen von drei aus der Familie lernen 1" B000 Meter aber nur noch um 10 bis 20 Volt. Wolfen und Niederschläge bringen erhebliche und wesentliche Abweichungen hierbon hervor.
tann.
untersucht in der Weise, daß er zunächst die Tagesmittel bildete und diese dann in Gruppen von 24, 25, 26, 27 und 28 Tagen ordnete. Die so entstandenen Zahlenreihen behandelte Herr Convad nach mathematischen Grundsäßen und dabei ergab sich, daß die Zahlen einem mathematischen Geseze folgten, welches periodisch einen Höchstwert zeigte. Dieser Höchstwert trat immer nach 26,2 Tagen ein. Das ist dieselbe Zeit, die die Sonne braucht, um sich einmal um ihre Achse zu drehen. Nun ist ja bekannt, daß die Sonne erhebliche elektromagnetische Einwirkungen auch auf die Erde hervorbringt; so ist unter anderem der Wert der Schwankung der erdmagnetischen Elemente derselbe. Aus den Untersuchungen Conrads ergibt sich also, daß die luftelektrische Berstreuung eine direkte Abhängigkeit von der Sonne besitzt. FL.
-
-
-
Humoristisches.
-
Auch ein Vergnügen.„ Aber, Herr Huber, warum lachen' denn gar so?"" Ah, das is schon zum Schieß'n herg'richt' ha, ha! Hat mir g'rad' Einer mei' gold'ne Uhr mitsamt der gold'nen Kett'n g'stohl'n!" Und da lachen Sie dazu?"- Freili ha, ha, ha, da muß i' lachen, wenn i d'ran denk, wie s' den Sterl' rausfeuern werden aus' m Versatzhaus! Die Uhrdie Kett'n ha, ha, ha, zehn Markt haben s' toft'!" - Eine moderne Hausfrau.„ Warum betrachtest Du Stilleben" gar so wehmütig und gierig?"
"
-
denn das " Ach das sind meine Lieblingsspeisen. Da sie meine Frau nicht fochen kann, hat sie mir wenigstens alle zu meinem Geburtstag gemalt!"
1
Ein guter Kerl. Michel( dem in der Stadt ein Blumenstock auf den Kopf fällt, wobei der Topf zerbricht):„ Jett derf i' aber schau'n, daß i' weiterkomm'!"
-
Notizen.
"
( Fliegende Blätter.")
Der Verein für Kunst veranstaltet am Sonnabend, den 9. März, im Mozartsaal einen Richard Strauß - Abend. Lula MyßGmeiner singt Lieder von Strauß. Richard Strauß be gleitet selbst am Flügel. Karten bei Wertheim , Amélang, Kantstraße, Salon Cassirer und Abendkasse.
-
Diese sogenannte Schönwetter- Elektrizität reicht aber nicht aus, die Gewittererscheinungen zu erklären, und daher haben die beiden Physiker Elster und Geitel den Versuch unternommen, die luftelektrischen Erscheinungen auf die Jonisierung der Luft zurückzuführen. Mit Jonen bezeichnet man Atome( fleinste Körperchen eines chemischen Urstoffes oder Elements) oder Atomgruppen, die für sich keine geschlossenen Moleküle bilden, d h. kleinste Teilchen Gegen die Ovationsmanie wandte sich der Wiener irgend eines aus mehreren chemischen Elementen zusammengesetzten Anatom Emil Zuckerkandi, als die Studenten ihm eine Huldigung Stoffes. Diese Jonen sollen sich unter dem Einfluß elektrischer zu irgend einem Jubiläum darbringen wollten. Er sprach dabei Kräfte bewegen und elektrische Ladung irgend welcher Art mit sich Worte, die sich manch einer, der aus geringeren Anlässen sich feiern führen können. Ist also Luft ionisiert, so sind ihre Moleküle teil- läßt, merken fönnte: weise in positive und negative Jonen zerfallen. Man erkennt die Jonisierung an der erhöhten Leitfähigkeit der Luft für Elektrizität. Ein elektrisch geladener Körper, der in der Luft auf isolierenden Stüßen frei steht, verliert seine Ladung allmählich, und zwar umso schneller, je besser die Luft leitet. Jonisiert man nun die umgebende Luft, so wird deren Leitfähigkeit start vermehrt. Ist z. B. der geladene Körper positiv elektrisch, so stößt er die positiven Jonen der Luft ab, die negativen dagegen zieht er an und deren Ladung vereinigt sich mit einem Teil der Ladung des Körpers und neutralisiert, bernichtet diese. Die Schnelligkeit der Elektrizitätszerstreuung des Körpers ist ein Maß für die Stärke der Jonisierung der Luft. Zur Messung benutzt man nun ein Elektroskop, dessen Gehäuse zur Erde abgeleitet ist, und das statt des einfachen Knopfes oben einen größeren zylindrischen Zerstreuungskörper besißt. An der Größe Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Bortvärts Buchdruckerei u, Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
-
" Ich habe gar nichts gegen Dvationen im allgemeinen, so weit sie meine Mitmenschen betreffen, sei es, daß jemand zu lange Professor ist oder längere Zeit verheiratet ist, oder wenn jemand ein Jubiläum feiert, weil er zum 500. Male sich die Haare schneiden läßt. Aber in bezug auf meine Perfon habe ich keine Ovationsluft. Ich bin eines peinlichen Gefühles nie losgeworden, wenn ich mich habe Duationen aussehen müssen. Da ich aber mit meiner Abneigung gegen Ovationen niemandem schade, so sehe ich nicht ein, warum ich nicht meinem Egoismus kräftigst Ausdruck verleihen sollte. Wenn ich vergleichend anatomisch vorgehe, so muß ich sagen, daß ich zurückgeblieben bin. Denn die Lust an Ovationen scheint ja eine progressive zu sein. Bei den Tieren ist so etwas nicht zu beobachten. Ich habe an diesem Fortschritt in der Selbstverhimmelung nicht teilgenommen."